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Achterbahnfahrt bei Pfleiderer

Die Aktie des angeschlagenen Pleiderer Konzerns sorgt nach dem Freudensprung am Freitag mal wieder für deutliche Ernüchterung. Mit einem satten Minus von 8,5 Prozent dürften nun auch die Optimisten heute wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen sein. Immer noch kämpft das Unternehmen um das nackte Ãœberleben – nicht mehr und nicht weniger! Wer also geglaubt hat, dass nach den jüngsten Meldungen über die Einigung mit den finanzierenden Banken und den Hedge Fonds alles wieder im Lot sei, der könnte sich bitter irren. Nach Presseberichten werden die Gläubiger wohl auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Ersten Berichten zufolge handelt es sich dabei um eine Größenordnung von und 40 Prozent der vorrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 800 Millionen Euro. Pfleiderer soll nun auch weitere 100 Millionen Euro an Krediten erhalten, hieß es weiter.

Ebenso plant der Spanplattenhersteller eine Kapitalerhöhung mit der die Verbindlichkeiten des Konzerns deutlich reduziert werden sollen.Der Wert der heutigen Aktien dürfte dabei noch einmal deutlich verwässert werden, was wohl auch den heutigen Kursverlauf etwas erklären könnte. Nach den Kapitalmaßnahmen könnten dann Hedge-Fonds das Ruder bei dem ehemaligen Familienunternehmen übernehmen, was letztlich auch zu einer Zerschlagung oder Filetierung des Konzerns führen könnte.

Mit den eingeleiteten Maßnahmen ist die Insolvenz der Pfleiderer AG vorerst wohl abgewendet. Laut einem Bericht in den Nürnberger Nachrichten soll es seitens der finanzierenden Banken keine weiteren Auflagen geben. Grundsätzlich habe man sich mit den Gläubigern auf ein Restrukturierungs- und Finanzkonzept geeinigt, welche mittelfristigen Auswirkungen all dies aber für die heutigen Aktionäre haben wird ist wohl noch nicht absehbar. Anleger haben in den letzten beiden Tagen die höheren Kurse verstärkt zum Ausstieg genutzt. Wahrscheinlich keine schlechte Idee!

Pfleiderer Aktie – weiterhin klar im Abwärtstrend

Nach einem kurzen Ausflug in Richtung Norden befindet sich die Pfleiderer Aktie bereits wieder auf dem Weg in die anderer Richtung. Wir hatten ja in unserem letzten Artikel bereits darauf hingewiesen, dass es für einen Turanrround der Aktie wohl noch zu früh ist. Die Risiken sind weiterhin sehr hoch, und glaubt man den Pressemeldungen ist auch ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals hier noch möglich. Die Charttechnik hat sich bei dem  Bau- und Möbelzulieferer zwar kurzzeitig aufgehellt, der Trend bleibt weiterhin deutlich negativ.

Das Unternehmen ist nun bemüht mit den finanzierenden Banken bis Ende März eine Lösung zu erarbeiten, wobei es noch abzuwarten beliebt ob dem von der Pfleiderer Führung vorgeschlagenen Schuldenerlass zugestimmt wird. Ausserdem müsste sich der Konzern dann auch noch von seinem Nordamerikageschäft trennen, das zwar momentan defizitär ist, aber letztlich auch bei wieder anziehender Konjunktur in den USA Marktanteile sichern würde.

Die von uns ermittelte Trading-Range zwischen 1,78 und 1,35 Euro hat weiterhin Bestand. Nachdem die Aktie an der oberen Begrenzung mehrfach abgeprallt ist könnte nun die Unterseite erneut getestet werden. Hält diese Marke nicht dürften dann als nächstes die jüngsten Kursziele einiger Analysten abgearbeitet werden die bei ca einem Euro liegen. Wir lassen weiterhin die Finger von der Aktie, die weiterhin bei dem derzeitig schwachen Börsenumfeld anfällig für weitere Abschläge sein dürfte. Fällt der DAX auf 7.000 Punkte oder gar darunter dürfte das heute von Equinet ausgegebene Kursziel von einem Euro schnell erreicht werden.

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