Das Sentiment für Gold könnte schlechter nicht sein. Die Goldbullen sind verstummt oder stimmen nun in den Chor der Bären ein. Keiner mag mehr so richtig daran glauben dass sich das Edelmetall und damit auch der kleine Bruder Silber demnächst wieder erholen könnten. Über die Ursachen dieser Entwicklung wird hingegen weiterhin kräftig spekuliert. Ein wesentlicher Grund für den Kursverfall ist nach meiner Ansicht schlicht und ergreifend im EUR/USD Wechselkurs zu sehen. Auch hier wäre es theoretisch aber möglich dass wir den finalen Abverkauf nun allmählich gesehen haben. Damit will ich ausdrücklich nicht dazu ermutigen sich in diesem Sektor nun verstärkt zu engagieren, sondern lediglich auf die Möglichkeit hinweisen, dass eine baldige Trendwende, trotz aller widriger Umstände, nicht ausgeschlossen ist.
Marktphasen wie diese werden nicht selten mit einem fast schon panikartigen Ausverkauf beendet. Möglicherweise werden wir genau diesen Abverkauf demnächst erleben, der dann möglicherweise einen guten Einstiegszeitpunkt für erste Positionen in dem Sektor darstellt. Denn, gerade beim Goldpreis haben wir schon des öfteren beobachten können, dass extreme Bewegungen an sehr wichtigen Marken nicht selten direkt im Anschluss einen entsprechend starken Ausschlag in die Gegenrichtung produzieren.
Das eigentlich Spannende an der derzeitigen Situation ist aber, dass der Goldpreis nun endlich am langfristigen Aufwärtstrend angekommen ist, wie man in dem Chart sehen kann. Dabei ist es natürlich noch etwas Auslegungssache welche Linie man hier als relevanter erachtet, weswegen ich mal zwei Trend hier eingezeichnet habe. Egal ob man nun also die rote Linie als maßgebend ansehen möchte oder die etwas dünnere schwarze, dürfte damit klar werden wie entscheidend die momentane Entwicklung für Goldanleger ist. Ein Bruch (dauerhafter) dieses Trends hätte wohl auch die endgültige Kapitulation der Goldfans zur Folge, ein Bounce an dieser Stele hingegen wäre ein erstes Indiz für eine mögliche Trendwende.
Nicht minder spannend in diesem Zusammenhang sieht die Situation aktuell beim EUR/USD Wechselkurs aus. Auch hier wurden zuletzt alle wichtigen Unterstützungen ohne große Gegenwehr durchschlagen. Was für den EZB Chef Draghi eine durchaus gewollte Entwicklung sein dürfte ist aber aus Sicht der Goldanleger eher unerfreulich. Es ist aber keine Euro Schwäche mit der wir es hier zu tun haben sondern viel mehr eine enorme Dollar Stärke! Je stärker der Dollar nun wird desto weniger werden Anleger in den Wert des Goldes vertrauen. Für die weitere Entwicklung des Goldpreises ist also der EUR/USD Wechselkurs von essenzieller Bedeutung.
Ich persönlich bin zunächst davon ausgegangen, dass der Euro sich im Bereich um die 1,266 Dollar fangen würde. Dies Unterstützung ist nun seit heute passé, die nächste Marke bei 1,259 wurde bereits getestet. Die nächsten Unterstützungslinien dürften nun bei 1,241 und im Bereich um die 1,22 Euro liegen. Hält das aktuelle Niveau beim Euro also nicht, könnte es auch für den Goldpreis kurzfristig eng werden. Gelingt hingegen eine Stabilisierung des Währungspaars auf diesem Niveau, stehen auch hier die Chancen für einen nachhaltigen Bounce beim Gold nicht schlecht. Die kommenden Stunden werden nun also endlich zeigen wohin die Reise für die Goldbullen geht!