Der letzte Akt im griechischen Drama „Grexit“ hat nun offenbar begonnen… Auch am Wochenende konnte keinerlei Kompromiss zwischen den Parteien mit sehr unterschiedlichen Ansichten gefunden werden. Was nicht wirklich verwunderlich ist, aber dennoch zeigt wie verhärtet die Fronten zwischen Griechenland und den Geldgebern sind. Auf der einen Seite eine Partei mit vollmundigen Wahlversprechen in einer fast alternativlosen Situation, auf der anderen Seite die Geldgeber, die fürchten dass Ihnen Ihr ganzes Währungskonstrukt demnächst um die Ohren fliegt, oder sie wohlmöglich ein Gesichtsverlust erleiden, der dann genau dasselbe zur Folge haben könnte…
Die Woche verspricht extrem spannend zu werden. Nicht nur die Grexit-Frage treibt die Anleger um, sondern auch die FED Sitzung am Mittwoch, wo wiedermal eine mögliche Zinserhöhung in den USA ein echtes Thema sein könnte, nachdem der US Arbeitsmarkt immer robustere Zahlen liefert. Hinzu kommt noch der dreifache Verfallstag am Freitag. In den letzten tagen dürfte so mancher Anleger mit seinen Positionen – in welcher Richtung auch immer – ernsthaft in Bedrängnis sein. Denn, Kurshübe im Dax von mehreren hundert Punkten in beide Richtungen hinterlassen meist unschöne Löcher in den Depots der Teilnehmer die diese gerne wieder bis zu diesem Termin stopfen möchten…
Wie auch immer, der starke Anstieg des Dax in der letzten Woche und das anschließende Abrutschen ließen erwarten, dass wir nun doch noch eine fünfte Abwärtswelle beim Deutschen Leitindex sehen werden. Demzufolge sollte diese (vielleicht) letzte Welle dann neue Tiefstände hervorbringen, die man dann möglicherweise wieder für erste vorsichtige Käufe nutzen kann. Vorher ist es wohl ratsam die Bälle noch etwas flach zu halten, da die oben genannten Ereignisse allesamt durchaus eine gewisse Sprengkraft haben.
Das hier gezeigte Szenario ist natürlich nur eine mögliche Variante der kurzfristigen Entwicklung im Dax, die ich allerdings für durchaus wahrscheinlich halte. Ob der Index dabei dann noch weiter bis auf 10.500 Punkte abtaucht, oder gar die runde 10.000er Marke kurzfristig erreicht, spielt für mich momentan eine eher untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist es bis zur Beruhigung der aktuellen Situation geduldig auf die richtige Gelegenheit zu warten und das Kapital bis zu diesem Zeitpunkt zu schützen. Einzelne Aktien, wie die hier im Blog zuletzt beschriebenen, sind an den genannten charttechnischen Marken bereits jetzt wieder äusserst interessant!