Im Zuge der aktuell (endlich!) laufenden Korrektur an den internationalen Finanzmärkten möchte ich Ihnen in den kommenden Tagen ein paar interessante Setups vorstellen:
Die Nordex Aktie befindet sich in dem allgemein schwachen Börsenumfeld erneut in der Abwärtsbewegung. Anleger gaben gestern die starke Unterstützungszone zwischen 13,90 und 14,- Euro auf, woraufhin die Aktie noch einmal kräftig abgetaucht ist. Leser dieses Blogs wissen dass ich schon seit längerem mit einem Rücksetzer bei der Aktie gerechnet habe. Nicht dass ich mir deswegen nun selber auf die Schulter klopfen möchte, wie andere Vertreter meiner Zunft dies allzu gerne tun, vielmehr ist es nun an der Zeit wieder etwas näher hinzusehen, da die Aktie sich meinem ersten Einstiegs-Ziel nähert.
Ich möchte noch kurz erwähnen, dass ich eigentlich kein echter Fan der Nordex Aktie bin, diese aber nicht zuletzt deswegen interessant erscheint weil einige Börsenmedien sich auf diesen Titel eingeschossen haben und dementsprechend viele Privatanleger hier an steigenden Kursen interessiert sind.
Mit dem gestrigen Rutsch der Aktie unter die 14,- Euro Marke scheint es nun durchaus möglich zu sein, dass wir kurzfristig einen weiteren Rücksetzer bis in den Bereich um die 12,88 Euro sehen werden. Zunächst einmal soll wohl aber das 50er Fibonacci Retracement getestet werden, welches sich im Bereich um die 13,48 Euro befindet. Eine weitere Unterstützungslinie befindet sich im Bereich des letzten Verlaufshochs um die 13,18 Euro. Letztlich würde es aus meiner persönlichen Warte aber wenig Sinn ergeben das noch offene Gap aus dem Mai diesen Jahres im Zuge dieses Rücksetzers jetzt nicht auch zu schließen. Dies sollte dann den Weg für einen nachhaltigen Anstieg in einem wieder etwas freundlicherem Börsen-Herbst ebnen.
Geplante Transaktion ist also ein Einstieg an der genannten Marke. Das maximale Risiko eines Trades auf wieder steigende Kurse sollte dann bei der hier eingezeichneten roten Linie liegen, in deren Nähe man einen Stopp platzieren kann. Besser wäre den Trade allerdings schon bei der starken Unterstützung um die 12,30 Euro abzusichern.
Der Markt zeigt wie erwartet in der abgelaufenen Woche signifikante Schwäche. Nicht nur der deutliche Rutsch des Goldpreises am Montag sowie die weiter anhaltende Schwäche bei nahezu allen Rohstoffen mahnen weiterhin zur Vorsicht, sondern auch der Kursrutsch im Dax und die charttechnisch angespannte Situation im S&P 500 sind deutliche Zeichen dafür das sich der grundsätzliche Charakter des Marktes geändert hat. Wie ja bereits in den letzten beiden Newslettern beschrieben bin ich weiterhin in einer eher abwartenden Haltung und sitze auf nahezu 100 Prozent Cash, die ich erst wieder investieren werden wenn die Signale über den tatsächlichen Werdegangs der Indizes in naher Zukunft deutlicher sind.
Am Montag brach der Goldpreis kräftig um über 8 Prozent ein, den passenden Chart dazu möchte ich Ihnen hier kurz nachliefern, die Linien habe ich bereits vor Wochen eingezeichnet. Was ich Ihnen damit verdeutlichen will ist das die Charttechnik in der heutigen Zeit eine immer größere Bedeutung beigemessen werden MUSS. Nun gibt es ja einiger Vertreter meiner Zunft die eine grundsätzlich andere Einstellung dazu haben… Im Speziellen auf den Goldpreis bezogen, sind das nicht selten auch diejenigen die immer noch behaupten das Gold – auf seine Kaufkraft bezogen – immer den gleichen Wert besitzt, und somit als Wertaufbewahrungsmittel zu betrachten ist. Das ist aus meiner Sicht aber grundfalsch. Denn, dieser Theorie zufolge  hätte man vor 10 Jahren für knapp 320,- Dollar die gleichen Güter für eine Unze Gold kaufen können wie vor knapp 2 Jahren für 1.900,- Dollar. Trotz hoher Inflation dürfte jedem vernünftig denkenden Anleger klar sein dass an dieser Rechnung etwas nicht stimmen kann.
Über die Gründe des Kursverfalls bei Gold wurde natürlich kräftig spekuliert. Als Auslöser wird unter anderem auch Zypern angegeben. Der zypriotische Goldschatz, der im Rahmen der Rettungsaktion an die EZB abgegeben werden musste, wurde verkauft, was Druck auf den Goldpreis ausgeübt haben soll. Ich halte es für wenig wahrscheinlich das hier die Ursache für den Preisverfall des Edelmetalls zu sehen ist. Viel mehr dürften hier einige Hedgefonds auf den Verkaufsknopf gedrückt haben, weil die Notenbanker in den USA begonnen haben öffentlich darüber zu diskutieren, wann die permanenten Liquiditätsspritzen der FED zurückgefahren werden könnten. Alleine der Gedanke hat offensichtlich ein paar große Adressen veranlasst sich von Ihren Goldreserven, die meistens ohnehin nur auf dem Papier bestehen, zu trennen. Der Rutsch des Goldpreises unter die wichtige Unterstützungszone zwischen 1.530,- und 1.500,- Dollar je Unze hat dann zu einer entsprechenden Stopp-Loss-Lawine geführt. That´s It!
Der Chart zeigt nun aus meiner Sicht mehrere interessante Dinge. Zum einen wurde ein großer Teil der vorangegangenen Überbewertung des Goldes nun (endlich!) abgebaut. Das ist schon mal ein wichtiger Punkt, denn damit wird Gold als Anlageform nun grundsätzlich wieder interessanter. Aus meiner Sicht hat sich hier nun ein Abwärtstrend etabliert der durchaus ein paar Monate bestand haben kann. Zum Jahreswechsel 2013/2014 oder aber im ersten Quartal des neuen Jahres trifft dieser dann auf den langfristigen Aufwärtstrend, was ungefähr bei 1.170,- Dollar je Unze der Fall sein kann. Zuvor wartet aber noch eine wichtige Unterstützung bei ca. 1.230,- Dollar, die schon den Boden dieser Bewegung bilden könnte.
Ich rechne aber auch damit, dass es bald noch einmal zu einer technischen Gegenreaktion beim Goldpreis nach oben kommen wird, die aber nicht mehr über die Unterstützungszone , bzw. die 1.500,- Dollar hinaus laufen kann. Der Markt wird wahrscheinlich aber versuchen den Goldpreis nun einige Wochen lang über der wichtigen Marke von 1.400,- Dollar zu halten, da diese Preisschwelle auch die kritische Marke darstellt ab der die meisten Goldproduzenten erst wirklich profitabel arbeiten. Dauerhafte Kurse unterhalb von 1.200,- Dollar je Feinunze Golf erwarte ich hingegen schon alleine deshalb nicht mehr, weil spätestens ab diesem Punkt viele Minen geschlossen werden würden und dies wiederum zu einer Verknappung bei Gold führt, was den Preis je Feinunze spätestens hier stabilisieren sollte. Bei Silber sehe ich die künftige Entwicklung grundsätzlich etwas skeptischer. Hier wäre theoretisch nun auch ein weiterer Kursrutsch unter die Haltezone zwischen 21,35 und 19,53 Dollar je Unze denkbar. Das Kursziel eines weiteren Absturzes würde dann erst bei ca. 14,50 Dollar liegen..!
Ich möchte abschließend noch festhalten, dass ich grundsätzlich davon überzeugt bin dass der Gold- und Silberpreis in naher oder auch ferner Zukunft wieder deutlich höher stehen wird. Denn die Euro-Krise und auch die Situation in anderen Wirtschaftsmächten dieser Erde lassen mich weiterhin vermuten, dass der große Knall des Finanzsystems irgendwann kommen MUSS. Bis es soweit ist wird die Welt aber noch einige Male „gerettet“ werden. Die Flucht in Sachwerte – wie auch Aktien – wird bis zu diesem Punkt weiter zunehmen, was auch den Goldpreis zusätzlich vor einem echten Absturz bewahren wird. Zudem spricht natürlich der internationale Abwertungswettlauf  der Währungen grundsätzlich für eine Investition in physisches Gold…Dennoch werden viele Goldanleger, die in den letzten Jahren hervorragend Geld mit Edelmetallen verdient haben, ihre Gewinne aufgrund des letzten Kursverfalls sichern und zunächst im Aktienmarkt investieren, der nun kurzfristig höhere Renditen verspricht.
Fazit: Gold und Silber bleiben also grundsätzlich interessant. Anleger die noch keine Bestände physischer Natur aufgebaut hatten werden sich über diesen Rücksetzer freuen und zum richtigen Zeitpunkt zugreifen. Wann dieser Zeitpunkt allerdings GENAU gekommen ist kann niemand so genau prognostizieren. Möglicher Weise bieten sich auch schon auf dem aktuellen Niveau wieder erste Käufe an, wenn man dieses Investment längerfristig betrachtet. Der stärkste Ausverkauf seit Jahren beim Gold, und natürlich auch Silber, hat aber erst einmal tiefe Spuren bei den Anlegern hinterlassen und den Nimbus der Edelmetalle als sicheren Hafen deutlich angekratzt. Erfahrungsgemäß ändert sich eine solche Sichtweise nicht von heute auf Morgen wieder ins Positive. Somit gehe ich von dem oben beschriebenen Szenario aus und hoffe ich konnte Ihnen mit diesen Ausführungen etwas bei Ihrer persönlichen Entscheidungsfindung helfen.
Abschließend bleibt dann natürlich noch die Frage nach der Entwicklung des EUR/USD Wechselkurses im kommenden Jahr um einen möglichst optimalen Einstiegszeitpunkt für ein Investment in Edelmetalle zu finden…! Ich werde Sie auf Investors Inside über die neuen Erkenntnisse dazu auf dem laufenden halten.
Für die kommende Börsenwoche wünsche ich Ihnen zunächst die richtigen Entscheidungen!
viele Grüße, Ihr
Lars Röhrig
P.S. In der kommenden Woche werde ich mich u.a. im Blog etwas intensiver mit den gefallenen Engeln Apple (die ja am Dienstag Zahlen liefern!) und der VW AG beschäftigen
Die letzten Tage waren extrem extrem erfreulich für die meisten Aktionäre. Der Dax konnte kräftig zulegen und stieg auf 7.400, Aktien von zyklischen Unternehmen machten geradezu Freudensprünge, Bankaktien sind im Rallymodus und der Rohstoffsektor, einschließlich Gold und Silber, hat eine überzeugende Trendwende hingelegt. Nur eine Aktie konnte von diesem extrem positiven Umfeld nicht ansatzweise profitieren, bzw. fiel gegen den Trend weiter ab. Die Rede ist hier natürlich von der Kali und Salz Aktie , wie die Ãœberschrift ja schon verraten hat. Natürlich ist die Aktie des Düngemittelherstellers nicht der einzige Titel der nicht an der Rally teilhaben durfte, der aktuelle Verkaufsdruck ist aber schon sehr auffällig, und hat aus meiner Sicht auch einen Grund….!
Wie man sehen kann hat die Aktie bei dem starken Anstieg gegen Ende Juni diesen Jahres mehrere Gaps zurück gelassen. Dabei ist insbesondere das erste Gap um die 33,- Euro doch recht ordentlich. Ein weiteres liegt bei c. 35 Euro etwas weiter oben. Ich persönlich rechne damit dass zumindest dieses zweite Gap bei 35,- Euro in der kommenden Woche geschlossen werden dürfte und hatte Sie, liebe Leser, ja bereits in unserem Newsletter vom 07.08.2012 darauf hingewiesen. Bei dieser Einschätzung bleibe ich auch weiterhin. Danach ist die Frage was passieren wird, denn es gibt durchaus noch eine zweite charttechnische Betrachtungsweisen…
Sieht man sich den längerfristigen Chart der K+S Aktie an, dann kann man sehr schön die Entstehung eine umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter Formation erkennen, die sich hier bereits seit Anfang diesen Jahres ausbildet. Diese sollte nun in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Die eigentlich spannende Frage dabei ist nun aber ob dies bereits bei 35,- Euro geschehen wird, sprich die linke (oder rechte, je nach Betrachtungsweise) Schulter bei dem Tiefpunkt von Anfang März zu sehen ist, oder der „Ausreißer“ aus dem Dezember 2011 die linke Schulter abbildet. Beide möglichen Varianten entsprechen zudem exakt den Kursen der beiden noch offenen Gaps. Die „sauberste“ Variante wäre somit also ein kurzes und heftiges Abtauchen der Aktie bis auf ca. 33,- Euro um somit ein solides Fundament für einen möglichen Aufstieg zu legen.
Es ist aber durchaus möglich dass bereits um die 35,- Euro der Boden bei der Aktie gefunden wird, was ebenfalls ein sauberes Setup darstellen würde. Ein anschließender Richtungswechsel der K+ S Aktie sollte in beiden Fällen einen starken Anstieg auslösen, der – rein rechnerisch – bis in den Bereich um die 52,- Euro führen kann. Natürlich nicht in drei Handelstagen, aber zumindest bis zum Frühjahr oder gar Jahresende. Die Kali und Salz Aktie bietet also aus diesem Blickwinkel ein Potenzial von knapp 50 Prozent, je nach Einstiegszeitpunkt vielleicht sogar noch etwas mehr. Die „sichere“ Variante auf das oben stehende Szenario zu setzen wäre nun also sich bereits um die 35,- Euro zu positionieren und einen möglichen Rücksetzer auf 33,- Euro notfalls auszusitzen, oder dann weiter aufzustocken.
So lange die Aktie ihre Serie von tieferen Hochs und/oder tieferen Tiefs nicht unterbricht bleibe ich bei dieser Einschätzung. Erst wenn die Hürde bei 39,20 Euro und danach die 40,- Euro nachhaltig überwunden wird muss man wohl den charttechnischen Blickwinkel wieder ändern.