Heute wurde erneut bekannt dass der ehemalige „Sonnenkönig“ Deutschlands, Frank Asbeck erneut 1.200.000 Solarworld Aktien verkauft hat und sich damit erneut eine knappe halbe Million Euro sichert. Die spannende Frage für alle Noch-Investierten ist wohl nach wie vor die nach dem Grund der massiven Insider-Verkäufe auf diesem nahezu lächerlichen Kursniveau… Asbeck hatte zuletzt mehrfach große Aktienpakete verkauft, was allgemein nicht nur für großen Unmut und Verunsicherung unter den Anlegern gesorgt hat, sondern auch den Aktienkurs noch einmal deutlich fallen ließ. Laut offiziellen Angaben hält Asbeck nun inzwischen weniger als 10 Prozent der Aktien (9,85%), was ungefähr 11 Millionen Stimmrechten entspricht.
Verdenken kann man es dem Firmenchef nicht, denn der geplante Kapitalschnitt dürfte einen Großteil des verbliebenen Wertes einer Altaktie vernichten. Allerdings muss man sich doch zwangsweise die Frage nach dem gewählten Zeitpunkt stellen…? Solarworld hatte inzwischen Gesamtschulden von ca. 930 Millionen Euro angehäuft, die sich überwiegend aus Schuldscheindarlehen und Unternehmensanleihen ergeben. Dem gegenüber steht eine aktuelle Marktkapitalisierung von ca. 48 Millionen Euro. Aktionärsvertreter hatte zuletzt erfolglos gegen die weitere Enteignung geklagt sodass der Weg nun frei ist um den Restrukturierungsplan für die Gesellschaft umzusetzen.
Der im Sommer 2013 verabschiedete Rettungsplan sieht vor, dass 55 Prozent der Schulden nicht zurückgezahlt, sondern in Eigenkapital umgewandelt werden. Verbleiben würden dann aber immer noch fast eine halbe Milliarde Euro an Verbindlichkeiten. Das Emirat Qatar will sich über Qatar Solar zudem mit „stolzen“ 35 Millionen Euro an Solarword beteiligen. Hinzu kommt noch die kürzlich vereinbarte 130 Millionen Euro Zahlung  der Robert Bosch GmbH, für die Ãœbernahme des Solargeschäfts der Stuttgarter, die allerdings wohl voll für den zu erwartenden Verlust der Bosch-Photovoltaikproduktion im thüringischen Arnstadt verwendet werden sollen. Insgesamt klingen die Rettungs-Beträge doch relativ gering…
Frank Asbeck selber möchte sich mit ca. 10 Millionen Euro an der Rettung seines Solarunternehmens beteiligen. Vielleicht ist das der Grund für die Verkäufe – vielleicht auch nicht. In jedem Fall scheinen die Aktionäre hier am Ende wohl einmal mehr die Leidtragenden zu sein, die nahezu leer ausgehen. Die Pläne sind allerdings schon seit Monaten bekannt und somit keine große Ãœberraschung. Wer also immer noch Solarworld Aktien hat, sollte sich vielleicht fragen warum und ggf. darüber nachdenken es Frank Asbeck gleich zu tun. Das was jetzt kommt war schon mindestens seit 12 Monaten absehbar… ebenso wie das aus meiner persönlichen Sicht sehr wahrscheinliche Ende des ehemals größten Solarkonzerns Deutschlands.