Ich hatte ja bereits vor längerem meine Einschätzung zur Netflix Aktie hier im Blog gepostet…. Zu viel Optimismus und ein deutlich zu hoher Aktienkurs war mein Fazit damals. Gestern kam die Aktie nachbörslich deutlich unter Druck, nachdem das Wachstum enttäuscht hat – und nähert sich damit nun allmählich einer ansatzweise realistischen Bewertung …
Adidas Aktie mit vielversprechendem Setup
Eine der aktuell vielversprechendsten Setups findet man wohl bei der Adidas Aktie, die ebenfalls einer der ganz großen Verlierer des Börsenjahres 2014 gewesen ist. Der von mir erwartete Rücksetzer und Gap Close auf der Unterseite wurde nun inzwischen mustergültig abgearbeitet. Dabei hat die Aktie nun eine offensichtliche, inverses SKS-Formation ausgebildet, die den Titel demnächst wieder in deutliche höhere Kursregionen führen könnte. Entscheidend dabei ist, ob die hier eingezeichnete orange Unterstützungslinie nun ein weiteres Mal halten wird…
Nicht nur die aktuelle Rubelschwäche und Probleme im Absatzmarkt Russland haben zu der schlechten Performance der Aktie geführt sondern zuvor gemachte Fehler und ein teilweise enttäuschender Absatz der Produkte, bzw. wohl teilweise auch die überspitzten Erwartungen an den Konzern im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Für das kommende Jahr gehen Analysten ebenfalls von eher rückläufige Margen und weiterhin hohen Belastungen durch die üppigen Investitionen in den USA aus. Die große Sorge dass Nike dem deutschen Sportartikel-Hersteller weitere Marktanteile abringen könnte, zwingt den Konzern wohl auch künftig entsprechend hohe Expansion-Kosten auf.
Insgesamt also kein Stimmungsumfeld in dem man große Kurssprünge erwarten sollte. Jedoch ist der Adidas Konzern unter CashFlow-Gesichtspunkten eher sehr günstig bewertet. Der Abverkauf der vergangenen Wochen dürfte voraussichtlich etwas übertrieben gewesen sein und ein Bouncen erscheint hier nun aus den oben genannten Gründen möglich. Ob es im Börsenjahr 2015 gelingen wird auch das massive Gap aus dem Juli 2014 wieder zu schließen bleibt hingegen noch abzuwarten…!
Alcoa liefert solide ab – Grund zum Optimismus?
Die neue Börsenwoche bringt höchstwahrscheinlich auch einige neue Erkenntnisse über den „wahren Zustand“ der US Konjunktur – so ist zumindest der Grundtenor unter den Analysten… Denn seit gestern Abend läuft wieder einmal die US Berichtssaison. Nachbörslich hat der US Aluminium Gigant Alcoa den Zahlenreigen in den USA eröffnet, und könnte damit auch eine Duftmarke für den gesamten Rohstoffsektor setzen. Der Verlust stieg im Jahresvergleich noch einmal um 2 Millionen auf nunmehr 119 Millionen Dollar. Allerdings wurde das Ergebnis durch Sonderbelastungen beeinflusst, ohne die man sogar schwarze Zahlen geschrieben hätte. Beim Umsatz konnte man auf 5,85 Milliarden Dollar zulegen.
Den Anlegern schien diese Rechnung des Firmenchefs Klaus Kleinfeld zu gefallen, die Aktie konnte nachbörslich sogar leicht zulegen. Wahrscheinlich hatte man noch deutlich schlechtere Zahlen erwartet…Der starke Preisverfall bei den Aluminium-Preise hatte bei Alcoa in den letzten drei Monaten erneut auf das Ergebnis gedrückt. Auch hier bei der Herstellung von Aluminium leidet man unter der chinesischen Konkurrenz, die mit ihrem hohen Ausstoß und einem entsprechenden Ãœberangebot die Marktpreise nach unten bewegt. Nur mit einer gestiegenen Produktivität quer durch alle Geschäftsbereiche und einer starke Entwicklung in der Sparte Fertigung konnte dieser Faktor einigermaßen kompensiert werden. Zudem litt Alcoa wohl auch unter dem starken Dollar. Denn das Unternehmen betreibt verschiedene Dependancen im Ausland für die ein starker Dollar nicht unbedingt von Vorteil ist…
Die Auslegung der gelieferten Daten heute dürfte einigermaßen spannend werden…Ich persönlich halte es für nicht ganz gerechtfertigt hier einen maßgebenden Indikator für die gesamte US Wirtschaft zu suchen, aber einige Marktteilnehmer sind da offenbar anderer Meinung. Auch wenn Alcoa also aufgrund der genannten Faktoren erneut ein negatives Ergebnis produziert hat, heißt das noch lange nicht dass es deswegen der US Wirtschaft grundsätzlich schlecht gehen muss. Vielleicht ist ja sogar genau das Gegenteil der Fall. Niedrige Preise für einen Rohstoff oder rohstoffintensive Produkte helfen dem weiterverarbeitenden Gewerbe kräftig auf die Sprünge. Hinzu kommen noch die deutlich gesunkenen Energiekosten in den USA, die sich bei der Herstellung oder Weiterverarbeitung, aber auch bei Alcoa und Co. in den kommenden Jahren positiv bemerkbar machen werden.
Wer sich den Alcoa Chart einmal etwas näher anschaut kann hier wahrlich nicht viel Hoffnungsvolles finden. Die Aktie befindet sich, ebenso wie so mancher Stahltitel, seit vielen Monaten im Sinkflug. Erst kürzlich wurde erneut eine wichtige Unterstützungslinie unterschritten – die Erwartungen der Anleger befinden sich offenbar an einem Tiefpunkt. Nicht zu Unrecht, denn der Ausblick auf kommende Quartale blieb zuletzt sehr verhalten, die abgelieferten Zahlen bestätigten den negativen Trend. Wie immer liegt aber genau hier aber auch eine Chance für demnächst kräftig steigende Kurse. Denn, fällt das Ergebnis in den kommenden Quartalen nur geringfügig besser aus als erwartet, dürfte eine entsprechende Kursreaktion nicht lange auf sich warten lassen.
Für die kommenden Monate erwartet Klaus Kleinfeld nun eine anziehende Nachfrage nach Aluminium-Produkten. Ob das auch dem Ergebnis auf die Sprünge helfen wird kann sicherlich noch nicht abschließend gesagt werden. Die Alcoa Aktie ist aus meiner Sicht nur Investoren mit einem sehr langem Atem geeignet, könnte aber auch auf der kurzfristigen Ebene nun für einen Trade gut sein.
Google und IBM schlagen alle Erwartungen…und Apple?
Entgegen aller Befürchtungen im Vorfeld der Google zahlen konnte der Internetriese einmal mehr positiv überraschen. Überraschend starke Werbeeinnahmen im Weihnachtsgeschäft haben dem Konzern nach einem eher schwachen Sommer nun doch noch einen versöhnlichen Jahresausklang beschert. Alleine im vierten Quartal 2012 konnte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent auf 2,89 Milliarden Dollar gesteigert werden.  Der Umsatz stieg im letzten Quartal des Jahres um satte 36 Prozent auf 14,4 Milliarden US Dollar. Auf das Gesamtjahr gesehen stieg damit der Gewinn des Konzerns um 10 Prozent auf insgesamt 10,74 Milliarden Dollar.  Der Gesamtjahresumsatz legte nicht zuletzt wegen der gelungenen Übernahme des Smartphone-Herstellers Motorola auf 50 Milliarden Dollar zu. Google hatte  Motorola für 12,5 Milliarden Dollar gekauft. Nicht nur Konzernchef Larry Page zeigte sich hochzufrieden über diesen gelungenen Jahresabschluss sondern auch die Aktionäre. Die Aktie legte nachbörslich um  fast fünf Prozent zu.
Auch der Computer-Riese IBM hat alle Skeptiker heute Nacht verblüfft. Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche, die in den letzten Monaten insbesondere die Computer Hersteller getroffen hat, konnte „Big Blue“ mit einem soliden Zahlenwerk aufwarten. Dabei hat insbesondere die Konzentration auf die neuen Kernmärkte in Brasilien, Russland und China eine tragende Rolle gespielt. Der Jahresgewinn konnte um 4,7 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar gesteigert werden. Auch bei IBM war das Schlussquartal in dem der  Gewinn um 6,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar zugelegt hat, entscheidend für den Erfolg. Der Gesamtjahresumsatz sank leicht um 2,3 Prozent auf 104,5 Milliarden Dollar. Konzernchefin Ginni Rometti betonte noch einmal dass sich das Unternehmen im Wandel befindet. In Zukunft will man sich von den Hardware Verkäufen unabhängiger machen und dafür die Software-Sparten wie die Datenauswertung und Cloud Computing weiter verstärkt ausbauen. Sicherlich keine verkehrte Strategie…
Beide Unternehmen haben es erneut geschafft die Erwartungen des Marktes deutlich zu schlagen. Damit könnte nun auch wieder etwas mehr Bewegung in den seit Wochen sehr trägen Technologiesektor an den Börsen kommen. Insbesondere die heute Nacht anstehenden Apple Zahlen werden nun mit Spannung erwartet. Am Markt wird ein Umsatzanstieg im ersten Geschäftsquartal des Jahres 2012/13 um rund 18,0 Prozent auf 54,69 Mrd. Dollar erwartet. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern Umsatzerlöse von 46,33 Mrd. US-Dollar erzielt. Beim Gewinn je Aktie wird jedoch mit einem leichten Rückgang von 13,87 Dollar auf 13,42 US-Dollar gerechnet.
Welche Auswirkungen die Kursbewegungen bei dieser Aktie haben, konnte man ja in den letzten Wochen des öfteren bei der gesamten Zulieferkette von Apple, beobachten. Insgesamt stimmen mich die Ergebnisse von Google, Samsung, Dialog Semiconductor und auch IBM sehr zuversichtlich dass auch Apple die Erwartungen übertreffen wird. Viel wichtiger als die tatsächlichen Zahlen könnte im Falle Apple aber der Ausblick auf Kommendes sein. Damit meine ich nicht unbedingt nur eine Vorschau auf künftige Gewinne, sondern viel mehr eine echte Perspektive für den Konzern als künftiger Innovationsführer. Und natürlich nicht zu vergessen, konkrete Hinweise darauf was die jüngsten Gespräche mit China Mobile ergeben haben…!
Die Woche der Finanzaktien: Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One, Morgan Stanley
In der zurückliegenden Handelswoche hat der Markt den vorangegangenen starken Anstieg seit Dezember erwartungsgemäß weiter konsolidiert. Lediglich die Bankenwerte sowie auch die deutschen Autobauer konnten sich diesem Trend weitestgehend entziehen. Aber auch in den anderen Branchen fielen die Korrekturen bislang noch vergleichsweise harmlos aus, sodass keineswegs von einer Korrektur die Rede sein kann. Viel mehr ist die aktuelle Bewegung als durchaus gesunder Rücksetzer in einem ansonsten weiterhin bullishem Umfeld zu sehen. Jegliche Bemühungen der Bären wieder Kontrolle über diesen Markt zu bekommen sind bislang kläglich gescheitert.
Der S&P 500 befindet sich weiterhin in einem robusten Aufwärtstrend dessen Muster ich als typische 5-Wellen-Hausse sehen würde, die ich Ihnen hier noch einmal (blau) eingezeichnet habe. Demnach sollte und die laufenden Konsolidierung noch einmal bis in den Bereich um die 1.450 Punkte zurück führen und damit die vierte Welle dieser Bewegung vollenden. Im Anschluss sollten die Kurse wieder steigen und vielleicht sogar ein neues Hoch ausbilden. Erstes Ziel für dieses Szenario wäre dann die Marke bei 1.486 Punkten. Gelingt also der nachhaltige Sprung über das letzte Hoch bei ca 1.475 Punkten, wäre dies als sehr bullishes Signal zu werten. Dann halte ich auch das Erreichen der im letzten Newsletter genannten 1.525 Punkte im S&P 500 für sehr wahrscheinlich.
Natürlich soll auch das negative Szenario nicht ausser Acht gelassen werden – wie immer! Fällt die aktuelle Konsolidierung doch stärker aus als erwartet, (orange Linie) und scheitert der Index dann im Anschluss an der hier genannten 1.450 Punkte Marke, so droht ein weiterer Rücksetzer, der sogar dazu führen könnte, dass sich hier nun eine erneute Topbildung in Form einer Schulter-Kopf-Schulter Formation abzeichnet. Diesem Szenario würde ich allerdings unter den gegebenen Umständen eine Wahrscheinlichkeit von unter 30 Prozent einräumen! Denn, in der kommenden Woche werden nahezu alle namhaften US Finanzwerte Ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentieren.
Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One und Morgan Stanley dürften auf ein sehr erfolgreiches Quartal zurückblicken und die gute Stimmung im Finanzsektor weiter auf hohem Niveau halten. In der letzten Woche hat bereits Wells Fargo mit dem besten Unternehmensergebnis seit dem Bestehen des Unternehmens einen leichten Vorgeschmack darauf gegeben welche Größenordnung an Unternehmensgewinnen uns in der US Finanzindustrie bevor stehen könnten. Die Börsen sind im letzten Quartal hervorragend gelaufen und die Gewinne bei den Banken werden dies wohl auch widerspiegeln. Von dieser Seite sollte der Markt also eigentlich kräftige Unterstützung erfahren. Ebenso wie die für die nächste Woche geplanten Liquiditätsspritzen der FED! An jedem Tag der neuen Woche pumpt die Federeal Reserve Bank in Form der sogenannten POMO Aktionen frisches Geld in dem Markt!
Lediglich saisonal betrachtet befinden wir uns auch in der nun kommenden Woche eher in einem schwächeren Umfeld. In den letzten Jahrzehnten hat die nun anlaufende Woche, in der wir neben vielen Unternehmensdaten auch noch den Verfallstag am Freitag erleben werden, in den überwiegenden Fällen schwächere Ergebnisse produziert. Allerdings sollte man weiterhin davon ausgehen dass sich damit die Konsolidierungsbewegung lediglich noch etwas weiter fortsetzen wird, bevor die Indizes dann wieder Fahrt aufnehmen. Einzelne Sektoren, wie oben beschrieben, werden aller Voraussicht nach dabei sogar deutlich gegen den allgemeinen Trend positiv tendieren. Die Commerzbank würde ich allerdings nach den jüngsten Gerüchten um eine weitere Kapitalerhöhung erst einmal ausklammern.