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LPKF Laser – Wie geht es nach dem Crash weiter?

LPKF Laser schockte gestern die Daueroptimisten mit einer satten Gewinnwarnung. Der Aktienkurs rauachte daraufhin in die Tiefe und vernichtete innerhalb weniger Minuten ein gutes Viertel der Marktkapitalisierung des Unternehmens. Anstelle einer geplanten Erlösspanne zwischen 132 und 140 Millionen Euro kalkuliert das Unternehmen nun nur noch mit ca. 120 bis 125 Millionen Euro. Die erwartete Ebit Marge musste ebenfalls zurückgenommen werden und soll nun nur noch ca. 12 Prozent betragen.

Nicht das mich die Gewinnwarnung ansich überraschen würde, aber die Tatsche das seitens des Unternehmens noch im August hier enorme Verbesserungen beim Umsatz und operativem Gewinn in Aussicht gestellt wurden, muss einen schon etwas nachdenklich stimmen. Bereits damals habe ich die ausgegebenen Ziele in unserem NewsTicker wie folgt kommentiert: „LPKF Laser will 15 bis 17 Prozent Ebit-Marge im Geschäftsjahr erzielen. In den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres lag diese bei nur 3,5 Prozent. Wie soll das funktionieren?“ Auch in dem Artikel vom 21.08 habe ich vor allzu viel Optimismus bei der Aktie gewarnt.

Trotz dieser relativ einfachen Ãœberlegung zeigten sich aber einige Analysten von den Aussichten des Unternehmens sehr überzeugt und haben somit sicherlich auch diverse Privatanleger dazu verleitet hier eine Long-Position zu eröffnen, die ja alleine durch den medialen Rummel auch anfänglich ganz gut lief. Das hier aber eine Enttäuschung nahezu vorprogrammiert, bzw. sehr wahrscheinlich war, wurde offensichtlich von vielen Anlegern außer Acht gelassen. Mann/Frau ist also einmal mehr blind der Herde gefolgt und hat keine eigenen Ãœberlegungen hierzu angestellt. Dabei sprach der Chart doch eine ganz deutliche Sprache…

LPKF Laser Aktie Chart Analyse

Auch wenn mir das für die Anleger dennoch leid tut, lässt sich hier eine gewisse Mitschuld also nicht leugnen und es bleibt zu hoffen dass der ein oder andere daraus wenigstens etwas lernen wird. Da das Kind nun aber bereits in den Brunnen gefallen ist hilft es wenig darüber zu lamentieren. Stattdessen möchte ich gerne kurz aufzeigen, wie es hier nun weiter gehen könnte. Vorab sei gesagt, dass jetzt noch in Panik zu verfallen sicherlich keine gute Strategie und deutlich zu spät ist…!

Wie man deutlich sehen kann befinden wir uns immer noch in einem intakten Abwärtstrend und haben diesen in den letzten Monaten auch nie verlassen. Es gab also keinerlei kaufbares Handelssignal dem man hätte folgen können…! Der gestrige Test der letzten massiven Unterstützungszone bei ca. 13,37 Euro von unten war ebenfalls mustergültig bevor der Aktienkurs dann drastisch nachgegeben hat. Inzwischen befinden wir uns nun in der Nähe des 61,80 er Fibonacci Retracements bei 10,37 Euro und der Unterstützungslinie bei 10,09 Euro, die zusammen eine starke Bastion gegen weitere Angriffe der Bären bilden sollten.

Hier ist nun also der Punkt gekommen auf den ich persönlich gewartet habe. Hält das aktuelle Niveau, kann man jetzt u.U über einen antizyklischen Einstieg in die Aktie, mit dem Kursziel der oberen Begrenzung des Trendkanals nachdenken. Eine technische Gegenreaktion wäre nach den starken Kursverlusten gestern zumindest zu erwarten. Kann der aktuelle Bereich allerdings nicht verteidigt werden, wartet erst um die 8,50 Euro die nächste Auffangzone. Eher vorsichtige Anleger tun somit nun sicherlich gut daran erst einmal auf ein klares Signal zu warten, bzw. möglicherweise auch auf die Veröffentlichung der Guidance für 2015 und 2016 in ca. drei Wochen abzuwarten.

Für Trader ergeben sich hier kurzfristig aber durchaus interessante Perspektiven, denn aus meiner persönlichen Sicht sind die Chancen ab diesem Niveau nun deutlich größer als die weiteren Risiken. Ein kurzfristiger long Einstieg bei einem erneuten Re-Test der hier eingezeichneten (unteren) roten Linie könnte sich also lohnen. Seit Monaten ist aus meiner Sicht also genau dieser Punkt nun der erste wirklich interessante Einstiegszeitpunkt in die LPKF Laser Aktie, den ich für grundsätzlich kaufbar halte.

Nordex – Kein Grund zur Euphorie…

Der Windanlagenbauer Nordex hat wie erwartet die Ertragswende geschafft. Nach drei Jahren mit Verlusten konnte gestern erstmals wieder Gewinne ausweisen. Zwar fiel dieser Gewinn mit 10,3 Millionen Euro nicht gerade üppig aus, Anleger jedoch hoffen auf eine Fortsetzung der Trendwende. Auch das Unternehmen selber geht angesichts prall gefüllter Orderbücher für die kommenden Monate davon aus, dass das Ergebnis weiter gesteigert werden kann. Im laufenden Geschäftsjahr will man 1,5 Milliarden Euro umsetzen und dabei eine Ebit-Marge zwischen 3,5 und 4,5 Prozent erwirtschaften. Unterm Strich werden dann am Ende des Jahres also ca. 67 Millionen Euro als operativer Gewinn ausgewiesen werden.

Sicherlich sind die jüngsten Zahlen bei Nordex ein Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten. Allerdings muss man sich schon die Frage stellen, ob eine möglicher operativer Gewinn in Höhe von 67 Millionen Euro ohne Kenntnis des tatsächlichen Reingewinns bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und einer Marktkapitalisierung von 920 Millionen Euro ein grundsätzlich guter Wert sind. Die Sparbemühungen haben gefruchtet und auch die Refinanzierung wird Ihren dauerhaften Beitrag zu diesem Ergebnis leisten. Rein operativ betrachtet hat sich aber offensichtlich gar nicht mal so viel zum Positiven gewendet, wie es die Zahlen vielleicht vermuten lassen.

Nordex Chart Analyse

Positiv ist sicherlich zu bemerken, dass die in Aussicht gestellten Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 bereits durch den aktuellen Auftragsbestand weitestgehend abgesichert sind. Zudem ist es Nordex gelungen wieder Marktanteile zurück zu gewinnen. Vorstandschef Jürgen Zeschky zeigte ebenfalls optimistisch für die Zukunft, hält aber eine Dividendenzahlung erst frühestens im Jahr 2016 für möglich. Alles in allem ist die Gemengelage hier durchaus gemischt und gibt aus meiner persönlichen Warte nicht unbedingt Anlass zu übertriebener Euphorie. Ganz im Gegenteil, wurde die Nachricht gestern im Markt verkauft und die Aktie befindet sich kurzfristig in einem Verkaufssignal.

Angesichts der in Aussicht gestellten Zahlen besteht also kein aktueller Handlungsbedarf, solange die Aktie die Hürde beim 23,60er Fibonacci Retracement. Zunächst müsste der hier eingezeichnete kurzfristige Abwärtstrend (grün) geknackt werden, was in dem momentanen Börsenumfeld schwer werden könnte. Hier also bereits jetzt auf ein Gap Close der offenen Kurslücke zu spekulieren, ist aus meiner Sicht zu früh. Einen erneuten Test des unteren Bereiches (rote Linie oder 50er Retracement) würde ich für wahrscheinlicher halten. Kurse zwischen 9,35 und 10,20 kann man aus meiner Sicht wieder zum Einstig nutzen.

VW nimmt Kurs auf das Hoch, Porsche spurtet hinterher

Es ist schon immer wieder faszinierend zu sehen wie an Tagen wie heute sofort die Panik wieder um sich greift. Auffällig dabei ist aber auch dass es wohl insbesondere unerfahrene Kleinanleger sein müssen die momentan die Kurse bewegen. So auch heute wiedermal geschehen bei der Porsche Aktie. Mit insgesamt nur 17.400 Aktien bewegte sich der Aktienkurs der SE heute zum Handelsbeginn deutlich nach unten. Sogar die Marke von 47,- Euro wurde noch einmal unterschritten. Der Tiefkurs des Tages lag bei 46,295 Euro. Ich denke aber mal hier waren weniger aktive Verkäufer als gezielte Stopp-Loss-Fisher am Werke. Schade für diejenigen die sich gewollt oder ungewollt zum Verkauf entschieden haben…denn die Aussichten auf kräftige Kurssteigerungen bei der Porsche Aktie sind nach meiner Auffassung immer noch exzellent. Dazu später mehr…

Die Vorgaben aus Ãœbersee waren nicht gerade berauschend – zugegeben! Aber dass Volkswagen heute seine Zahlen präsentieren würde, war wohl hinlänglich bekannt. Und dass diese stark ausfallen werden war wohl auch durchaus zu erwarten. Zwar sind auch hier leichte Bremsspuren in der Bilanz, durch die Absatzkrise in Europa, zu erkennen, jedoch bleiben die langfristigen Aussichten für den Konzern weiterhin blendend. Volkswagen lieferte in den ersten neun Monaten des Jahres knapp 13 Prozent mehr Autos aus als im Rekordjahr 2011. Dabei wurde der Umsatz sogar um mehr als 25 Prozent auf 48,8 Milliarden Euro gesteigert. Wie von den meisten Marktteilnehmern bereits erwartet litt aber die EBIT Marge zuletzt deutlich und ging von 7,5 auf 4,8 Prozent zurück. Das führte am Ende zu einem um knapp 20 Prozent geringerem Ergebnis im dritten Quartal. (2,3 Milliarden Euro)

Nach Steuern verdiente VW 11,3 Milliarden Euro. Ein Großteil davon ist auf aber die Komplettübernahme der Sportwagenschmiede Porsche zurückzuführen. Trotz der hohen Kosten für die Übernahme des Sporwagengeschäftes von Porsche in Höhe von rund 7 Milliarden Euro und der Komplettübernahme von Ducati, hat Volkswagen weitere Reserven in Höhe von 18 Milliarden Euro für schwere Zeiten angehäuft. Martin Winterkorn sieht seinen Konzern  auf einem guten Weg die gesteckten Ziele, mehr Umsatz und einen höheren operativen Gewinn als 2011, bis zum Jahresende zu erreichen. Die VW Vz. Aktie sprang nach der Veröffentlichung der Zahlen von 143,40 auf über 150,- Euro. Einen neuen Anlauf auf das Jahreshoch in den nächsten Tagen halte ich für sehr wahrscheinlich. Die Porsche Aktie sollte dann endlich über die 50,- Euro Marke springen, wenn es VW gelingt auch bei der Aktie neue Höchststände zu produzieren.

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