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DAX und S&P 500 vor der Gezeitenwende? Droht eine Korrektur bis auf 6.337 bzw. 1.482 Punkte?

Wie Sie vielleicht gemerkt haben war es in den letzten Tagen etwas ruhiger in unserem Blog. Das hatte zum einen natürlich seinen Grund darin, dass ich entgegen der Meinung vieler Analysten hier zunehmend Gefahren sehe, und Ihnen somit nicht mehr guten Gewissens Aktien vorstellen wollte die ausreichende Chancen bei einem überschaubaren Risiko bieten. Zum anderen habe ich in den letzten Wochen intensiv an meinem Trading-Plan für die kommenden Monate gearbeitet, sprich viel recherchiert, analysiert und ausgewertet. Herausgekommen sind einige neue Erkenntnisse, die ich hier gerne in den kommenden Wochen mit Ihnen teilen möchte. Wie immer ist es bei einer gewissen Menge an Informationen nicht einfach einen vernünftigen Leitfaden zu finden und die Ergebnisse auch schlüssig für Dritte darzustellen, aber ich werde mein Bestes versuchen…!

Starten möchte ich heute mit einem durchaus interessanten übergeordneten Bild: Inzwischen befinden wir uns sowohl beim DAX als auch beim S&P 500 auf einem Niveau, dass ich Ihnen hier grafisch einmal darstellen möchte… Wie wir alle wissen bewegt sich die Börse in gewissen Zyklen, die oftmals bei rückwirkender Betrachtung eine erstaunliche Symmetrie aufweisen. Hierzu gehören im übergeordneten Bild auch gelegentliche Betrachtungen der einzelnen Wellen einer langjährigen Hausse, wie wir sie nun gerade vorfinden. Und so kommt es dass ich Ihnen heute folgende zwei Charts präsentieren möchte, die ich schon seit Wochen „vorbereitet“ habe. Ich musst nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten… Denn der DAX hat gestern als erstes das hier anvisierte Ziel nahezu erreicht, der S&P 500 befindet sich nur noch wenige Punkte davon entfernt.

DAX Masterplan

Was ich hier gemacht habe, mag für den ein oder anderen „Fachmann“ nun banal klingen, hat aber grundsätzlich seine Daseinsberechtigung, wenn man mal etwas weiter in die Vergangenheit zurückschaut und die einzelnen Schwünge von Aufwärts- oder Abwärstbewegungen miteinander vergleicht. Die Hoch- und Tiefpunkte der Hausse von März 2009 bis April 2011 wurde mit zwei Linien verbunden und diese in exakt dem gleichen Winkel mit exakt der gleichen Länge der Strecken auf die aktuelle Situation projiziert. Daraus ergibt sich dann der entsprechende Zielbereich und das mögliche Korrekturpotenzial für die Indizes, unter der Voraussetzung dass es sich bei der aktuellen Situation um einen ähnlichen Zyklus wie zuvor handelt. Keines der Kursziele ist dabei in Stein gemeißelt, sondern liefert lediglich einen Anhaltspunkt für eine mögliche Entwicklung. Zur genaueren Betrachtung dieser Ziele und möglichen Unterstützungen (blau) bitte zweimal auf den jeweiligen Chart klicken…!

S&P 500 Masterplan

Grundsätzlich würde ich dem DAX somit noch ein paar Pünktchen zubilligen bis der S&P 500 dieses Ziel ebenfalls nun auch abgearbeitet hat. Die beiden Charts sollen aber an dieser Stelle nur eine erste Warnung an alle Super-Optimisten darstellen und haben natürlich auch keinen Anspruch auf hundertprozentige Erfüllung. Auch wenn der DAX heute deutlich schwächer notiert und somit mustergültig abgeprallt wäre. Letztlich will ich Ihnen nur aufzeigen wo wir uns aktuell befinden KÖNNTEN. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios halte ich persönlich, gerade wegen des unerschütterlichen Optimismus vieler Marktteilnehmer, für durchaus gegeben.

Auffällig ist auch, dass der Dax mit seinen täglichen neuen Hochständen irgendwie ein Eigenleben zu führen scheint. Den Grund dafür hatte ich ja bereits im letzten Newsletter angesprochen. Viele Aktien die die Hausse bislang angeführt haben sind nun nicht mehr in der Lage mit dem steilen Anstieg der Indizes Schritt zu halten. Die meisten Vertreter dieser Gattung sind noch ein gutes Stück von ihren ehemaligen Hochständen entfernt, bzw. befinden sich teilweise schon wieder auf dem Weg in die andere Richtung. In den USA kann man ähnliches beobachten… Es gibt ein paar Ausnahmen wie Google, aber grundsätzlich überwiegt auch die hier genannte Tendenz. Das jüngste Negativ-Beispiel ist wohl die Netflix Aktie.

Auffällig ist weiterhin, dass es zuletzt eher die Rohrkrepierer der vorangegangenen Hausse waren, die nun endlich auch mal gestiegen sind. Aktien wie E.ON, RWE, Metro, SAP, Salzgitter, ThyssenKrupp usw. profitieren hier wohl in erster Linie davon, dass Anleger diese vermeintlich noch „billigen“ Titel in Ihre Depots gelegt haben. Auch das ist ein typisches „Verhalten“ in der Endphase einer Hausse! In den beiden letzten Phasen der Top-Bildung (roter Kreis) hatten wir genau die selben Erscheinungen bevor es dann, nach wochenlangem Hin und Her, zu einer deutlichen Korrektur gekommen ist.

Ich bin somit weiterhin der Meinung, dass wir uns nun in der letzten Phase, sprich der Übertreibungsphase, der aktuellen Hausse befinden KÖNNTEN. Diese kann sicherlich länger dauern als man annehmen möchte, aber inzwischen sprechen so viele Faktoren gegen einen weiteren deutlichen Anstieg, dass man diese besser permanent im Hinterkopf behalten sollte. Investments auf der long Seite beinhalten aus dem oben genannten Gründen ein höheres Risiko als Short-Spekulationen – man sollte sich aber dennoch vorerst nicht gegen einen solchen irrationalen Markt und die FED/EZB stellen. Einzelne Kurzfrist-Spekulationen sind weiterhin interessant, grundsätzlich scheint mir die Seitenlinie aber vorerst der richtige Ort zu sein, um das weitere Schauspiel zu betrachten und auf das nächste ernsthafte Signal zu warten.

Vielleicht muss ja die viel gepriesene runde Marke von 9.000 Punkten im Dax unbedingt noch abgearbeitet werden, bevor hier überhaupt eine ernsthafte Entscheidung fallen kann! Vielleicht aber auch nicht, und das würde so einige (große) Marktteilnehmer wohl richtig auf dem falschen Fuss erwischen…!

Tesla – wie zur Zeit des Neuen Marktes

Kurskapriolen wie die bei dem amerikanischen Elektroauto-Hersteller Tesla gehören nach meiner Ansicht wohl ebenso in die Endphase einer Hausse, wie die plötzliche Umschichtung vieler (Groß-) Investoren in den Rohstoffmarkt, insbesondere Gold, die wir letzte Woche gesehen haben! Dabei wird der Rohstoffmarkt im Allgemeinen und der Edelmetallmarkt im Speziellen als Hedge auf bald fallende Aktienkurse verwendet….! Offenbar sind inzwischen einiger Großinvestoren der Meinung dass eine solche Absicherung nicht schaden kann. Denn, die Rally in den Sektoren startete bereits am Donnerstag und fand am Freitag noch einmal kräftige Bestätigung, was darauf hindeutet dass diese jetzt Bestand haben könnte.  Hier gilt es in den kommenden Tagen genau zu beobachten wie sich die Aktienkurse einzelner Unternehmen „verhalten“.

Bei bei der Betrachtung des Tesla Charts fühlt man sich zwangsläufig inzwischen an die guten alten Zeiten des Neuen Marktes erinnert. Nicht etwa dass die gelieferten Zahlen in der vergangenen Woche, und natürlich auch der äusserst optimistische Ausblick, eine solche Bewertung des Unternehmens mit 18,5 Milliarden US-Dollar nicht irgendwann rechtfertigen würden, aber es scheint mir doch ein wenig zu früh den möglichen Erfolg der kommenden drei Jahre bereits heute in der Aktie einzupreisen. Auf dem Weg dorthin kann noch so einiges passieren, auch wenn Tesla im Markt für Elektrofahrzeuge inzwischen besser aufgestellt als jeder namhafte Kfz-Produzent dieser Welt. Ich habe Ihnen hier mal die diversen offenen Kürslücken eingezeichnet, die es eventuell noch zu schließen gilt, ebenso wie den Trendkanal, den ich bei der Aktie für „ansatzweise gesund“ halten würde, nachdem die Euphorie irgendwann aus der Aktie entwichen ist….

Tesla Aktie Chart mit Gaps

Tesla wird inzwischen mit einem KGV von 150 für 2013, 2014e von 119 und einem PEG-Ratio (KGV im Verhältnis zur Wachstumsgeschwindigkeit) von 77 bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt derzeit bei satten 19… Egal wo sich das Unternehmen also tatsächlich hinbewegen wird…Das sind in jedem Falle neue Superlative für ein junges Unternehmen das noch fast keinen Gewinn abwirft. Was ich damit sagen will ist also nicht dass man hier short gehen sollte, denn ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, weil es einfach zu gefährlich ist sich gegen einen solch starken Trend zu stellen. Eine Börsenstory wie die bei Tesla hat man entweder frühzeitig mitgespielt und verdient oder aber man wartet jetzt lieber erst einmal ab was passiert. Grundsätzlich gilt: Übertreibungen können länger dauern als man denkt…Ich würde hier derzeit aber auch nicht mehr kaufen. Aus unserem kostenlosen Börsen Newsletter

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