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Lufthansa – Absturz mit charttechnischen Folgen…

Die Lufthansa Aktie gerät heute kräftig unter Druck nachdem das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr und 2015 gekappt hat. Die anhaltende Schwäche im Passagier- und Frachtgeschäft macht Deutschlands Airline Nummer 1 weiterhin kräftig zu schaffen. Zwar hatten viele Marktbeobachter bereits mit einer eher verhaltenen Prognose für die kommenden Quartale gerechnet, der Umfang der heute erfolgten Gewinnwarnung hat den Markt dann aber doch auf dem falschen Fuss erwischt. Die Lufthansa Aktie rauschte zwischenzeitlich um bis zu 13 Prozent in die Tiefe.

Bei Lufthansa  erwartet man nun nur noch ein operatives Ergebnis in Höhe von ca. einer Milliarde Euro. Bislang ist man noch davon ausgegangen dass man hier den Bereich zwischen 1,3 und 1,5  Milliarden Euro erreichen könnte. Ebenso düster ist die Prognose für das kommenden Geschäftsjahr 2015. Statt der angepeilten 2,65 Milliarden Euro Gewinn werden nun nur noch knapp 2 Milliarden Euro Ãœberschuss erwartet. Um diese Ziele allerdings zu erreichen hält Carsten Spohr eine Verschärfung der Sparbemühungen für erforderlich…!

Nach dieser Nachricht ist es somit auch nicht weiter verwunderlich, dass der DAX heute erstmals wieder zur Schwäche neigt und die runde Marke von 10.000 Punkten zwischenzeitlich aufgeben muß. Dennoch besteht wohl kein Grund zur Panik, denn die Verwerfungen bei der Lufthansa Aktie dürfte nur kurz nachhallen, bis dann die allgemein gute Stimmung für Aktien den Index wieder in den fünfstelligen Bereich vordringen lässt.

Für Lufthansa Aktionäre hingegen dürfte die Luft aus der kurzfristigen Perspektive nun deutlich dünner geworden sein. Die Aussichten für die kommenden Quartale sind alles andere als prickelnd und aus rein charttechnischer Betrachtung besteht zudem weitere Luft nach unten. Wie bereits vor längerer Zeit hier im Blog erwähnt, gehe ich davon aus, dass das offene Gap knapp über der 16,- Euro Marke noch geschlossen wird. Jetzt dürfte die Zeit dafür reif sein!

Kann die Unterstützungsmarke bei 17,30 Euro also nicht gehalten werden, ist der Bereich um die 16,- Euro das nächstmögliche Ziel. Auch ein weiterer Rutsch in Richtung 15,- Euro kann nicht ausgeschlossen werden. Für bereits investierte Anleger heißt das nichts Gutes, für Anleger die auf ein baldiges Comeback der Lufthansa Aktie setzen möchten, stellt dieser Bereich möglicherweise ein interessantes Niveau für eine erste Position dar. Letztlich bietet sich die Aktie, nach der heutigen Gewinnwarnung, aber auch dann nur für langfristig orientierte Anleger mit der nötigen Geduld an.mit charttechnischen Folgen

3D Systems, Stratasys, JinkoSolar, SolarCity – Was ist da los?

Heute möchte ich Ihnen einen etwas unschönen Chart zeigen, der als mahnendes Beispiel vor allzu viel Optimismus an der Börse dienen soll. Die Aktie des 3D-Druck-Spezialisten 3D Systems gerät, nach einer enttäuschenden Prognose für das Gesamtjahr 2014 kräftig unter Druck. Bereits zum Handelsbeginn eröffnet die Aktie mit einem satten Minus von über 27 Prozent und befindet sich damit umgehend wieder auf dem Ausgangsniveau vor der großen Rally. Noch nicht investierte Anleger könnten hier nun ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis vorfinden. Anleger die die Aktie zu Höchstkursen um die 97,- Dollar gekauft haben dürften wohl kurzzeitig eher in Tränen ausbrechen.

3D Systems Chart nach Absturz

Kurze Einschätzung: Deutlich zu erkennen ist die riesige Kurslücke, die der Kursverlauf heute hinterlassen hat. Die rote Trendlinie hat gehalten, die vorangegangene Überbewertung könnte damit nun abgebaut worden sein. Die 200-Tage-Linie verläuft knapp unter 60,- Dollar und sollte zusätzlichen Halt bieten. Branchenkollegen wie z.B. Stratasys geraten ebenfalls in den Abwärtstrudel und verlieren zweistellig, haben aber den Trend noch nicht verletzt! Beide genannten Aktien befindet sich inzwischen schon wieder auf dem Wege der Besserung, allerdings dürfte der heutige Schock wohl doch ein paar Spuren hinterlassen haben, und die Euphorie der Anleger künftig etwas bremsen. Kurzfristig gehe ich nun davon aus, dass zumindest 50 Prozent der heutigen Kursbewegung demnächst wieder korrigiert wird, was Kursen um die 63, bis 65,- Dollar entsprechen würde. Panik ist also nicht unbedingt der beste Ratgeber, falls Sie investiert sind.

Es gibt zahlreiche andere Beispiele für Aktien die in der Hausse 2013 überproportional zugelegt haben, und diese Überbewertung nun in ein paar Tagen korrigieren. Der Abverkauf zieht sich quer durch alle Branchen, trifft aber insbesondere die sogenannten Trendaktien des letzten Jahres, die nicht selten durch ein extrem hohes KGV glänzen. Grundsätzlich ist eine entsprechende Korrektur solcher Überbewertungen lobenswert und bereitet nicht selten den Boden für einen weiteren Aufwärtstrend. Allerdings würde man sich für die investierten Anleger einen etwas ruhigeren Abbau der Überbewertung wünschen! Ob das Gap bei 3D Systems demnächst wieder geschlossen wird, wage ich nicht zu beurteilen.

Mein Rat an dieser Stelle ist somit weiterhin: Bleiben Sie vorsichtig und lassen Sie sich weder von dem Markt noch von den Medien einlullen. Übertriebener Optimismus ist im Moment nicht angebracht, auch wenn die 3D-Druck-Branche grundsätzlich aussichtsreich erscheint. Gleiches gilt für die Solarbranche, die ebenfalls deutliche Ermüdungserscheinungen zeigt. SolarCity, JinkoSolar und Canadian Solar könnten demnächst ebenfalls den Abwärtstrend beschleunigen. Agieren Sie also weiterhin besonnen und warten Sie auf die richtigen Chancen. Aber erst wenn sich abzeichnet, dass sich die Korrektur an den Märkten ihrem Ende zuneigt!

Salzgitter streicht, Klöckner spart und Voestalpine verdient…

Salzgitter streicht mindestens 1.000 Stellen

Nach der deutlichen Gewinnwarnung des zweitgrößten Stahlproduzenten Deutschlands gestern wurde heute bekannt dass Salzgitter nun in die Kostenoffensive geht. Zunächst sind dabei nach jüngsten Meldungen Einsparungen beim Personal geplant. Die Süddeutsche Zeitung berichtete heute, dass das Unternehmen nun deutlich mehr als 1.000 Stellen abbauen will. Einzelheiten dazu seien aber noch nicht bekannt, da sich der Betriebsrat offenbar gerade in Verhandlungen mit der Konzernleitung befindet. Salzgitter beschäftigt derzeit knapp 25.000 Mitarbeiter.

Die gestrige Gewinnwarnung kam grundsätzlich nicht überraschend. Die Dramatik des Rückgangs verwunderte dann aber doch. Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann will nun mit einem erneuten Sparprogramm dagegen halten, sieht aber in naher Zukunft keine wesentliche Belebung des Marktes. Keine guten Vorgaben also für die kommenden Quartale bei Salzgitter. Die geplanten Einsparungen können dem Aktienkurs somit auch heute nicht wieder auf die Sprünge helfen. Aus rein charttechnischer Sicht besteht jetzt durchaus „Potenzial“ bis in den Bereich 20,- bis 22,- Euro. Keinesfalls sollte man hier in das berühmte fallende Messer greifen, wie es gestern so einige getan haben…

Klöckner & Co., besser…aber!

Der Duisburger Stahlhändler konnte den Verlust im abgelaufenen Quartal zwar etwas eindämmen, bleibt damit aber immer noch im negativen Bereich. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr zusammengestrichen. Vorstandschef Gisbert Rühl sieht zwar aktuell eine leichte Verbesserung der Preise, diese dürften den Rückgang um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, wohl aber nicht ausgleichen können. Der Fehlbetrag lag im abgelaufenen Quartal bei nur noch 4 Millionen Euro, nach 39 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Erst 2014 soll es dann wieder schwarze Zahlen geben, die aber wohl auch durch das harte Sparprogramm entstehen sollen.

Weitere Standorte sollen geschlossen, oder zusammen gelegt werden. Insgesamt sollen durch das ausgerufene Sparprogramm ca. 2.000 Stellen und damit 17 Prozent der gesamten Belegschaft gestrichen werden… Laut Medienberichten sind aber bereits 1.800 Stellen diesem Sparprogramm zum Opfer gefallen…das künftige Potenzial ist damit wohl eher begrenzt. Ich kann die heutige Euphorie und den kleinen Kurssprung bei der Aktie somit nur bedingt nachvollziehen, denn die Aussichten bleiben doch bis auf Weiteres eher trübe… Und wehe wenn der DAX jetzt mal richtig korrigiert…!

Voestalpine macht´s besser

Die Österreicher scheinen die Situation im Gegensatz zu den deutschen Stahlfirmen etwas besser im Griff zu haben. Der Umsatz ging im Berichtszeitraum um 3,8 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis lag mit 223 Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahreswert. Die EBIT- Marge konnte gar von 7,5 auf 7,6 Prozent leicht gesteigert werden. Damit wurden auch die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde von der Konzernleitung noch einmal bekräftigt, wonach  EBITDA und EBIT über dem Vorjahr liegen sollen.

Voestalpine ist vorrangig in den Bereichen Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen zu Hause, und hier nach eigenen Angaben auch Weltmarktführer. Offensichtlich funktionieren die Spezialthemen im Stahlsektor besser als die Massenwahren als Zulieferer für die Bau- und Automobilindustrie. Somit könnte sich ein etwas intensiverer Blick nach Österreich auf die Voestalpine Aktie durchaus lohnen, wenn man im Stahlsektor engagiert sein will.

Daimler vor erneuter Gewinnwarnung? – Kurzfristig mehr Risiken als Chancen

Die Daimler Aktie handelt heute im frühen Handel Ex Dividende in Höhe von 2,20 Euro und damit in etwa fünf Prozent tiefer als zum gestrigen Xetra Schlusskurs. Ungefähr um diesen Betrag konnte die Aktie gestern auch zulegen, und das nachdem Daimler Chef Dieter Zetsche die Anleger auf der Hauptversammlung in Berlin eher auf trübere Zeiten in naher Zukunft eingestimmt hatte. Die Absatzkrise in Europa hinterlässt auch bei Daimler deutliche Spuren…“Seit Jahresbeginn ist die Nachfrage in den europäischen Märkten stärker zurückgegangen als erwartet.“ „Deshalb werden wir überprüfen, ob unsere bisherigen marktbezogenen Annahmen für 2013 noch Gültigkeit haben.“ verkündete der Firmenchef.. Das sind keine besonders guten Vorzeichen für die kommenden Monate, würde ich mal vermuten!

Der Markt befürchtet nun eine weitere Gewinnwarnung des Konzerns, was angesichts der sich weiter eintrübenden Lage auf dem europäischen Automarkt wohl auch nicht ganz unbegründet ist. Obwohl man auch festhalten sollte, dass Daimler trotz rückläufiger Verkäufe in Europa beim Absatz insgesamt immer noch mit gut drei Prozent über dem Wert des letzten Jahres liegt. In den ersten drei Monaten des neuen Jahres wurden somit insgesamt 350.000 Fahrzeuge abgesetzt, wenn auch überwiegend die kleineren Modelle A- und B-Klasse, die deutlich weniger Marge abwerfen als beispielsweise die E- oder S- Klasse.

Daimler Aktie Chart 5 Jahre

In knapp zwei Wochen will sich Daimler Chef Zetsche nun konkret zur Jahresplanung für das Gesamtjahr 2013 äussern. Bislang ging man davon aus dass das Ergebnis der Autosparte in etwa auf dem Vorjahresniveau bei 4,4 Milliarden Euro liegen werde – eventuell etwas darunter. Weitere Rückgänge sollen hier auch durch das umfangreiche Sparprogramm bei Daimler aufgefangen werden. Der Blick in die  nahe Zukunft des Automobil-Konzerns bleibt somit weiterhin ungewiss. Ein Grund sich heute mal wieder den Chart der Daimler Aktie etwas genauer anzusehen:

Daimler Chart 6 Monate

 

Wie Sie im oberen 5-Jahres Chart sehen können, befindet sich die Aktie seit Jahren in einer Keilformation, aus der es auch zuletzt nicht gelungen ist nach oben auszubrechen. (Zum Vergrößern der Charts bitte 2 x klicken) Die hier eingezeichnete hellgrüne Linie markiert aus meiner Sicht nun das nächste wahrscheinliche Kursziel der Aktie, bevor dann ein weiterer Ausbruchsversuch nach oben folgen könnte. In der vergrößerten und kurzfristigen Darstellung unten ist zu erkennen, dass die Aktie gerade im Begriff ist zunächst den mittelfristigen Abwärtstrend wieder aufzunehmen. Selbstverständlich ist es auch denkbar dass die Aktie hier nun wieder nach oben abdreht. Hierzu darf aber keinesfalls das Kursniveau um die 39,85 Euro unterschritten werden. Denn dann wären eher Kurse um die 37,- Euro kurzfristig wieder in Reichweite.

Das Daimler Chartbild hat sich zuletzt wieder deutlich eingetrübt. Grundsätzlich würde ich hier lieber abwarten was Dieter Zetsche in knapp zwei Wochen zu verkünden hat. Die Risiken im Automobilsektor insgesamt haben in den letzten Tagen weiter zugenommen. Und ich gehe davon aus, dass erst die zweite Jahreshälfte wieder zeigen wird dass die deutschen Autobauer der Krise auch weiterhin trotzen können. Kurzfristig überwiegen aus meiner Sicht also über den Sommer hinweg die Risiken. Zudem bleibt Daimler wohl auch weiterhin die schwächste Aktie aller deutschen Automobilhersteller. Ein Rücksetzer auf ca. 37,- Euro bietet sich aber unter langfristigen Gesichtspunkten durchaus wieder zum Kauf einer ersten Position an.

VW zieht Q3 Absatzzahlen vor, Bentley und Audi mit neuen Rekorden

Der Volkswagen Konzern hat seinen Absatz in den ersten drei Quartalen dieses Jahres noch einmal um stolze 10,6 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2011 steigern können. Von der Marke VW wurden über 4,2 Millionen Einheiten verkauft. Aber auch im Luxussegment konnte der Konzern wieder deutlich zulegen. Insbesondere bei der Marke Bentley dürfte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um satte 24,4 Prozent die Anleger positiv überraschen. Auch die VW Tochter Audi ist weiterhin auf Rekordjagd. Mit einer Steigerung der Absatzzahlen um 12,8 Prozent läuft es hier weiterhin sogar noch besser als beim Mutterkonzern. Erstmals in der Firmengeschichte hat der Audi Konzern schon nach 9 Monaten die Millionen Marke erreicht. Lesen Sie die aktuelle Pressemitteilung >hier<. Lediglich bei Seat musste ein Rückgang um knapp 10 Prozent auf Jahressicht verzeichnet werden, was aber angesichts der Situation in Spanien und anderen Südländern auch nicht weiter verwundert.

Konzernweit konnten 6,80 Millionen Autos in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 ausgeliefert werden. Die Zahlen waren ursprünglich erst für den kommenden Freitag erwartet worden. Volkswagen hat sich aber bereits gestern Abend dazu entschieden die Absatzzahlen auf der VW Homepage zu veröffentlichen. Möglicherweise auch um weiteren Spekulationen über Gewinnwarnungen oder ähnlichem rechtzeitig entgegen zu wirken. Zuletzt wurden zur Automobilbranche immer mehr negative Pressemeldungen und Analystenkommentare veröffentlicht. Das heute präsentierte Zahlenwerk dürfte seine Wirkung nicht verfehlen und die Gemüter wieder beruhigen. Nach der leichten Korrektur der VW Aktie in den letzten Tagen sollte nun wieder ein neuer Angriff auf das letzte Hoch möglich sein.

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Metro Aktie nach Kursrutsch kaufen?

Die Metro Aktie bricht heute nach einer Gewinnwarnung um über 10 Prozent ein. Wegen des schlechten Konsumumfeldes in Europa kappte Deutschlands größter Handelskonzern heute seine Gewinnprognose auf 2 Milliarden Euro, nachdem man seitens des Konzerns noch bis vor kurzem davon ausgegangen war dass die selbst gesteckten Ziel von 2,372 Milliarden Euro Gewinn erreicht werden. An dieser Stelle muss ich noch kurz erwähnen dass ich persönlich die Erreichung dieses Ziels immer angezweifelt habe. Nun ist die Katze sozusagen aus dem Sack. Beim Umsatz möchte Metro Chef Koch allerdings noch keine Abstriche machen. Er hält die zuvor genannten 66,7 Milliarden Euro immer noch für erreichbar, bzw, will diese Marke sogar übertreffen.

Insbesondere die Kaufzurückhaltung bei Non-Food-Produkten macht dem Konzern weiterhin zu schaffen. Soll heißen die Umsätze bei Unterhaltungselektronik, u.a. bei der Tochter Media Markt sind wohl weiterhin rückläufig. Die neue Online Sparte dürfte demnach auch noch nicht den gewünschten Effekt gebracht haben. Auch der negative Geschäftsverlauf, insbesondere in Süd- und Teilen Osteuropas, sei weiterhin spürbar, hieß es in der Pressemitteilung. Aus meiner Sicht ebenfalls eine Tatsache die nicht weiter verwundern dürfte.

Die heutige Kursreaktion der Börsen halte ich trotz aller Negativnachrichten dann doch für etwas übertrieben. Sieht man sich den Verlauf des Metro Aktienkurses in den letzten Monaten an, so wird klar dass hier offensichtlich schon so einiges an schlechten Nachrichten eingepreist wurde. Ein Gewinn von 2 Milliarden Euro ist unter den gegebenen Umständen immer noch recht ordentlich. Die spannende Frage dürfte nun sein was am Ende davon übrig bleibt, wenn der Metro Konzern Ende Oktober seine Zahlen vorlegt. Im zweiten Quartal hatte Metro durch Sondereffekte in dreistelliger Millionenhöhe einen Verlust in Höhe von 28 Millionen Euro ausweisen müssen. Das um Sonderfaktoren bereinigte Ebit konnte damals um 2,5 Prozent auf 314 Millionen Euro gesteigert werden.

Unter langfristigen Gesichtspunkten erscheint mir eine erste Position in der Aktie auf dem heutigen Niveau sehr interessant zu sein…Mal abwarten wie das Spiel in der kommenden Woche weiter geht, wenn sich die Gemüter wieder etwas beruhigt haben und die Anleger am Wochenende in Ruhe darüber nachdenken konnten.

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Porsche verachtfacht Gewinn, BMW mit deutlichem Gewinneinbruch

Porsche erzielte im ersten Halbjahr 2012 einen Gewinn der achtmal so hoch ist wie im letzten Jahr. Unterm Strich bleiben 1,15 Milliarden Euro nach zuvor 149 Millionen Euro in der Kasse der Porsche SE. Wie der einmal wurde das Ergebnis durch die gegenseitigen Optionsrechte zwischen VW und Porsche deutlich geschmälert, da die Werte für diese Optionen regelmäßig neu bewertet werden müssen. In diesem Quartal schlugen die Kaufrechte für den zweiten Teil des Sportwagengeschäfts von Porsche mit satten 1,38 Milliarden Euro zu buche. Nun holt die Porsche Muttergesellschaft zum Befreiungsschlag aus. Mit dem Komplettverkauf des Porsche-Sportwagengeschäfts ergibt sich kurzfristig im Konzernabschluss ein einmaliger positiver Ergebniseffekt von bis zu sieben Milliarden Euro, wie die Porsche Automobil Holding SE gestern mitteilte. Dadurch dürfte die Porsche SE dann schuldenfrei sein und zudem einen Großteil der Risiken aus den ausstehenden Klagen gegen das Unternehmen abgedeckt haben. Verbleiben wird nach der Transaktion dann die Hälfte aller VW Stammaktien bei der Porsche SE. Dieser Teil wird momentan mit 18 Milliarden Euro an der Börse bewertet…!

BMW verbucht mit der Vorlage der Quartalszahlen heute einen Gewinneinbruch, sieht sich aber weiterhin im Plan auch in diesem Jahr ein Rekordergebnis erzielen zu können. Dabei fiel der Rückgang beim Gewinn mit einem deutlichen Minus von 28 Prozent schon recht deutlich aus. Im zweiten Quartal wurden nur noch 1,28 Milliarden Euro verdient, deutlich weniger als bspw. bei Porsche! Der operative Gewinn belief sich auf 2,3 Milliarden Euro, was ungefähr 19 Prozent weniger ist als im Vorjahr. Beim Umsatz konnte BMW weiter zulegen. Hier wurde der Wert um 7,3 Prozent auf 19,2 Milliarden Euro gesteigert. Auch die Gesamtzahl der abgesetzten Autos wurde um 5,4 Prozent auf 475.011 Einheiten gesteigert.

Der Gewinnrückgang wurde zwar von den meisten Marktteilnehmern so erwartet, dennoch bleibt für mich ein fader Beigeschmack dieses Zahlenwerkes. Offensichtlich muss BMW inzwischen deutlich höhere Rabatte auf seine Modelle gewähren als die vergleichbare Konkurrenz von VW oder Audi. Anders ist die Steigerung bei Absatz und Umsatz bei gleichzeitige deutlichem Gewinnrückgang für mich nicht zu erklären. Auch VW, Porsche und Audi hatten kürzlich Zahlen verkündet, die sich wesentlich stabiler präsentieren. Mein Fazit bleibt somit weiterhin wie gehabt: BMW ist der einzige deutsche Autobauer der sich nicht in meinem Depot befindet, und das wird auch so bleiben. Grundsätzlich sollten sich Anleger wohl die Frage stellen ob sie langfristig nicht bei Audi und VW bessere Chancen vorfinden. Insbesondere die nun anstehende Fusion von VW und Porsche bietet in meinen Augen eine ganz neue Chance. Vielleicht lesen Sie dazu den oberen Teil dieses Artikels noch einmal genau…

Deutsche Bank nach Gewinneinbruch weiter abwärts

Zu den größten Verlierern gehört heute einmal mehr die Aktie der Deutschen Bank. Wie ich schon am Montag vor den Zahlen geschrieben habe gehe ich davon aus dass sich die Aktie des deutschen Branchenprimus nun zügig dem letzten Tief bei 20,78 Euro nähern dürfte. Heute verliert der Titel nach der Börseneröffnung bereits weitere 3,3 Prozent und notiert bei 22,70 Euro. Die Schuldenkrise ebenso wie die schwäche des Euro haben der DB die Bilanz im zweiten Quartal kräftig verhagelt. Von April bis Juni verdiente das Geldhaus nur noch 700 Millionen Euro nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden im Vorjahresquartal. Nicht berücksichtigt sind in dieser Rechnung entsprechende Rückstellungen die sich aus Strafzahlungen wegen des Libor Skandals ergeben würden. Somit kann sich dieses Ergebnis im Falle einer Verurteilung der Deutschen Bank auch noch einmal dramatisch nach unten verändern.

Das Ergebnis vor Steuern ging im zweiten Quartal von 1,8 auf nur noch eine Milliarde Euro zurück. Einzig positiver Aspekt war die Erhöhung der Kernkapitalquote  nach Core Tier1 um 0,2 Prozent auf nun 10,2 Prozent. Die neue Geschäftsleitung um Anshu Jain und Jürgen Fitschen gab für das Gesamtjahr aufgrund der weiteren Unsicherheiten aber keinen Ausblick auf das Gesamtjahr ab, was wohl auch für weitere Unsicherheit unter den Anlegern sorgen dürfte. Am kommenden Dienstag will die Deutsche Bank den Zwischenbericht veröffentlichen. Demnach ist für das erste Halbjahr wohl mit einem deutlichen Gewinneinbruch um bis zu 44 Prozent zu rechnen. Analysten erwarten ein Vorsteuergewinn von nur noch einer Milliarde Euro nach 1,8 Milliarden im Vorjahr. Bislang hatte man mit 1,4 Milliarden Euro gerechnet.

Ich bleibe somit bei meiner Einschätzung dass wir bei der Deutschen Bank Aktie noch tiefere Kurse zu erwarten haben. Ganz entscheidend für die weitere Kursentwicklung ist die Marke um die 22,- Euro, wird diese unterschritten geht es zügig zum Jahrestief. Und denken Sie immer daran der Re-Test eines Tiefs ist zwar ein guter Punkt für einen soliden Boden aber keinesfalls eine Garantie dafür dass die Kurse hier auch zwingend drehen müssen…!

Aixtron – Jahr des Ãœber-, oder des Untergangs?

Die Aktie des Tages ist wohl neben Volkswagen die des LED Anlagenbauers Aixtron. Heute veröffentlichte das Unternehmen die Daten für das abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres, und die waren wirklich grottenschlecht. So war es auch nicht weiter verwunderlich dass sich der Titel bereits vorbörslich kräftig im Minus befand. Denn die Daten deuteten eher darauf hin dass die Aktie heute kräftig unter Druck geraten würde. Der Chipanlagenbauer ist zu Jahresbeginn kräftig in die Verlustzone gerutscht. Bedingt durch einem Umsatzeinbruch um 70 Prozent auf 42 Millionen Euro lag das Minus vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 18,3 Millionen Euro nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von knapp 75 Millionen. Unter dem Strich fiel somit im ersten Quartal ein Verlust von 12,3 Millionen Euro an, wohingegen dieser Wert im Vorjahr noch bei plus 52,3 Millionen Euro gelegen hatte.

Faszinieren war aber dann die anschließende Bewegung bei der Aktie nach der Xetra Handelseröffnung. Mit einem satten Kursanstieg um über sieben Prozent zum gestrigen Schlusskurs landete das Papier heute bei 13,71 Euro statt bei 10,- Euro, wie vielleicht viele Marktteilnehmer nach der Lektüre des Quartalsberichtes erwartet hätten. Woher dieser spontane Optimismus rührt bleibt auch für mich etwas schwer nachzuvollziehen. Weder gab das Unternehmen einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr ab, noch konnte der Vorstand einen Zeitpunkt für das Ende dieser Abwärtsbewegung beim Umsatz nennen. Nach wie vor geht man bei Aixtron davon aus das 2012 ein „Jahr des Ãœbergangs“ sein werde, was auch immer das unter den gegebenen Umständen heißen soll.

Leser dieses Blogs wissen dass ich grundsätzlich sehr optimistisch für die Branche im Allgemeinen und Aixtron im Speziellen bin. Die Zahlen und die fehlende Perspektive haben mich allerdings sehr nachdenklich gestimmt. Bezüglich des weiteren Vorgehens bei der Aktie bin ich somit auch äusserst unschlüssig. Zum einen wäre da die äusserst positive Tatsache dass die Aktie heute nach so einer Meldung überhaupt im Plus notiert, und das auch noch kräftig! Und zum anderen die Überlegung dass das Unternehmen einen solchen Einbruch wohl nicht über einen längeren Zeitraum durchhalten kann. Sollte sich nicht in den nächsten Quartalen eine fundamentale Besserung einstellen könnte es wirklich eng werden für Aixtron.

So persvers das in dieser Situation klingen mag, aber die Aixtron Aktie ist kurz davor ein neues Kaufsignal zu generieren. Würde in den kommenden Tagen ein Anstieg über die Hürde bei 14,- Euro gelingen, dann wäre der Weg aus charttechnischer Sicht frei bis zum nächsten Widerstand bei 16,- Euro. In jedem Falle sollte das Investment aber nun nach unten entsprechend gut abgesichert werden. Hier bietet sich die wichtige Marke von 12,50 Euro an, die bislang immer gehalten hat. Am Ende  bleibt die vorläufige Erkenntnis dass eine Aktie die an an so einem Tag kräftig steigen kann vielleicht das Schlimmste überstanden hat, den Beweis der Nachhaltigkeit dieser Bewegung muss das Unternehmen aber möglichst bald nachreichen. Für heute gilt somit erst einmal Gewinne (trotzdem) laufen lassen.

Phoenix Solar reißt Solarworld, SMA, Wacker, Centrotherm & Co. nach unten

Aus gegebenem Anlass hier noch einmal Auszüge aus unserem Artikel vom 26.09.2011: Die Phoenix Solar Aktie hat ebenfalls turbulente Zeiten hinter sich. Nach einem Anstieg der Aktie bis auf 50,- Euro im Jahr 2008 folgte der erste Absturz bis auf 20,- Euro. im Jahr 2009 gelang drei Rebound bis ca 43,- Euro. Seit Anfang 2010 kennt die Aktie jetzt aber nur noch eine Richtung – gen Süden. Inzwischen notiert die Phönix Solar Aktie unter der wichtigen 10,- Euro Marke bei ca. 9,20 Euro und hat damit erneut ein kräftiges Verkaufssignal generiert. Die nächste Unterstützung für die Aktie liegt nun im Bereich zwischen 6,50 und 7,- Euro, was gleichzeitig dem 10-Jahres-Tief entsprechen würde.

Zuletzt konnten einige neue Aufträge, mit einer Gesamtleistung von 3,7 Megawatt, aus Italien an Land gezogen werden. Der Vorteil der Phoenix Solar AG bei der Bewältigung dieser Aufträge liegt klar auf der Hand. Man kauft die benötigten Komponenten bei dem dafür besten, oder günstigsten Anbieter ein. So wurden bei zwei Aufträgen die Solarkraftwerke mit Modulen des Herstellers First Solar ausgestattet, in einem dritten Auftrag liefert Phoenix Solar Module des kalifornischen Herstellers Miasolé. Dennoch leidet natürlich auch eine Phoenix Solar unter den immer weiter zurückgehenden Margen der Branche. Der Umsatz und das EBIT sind zuletzt deutlich eingebrochen, die Nachfrage bleibt insgesamt schleppend. Fachleute gehen von einem negativen Ergebnis für das Gesamtjahr 2011 aus. (Was sich ja heute leider auch bewahrheitet hat!)

Die nächsten Quartalsberichte werden also zeigen müssen ob es dem Unternehmen gelingen kann diese negative Tendenz wieder zu drehen. Solange sollten sich Anleger bei der Aktie wohl auch noch zurückhalten. Sollte die Nachfrage also auch in den kommenden Monaten schwach bleiben, wovon momentan auszugehen ist, wäre ein weiteres Abrutschen des Aktienkurses in den genannten Bereich durchaus möglich. Auch der Abstieg aus dem TecDax dürfte sich vorläufig eher negativ auf die Aktie auswirken. Die schlechten Nachrichten in dem Sektor reißen nicht ab. Auch der oben genannte Branchenprimus aus Amerika, First Solar befindet sich weiter im Abwärtssog. Und natürlich leiden auch bislang als solide geltende Werte wie Solarworld, SMA, Wacker, Centrotherm unter diesen Nachrichten.

Mit den heute veröffentlichten Zahlen zum abgelaufenen Quartal hat sich das Bild nicht nur bei der Phoenix Solar Aktie noch einmal deutlich ein getrübt. Die Phoenix Solar Aktie muss deutliche zweistellige Abschläge hinnehmen und notiert auf einem Allzeit-Tief bei knapp 6 Euro. Auf diesem Kursniveau  allerdings könnte die Aktie, aus charttechnischer Betrachtung, für spekulativ orientierte Anleger, eine der interessantesten Rebound-Kandidaten im deutschen Solarsektor sein. Grundsätzlich bleiben wir aber weiterhin für den gesamten Sektor negativ eingestellt.

Jetzt hat es auch SMA Solar erwischt…

Aus aktuellem Anlass möchten wir unsere Serie über die Solarindustrie mit der Aktie von SMA Solar beginnen. Das Unternehmen galt bislang immer als der Fels in der Brandung, letztlich konnte sich aber auch die SMA Solar Technology AG dem allgemein vorherrschenden Trend in der Solarbranche nun nicht mehr entziehen, und revidierte in der vergangenen Woche die Umsatz- und Gewinnziele deutlich nach unten. Der Hersteller von Wechselrichtern ist Weltmarktführer in dem Bereich, jedoch scheint auch hier zunehmend Konkurrenz , insbesondere aus den USA, den Marktanteil des Unternehmens weiter zu reduzieren. Der Marktanteil von SMA Solar ist in den letzten Jahren von 60 auf nunmehr knapp 40 Prozent gesunken. Die bedien stärksten Konkurrenten in dem Geschäft sind die US Firmen Power One und Satcon.

Analysten, die zuvor nicht selten noch höhere Kursziele für die Aktie ausgerufen hatten reduzieren nun reihenweise Ihre Gewinnprognosen und damit auch die künftigen Kursziele. Diese skeptische Grundhaltung dürfte nun noch eine Weile anhalten, bis das Unternehmen vom Gegenteil überzeugt hat. Das durchschnittliche Kursziel für die SMA Aktie liegt derzeit bei 42,- Euro, die Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr 2012 wurden deutlich von knapp 6,60 Euro auf 3,50 bis 3,80 Euro zurückgenommen, was angesichts des aktuellen Aktienkurses von 46,- Euro immer noch ein KGV von 12 bis 13 bedeuten würde. Damit wäre die Aktie angesichts der Unsicherheiten sicherlich kein Schnäppchen.

Aufgrund des rapiden Modulpreisverfalles in der Solarbranche hat SMA Solar inzwischen das Problem, dass der prozentuale Anteil der teuren Wechselrichter bei Solaranlagen bei der Gesamtkalkulation deutlich mehr ins Gewicht fällt als noch vor wenigen Monaten. Dementsprechend erhöhen die Abnehmer für die SMA Produkte auch den Druck auf das Unternehmen und diktieren die Preise weiter nach unten. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Prozess in naher Zukunft zum positiven wenden wird. Zudem besteht wahrscheinlich die Gefahr von Zahlungsausfällen, wenn es in der Solarindustrie zu Insolvenzen schwacher Unternehmen kommen sollte.

Fazit: Wir würden die Aktie weiterhin meiden. Im Vergleich zu anderen Unternehmen aus der Branche, die bereits deutlich korrigiert haben, scheint hier die theoretische Fallhöhe noch sehr deutlich zu sein. Unser charttechnisches Kursziel liegt momentan bei 39,60 Euro. Erst eine Rückkehr über die 50,- Euro Marke würde das charttechnische Bild wieder etwas aufhellen. Sollte sich an unserer Einschätzung zu der Aktie etwas grundlegendes ändern werden wir Sie selbstverständlich über unseren Börsen Newsletter informieren.

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Anlagenbauer Aixtron – war es das wirklich schon?

Die deutlich reduzierte Gewinnprognose von Aixtron hat den Markt gestern geschockt. Die Aktie des Anlagebauers aus Herzogenrath stürzte im frühen Handel um über 20 Prozent auf 10,46 Euro ab, konnte sich aber im weiteren Handelsverlauf wieder bis auf über 12,- Euro erholen. Bereits im Vorfeld dieser Meldung gab es seit Wochen immer wieder auffällige Kursbewegungen, was uns letztlich auch veranlasst hat uns vor einigen Wochen bereits aus dem Titel zu verabschieden. Immer wenn man Kursbewegungen bei einer Aktie nicht einschätzen kann, oder einem etwas auffällig vorkommt, ist äusserste Vorsicht angesagt, denn meist folgt die Nachricht, die eine vorher unerklärliche Schwäche bei einer Aktie erklärt, dann umgehend.

Einige Marktteilnehmer hatten bereits mit einer Umsatz-und Gewinnwarnung im Vorfeld gerechnet, was letztlich zu diesem Absturz führte war aber das tatsächliche Ausmaß der Warnung, und vor allem wohl auch der damit einhergehende Vertrauensverlust der Anleger. Nachdem von Unternehmensseite bis zuletzt andere Töne zu hören waren, dürften die meisten Anleger hier auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. Man muss also davon ausgehen, dass der Umsatzeinbruch zumindest für die Führungsriege des Unternehmens nicht ganz so überraschend gekommen ist. Das Ziel für das kommende zweite Halbjahr wurde glatt halbiert. Man hatte zwar für den deutschen Maschinenbau mit einer Abflachung des Wachstums in dem kommenden Monaten gerechnet, die Vorgelegten Zahlen verdienen aber wohl eher das Prädikat „Einbruch“.

Aixtron hatte gestern mitgeteilt, das angepeilte Umsatz- und Margenniveau für 2011 nicht zu erreichen sei. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz von 600 Mio bis 650 Mio EUR bei einer EBIT-Marge von 25% bis 30%. Zuvor hatten die Aachener noch mit Erlösen von 800 Mio bis 900 Mio EUR und einer operative Marke von 35% gerechnet. Letztlich würde dies bedeuten, dass sich der zu erwartende Gewinn von ca 315 Mio Euro im Worst Case auf 150 Mio Euro reduzieren würde. Ungeachtet dessen bewegt sich Aixtron in einem Markt, der gerade erst am Anfang eines lang anhaltenden Booms für LEDs stehen sollte. Das Unternehmen muss nun aber offensichtlich sehr aufpassen, das es Ihm nicht ähnlich ergeht wie den Solaranlagenbauern. Marktanteile könnten auch in diesem Segment mehr und mehr an die Chinesen, und andere aufstrebende Nationen verloren werden. Noch können die Herzogenrather in diesem Markt ganz vorne mitspielen. Deswegen sollte man als Anleger in den kommenden Monaten die Umsatzentwicklung, vor allem aber die Verteilung der Marktanteile genauestens im Auge behalten.

Charttechnisch hat sich das Bild bei der Aktie natürlich nach dem gestrigen Kursrutsch deutlich eingetrübt.

Notierte die Aixtron Aktie noch zum Jahreswechsel bei ca 33,- Euro, hat der Titel inzwischen knapp zwei Drittel an Wert eingebüßt. Grundsätzlich ließe dieses Faktor also genug Spielraum für eine kräftige Erholung. Dennoch gehe ich persönlich nicht davon aus, dass dies in naher Zukunft passieren dürfte. Viel mehr kann ich mir einen baldigen erneuten Test der letztem Unterstützung bei 10,50 Euro vorstellen. Eine weitere unterstützende Marken wäre bei 9,30 Euro zu finden, sollte auch die runde Marke von 10,- Euro noch unterschritten werden. Die nächste deutliche Marke liegt dann erst wieder bei ca 7,50 Euro.

Wie man auch in obigem Chart sehen kann dürfte der jetzige Widerstand bei 12,50 Euro eine gewichtige Rolle spielen. Gelingt es, den Aktienkurs in einem weiterhin freundlichem Börsenumfeld, wieder über diese Marke zu hieven, könnte das Schlimmste verhindert werden. Bricht der Markt erneut ein, wird sich auch die Aixtron Aktie dieser Entwicklung nicht entziehen können. Die Aktie befindet sich in einem intakten Verkaufssignal und ist technisch gesehen nicht überverkauft! Nicht vergessen sollte man auch das bei einem deutlich gesunkenen Umsatz und einem nahezu halbierten Gewinn die Kostenstruktur des Unternehmens erste einmal die gleich bleiben wird, bzw. sich nur allmählich den neuen Bedingungen anpassen lässt…

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