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BP und Transocean stehen erneut am Pranger

Das war zu erwarten, die USA verklagen nun die für die Ölkatastrophe der Bohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko verantwortlichen Unternehmen auf entsprechenden Schadenersatz in Milliardenhöhe. Im Rahmen des „Oil Pollution Act“ und des „Clean Water Act“ soll nun der entstandene Schdaen geltend gemacht werden. Angaben über das Gesamtvolumen der Schäden in Folge der Ölkatastrophe wurden in der Klage nicht genannt. Das US-Justizministerium hat am Mittwoch eine Zivilklage gegen eine Tochter der britischen BP und mehrere Töchterunternehmen der Transocean Ltd eingereicht. Transocean war zur Zeit des Unglücks die Inhaberin und Betreiberin der gesunkenen Ölplattform Deepwater Horizon. Die Klage wurde bei einem Bundesgericht in New Orleans eingereicht.

Die US-Regierung ist der Auffassung das es sich bei dieser Ölkatastrophe um einen eklatanten Verstoß gegen Umweltgesetze und Sicherheitsregularien handelt, und damit die größte Naturkatastrophe in der Geschichte der USA verursacht wurde. Es ist wohl davon auszugehen, dass hier ein Exempel statuiert werden soll. Zwar geht es dem Justizminister Holder offiziell darum, dass nicht der Steuerzahler erneut zur Kasse gebeten wird um die entstandenen Schäden zu beseitigen, der langfristige Schaden für die gesamte Erdbevölkerung, und damit meine ich nicht nur die Menschen, ist derzeit aber noch gar nicht bezifferbar.

BP ist bereit für den offensichtlichen Teil dieses Schadens aufzukommen, und hat dies auch bewiesen, bei Transocean hingegen hat man sich bislang deutlich bedeckter gehalten. Zwar konnte sich der Aktienkurs seit der Katastrophe wieder deutlich erhöhen, ich sehe hier aber eine gewisse mittelfristige Gefahr, dass durch das große öffentliche Interesse hier letztlich ein Bauernopfer gefordert werden könnte. Sollte Transocean dann in ähnlichem Umfang zur Kasse gebeten werden wie BP dürfte es sehr eng für das Unternehmen werden, aber das kann bei solchen Prozessen ja noch Jahre dauern…

BP-Chef, Tony Hayard tritt zurück

Der BP-Chef, Tony Hayard erklärte heute seinen Rücktritt, und der Zeitpunkt dürfte gut gewählt sein, denn BP hat heute ebenfalls die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen müssen. Genau genommen hat BP den Rücktritt von Hayard heute erklärt, somit dürfte auch klar sein woher der Wind weht. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier der Sündenbock für katastrophale Zahlen gleich mit geliefert werden soll. Die Kritik an dem Vorstandschefs bezüglich des mangelhaften Krisenmanagements ist in den vergangenen Tagen immer lauter geworden. Seit der Explosion der BP-Ölbohrinsel «Deepwater Horizon» am 20. April mit elf Toten wurde dem Konzern vorgeworfen, nicht entschieden genug gegen die Ölpest vorzugehen.

Als Nachfolger wird bereits der Amerikaner Bob Dudley gehandelt. Wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko hat der Energiekonzern den größten Verlust der britischen Unternehmensgeschichte eingefahren. Falls die zugesagten 20 Milliarden Dollar für Schadensersatz in die Halbjahresbilanz einfließen, rechneten Analysten bereits im Vorfeld mit einem entsprechenden Rekordverlust. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit soll sich nach Zeitungsberichten auf etwa fünf Milliarden Dollar für das zweite Quartal belaufen. Die Ölpest im Golf von Mexiko, und größten Naturkatastrophe der USA

BP verbuchte im zweiten Quartal den ersten Quartalsverlust seit 1992. Wegen der unübersehbaren Kosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko musste der Londoner Konzern in seiner Bilanz für das zweite Quartal zunächst einen Verlust von 17,1 Milliarden Dollar verbuchen. Darin enthalten waren 32,2 Milliarden Dollar für die drohenden Verbindlichkeiten der Ölpest. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern noch 6,1 Milliarden Dollar Gewinn. Ob dieser Betrag nun ausreichen wird um die langfristigen Kosten im Zusammenhang mit der Ölpest zu deckeln bleibt fraglich. Die nächsten Quartale werden es wohl zeigen.

Ist die Aktie von BP jetzt ein Kauf?

Momentan vergeht fast kein Tag an dem nicht neue Horrormeldungen über die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko über den Ticker laufen. Noch immer sprudelt Öl aus dem Bohrloch, und noch immer wird die Natur der ganzen Region auf Jahrzehnte hin belastet. Der Konzern bekommt die Lage offenbar nicht in den Griff. Dem entsprechend steigen die damit verbundenen Kosten für BP täglich in exorbitante Höhen. Niemand kann wohl derzeit wirklich abschätzen welche Belastung tatsächlich auf den Konzern zukommen wird, und leider auch nicht welche Auswirkungen dies langfristig auf die Natur haben wird. In der letzten Woche wurde bekannt, dass vermutlich doch immer noch deutlich mehr Öl aus dem Bohrloch in den Golf von Mexiko sprudelt als bislang angenommen. BP beteuert hingegen, dass die Arbeiten an der Entlastungsbohrung planmäßig verlaufen, und man gut voran komme. Momentan wird der finanzielle Aufwand zur Beseitigung der Schäden bei British Petroleum auf ca 100 Millionen Dollar pro Tag geschätzt.

Zahlreiche Analysten haben sich in der Vergangenheit zum britischen Ölkonzern, BP nach der Ölkatastrophe um die gesunkene Ölplattform Deepwater Horizon trotzdem verhalten optimistisch geäußert. Natürlich haben auch wir diesen Wert bereits seit Wochen unter Beobachtung, teilen aber die durchweg optimistische Einschätzung der Analysten nicht. Die Aktie ist inzwischen auf einem 14 Jahres Tief angelangt und sieht nach dem Ausverkauf optisch günstig aus. Können die Probleme bald in den Griff bekommen werden dürften auch wieder höhere Kurse möglich sein. Zumindest ist dann erst einmal eine technische Gegenreaktion fällig. Ob sich die BP Aktie allerdings unter den gegebenen Umständen noch als solides Langfrist-Investment eignet, bleibt zunächst fraglich. Die ausgefallenen Dividende dürfte nur ein eher kleineres Problem für die bestehenden Aktionäre darstellen. Die Ölkatastrophe dürfte den Konzern auf Jahre belasten..

Bei Kursen um die 30,- Dollar wurde bereits wieder massiv versucht die Anleger zum Kauf dieser Aktie zu bewegen. Das war deutlich zu früh! Kurse um 25,- Dollar könnten aber als Einstieg genutzt werden um auf eine kurzfristige Erholung bei der Aktie zu spekulieren. Für Anleger die die Aktie an den europäischen Börsen kaufen wollen, entspricht dies ungefähr Kaufkursen von 3,50 Euro. Natürlich handelt es sich hierbei nicht zuletzt um ein Investment, dass auch unter moralischen Gesichtspunkten gesehen werden sollte. Wir denken über eine Trading -Position in dieser Aktie nach, dies aber in erster Linie aus einem Grund… Wenn wir uns für einen Kauf der Aktie entscheiden, und damit Gewinne erzielen, werden wir die Hälfte dieser Erträge für die Beseitigung der Schäden, oder als Unterstützung für die Betroffenen spenden. Ich würde mich freuen wenn auch Sie diese Aktion aktiv unterstützen würden..

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