Tag Archives: Geldinstitut

Commerzbank – jetzt auch noch Spanien…

Der insgesamt schwache Handelstag gestern brachte nicht viele neue Erkenntnisse über den weiteren Weg des DAX in den kommenden Tagen. Zwar werden heute zunächst einmal wieder etwas freundlichere Kurse an den Börsen erwartet, ob dieser Trend aber auch bis zum Abend halten kann bleibt noch abzuwarten. Auch am gestrigen Pfingstmontag konnte der DAX zunächst unter sehr dünnen Umsätzen kräftig zulegen. Die Tagesgewinne wurden aber dann im Tagesverlauf wieder vollständig abgegeben. Immer neue beunruhigende Nachrichten aus dem Süden Europas belasten und  machen eine mögliche Erholung schwierig. Der Deutsche Leitindex bleibt damit zunächst in seiner engen Handelsspanne der letzten Tage zwischen 6.300 und 6.00 Punkten.

Auffällige Kursbewegungen gab es gestern einmal mehr bei ein paar guten alten Bekannten. Allen voran wäre hier mal wieder die Commerzbank Aktie zu nennen. Die Nachrichten aus Spanien drücken weiterhin auf den Aktienkurs. Die dortige Immobilienkrise scheint sich, ähnlich wie in den USA, massiv und schnell auszubreiten. Die spanische Sparkasse Bankia, deren vorläufiger Kapitalbedarf zunächst auf 9 Milliarden Euro geschätzt wurde, braucht inzwischen satte 19 Milliarden Euro um zu überleben. Die gute Nachricht war dass der spanische Staat die Stützungsmaßnahmen der heimischen Banken aus eigener Kraft bestreiten will. Wie das gehen soll bleibt angesichts der klammen Kassen in Spanien aber ebenfalls fraglich.

Auch der Commerzbank wird ein hohes Engagement im spanischen Immobiliensektor nachgesagt. Schätzungen belaufen sich momentan auf ca. 4 Milliarden Euro Investitionsvolumen alleine bei spanischen Gewerbeimmobilien (Quelle: EBA s.u.) Nach den ständigen Hiobsbotschaften aus Spanien fürchten Anleger nun offenbar um einen Kollaps des Bankensystems, oder zumindest eine weitere Eskalation auf dem spanischen Immobiliensektor, der auch an einer CoBa wohl nicht spurlos vorüber gehen würde. Die spanischen Immobilienkredite der CoBa dürften sich allerdings überwiegend in der Bilanz der Eurohypo befinden, die höchstwahrscheinlich sowieso demnächst abgewickelt werden muss.

 

Für zusätzliche Verwirrung sorgte dann auch noch Commerzbank-Vorstand Martin Zielke, der zur Vorbereitung auf den Austritt Griechenlands aus der Eurozone riet. Der fürs Privatkundengeschäft zuständige Vorstand der Bank sagte “ Falls es dazu käme, bedeute dies nicht das Ende des Euro. Deutschland und Europa insgesamt seien in einer starken Position. Wir haben Spielraum – noch!“ Diese Worte, die eigentlich beruhigenden sollten, kamen am Markt nicht an. Zielke lehnte Eurobonds klar ab. „Damit würde nur für viel Geld etwas Zeit gekauft, aber nicht das eigentliche Problem gelöst“. Reformen müssten dringend angegangen werden. Eine gemeinsameWährung könne auf Dauer nicht ohne eine gemeinsame Wirtschaftspolitik funktionieren…

Der Aktienkurs der Commerzbank tauchte gestern unter dünnen Umsätzen unter die wichtige Unterstützung im Bereich 1,38 und 1,40 Euro. Ob diese Kursbewegung am gestrigen Feiertagshandel aber repräsentativ ist, wird sich heute zeigen müssen. Aus rein charttechnischer Sicht hat sich unser zuletzt skizziertes Szenario damit zunächst nicht bestätigt. Der Abwärtstrend der Commerzbank Aktie ist weiterhin voll intakt. Erst wenn es gelingen sollte die Aktie heute wieder über die Marke von 1,40 Euro, oder besser 1,46 Euro zu hieven dann wäre eine „echte“ Bodenbildung auf diesem Niveau weiterhin möglich. Sollte der Abwärtsdruck nun weiter zunehmen liegen die nächsten Chartmarken bei 1,28 und 1,21 Euro.

Ich gehe ehrlich gesagt davon aus  dass die EZB nicht mehr allzu lange zögern wird um die Situation in Spanien zu beruhigen, aber natürlich ist diese Annahme sehr spekulativ! Alleine schon um möglichen Gefahren nach dem „Grexit“ von Europa abzuwenden und eine unkontrollierte Situation in Südeuropa zu vermeiden, wäre es aber wohl sinnvoll vorher den Staat, der am meisten in der Schusslinie der Investoren ist, zu stabilisieren. Die Griechen können sich jetzt nur noch selbst helfen und werden ihre Entscheidung über den Verbleibt in der Eurozone demnächst fällen. Der Markt dürfte das Ereignis eines Exits der Griechen schon weitestgehend eingepreist haben, nicht aber eine weitere Eskalation in Spanien. Für den Moment müssen die verbliebenen Commerzbank Aktionäre also weiter zittern und auf einen positiven Ausgang der Wirren in Griechenland uns Spanien warten. Für heute rechne ich mit einer leichten Erholung des Aktienkurses auf ca. 1,40 Euro oder zumindest mit einer Stabilisierung auf diesem Niveau…

Trading Update Commerzbank, Deutsche Bank, Aixtron, Klöckner & Co. und Veolia

Ich möchte heute kurz ein paar Beobachtungen zum Markt, oder besser gesagt zu einzelnen Aktien mit Ihnen teilen. Zum Gesamtmarkt habe ich nicht viel zu ergänzen. Denn trotz des erneut schönen Anstiegs gestern, hat sich an meiner grundsätzlichen Einschätzung nichts wesentliches geändert. Doch eine Sache wäre da noch. Ich spiele jetzt kurzfristig Shorts wie heute morgen, das kann ich Ihnen aber nicht guten Gewissens empfehlen, da diese Strategie in einem solch bullishem Marktumfeld durchaus mit hohen Risiken behaftet ist. Natürlich setze ich hier kurzfristig nur sehr überschaubare Beträge ein, und betrachte diese Trades eher als Zeitvertreib bis zur endgültigen Entscheidung ob wir nun in den Bullenmarkt-Modus wechseln, oder uns in einer Bärenmarktrally befinden, die nun langsam ausläuft. Es gibt nach wie vor einige gewichtige Argumente, die tückischer Weise für beide möglichen Szenarien sprechen.

Der DAX liegt nach wie vor in einem aufwärts gerichtetem Dreieck, so dass dieser grundsätzlich gute Chancen hat noch bis auf 6.850 Punkte anzusteigen. Positiv sieht auch der Euro Stoxx 50 aus, für den ein weiterer Anstieg bis 2.550 Punkte möglich wäre. Nachgelassen hingegen hat inzwischen die Dynamik beim Dow-Jones-Index, ebenso wie beim S&P 500. Die Konjunkturdaten lieferten zuletzt ein eher gemischtes Bild. Der US Arbeitsmarktbericht am Freitag könnte somit ein entscheidender Punkt für die Weichenstellung der nächsten Wochen sein. Noch immer schwebt auch das Damoklesschwert Griechenland über den Märkten, dass sollte zu keinem Zeitpunkt vergessen werden…Grundsätzlich bleibt der Markt damit also in einer Bias zwischen den wirtschaftlichen Rahmendaten und den Gegebenheiten am Aktienmarkt.

Nun aber kurz zu den einzelnen Aktien die einen näheren Blick wert sind….Bei Klöckner & Co. gab es heute einen Ruck nach oben der darauf hindeuten könnte dass die Korrektur nun abgeschlossen sein könnte. insgesamt bleibt das Bild aber nach den letzten Nachrichten eher negativ. Erst ein Ãœberschreiten der Marke bei 11,60 Euro dürfte wieder für etwas Entspannung bei den Aktionären sorgen.

Interessant finde ich heute den Chart der Aixtron Aktie. Diese hat nach dem erneuten Rücksetzer in den letzten tagen nun einen Boden gefunden und steuert wieder über die zuvor wichtige Unterstützungszone bei 10,80 Euro. Gelingt es im Anschluss die Aktie wieder über die Marke von 11,- Euro zu befördern hätten wir eine schöne inverse SKS Formation die den Titel wieder in Richtung 12,50 Euro befördern sollte. Der Slow Stochastics hat inzwischen bereits wieder aus dem überverkauften Bereich nach oben gekreuzt.

Die Deutsche Bank überraschte den Markt heute mit negativen Nachrichten. Im vierten Quartal musste das Geldinstitut einen Verlust vor Steuern von 351 Millionen Euro. Zur Begründung verweist der deutsche Branchenprimus auf die „äußerst schwierigen Marktbedingungen“ im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise. Die Zahlen der deutschen Bank belasten heute auch die Commerzbank Aktie, auch wenn dieses Ergebnis in der Bankenlandschaft eher ein Einzelfall ist. Die US Konkurrenten hatten zuletzt größtenteils solide Zahlenwerke vorgelegt, und kamen offensichtlich besser mit den Marktbedingungen zurecht. Der Bankensektor beliebt weiterhin einer der interessantesten in diesem Börsenjahr. Das schwache Quartal ändert nichts an den grundsätzlichen Aussichten für die Deutsche Bank.

Commerzbank Aktionäre warten weiterhin auf den Ausbruch aus der Konsolidierungsphase nach dem deutlichen Anstieg zuvor. Letztlich wird wohl erst nach einer Entscheidung über das weitere Verfahren mit Griechenland die künftige Richtung der Aktie entscheiden. Ich tendiere hier immer noch zum positiven Szenario. Sollten die Nachrichten aus Griechenland nicht allzu schlecht ausfallen, denn von „positiv“ möchte ich hier wirklich nicht reden, dann wird die nächste Bewegung des Aktienkurses wahrscheinlich sehr deutlich nach oben gehen. Das Risiko nach unten halte ich inzwischen für einigermaßen überschaubar. Die CoBa Aktie bleibt also für mich eine spekulative Wette auf die vorübergehende Rettung Eurolands, mit guten Chancen auf einen positiven Ausgang, die mich mir auf jeden Fall bis zum Schluss anschauen werde.

Zu den Aktien von Veolia hatte ich mich ja kürzlich bereits ausführlich geäußert. Dieses mal sieht es nicht schlecht aus dass der Ausbruch nun endlich gelungen ist. Mit dem Überschreiten der Marke von 8,70 Euro ist der weg nun frei bis zunächst 10,- Euro. Natürlich nur wenn das Börsenumfeld weiter freundlich bleibt! Etwas vorsichtiger hingegen wäre ich nun bei der TUI Aktie

Top