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Commerzbank – Sell The News geht weiter

Ich bin ganz sicher nicht der Einzige, der das Doppeltop bei der Commerzbank Aktie „entdeckt“ hat und sicherlich muss man schon etwas blind oder überoptimistisch sein um dieses Warnzeichen nicht ernst zu nehmen, bzw. zu erkennen. Vor ein paar Tagen habe ich hier bereits kurz darauf hingewiesen, dass ich kurzfristig eher mit einer „Sell The News Reaktion“ nach den Quartalszahlen rechne, als mit weiter deutlich steigenden Kursen. Die Commerzbank Aktie ist einfach, für das was am Ende unten raus kommt viel zu gut gelaufen, auch wenn die Restrukturierungs-Bemühungen von Blessing und seinen Mannen grundsätzlich anerkennenswert sind.

Commerzbank Aktie mit möglichem Doppeltop und neuem Kursziel, Chartanalyse

Es schadet also grundsätzlich nicht, wenn hier nun wieder etwas heiße Luft abgelassen wird bis die Bemühungen des Vorstandes richtig Früchte tragen. Wichtig für die kurzfristige Entwicklung des Aktienkurses dürfte nun die hier eingezeichnete grüne Linie sein. Ein Unterschritten wäre ein weiteres und deutliches Warnzeichen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst einen Test der blauen Unterstützungslinie zur Folge haben dürfte. Anschließend stellt sich dann die Frage, ob die Aktie in den hier eingezeichneten Keil verbleiben kann, oder ob mit dem Doppeltop eine mustergültige Korrektur eingeleitet wurde, die bis zum 50er Fibonacci Retracement führt. Ich persönlich halte diese Variante für durchaus wahrscheinlich.

VW, BMW, Daimler, Porsche, Deutsche Bank – wie gehts weiter?

Japans Industrie meldet heute offiziell den größten Rückgang aller Zeiten, was wohl auch anhand der dramatischen Ereignisse dort nicht weiter verwunderlich ist. Wie die Regierung am Donnerstag in Tokio mitteilte, betrug der saisonbereinigte Rückgang im Vergleich zum Vormonat 15,3 Prozent. Der durch die Naturkatastrophen entstandene Schaden wird inzwischen auf über 400 Milliarden Euro geschätz und liegt somit bereits deutlich über den ersten Schätzungen kurz nach dem Erdbeben. Weiter heißt es dass dies nur die Schätzung für die mittelbaren Kosten des Wiederaufbaus sind, und langfristige Schäden wie etwa durch eine dauerhafte atomare Verseuchung ganzer Regionen des Landes noch nicht beinhaltet.

Die westlichen Börsen scheint dies aufgrund der straken Quartalszahlen einzelner Unternehmen im Moment wenig zu kümmern. Erst gestern war wiedermal der Tag der Autobauer. Sowohl VW als auch Porsche konnen erneut erfreuliche Ergebnisse für Ihre Aktionäre publizieren. Vergessen sollte man bei aller Begeisterung dabei aber nicht, dass durch die Krise in Japan auch für diese Börsenlieblinge bald schwere Zeiten anbrechen dürften. Nicht das sich grundsätzlich an den Perspektiven der beiden Autobauer etwas geändert hätte, aber wie bereits mehrfach erwähnt könnten in den nächsten zwei Quartalen kurzzeitige Dellen in den Bilanzen auftreten. Auch der starke Euro sollte seine Spuren in den kommenden Quartalsberichten hinterlassen..!

Ich gehe weiterhin davon aus, dass es bei allen deutschen Automobilherstellern zu Produktionsengpässen aufgrund von Unterbrechnungen bei den Lieferketten kommen dürfte. Teile aus Japan die dringend benötigt werden um weitere PKW zu produzieren fehlen, und Ersatzlieferanten dürften sich so schnell nicht finden lassen, bzw. dürften diese große Schwierigkeiten haben ihre Produktion der hohen Nachfrage kurzfristig anzupassen. Gerade Massenhersteller wie VW, BMW und Daimler dürften eine solche Entwicklung belasten, eventuell sogar zwingen für einige Wochen wieder teilweise auf Kurzarbeit umzustellen. Dies ist natürlich kein Szenario das eintreffen muss, welches ich aber derzeit für sehr wahrscheinlich halte.

Die Deutsche Bank überraschte heute einmal mehr positiv. Dank kräftiger Zuwächse im Privatkundengeschäft verbuchte der Frankfurter Dax-Konzern im ersten Quartal einen Vorsteuergewinn von drei Milliarden Euro – acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich blieben nach Angaben vom Donnerstag 2,1 Milliarden Euro. Das war fast ein Fünftel mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Die Aktie eröffnete heute mit einem Gap bei knapp 43,- Euro und einem Plus von knapp 4 Prozent. Ich gehe davon aus, das dieses Gap geschlossen werden dürfte. Der gestrige Schlusskurs von 41,80 Euro könnte also kurzfristig noch einmal erreicht werden und sich als gute Kaufgelegenheit erweisen.

Grundsätzlich stellt sich nun die Frage ob es dem Markt, trotz aller widriger Umstände die immer noch präsent sind, gelingen kann sich weiter nach oben zu arbeiten. Saisonal betrachtet befinden wir uns nun am Anfang der „Sauere-Gurken-Zeit“ an den Finanzmärkten. Die Indizes sind hervorragend gelaufen und reif für eine Korrektur oder zumindest eine längere Konsolidierung. Charttechnisch könnte es nun im DAX zu einem Doppeltop kommen, oder aber zu einem Ausbruch nach oben der sich als Fehlsignal erweist. Jetzt noch zu diesen Kursen in die Aktien die zuletzt stark gelaufen sind zu investieren halte ich für gefährlich, nicht zuletzt auch aus charttechnischen Gesichtspunkten.

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