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Metro – jetzt einsteigen?

Die einzige DAX Aktie die gestern im Plus schließen konnte war die der Metro AG. Grund für den „Kursschub“ waren die Nachrichten über den weiteren Konsolidierungskurs des Unternehmens. Unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Aktionäre plant das Handelshaus nun das unprofitable britische Großhandelsgeschäft zu verkaufen. Die 30 Makro Märkte dort mit einem geschätzten Umsatz von einer Milliarde Euro sollen für 175 Millionen Euro in Aktien an den britischen Lebensmittel-Großhändler Booker Group verkauft werden. Da der Verkaufspreis aber unter dem Buchwert der Beteiligung liegt dürfte sich der Konzern für die Bilanz des zweiten Quartals eine Sonderbelastung in Höhe von ca. 200 Millionen Euro „einfangen“

Konzernchef Olaf Koch kehrt somit weiterhin mit eisernem Besen und versucht das angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. „Wir müssen uns wieder auf die Kernkompetenzen konzentrieren“ ließ der Firmenchef gestern verlauten. Sicherlich der richtige Weg, aber eben nicht ganz billig. Andere Aktivitäten in wirtschaftlich unbedeutenderen Regionen dürften in der nächsten Zeit somit ebenfalls auf den Prüfstand stehen, und die Bilanzen immer wieder belasten.

Bei den Anlegern kam die Neuausrichtung der Metro AG gestern gut an. Die Aktie konnte leicht positiv aus dem Handel gehen, notiert aber immer noch fast auf historisch niedrigem Niveau. Für einen Einstieg ist es aus meiner Sicht aber immer noch zu früh, denn der eingeschlagene Weg muss erst einmal weiter verfolgt und auch umgesetzt werden, bevor der Konzern wieder auf einem soliden Fundament steht. Die Restrukturierung  wird weiterhin Kosten produzieren, die man dann in den nächsten Quartalsbilanzen finden wird. Ebenso wie den französischen Mitbewerber Carrefour halte ich beide Aktien grundsätzlich unter langfristigen Gesichtspunkten für aussichtsreich. Während aber die Carrefour Aktie bereits auf einem 10 Jahres Tief notiert scheint mir bei der Metro Aktie noch etwas Luft nach unten zu sein…

Metro – vor den Zahlen kaufen?

Der Metro Konzern veröffentlicht morgen die Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal. Fachleute gehen davon aus dass auch im letzten Quartal die Preisoffensive der Media-Saturn Märkte, ebenso wie in den Großhandelsmärkten, dazu geführt haben dass der Handelskonzern in den roten Zahlen gelandet ist. Die spannende Frage scheint somit nur noch zu sein wie hoch der tatsächliche Quartalsverlust bei Metro ausfallen wird. Die Experten erwarten dass der Konzern bei einem leicht gesteigerten Umsatz von ca. 15,6 Milliarden Euro ein von 145 Millionen auf 55 Millionen Euro geschrumpftes EBIT ausweisen wird. Der Nettoverlust nach Anteilen Dritter dürfte sich somit auf ca. 53 Millionen Euro belaufen haben.

Das erste Quartal ist traditionell eher das schwächste des Jahres, und sollte somit nicht über bewertet werden. Im vergangenen Jahr trug der Zeitraum Januar bis März lediglich sechs Prozent zum Konzernergebnis bei. Dennoch war auch die Entwicklung im ansonsten so erfolgreichen Weihnachtsquartal alles andere als zufriedenstellend für die Aktionäre. Im Gesamtjahr 2011 war der Konzerngewinn bereits um 20 Prozent auf 741 Millionen Euro gesunken. Zusätzlich belastet wurde das Vertrauen der Anleger in den Metro Konzern durch die öffentlich ausgetragenen Streitereien der Konzernführung.

Seit kurzem zeichnet nun Olaf Koch an der Konzernspritze für den weiteren Kurs des Unternehmens verantwortlich. Einsparungen in Höhe von 150 Millionen Euro, sowie einen deutlich geänderte Strategie beim Online Handel sollen den Konzern langfristig wieder auf Kurs bringen. Für 2012 kündigte der neue Chef ein EBIT auf Vorjahresniveau an. Jedoch steht zu befürchten dass nun erst einmal alle schlechten Assets des Konzerns in den ersten Quartalsberichten ausgewiesen werden. Denn ein Wechsel in der Konzernführung führt meist genau zu diesem Phänomen, damit man dann im Anschluss darauf verweisen kann wie gut sich der Konzern unter der neuen Führung entwickelt hat.

Ich gehe also eher davon aus dass wir bei Metro wirklich schlechte Daten sehen werden. Entscheidend ist nun aber der Ausblick auf die kommenden Quartale, und wie der Markt darauf reagieren wird. Der französische Konkurrent Carrefour hat kürzlich ebenfalls deutlich enttäuscht, die Aktie notiert inzwischen auf einem 10 Jahres Tief. Davon ist Metro allerdings noch etwas entfernt, es zeigt aber die mögliche Fallhöhe eines solchen Konzerns auch wenn die Aktie heute schon „billig“ aussieht. Aus meiner Sicht sind die Risiken immer noch sehr hoch auch wenn sich die Aktie zuletzt etwas erholen konnte. Ich werde somit in jedem Falle erst einmal die Reaktion des Marktes auf die Quartalszahlen abwarten!

Trading Update Commerzbank, Veolia, Asian Bamboo, Metro, K+S

Die jüngsten Ereignisse haben dem Bankensektor erneut eine äußerst turbulente Woche beschert. Deswegen sollte auch bei der Commerzbank Aktie weiterhin das von uns geschilderte Szenario eines möglichen Gap-Close im Hinterkopf behalten werden. Nach der Einigung in Griechenland konnten beide deutschen Bankentitel nicht von der Meldung profitieren. Sowohl die Aktie der Deutschen Bank als auch die der Commerzbank notierten am Freitag deutlich schwächer. Grund waren sicherlich die Unsicherheiten über die Entscheidung der Swaps and Derivatives Association. Anleger befürchten nun das sich diese noch einmal deutlich negativ auf die Bilanzen der Banken auswirken könnte. Vergessen sollte man dabei allerdings nicht dass sich die Geldhäuser gegen den nun eingetretenen Fall umfangreich abgesichert haben.

Die gute Nachricht ist zwar das überhaupt eine Art Einigung zustande gekommen ist, und somit auch eine kurzzeitige Entspannung an den internationalen Kapitalmärkten eintrat. In der kommenden Woche muss aber genau beobachtet werden wie der Markt tatsächlich auf die faktische Pleite Griechenlands reagieren wird, wenn die Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps/CDS), mit denen sich bestimmte Halter von griechischen Staatsanleihen abgesichert haben, gezogen werden. Am Freitag Abend hat der Branchenverband International Swaps and Derivatives Association, ISDA wie erwartet ein sogenanntes Kreditereignis festgestellt. Für Commerzbank Aktionäre bedeutet dies zunächst einmal wieder etwas turbulente Tage, auch wenn ich der Meinung bin dass nun das Schlimmste überstanden sein sollte.

Richtig gut gefällt mir weiterhin die Aktie des französischen Wasserversorgers Veolia Environnement S.A. Am Freitag probte der Titel erneut seinen Ausbruch über das letzte Hoch bei 11.25 Euro und konnte sogar zum Handelsende leicht darüber schließen. Gelingt es nun diese Marke nachhaltig zu überwinden sind hier weitaus höhere Kurse drin. Ab Kursen von 11,90 Euro ist die Bodenbildung endgültig abgeschlossen. Lesen Sie >hier< noch einmal unsere aktuelle Einschätzung zu der Aktie. Heute ist die Aktie bereits deutlich ausgebrochen und hat die 200-Tage Linie zurückerobert, was  nun verstärkte Aufmerksamkeit institutioneller Investoren auf sich ziehen dürfte.

In der letzten Woche haben wir auch über die spekulative Aktie des chinesischen Bambusherstellers Asian Bamboo berichtet. Die Aktie hat in den letzten Tagen deutlich nachgegeben, konnte sich aber um die 11.65 Euro mustergültig fangen und notiert aktuell wieder leicht über der letzten Unterstützung bei der 12,- Euro Marke. An unserer grundsätzlichen Einschätzung zur fundamentalen Bewertung des Unternehmens hat dies nichts geändert. Viel mehr scheint hier momentan jemand den Kurs negative beeinflussen zu wollen, um einen guten Einstieg zu finden. Ich habe das Orderbuch in der letzten Woche intensiv verfolgt, und mich für eine Erweiterung der Position entschieden.

Wie schon im letzten Newsletter geschrieben konzentriere ich mich gerade etwas mehr auf die „Nachzügler“. Sehr gut gefallen hat mir gestern die Metro Aktie, die anscheinend einen tragfähigen Boden gefunden hat. Die 28,- Euro haben erneut gehalten und dass nun schon zum fünften Mal in den letzten Monaten. Das kurzzeitige Unterschreiten dieser Marke am Mittwoch und Donnerstag sollte man dabei nicht über bewerten. Selten ergibt sich bei einer Aktie eine so deutliche multiple Bodenformation. Hinzu kommt noch dass der gesamte Sektor „Einzelhandel“ nun nach einer sehr positiven Studie von Goldman Sachs wieder etwas mehr in den Fokus der Anleger rückt. Ich habe am Donnerstag eine erste Position Metro Aktien gekauft, und werden ggf. noch weiter aufstocken.

Ebenfalls eine der Aktien denen ich, auch unter der Voraussetzung eines in naher Zukunft schwierigeren Börsenumfeldes, wieder deutlich höhere Kurse zutraue ist die Aktie von Kali und Salz. Der Düngemittelhersteller konnte bislang, trotz aller positivere Analystenkommentare, noch gar nicht von der Aufwärtsbewegung profitieren. Ebenso wie Einzelhandelsaktien oder der Energiesektor scheinen auch Aktien aus dem Bereich Düngemittelherstellung gerade nicht „en vogue“ zu sein. Das dürfte sich aber bald schon ändern wenn man von einem weiterhin positiv verlaufenden Börsenjahr ausgeht. Die Deutsche Bank hat heute ihre Einschätzung zum europäischen Minensektor deutlich überarbeitet und stuft den Sektor inzwischen mit „Overweight“ ein. Aus meiner persönlichen Warte überwiegen bei der Aktie die möglichen Chancen die Risiken deutlich.

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Black Friday, Rettung um die Ecke und Elite-Bonds

Wie erhofft ist der sogenannte Black Friday in den USA nicht nur sehr gut ausgefallen sondern deutlich besser als erwartet. Die Amerikaner konsumieren was das Zeug hält. Der Einzelhandelsumsatz an dem entscheidenden nach Thanksgiving, der als Gradmesser für das Weihnachts- bzw. Jahresendgeschäft des Einzelhandels gilt, konnte um über acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, und damit so stark wie seit 2007 nicht mehr. Diese hervorragenden Zahlen sollten auch den US Börsen heute mal wieder zu etwas Aufschwung geben. Auch hierzulande konnte der Einzelhandel einen sehr erfreulichen Start in das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventswochenende vermelden. Nach wie vor bestimmt aber die Nachrichtenlage um Europa und die Schuldenkrise das Geschehen an den Märkten. Und hier haben sich am Wochenende ein paar erstaunliche Dinge getan.

Allem voran ist wohl die neuste Variante einer möglichen Beteiligung der EZB an der Rettung Europas sehr interessant. Nachdem die Europäische Zentralbank kein Mandat für einen unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen angeschlagener Länder besitzt will man nun den Umweg über den IWF gehen. Insbesondere geht es hierbei erneut um einen Ankauf italienischer Staatsanleihen in Höhe von 400 bis 600 Milliarden Euro. Schöne Idee mit dem gleichen Effekt einer direkten Beteiligung der EZB werden sich viele denken. Der IWF allerdings dementierte heute bereits jegliche Gerüchte zu einer direkten Beteiligung an der Rettung Italiens, was auch am Anleihenmarkt für italienische Staatsanleihen sofort wieder sichtbar wurde.

Die Deutsche Bundesregierung indes erwägt laut den jüngsten Zeitungsberichten, notfalls zusammen mit Frankreich, Finnland, die Niederlande, Luxemburg und Österreich gemeinsame Anleihen, sogenannte „Elite-Bonds“, aufzulegen. Wie „Die Welt“ heute unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtet, könnten mit diesem Geld nicht nur Schulden der sogenannten Triple-A-Länder finanziert werden, sondern gegen strenge Auflagen auch Hilfen für Krisenländer wie Italien und Spanien. Auch ein guter Plan der so langsam in Richtung Nord-Süd Euro driftet. Blöd ist nun dass Moodys ausgerechnet an diesem Wochenende die Kreditwürdigkeit aller europäischer Staaten in Frage gestellt hat. Unabhängig von diesen permanenten, und inzwischen sehr offensichtlichen Anfeindungen der Dollar Lobby wäre damit aber zumindest die Last deutlich verteilt und würde nicht nur noch auf deutschen Schultern liegen.

Wir haben also mal wieder ein buntes Potpourri an Alternativen, Theorien, Gerüchten und offenen Fragen, die allesamt in der Lage sind die Kurse auch in dieser Woche deutlich zu bewegen. Inzwischen stellen sich einige Marktbeobachter die Frage was unsere Kanzlerin aber wirklich im Sinn hat. Der Ansatz ist durchaus interessant und lesenswert. Es verspricht also mal wieder eine äußerst spannende Woche zu werden, in der die Aktienkurse von Meldung zu Meldung weiterhin hin und her getrieben werden. Heute ist die Tendenz erst einmal positiv, sowohl in Europa als auch für den US Markt erwarten wir heute steigende Kurse.

Trading Update Metro vor Rebound? Porsche am Montag Ex-Dividende

Die rote Laterne im Dax hatte gestern die Metro Aktie. Schlechte Nachrichten vom US Einzelhandel am Tag zuvor sowie eine angespannte charttechnische Situation, sprich ein Abrutschen unter den letzten Support, ließen die Aktie des größten Einzelhändlers gestern regelrecht um 3,5 Prozent einbrechen. Die jüngsten Meldungen über die Schließung von Kaufhof Filialen zeigt den eingeschlagenen Weg wieder hin zu mehr Profitabilität. Nach der Schließung von drei Filialen im letzten Geschäftsjahr, sollen 2012 vier weitere unprofitable Häuser schließen.

Betroffen sind die Standorte Köln-Kalk, Oberhausen, Nürnberg und Gießen. Inzwischen ist die Aktie deutlich überverkauft und sollte demnächst zu einer Erholung ansetzen können. Sollte die Metro Aktie wieder über 43,30 Euro schließen können dürfte das Schlimmste überstanden sein. Langfristig bleibt die Aktie für uns ein klarer Kauf.

Die Porsche Aktie wird Montag Ex Dividende gehandelt. Das Unternehmen schüttet eine Gewinnbeteiligung von 0,50 Euro an die Aktionäre aus. Dementsprechend dürfte auch der Aktienkurs zur Eröffnung erst einmal um diesen Betrag nachgeben. Für den heutigen Tagesverlauf rechne ich aber damit, dass die Aktie zulegen kann, da heute auch ab 10:00 Uhr die Porsche Hauptversammlung stattfindet. Ob es hier neue Erkenntnisse zur Fusion mit dem Mutterkonzern VW geben wird ist fraglich, aber von operativer Seite sind durchaus ein paar positive Nachrichten zu erwarten.

Metro Aktie – vor dem Bounce!

Einer der schwächsten Werte am gestrigen Handelstag war die Metro Aktie mit einem Minus von ca. 2,5 Prozent, in der Spitze war es sogar noch etwas mehr. Wie bereits vor kurzem geschrieben betrachte ich die Metro Aktie als einen der interessantesten Rebound-Kandidaten unter den deutschen Blue Chips und würde das „Verhalten“ der Aktie gestern als mustergültig bezeichnen. Erneut wurde die Unterstützung bei 44,20 Euro getestet und hat gehalten. Im Anschluss ging es für die Aktie wieder nach oben, wenn auch erst einmal nur leicht, aber unter hohen Umsätzen. Diese Bewegung reichte aber um die Aktie wieder zurück in die Bollinger Bänder zu befördern. Somit ist für heute alles wieder offen.

Es dürfte sich also gestern ein Doppelboden ausgebildet haben der nun halten sollte. Ich gehe weiterhin davon aus, dass es bei der Aktie in den nächsten Tagen zu einer nachhaltigen Erholung kommen wird. Kürzlich legte die Metro Aktie bereits deutlich zu nachdem die Unterstützung getestet worden ist. Die Gewinne konnten aber in dem schwachen Marktumfeld nicht gehalten werden. Gelingt es demnächst den Widerstand bei 47,- Euro zu überwinden winken weitere Gewinne bis 49,60 und 51,50 Euro. Auf dem aktuellen Niveau ist die Metro Aktie für uns ein klarer Kauf.

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