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Südzucker stürzt ab – Wie weit noch?

Richtig unter Druck ist heute erneut die Südzucker Aktie, nachdem der Titel bereits gestern, nach einer für die meisten Marktteilnehmer überraschenden Umsatz- und Gewinnwarnung, stark an Wert verloren hatte. Das Ärgerliche für die meisten Anleger daran war, dass noch vor kurzem die Jahresprognose erneut bestätigt wurde und das Management hier offenbar nichts ganz mit offenen Karten gespielt hat. So etwas kommt selten gut bei den Anlegern an, und schafft sicherlich kein Vertrauen in das Unternehmen und schon gar nicht in das Management! Damit ist die Südzucker Aktie für viele Anleger wohl auf längere Zeit verbrannt.

Die Aktie ist nun zwar vom Zwischenhoch bei knapp über 24,- Euro deutlich zurückgekommen, aus rein charttechnischer Sicht gibt es hier aber noch keine Entwarnung. Man kann nun wohl davon ausgehen, dass auch die weiteren Unterstützungen bei 19,35, und 19,16 Euro demnächst getestet, bzw. unterschritten werden. Bei 18,26 Euro wäre ebenfalls noch eine Haltemarke zu finden. Danach würde die finale Unterstützung der Aktie bei 17,82 Euro in den Fokus der Anleger rücken. Ich persönlich gehe davon aus, dass dieser Bereich nun angelaufen wird. Danach muss man sehen ob diese Unterstützung Halt bietet. Hier sollte man also besser wohl noch nicht in das fallende Messer greifen!

Ich hatte unsere Leser gestern umgehend nach der Meldung um 13:45 Uhr über den Investors Inside Newsticker gewarnt und hoffe Sie konnten noch rechtzeitig reagieren! Dennoch möchte ich heute nicht unerwähnt lassen, dass sich bei der langfristigen Zuckerpreis-Entwicklung demnächst etwas im positiven Sinne bewegen könnte. Ob dem auch tatsächlich so sein wird, bleibt noch abzuwarten, aber der Boden könnte bald gefunden sein…

Zuckerpreis Entwicklung 4 Jahre

Der Südzucker Aktie hilft diese Annahme hingegen kurzzeitig sicherlich nicht. Mittelfristig dürften wieder steigende Zucker-Preise natürlich auch zu einer Ergebnisverbesserung bei Südzucker führen, Kurzfristig muss aber nun erst einmal das verloren gegangene Vertrauen wieder hergestellt werden… und das kann erfahrungsgemäß dauern! Warten Sie also lieber erst einmal in aller Ruhe ab wie sich die Lage hier entwickelt. Einige Analysten haben Ihre Schätzungen bereits deutlich herunter genommen. Exane BNP sieht den fairen Wert nun beispielsweise bei nur noch  13,- Euro und Barclays bei 15,- Euro. Demnach hätte die Aktie noch ein ganzes Stück nach Süden zu gehen. Ganz so pessimistisch bin ich hier nicht, wie sie dem obigen Text entnehmen können…!

BMW, VW, Porsche, Daimler – Autobauer vor Korrektur?

Heute muss die BMW AG als letzter der großen Autobauer Deutschlands die Bücher öffnen. Nachdem zuletzt auch die Daimler AG gute Zahlen vorgelegt hat kann man wohl davon ausgehen, dass auch hinter den Münchnern ein gutes Quartal liegt. Analysten rechnen im Vorfeld der Quartalszahlen mit einem Umsatz von 15,45 Milliarden Euro sowie einem EBIT von 1,54 Milliarden Euro. Können diese Zahlen noch übertroffen werden dürfte noch etwas Luft nach oben im Aktienkurs der BMW AG sein. Die Analysten einzelner Investmenthäuser sind sich bei der Aktie offenbar uneins. Warburg Research hat kürzlich die Anlageempfehlung „Buy“ bestätigt, und das Kursziel von 72,00 auf 79,00 Euro angehoben, während Exane BNP nur 56,- Euro als Kursziel sieht.

Am besten läuft es aber wohl nach wie vor bei dem VW Konzern, der gestern seine Hauptversammlung abgehalten hat. Martin Winterkorn und Ferdinand Piech mussten sich teilweise kritischen Fragen über die Dividendenhöhe gefallen lassen, die bezogen auf den Gewinn je Aktie mit 15% Anteil in diesem Jahr sehr mager ausfällt. Die etwas langatmige Veranstaltung bot aber dann doch noch den ein oder anderen Einblick in die künftige Strategie die insgesamt viel versprechend erscheint. Das Ziel der weltgrößte Autobauer zu werden ist in greifbarer Nähe und könnte bereits vor dem Jahr 2018 erreicht werden. Heute handelt die VW Aktie Ex- Dividende, sprich sowohl die Vorzüge als auch die Stämme dürften um ca. 2,60 Euro niedriger notieren.

Die Daimler Zahlen lagen hingegen „nur“ im Rahmen der Erwartungen. Dementsprechend wurden die Aktien der Stuttgarter in den letzten Handelstagen eher verkauft. Ich halte einen baldigen Test der 50,- Euro Marke für sehr wahrscheinlich. Ebenso könnte die Porsche Aktie nach den jüngsten Nachrichten über erneute Sammelklagen und der damit verbundenen Verschiebung der Fusion mit dem Mutterkonzern VW noch einmal unter Druck geraten. Unterstützungen liegen hier derzeit bei 44,70 und 41,60 Euro. Insgesamt bleibt die Branche anfällig für Gewinnmitnahmen, auch wenn die langfristigen Aussichten stimmen, was die gestern Abend veröffentlichten US Absatzzahlen einmal mehr verdeutlichen. Die Auswirkungen auf die Produktion in den kommenden Monaten durch die Ereignisse in Japan, sowie der hohe Euro der sich ebenfalls negativ auswirken dürfte, sollen in die Anlageentscheidung mit einbezogen werden.

Als weitere Belastungsfaktor für die gesamte Branche dürfte sich ein Bericht der Financial Times Deutschland erweisen. Demnach ergab ein Gutachten der Universität Köln das die Besteuerung von Firmenwagen zu unnötigen Mindereinnahmen für den Staat führt und eine überproportionale Schädigung der Umwelt unterstützt, da insbesondere die spritschluckenden Firmenwagen subventioniert werden. Gerade die Mittelklasse Wagen von BMW und Audi dürften somit wohl in den kommenden Wochen verstärkt in die Schusslinie geraten. Alle deutschen Autobauer bleiben aber weiterhin interessant und sind nach wie vor gemessen an den derzeitigen Gewinnen günstig bewertet

 

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