Die Aktien der beiden Energieversorger sind derzeit gut unterwegs. Dies liegt zum einen an der wieder etwas erhöhten Risikoaversion der Anleger, aber auch an diversen guten Nachrichten. Möglicherweise kommt heute noch eine dieser positiven Nachrichten hinzu und befördert die beiden Aktien in höhere Regionen…
RWE – deutlicher Gewinnrückgang und gekürzte Dividende
Der Aktienkurs der RWE AG konnte in den vergangenen Woche wieder stark zulegen. Heute wurden die endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach hat sich der Energiekonzern beim Umsatz mit einem leichten Minus von etwas mehr als drei Prozent und 51,686 Milliarden Euro eigentlich verhältnismäßig gut geschlagen, das Betriebsergebnis ging jedoch in dieser Zeit um über 17,5 Prozent auf 8,460 Milliarden Euro zurück. Dementsprechend wurde nun die zuvor in Aussicht gestellte Dividende auch auf zwei Euro je Aktie gekürzt. Wie das Unternehmen berichtete waren hauptsächlich die niedrigeren Stromerlöse, aber auch die Probleme im Gasgeschäft für den Rückgang verantwortlich.
Weiter hieß es in der heutigen Pressemeldung: Das um Absicherungsgeschäfte aus dem Energiehandel bereinigte Nettoergebnis, an dem sich Dividende errechnet wird, fiel um knapp 34 Prozent auf nur noch 2,479 Milliarden Euro. Das absolute Nettoergebnis fiel gar um 45,4 Prozent auf 1,806 Milliarden Euro. RWE traute sich trotz der Belastungsfaktoren, die auch in den kommenden Jahren weiter existieren sollten, eine Prognose für das Gesamtjahr 2012 zu. Der Konzern will ein ähnliches Ergebnis wie im Geschäftsjahr 2011 erzielen und das Nettoergebnis auf diesem Niveau stabil halten. Dies soll auch für das Geschäftsjahr 2013 gelten sagte Vorstandschef Jürgen Grossmann.
Der beschleunigte Atomausstieg Deutschlands hat RWE, wie auch die anderen deutschen AKW-Betreiber E.ON, EnBW und Vattenfall hart getroffen. Insbesondere die Stilllegung der beiden Blöcke des Atomkraftwerks Biblis treffen den Konzern dauerhaft. Weitere Belastungen wie die neue Brennelementesteuer sowie teure Verträge mit Gaslieferanten wie der russischen Gazprom werden auch in den kommenden Jahren wohl belasten. Auch wenn die Analysten mit einem leicht schlechteren Ergebnis gerechnet haben gibt es meiner Meinung nach bei diesen Zahlen nicht viel zu jubeln. Denn der Ausblick für die kommenden Jahre bleibt weiterhin trübe und rechtfertigt somit auch keine weiteren Kurssteigerungen bei der Aktie.