Ich verfolge das Trauerspiel ja nur noch gelegentlich, aber gestern konnte man lesen, dass die Solarworld offenbar ernsthafte Schwierigkeiten hat, aus den einst in den goldenen Zeiten geschlossenen Verträgen rauszukommen. Dieser Umstand hat nun offenbar das Potenzial den Solarkonzern endgültig zu Fall zu bringen…
Hintergrund ist der für die Jahre 2005 bis 2010 geschlossene Vertrag mit der US Firma Hemlock, die heute unverschämterweise 😉 die Bezahlung der damals eingegangenen Verpflichtungen der Firma Solarword fordert. Ein US Gericht vertrat nun die Ansicht, dass die Forderung von Hemlock durchaus rechtens sei, wohingegen Solarword darauf beharrt, dass diese gegen geltendes EU-Recht verstoße. Der Liefervertrag für Silizium umfasste damals einen Gesamtwert vonca. 676 Millionen Dollar. Nebst Zinsen schuldet Solarword der Firma Hemlock somit heute etwa runde 800 Millionen Dollar, auch wenn die vereinbarten Mengen nicht abgenommen wurden. Solarword verfügte Stand Ende Juni 2015 aber lediglich noch ca. 140 Millionen Euro in der Kasse.
Daraus resultiert somit nun eine echte Ãœberschuldung-Gefahr für Solarworld, die unweigerlich zur Insolvenz führen könnte, falls der deutsche Solarkonzern seine Verpflichtungen in voller Höhe begleichen muss. Wer sich in den letzten Jahren ein wenig mit der Rechtsprechung von US Gerichten bezüglich ausländischer Konzerne befasst hat, weiß dass die Wahrscheinlichkeit für einen in Solarworld´s Sinn ungünstigen Richterspruch recht hoch ist. Somit kann auch das Anlageurteil für die Solarworld Aktie nur ein klares „Finger weg“ sein! Mein Fazit zu der Aktie bleibt somit unverändert: Bestanden im Vorfeld dieser Bericht schon wenig Aussichten darauf, hier einen echten Highflyer oder Rebound-Kandidaten im Depot zu haben, tendieren diese nun wohl so langsam eher gen Null…!
Die heutige Meldung dazu auf Investors Inside ist nur eine Randnotiz zur Information der leidgeprüften Solarworld Aktionäre und garantiert der letzte Artikel zu der Aktie den Sie hier lesen können 😉