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Deutsche Bank und Commerzbank Aktie – Gelingt der Rebound?

Für Bankaktien wie die der Deutschen Bank und der Commerzbank ging es in der abgelaufenen Woche ordentlich abwärts. Die Unsicherheiten um die Eurokrise sowie die anhaltenden Diskussionen um die Erweiterung der Schuldenobergrenze der USA belasten den Sektor weiterhin deutlich. Nach meiner persönlichen Einschätzung dürfte die Reaktion des Marktes im Vorfeld des Stresstests übertrieben gewesen sein. Insbesondere bei der Aktie der Deutschen Bank sehe ich langfristig enormes Potenzial, aber auch bei der Commerzbank Aktie. Inzwischen sind beide Titel deutlich überverkauft. Möglicherweise geht die Schwäche bei der CoBa noch bis in den Bereich um die 2,20 Euro obwohl der Kursverfall bereits jetzt verlockend für einen Wiedereinstieg ist.

Der Banken-Stresstest ist endlich durch und damit eventuell ein kleines Stück Unsicherheit aus dem Markt entwichen. Nicht unbedingt das Ergebnis an sich ist bemerkenswert sondern eher die Testbedingungen denen europäische Banken unterzogen wurden, und vor allem die Bewertungsmethoden. Die neue europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA in London wollte die Banken einem Belastungstest unterziehen der alle Eventualitäten mit berücksichtigt. Die Frage an dieser Stelle sei gestattet: „Ist das denn in diesen Zeiten überhaupt möglich?“ Viel entscheidender für Bankaktien dürfte wohl die Lösung der Griechenland-Frage am Donnerstag werden, ebenso wie die Entscheidung des US Senats über die Anhebung der Schulden-Obergrenze..

Bei der Aktie der Deutschen Bank erwarte ich für die Handelswoche in jedem Falle einen Rebound bis in den Bereich 38,50 oder 39,- Euro. Ich gehe somit eher davon aus das der Ausverkauf nun langsam beendet sein sollte, ebenso würde ich einen baldigen Aktienkurs von 2,70 Euro bei der Commerzbank Aktie als wahrscheinlicher ansehen als das erreichen der 2,20 Euro. Wie auch immer, sollte sich das Umfeld für Bankaktien wieder etwas aufhellen dürfte die Gegenreaktion des Marktes entsprechend kräftig ausfallen!  Man darf also gespannt sein wie sich die Ergebnisse des Stresstests und andere politische Ereignisse in dieser Woche auf die Aktienkurse der beiden Geldinstitute auswirken werden. Ich bleibe optimistisch!

Die Autobauer VW, BMW, Daimler und Porsche bleiben erste Wahl!

Die Rede von FED Chef Ben Bernanke am Mittwoch war eigentlich nur eine weiter Bestätigung dessen was wir eh schon alle wissen. Etwas verwunderter war ich über die Aufregung der Börse nach der FED Sitzung. Klar war bereits im Vorfeld der Rede das es kein neues Aufkaufprogramm QE3 nach QE2 geben würde, zumindest zunächst nicht! Und wenn dann würde man dem ganzen sicherlich ein neues Etikett aufkleben und es anders nennen, damit die offensichtliche Niederlage der USA bei Ihren Bemühungen nicht allzu schmachvoll wird. Besser ist es da schon demnächst die Schuldenobergrenze der USA anzuheben – zumindest vorübergehend – um eine drohende Zahlungsunfähigkeit der USA zu verhindern. Auch ist die Botschaft Benankes nicht ganz klar, wenn man den Nebensätzen etwas mehr Beachtung schenkt. Denn die Notenbank will fällig werdende Wertpapiere dann in neue Staatstitel reinvestieren und damit ihr Portfolio an Bonds konstant hoch halten. Das heißt, auslaufende Bonds werden durch den Ankauf neuer Papiere ersetzt, was bedeutet, dass monatlich immer noch bis zu 20 Milliarden Dollar der FED in den Markt gepumpt werden, hmmm..

Die Inflation wird von Bernanke als eher nicht so relevant eingeschätzt, deswegen belasse man auch den Zinssatz bis auf Weiteres auf dem historisch niedrigen Niveau, hieß es zur Erklärung. Angesichts des immer noch schwächelnden Arbeitsmarktes und des danieder liegenden Immobilienmarktes bleibt wohl auch hier keine andere Wahl! Nun, den Aktienmärkten sollte es langfristig gut tun und dem Dollar verhalfen die Aussagen zu etwas mehr Stärke. Allerdings drückte das etwas düstere Bild das Ben Bernanke von der US Wirtschaft zeichnete am Feiertag erneut kräftig auf die Stimmung der Anleger. Nach dem Ausbruch am Mittwoch nach oben folgt also direkt eine neue Konsolidierung, um dann am Freitag bereits wieder einen Ausbruch zu simulieren. Verrückte Börsenwelt!!!

Ein weiteres bewegendes Thema in dieser Woche ist die beherrschende Stellung der US Ratingagenturen. Nachdem nun die Probleme in Griechenland zwar nicht gelöst aber verschoben wurden konzentriert man sich jenseits des Atlantiks bereits darauf neue Unruhe zu stiften. Mit Erfolg, leider! Italien ist der nächste Kandidat auf der Liste der Themen mit denen man von den Problemen des eigenen Landes, die noch viel größer sein dürften, nun ablenkt. Eine gewisse Systematik lässt sich hier wohl nicht leugnen! Die Presse umschrieb das Problem mit den Ratingagenturen heute so: „Die drei privatwirtschaftlich strukturierten Unternehmen beherrschen 95 Prozent des Marktes und verfügen über quasi hoheitliche Machtbefugnisse, indem sie die Kreditwürdigkeit souveräner Staaten beurteilen – und damit die EU-Politik auf Trab halten.“ Heute drohte die EU-Wertpapieraufsicht damit den Ratinghäusern Fitch, S&P sowie Moodys die Lizenz für Europa zu entziehen. Ich wäre unbedingt dafür, aber es müsste ein europäisches Pendant dazu geschaffen werden!

Das bringt mich auch gleich zum nächsten ganz erstaunlichen Punkt in der gesamten Diskussion. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug stellte sich US Finanzminister Timothy Geithner nun vor die Presse und warf den Europäern vor in Sachen griechischer Schuldenkrise nicht genug getan zu haben. Insbesondere die Atomkatastrophe von Fukushima sowie die europäische Schuldenkrise sei Schuld an der Misere in der die USA nun stecke. Die deutlich langsamere Erholung der US Wirtschaft hat nun also einen oder besser zwei Schuldige gefunden. Man sei ernsthaft besorgt über einen Flächenbrand wenn nicht entsprechend entschlossen reagiert werde, hieß es weiter! Es ist schon etwas dreist uns nun den schwarzen Peter zuzuschieben nachdem man die Krise in den USA durch die Pleite von Lehmann Brothers erst ausgelöst hat. Hätten die Amerikaner damals etwas mehr getan wäre dieser ganze Schlammassel wohl erst gar nicht entstanden. Vielleicht sollte Herr Geithner erst einmal die Ratingagenturen in den Griff bekommen die ständig neues Öl in das Feuer gießen, und nun durch unkontrollierten Übereifer die Probleme teilweise größer reden als notwendig, nachdem sie vor Ausbruch der Krise jahrelang gepennt haben!!!

Wer die nötigen Nerven bei all diesem politischen Hickhack mitbringt kann aber auch in solchen Marktphasen, in denen offenbar nichts mehr sicher zu sein scheint, mit dem richtigen Timing und der richtigen Aktienauswahl schönes Geld verdienen. Unsere vor kurzem eingegangenen Trades entwickeln sich bislang größtenteils sehr schön. Allen vorweg sei hier natürlich die Aktie von Porsche genannt, die seit der Aufnahme knapp 15% zulegen konnte. Das dürfte es aber noch lange nicht gewesen sein, ebenso wie bei den VW Aktien die beide mit 11% im plus notieren. Die Daimler Aktie folgt mit 9,2%, die Deutsche Bank hat leider gestern und heute die schönen Gewinne größtenteils wieder abgegeben, an unserer Einschätzung hat sich aber nichts geändert, weswegen wir hier unverändert investiert bleiben. Die kommenden Wochen dürften für Bankenaktien weiterhin nicht einfach werden, dennoch haben wir am Freitag für 2,90 Euro eine Erstposition der Commerzbank Aktie hinzugenommen, da unser Wunschkurs von unter 2,70 Euro wohl doch nicht mehr erreicht wird. Wenn doch werden wir weiter aufstocken.

Die kommende Börsenwoche dürfte nicht einfach werden, auch wenn wir weiterhin davon ausgehen das die Entscheidung über einen Ausbruch der Indizes nach oben unmittelbar bevor steht, oder sagen wir mal vorsichtiger, eine baldige Stabilisierung eintreten dürfte. Sollte sich diese Annahme bestätigen werden wir dann, zu gegebener Zeit, unser Depot mit weiteren Aktien ausbauen über die wir Sie dann wie gewohnt auf Investors Inside natürlich rechtzeitig informieren. Es zeigte sich auch in dieser Woche einmal mehr, dass die richtige Aktienauswahl entscheidend für Ihren Erfolg an der Börse ist. Achten Sie weiterhin auf echte Qualität, und lassen Sie sich nicht durch die momentan starken Tagesschwankungen aus dem Konzept bringen!

Auszug aus dem aktuellen Investors Inside Börsen Newsletter!

Commerzbank – die Lage bleibt deutlich angespannt..

Die Commerzbank Aktie will weiterhin nicht so recht auf Erholungskurs umschwenken. Auch nach den herben Verlusten der letzten Woche bleibt die Aktie zunächst wenig attraktiv. Eine mögliche Umschuldung Griechenlands dürfte den Kurs auch weiterhin belasten. Die Commerzbank wäre von dieser Maßnahme als zweitgrößter Gläubiger Griechenlands, nach der HypoReal Estate, unter den deutsche Banken am stärksten betroffen. Firmenlenker Martin Blesing hat sich kürzlich gegen eine Beteiligung der privaten Gläubiger zur Lösung der griechischen Schuldenproblematik ausgesprochen, was ja auch nicht weiter verwunderlich ist, angesichts eines geschätzten Risikos von rund drei Milliarden Euro die in griechische Staatsanleihen schlummern.

Eine Beteiligung der Commerzbank an der Umschuldung würde also mit größter Wahrscheinlichkeit wohl sämtliche noch aktuellen Planspiele über künftige Gewinne der Bank atomisieren. Auch die charttechnische Lage ist unverändert.  Mit Kursen zwischen 3,07 und 3,20 Euro pendelt die Aktie nach wie vor nur leicht hin und her. Die Unterstützung bei 3,09 Euro scheint aber noch zu halten, wobei ich nach wie vor davon ausgehe, dass dies nicht mehr lange der Fall sein dürfte. Bei 2,93 Euro liegt eine weiter Unterstützung die allerdings auch keine allzu große Aussagekraft hat. Kurzfristig schätzen wir die Wahrscheinlichkeit dass es noch einmal bis auf 2,80 bis 2,70 Euro runter gehen könnte somit höher ein, als einen Anstieg über den aktuellen Widerstand bei 3,34 Euro. Die Aktie bleibt für uns maximal eine Halteposition unter den o.g. gegebenen Umständen.

Irland, Portugal, Griechenland, Japan, Libyen, Nahost. Ölpreis, Zinsanhebung…

Stresstest für Irlands Banken, Portugal, Griechenland in der Krise, Atomkatastrophe in Japan, unterbrochene Lieferketten, etc. Krieg in Libyen, Unruhen in Nahost, Ölpreisanstieg, baldige Zinsanhebung der FED und der EZB etc. – das ist normalerweise alles reines Gift für die Börsen und jede Nachricht für sich schon kursbewegend in Richtung Süden. Ich behaupte mal, dass ich im Normalfall ein ganz gutes Verständnis für die Börse habe, und ich muss offen zugeben das die momentane Stärke des Marktes etwas „unheimlich“ ist. Spätestens heute nach dem nun das  sogenannten „Window Dressing“ der Fonds und großen Investoren vorerst abgeschlossen sein dürfte sollte sich der Markt so langsam wieder etwas mehr den fundamentalen Daten anpassen. Bislang sieht es aber auch heute allerdings nicht danach aus!

Insbesondere die Entwicklung im Nahen Osten macht zunehmend Sorgen. Der Konflikt in Libyen dürfte sich wohl nicht so schnell in Wohlgefallen auflösen wie es so mancher Stratege prognostiziert hat. Der Ölpreis klettert weiter und dürfte wohl bald neue Höchststände markieren. Alleine dieser Faktor für sich genommen belastet die Weltwirtschaft überproportional und hätte früher unter normalen Bedingungen wohl für eine Korrektur der Aktienmärkte von mindestens zehn Prozent gesorgt. Die Auswirkungen dieser, und anderer Krisen werden sich in den kommenden Quartalen auch in den Bilanzen einzelner Konzerne wiederfinden, sei es durch deutlich gestiegene Energiekosten oder durch unterbrochene Lieferketten. Ich rechne bereits in der nächsten Berichtssaison, die in wenigen Tagen startet mit entsprechenden Belastungsfaktoren. Spätestens dann wird die momentan schon fast grenzenlose Euphorie an den Märkten wohl auch ihr Ende finden.

Die Frage dürfte somit sein, wird es ein schleichender Prozess in dem nun allmählich alle oben genannten Faktoren und deren direkte und indirekte Auswirkungen eingepreist werden, oder passiert dies mit einem großen Knall? Davon das noch einmal eine größere Korrektur kommen MUSS bin ich überzeugt, nur ob tatsächlich und wann kann ich natürlich nicht beantworten. Gesund wäre es für die weitere Entwicklung der Indizes allemal. Wahrscheinlich hängt auch die heutige Ankündigung der FED die Zinsen noch in diesem Jahr zu erhöhen damit zusammen, weil man gesehen hat, dass die übermäßige Liquidität die sich im Markt befindet und die Kurse treibt, langsam für ungesunde Entwicklungen an den Finanzmärkten sorgt und vorsichtig wieder abgezogen werden sollte. Die EZB hat ja bereits für April einen Zinsschritt angekündigt um ein wenig Dampf abzulassen.

Heute gegen 14:30 erwartet der Markt die Arbeitsmarktdaten aus den USA. Nach den vorab gelieferten Zahlen dürften diese nicht allzu gut ausfallen, eine Katastrophe ist aber ebenso nicht zu erwarten. Dennoch könnte dieses Ereignis eventuell die Wende einleiten, und den Markt zunächst einmal in eine Art „Beruhigungsphase“ schicken, denn letztlich waren insbesondere die amerikanischen Börsen mal wieder der Grund für die Stabilität der letzten Wochen. Der S&P 500 scheitert bereits seit Tagen an der Marke von 1.325 Punkten. Achten Sie auf die 1.330 Punkte Marke als mögliches weiteres Ausbruchssignal nach oben, und die 1.316 Punkte Marke als Startschuss zu einer Konsolidierung in Richtung der 1.274 Punkte Marke. Der April wird mal wieder ein sehr interessanter Börsenmonat in dem ich mit starken Turbulenzen rechne. Schönes Wochenende!

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