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Was ist los bei Leoni, Wacker Chemie und Aixtron ?

Nach der schlechtesten Woche an der Wall Street seit mehreren Monaten dürfte nun in absehbarer Zeit die Entscheidung anstehen in welche Richtung der Markt in den kommenden Wochen laufen will. Grundsätzlich ist die Bilanzsaison bislang einigermaßen im Rahmen der Erwartungen verlaufen, richtige Enttäuschungen gab es aus meiner Sicht nicht, eher sogar ein paar positive Überraschungen. Dennoch zeigt der Markt weiterhin deutliche Anzeichen von Schwäche, die man auf keinen Fall ignorieren sollte. Die Umsätze an den Börsen sind immer noch sehr dünn, was zudem natürlich Tür und Tor für die Großanleger öffnet, um die Kurse einzelner Aktien in die gewünschte Richtung zu buxieren. So auch heute wieder geschehen bei den Aktien von Leoni, Wacker Chemie und Aixtron. Hier wurden wichtige charttechnische Marken unterschritten, alle drei Aktien sind nun massiv überverkauft.

Die spannende Frage ist nun also ob es den Käufern in den kommenden Tagen gelingen wird die Aktien wieder über die zuvor wichtigen Unterstützungsmarken zu befördern. Denn eine überverkaufte Situation alleine ist noch kein aussagekräftiges Argument für den Kauf einer Aktie. Wie ich heute Morgen schon in den Kommentaren hier auf Investors Inside bemerkt habe stellen solche Kursstürze, wie wir sie bei Wacker Chemie, Aixtron und Leoni gesehen haben, nicht selten das Finale einer Abwärtsbewegung dar. Im Falle Wacker Chemie lag es bereits seit Tagen auf der Hand dass das Tief aus dem Jahr 2008 noch einmal getestet werden sollte. Zudem war die Nachricht dass dasUnternehmen heute in der Siliziumsparte Kurzarbeit einführen will nicht unbedingt förderlich für den Aktienkurs und ein willkommener Anlass den Kurs abstürzen zu lassen.

Bis zum Handelsschluss hat sich die Wacker Aktie nun bereits wieder deutlich von den Tiefständen erholt und notiert nur noch mit ca. 1,7 Prozent im Minus. Eine ähnliche Entwicklung haben wir heute bei Aixtron gesehen. Auch hier konnte das Minus am Ende des Tages wieder deutlich reduziert werden. Dennoch ist es zu früh um jetzt bereits wieder Entwarnung zu geben. Hier sollte nun zunächst aufmerksam beobachtet werden wie sich die Aktie in den kommenden Tagen verhält bevor man über einen Neueinstieg nachdenken kann. Erst ein Anstieg über die 10,- Euro Marke würde die Charttechnik wieder etwas aufhellen.

Die Enttäuschung des Tages war aber wohl für viele Anleger die Leoni Aktie. Das Unternehmen ist nicht nur als Automobilzulieferer sondern auch in der Luftfahrtbranche hervorragend positioniert. Nachteilig wirkt sich hier im Moment aus, dass Leoni einen Großteil seines Umsatzes in Europa erwirtschaftet. Der Markt befürchtet also dass sich die schwachen Verkaufszahlen der italienischen, spanischen und französischen Autohersteller negativ auf die Bilanzen bei Leoni auswirken werden. Zu Recht könnte man sagen, denn Peugeot und Co. haben ernsthafte Probleme. Allerdings sollte auch nicht vergessen werden dass diese Schwäche auch durch die Stärke von BMW, VW und Co. teilweise kompensiert wird. Die Leoni Aktie ist zudem auf dem aktuellen Niveau extrem günstig bewertet. Zwar kann auch hier ein weiteres Abrutschen des Aktienkurses nicht ausgeschlossen werden, nachdem die Unterstützung bei 28,- Euro nun unterschritten wurde, aus meiner Sicht überwiegen bei der Leoni Aktie aber eindeutig die mittelfristigen Chancen. Ich gehe davon aus dass auch hier noch einmal final abgefischt wurde, bevor die Aktie wieder nach oben dreht.

VW, Daimler, BMW und Porsche – in Erwartung froher Kunde !

Heute werden nach mal wieder die Zahlen für den Gesamtfahrzeugabsatz in den USA bekannt gegeben. Nach den zuletzt eher nüchternen Prognosen der Profis, was den europäischen Markt anbelangt, könnten die Absatzzahlen des abgelaufenen Monats März in Amerika für neuen Schwung bei den Autoaktien sorgen. Denn Marktbeobachter rechnen grundsätzlich mit weiter steigenden Automobilverkäufen, da die Amerikaner wohl schon seit Monaten dazu neigen den geplanten Neuwagenkauf nun wegen der extrem hohen Benzinpreise vor zu ziehen. Laut Branchenberichten ist der Trend hin zu spritsparende Modelle ungebrochen. Davon profitieren insbesondere auch die ausländischen Hersteller aus Asien und Europa.

Aber auch die bessere wirtschaftliche Lage in den USA und eine wieder zunehmende Kreditverfügbarkeit haben im letzten Quartal zu deutlich mehr Kauflaune bei den Amerikanern geführt. So verkündete heute beispielsweise die zur Chrysler Group gehörende Fiat S.p.A., dass der Absatz in den USA im vergangenen Monat um 34 Prozent auf 163.381 Einheiten zugelegt hat. Dabei handelt es sich um das beste Ergebnis seit vier Jahren. AutoNation, der größte Händler von Neu-und Gebrauchtwagen meldete ebenfalls bereits im Vorfeld der Zahlen dass man den Absatz um 15 Prozent steigern konnte. Interessant hierbei ist das insbesondere der Absatz europäischer Fahrzeuge, und hier insbesondere das Luxussegment konnten weiter gut zulegen.

Diese Fakten lassen also durchaus darauf schließen dass die deutschen Automobilhersteller weiter auf dem Vormarsch sind. Ich gehe somit davon aus dass wir bei der Veröffentlichung der Daten keine negativen Ãœberraschungen erleben werden. Die deutschen Premiumhersteller VW, Daimler, BMW und Porsche sollten auch im März weiterhin starke Zahlen geschrieben haben. Somit könnte es heute durchaus eine interessante Anlageidee sein die Titel der Autobauer bei Schwäche wieder kurzfristig ins Depot zu nehmen…

VW will Alfa Romeo, Fiat kontert mit Kaufinteresse an MAN und Scania

„Wir haben kein Interesse daran zu verkaufen.“ , man wolle Alfa Romeo  nicht hergeben ließ Fiat-Chef Sergio Marchionne gestern verlauten. Damit scheinen die Spekulationen um eine baldige Ãœbernahmen der Marke Alfa Romeo durch den Volkswagen Konzern vorerst einmal beendet zu sein.  Aber es kommt noch besser…der italienische Autobauer Fiat hat nun öffentlich sein Interesse an deren Lastwagenbeteiligungen MAN und Scania geäußert. Zunächst wurde dieses Ansinnen eher als Scherz, als als ernstzunehmende Kaufabsicht gewertet, jedoch bekräftigte Marchionne seine Absichten in einem Interview gegenüber Journalisten erneut als ernsthaftes Interesse. Dieser öffentliche Auftritt der Italiener dürfte wohl auch die VW Konzernführung etwas überrascht haben. Das Angebot stößt vielfach auch unter Branchenexperten auf Verwunderung, da Fiat gerade erst seine Lastwagensparte Iveco sowie die Land- und Baumaschinenproduktion unter dem Namen Fiat Industrial als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht hat. Man darf also gespannt sein wie dieser Ãœbernahmepoker nun weitergehen wird.

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