Ich mag sie nicht, die Aktie des größten deutschen Bankhauses, dennoch übt die Kursentwicklung immer wieder eine gewisse Faszination auf mich aus. Geht man nach den Skandalen der Vergangenheit, mit all seinen finanziellen Folgen, wäre ein Absturz in deutlich tiefere Kursregionen wohl schon lange angebracht gewesen. Auch die jüngsten Quartalszahlen mit Milliardenverlusten stimmen hier nicht gerade optimistisch, wenn man diese Daten beispielsweise mit amerikanischen Mitbewerbern vergleicht. Nun sitzt ein neuer Mann am Steuer der Deutschen Bank und offensichtlich will dieser nun endlich gründlich aufräumen, nachdem sich Breuer, Ackermann, Jain und  Fischen nach und nach verabschiedet haben. Dass die Probleme der Bank aus den Zeiten stammen, als diese Herren das Tun des Geldhauses zu verantworten hatten, scheint den Herren ohnehin inzwischen komplett entfallen zu sein…!
Nun ist es aber wenig hilfreich in alten Wunden herum zu stochern und sich darüber aufzuregen, dass die Dinge so sind wie sie sind. Viel mehr gilt es die Probleme der Bank aktiv anzupacken und vor allem neues Vertrauen zu gewinnen. Das hat die Bank wohl am auch nötigsten! John Cryan scheint der richtige Mann für diese Aufrage zu sein. Was aktuell angepackt wird macht Sinn, wird aber am Ende auch eine andere Deutsche Bank hinterlassen als wir sie bisher gekannt haben. Die DB wird aller Voraussicht nach nicht unbedingt ein Geldhaus sein, dass noch ganz oben in der Weltliga mitspielen kann. Dadurch wird aber auch der Druck entweichen ganz oben mitspielen zu müssen und gelegentlich zu unlauteren Maßnahmen zu greifen um dieses Ziel zu erreichen!
Der Chart der Deutschen Bank Aktie sieht nun wieder interessant aus. Zwar kann man hier noch nicht von echter Stärke reden, jedoch deutet sich hier eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation an, die dann wieder höhere Notierungen erwarten lässt. Hierzu müsste die Aktie allerdings zunächst einmal bis über die 26,- Euro Marke steigen und später den Ausbruch über die Nackenlinie schaffen. Noch ist es also deutlich zu früh um hier richtig optimistisch zu werden, aber der Hinweis sei mir bereits heute gestattet, um Ihre Aufmerksamkeit auf diese Situation zu lenken.
Sollte dieses Szenario in den kommenden Tagen oder Wochen so aufgehen, wäre das Ziel der Bewegung bei ca. 30,-  bis 31,- Euro zu finden. Damit würde sich die Aktie dann aber immer noch in einem intakten Abwärtstrend bewegen. Erst ein Ausbruch darüber macht den Weg frei für einen echten Trendwechsel. Wie oben bereits erwähnt, muss man sich aber wohl von dem Gedanken verabschieden, dass wir in naher Zukunft die alten Hochstände wieder sehen werden. Denn die Deutsche Bank wird künftig ein anderes Geldhaus sein und die Aufräumarbeiten noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Einen kleinen Vertrauensvorschuss in Form eines steigenden Aktienkurses halte ich hier nun aber wieder für möglich.