Tag Archives: Dividendenkürzung

Lanxess – Das war übel

Gerade sah es so aus als könne die Lanxess Aktie nach oben ausbrechen, da erreicht schon wieder eine neue Hiobsbotschaft den Markt. Durch Veränderungen im Wettbewerbsumfeld mussten im vierten Quartal Sonderabschreibungen in Höhe von 257 Millionen Euro vornehmen, was ein negatives Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2013 zur Folge hat. Der Spezialchemie-Konzern erwartet nun einen Verlust in Höhe von 159 Millionen Euro für 2013. Die Dividende für das Jahr soll nun auf 0,50 Euro (unter einem Prozent) um die Hälfte gekürzt werden.

Was die ganze Situation so unerfreulich macht ist das der Aktienkurs unmittelbar nach der Veröffentlichung dieser Meldung deutlich in den Keller gerauscht ist und somit wohl die meisten Stopps ausgelöst wurden. (Auch meiner!) Die spannende Frage ist nun ob es sich bei dieser Bewegung nur um einen vorübergehenden Kursrutsch gehandelt hat, der wieder einmal einigen Investoren einen günstigen Einstieg verschafft, oder aber  ob diese Bewegung nun nachhaltig zu deutlich geringeren Aktienkursen führen wird? Für heute war es wohl mal wieder der Weg des maximalen Schmerzes.

Lanxess Aktie Chart Analyse

Eine abschließende Aussage lässt sich hier noch nicht treffen, auch wenn es ganz klare Anhaltspunkte dafür gibt ab welchem Punkt dieser Rücksetzer wieder richtig negativ wird. Das Unterschreiten der hier eingezeichneten roten Linie wäre für mich ein solch deutliches Warnsignal. Fällt dann auch noch die grüne Linie muss man wohl davon ausgehen, dass sich der Aktienkurs noch einmal in die Nähe der zuletzt gesehenen Tiefstände bewegen wird. Einen Test der grünen Abwärtstrend-Linie halte ich in jedem Falle nun für sehr wahrscheinlich.

Grundsätzlich empfinde ich auch die heutige Meldung als einen gewissen Vertrauensbruch den Aktionären gegenüber, nachdem zuletzt immer wieder eher positive Kommentare seitens des Unternehmens zu lesen waren. Aus charttechnischer Sicht haben wir heute ein starkes Verkaufssignal gesehen. Die nun spontan beschlossene Dividendenkürzung könnte zusätzlichen Druck gen Süden mit sich bringen. Ich bleibe somit an der Seitenlinie und werde mir die tatsächlichen Ergebnisse des Chef-Wechsels wohl erst einmal in Ruhe anschauen. Mal sehen ob die Vorschusslorbeeren für die Lanxess Aktie tatsächlich gerechtfertigt waren..!?

RWE und E.ON – Eine neue Ära beginnt..!

Wie bereits kürzlich angedeutet zeichnet sich bei den Aktien der beiden großen Energieversorger nun eine vorübergehende Wende ab. Nicht nur aus rein charttechnischer Sicht erschien ein weiterer  Anstieg der Aktien erst einmal nicht ohne Weiters möglich zu sein, sondern vielmehr die aktuelle Nachrichtenlage hatte dafür gesorgt, dass ich der plötzlichen Hausse etwas kritisch gegenüber stand. Der Hauptgrund hierfür war die Ankündigung von RWE demnächst die Ausschüttungsquote für Dividende der aktuellen Situation anpassen zu wollen. Im Zusammenhang damit habe ich ein paar „Was wäre wenn…“ – Ãœberlegungen angestellt, die ich gerne kurz mit Ihnen teilen möchte.

Nicht das diese Nachricht etwa überraschend kam, da beide Konzerne einen sehr hohe Schuldenstand aufweisen, der sich aus dem rein operativen Geschäft bei einer unveränderten Quote nur noch schwerlich abbauen lässt. Aber es war anzunehmen dass dieser Schnitt in die Dividendenzahlung deutlich ausfallen muss. Zudem war ein wesentlicher Teil des Anstieges wohl auch auf eine Spekulation auf einen günstigen Wahlaufgang bei den Bundestagswahlen zurück zu führen. Mir ist die Annahme, dass sich hier entscheidend was ändern wird wenn die GRÜNEN künftig nicht wesentlich an einer Regierungsbildung beteiligt sind, nach wie vor etwas zu dünn!

Weiter wahr anzunehmen, dass insbesondere große Fonds, Versicherungen, Vermögensverwaltungen und Famliy-Offices, die sich auch auf die regelmäßige Rendite durch Dividendenzahlungen konzentrieren, ihre Bestände nach der Ankündigung des tatsächlichen Umfangs der Reduktion abbauen oder  zumindest reduzieren werden. Dieser Umschichtungsprozess könnte also noch etwas andauern, bzw. erst richtig losgehen wenn die Dividendenkürzung beschlossene Sache ist… Wenn auch an dieser Stelle gesagt werden muss, dass selbst eine deutlich reduzierte Dividende im direkten Vergleich der aktuellen Bankzinsen noch immer attraktiv erscheint!

Heute morgen eröffnete die RWE Aktie mit einem Down-Gap und einem satten Minus, nachdem bekannt gegeben wurde dass die Ausschüttungs für das laufende Geschäftsjahr deutlich, auf nur noch einen Euro, gesenkt werden soll. Auch für die kommenden Geschäftsjahre will man den Aktionären nun Dividenden zwischen 40 und 50 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses – statt bislang 50 und 60 Prozent, vorschlagen. An der Umsatz und Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2013 selbst hält der Energieversorger aber auch weiterhin fest. Noch immer geht RWE davon aus, dass das EBITDA bei rund 9 Milliarden Euro liegen wird und das nachhaltige Nettoergebnis bei rund 2,4 Milliarden Euro.

Die Dividendenkürzung hat einige Marktteilnehmer in Ihrer Deutlichkeit wohl überrascht. Auch ich bin nicht von so einem starken Einschnitt ausgegangen und muss somit meine letzten Überlegungen zu der Aktie neu überdenken. Ein ähnliches Schicksal könnte eventuell nun aber auch auf die E.ON Aktionäre zukommen. Denn die Schulden-Sitution ist hier ähnlich angespannt, ebenso wie die rückläufigen Gewinne aus dem operativen Geschäft. Beide Konzerne halten zwar mit teilweise umfangreichen Kostensenkungs-Maßnahmen weiterhin dagegen, ob dies aber langfristig auch wieder zu steigenden Renditen führen wird, ist aus heutiger Sicht eher ungewiss.

Fazit: Mit der geplanten, deutlichen Reduktion der Dividende verliert RWE demnächst wohl eines der wichtigsten Hauptargumente für den Kauf der Aktie. Seit vielen Jahren konzentrieren sich Dividendenjäger auf die beiden Energiekonzerne und bauten damit auf langfristig sichere Renditen. Diese Zeit scheint nun aber erst einmal vorbei zu sein, weswegen man grundsätzlich davon ausgehen kann, dass die Aktie künftig etwas mehr Volatilität aufweisen dürften. Fürs Erste rechne ich nun damit, dass zumindest knapp 50 Prozent der vorangegangenen Bewegung nun wieder abgebaute werden sollte, die beiden Aktien aber grundsätzlich das „Tal der Tränen“ verlassen haben…Und ab Montag müssen die möglichen und eher langfristigen Auswirkungen der Bundestagswahl erst einmal genauer analysiert werden…!

E.ON und RWE – Ist die Aktienrally jetzt beendet?

Guten Morgen liebe Leser…Ich melde mich nach einer kurzen schöpferischenPause wieder bei Ihnen zurück und möchte aus gegebenem Anlass gleich dort anschließen wo ich vor knapp drei Wochen aufgehört habe. Die eingelegte Pause hat gut getan und mal wieder ein paar neue Erkenntnisse gebracht, und ich hoffe Sie haben die etwas turbulente Zeit ebenfalls gut und erfolgreich verbracht. Bevor ich wieder loslege möchte ich mich aber noch herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue bedanken. Ich war wirklich sehr positiv überrascht über die Zugriffszahlen auf diese Seite, obwohl hier länger nichts mehr geschrieben worden ist! Vielen Dank für das große Interesse und natürlich auch für das Vertrauen der zahlreichen neuen Börsenbrief-Abonnenten!

Eines der wesentlichen Themen mit dem ich gegen Ende August die Berichterstattung vorübergehend abgeschlossen habe, sind sicherlich die Energieversorger E.ON und RWE gewesen. Wie wir in den letzten Tagen erneut gesehen haben, zahlt sich etwas Geduld und der richtige Blickwinkel auf eine Aktie früher oder später aus…. Beide Aktie haben – wie erwartet – den Abwärtstrend erfolgreich und überzeugend nach oben verlassen. Zu erwähnen ist an dieser Stelle aber wohl auch, dass die zwischenzeitliche Euphorie bei beiden Aktien nur bedingt nachvollziehbar ist, und sich diese gerade gestern offenbar überwiegend auf die schlechten Prognosewerte bei den GRÃœNEN gestützt hat. Das alleine  ist mir – ehrlich gesagt – als Kaufargument für eine weitere Position vorerst zu dünn, und zudem alles andere als in Stein gemeißelt…!

Heute macht Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE erneut von sich reden, da die Dividende (nicht wirklich überraschend!) gekappt werden dürfte. RWE-Chef Peter Terium will offenbar im Zuge des Sparprogramms nun nicht mehr 50 bis 60 Prozent des Nettogewinns an die Aktionäre ausschütten. Wie hoch die Quote künftig sein wird, ließ sich aber nicht in Erfahrung bringen. Gleiches wird wohl auch beim Mitbewerber E.ON irgendwann der Fall sein müssen, wie bereits in meinem Artikel vom 21.August - alleine schon aufgrund der immensen Schuldenlast der beiden Konzerne –  erwähnt. Laut einem Pressebericht liegt der Verschuldungsgrad bei RWE derzeit bei dem Dreieinhalbfache des Betriebsergebnisses vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Bei E.ON ist die Quote nur unwesentlich besser…

RWE Chart Ausbruch

Anleger zeigen sich bereits im vorbörslichen Handel nicht besonders begeistert von der Idee einer Dividendenkürzung und verkaufen die RWE Aktie, ebenso wie die von E.ON Aktie, nun wieder. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage ist dies auch durchaus verständlich. Zudem sollte nicht vergessen werden dass sich der DAX inzwischen wieder in schwindelerregender Höhe befindet und eine Konsolidierung des starken Kursanstieges dringend benötigt wird, bevor dann das All-Time-High vielleicht in Angriff genommen werden kann!

Ich würde somit kurzfristig mit einem maximalen Rücksetzer bei RWE bis auf 23,50 – 23,65 Euro und bei E.ON bis auf 12,85 – 13,00 Euro rechnen. Die charttechnischen Aussichten auf eine nachhaltige Trendwende bei beiden Aktien bleiben damit dann aber immer noch unverändert gut. Denn, Nachrichten wie die mögliche Dividendenkürzung sollten bei beiden Titeln schon seit längerem eingepreist sein, sofern die Reduktion der Ausschüttung nicht allzu drastisch ausfällt (!) Heute wird sich also zeigen wie hoch die Dynamik bei beiden Titeln tatsächlich ist!

E.ON, RWE und Telekom – Dividendentitel sind „out“

Versorgertitel sind „Out“, RWE und E.ON Aktien bleiben weiter unter Druck. Wir hatten ja bereits als die ganze Diskussion um einen möglichen Sektorenwechsel aufkam darauf hingewiesen, dass man nicht alles glauben sollte, was einem die Presse so glauben machen will. Knapp 4 Wochen später sieht die traurige Bilanz dann doch wie erwartet ganz anders aus. Während die Autobauer eine schöne Zwischenrally hinlegen konnten in der man noch einmal überproportionale Gewinne einfahren konnte, ist das Strohfeuer bei den Versorgeraktien schnell wieder erloschen. RWE hat gestern das Zahlenwerk vorgelegt, und dies war durchaus nicht schlecht, aber nun erwartet der Konzern für 2011 einen Rückgang beim betrieblichen Ergebnis von satten 20 Prozent. RWE will nun Sparprogramme ausrufen, sich von Beteiligungen trennen, und Investitionen deutlich zurückfahren um diese Entwicklung aufzufangen.

Die RWE Aktie gab gestern nach der Nachricht kräftig nach und musste Abschläge von 52,- auf 48,50 Euro hinnehmen. E.ON Titel wurden sofort in Sippenhaft genommen und vielen entsprechend mit. Beide Titel haben damit neue Verkaufssignale generiert. Die Underperformer des Jahres 2010 im Dax könnten also auch die Anwärter auf diesen Titel für das Jahr 2011 werden. In einer kürzlich auf Investors Inside geführten Diskussion zum Thema Dividendentitel wurde immer wieder gerne auf die hohe Dividendenrendite der beiden Aktien verwiesen. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, das dies unter den gegebenen Umständen nicht das erste Kaufkriterium sein sollte, und es sicherlich falsch ist an einer Strategie die vor zehn Jahren gut war heute noch unbedingt festhalten zu wollen.

Ist es also wirklich ratsam in Versorgeraktien zu investieren, die zwar eine hohe Dividendenrendite aufweise, aber keinerlei sonstige Kurssteigerung der Aktie zeigen. Ganz im Gegenteil, während Anleger mit Automobilaktien bis zu 100 Prozent Rendite einfuhren mussten Anleger die defensive Werte im Depot hatten sogar Verluste hinnehmen. Am 17.02.2011 schrieb ich dazu folgenden Artikel: Sind E.ON und RWE wirklich ein Kauf?

Die Charttechnik versprach in den letzten Wochen kurzzeitig dass für die E.ON-Aktionäre nun wieder bessere Zeiten anbrechen könnten, jedoch sind die Kursgewinne doch eher überschaubar ausgefallen. Ebenso lief es bei der RWE Aktie. Ich traue beiden Titeln auch in diesem Jahr nur sehr moderate Zuwächse zu. Zunächst gehe ich davon aus, dass die zarten Kursgewinne der letzten Wochen erst einmal wieder abverkauft werden könnten, wenn es zu einer Konsolidierung des Gesamtmarktes kommt. Von dort aus könnten beide Titel dann , wie der Rest des Marktes, eine Erholungsrallye zeigen, die bei EON , zumindest kurzfristig, aber nicht über 27,50 Euro und bei RWE nicht über 58,- Euro führen sollte.

Wie immer liegt der Gewinn im Einkauf, sprich ein Investment in Versorgeraktien kann kurzfristig interessant sein, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Beispielsweise könnte ein Trade zu 48 bis 50,- Euro bei der RWE Aktie mit einem Kursziel von ca. 58,- Euro eine Rendite von ungefähr 20 Prozent abwerfen. Auch wenn ich glaube, dass es Blue Chips mit deutlich mehr Potenzial am deutschen Markt gibt, sicherlich keine schlechte Rendite. Vergessen Sie Dividenden, denn am Folgetag der Ausschüttung sind diese meistens voll im Aktienkurs eingepreist, und Sie haben de facto nichts verdient. Das sich das Warten auf eine Dividende nicht unbedingt lohnen muss zeigt heute auch die Dividendenkürzung bei der Telekom…die gewünschte Rendite hätte sich wohl auch innerhalb der letzten 24 Stunden mit Porsche Aktien erzielen lassen.

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