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Der GREXIT rückt näher – Weitere Korrekturwelle im DAX ?

Der letzte Akt im griechischen Drama „Grexit“ hat nun offenbar begonnen… Auch am Wochenende konnte keinerlei Kompromiss zwischen den Parteien mit sehr unterschiedlichen Ansichten gefunden werden. Was nicht wirklich verwunderlich ist, aber dennoch zeigt wie verhärtet die Fronten zwischen Griechenland und den Geldgebern sind. Auf der einen Seite eine Partei mit vollmundigen Wahlversprechen in einer fast alternativlosen Situation, auf der anderen Seite die Geldgeber, die fürchten dass Ihnen Ihr ganzes Währungskonstrukt demnächst um die Ohren fliegt, oder sie wohlmöglich ein Gesichtsverlust erleiden, der dann genau dasselbe zur Folge haben könnte…

Die Woche verspricht extrem spannend zu werden. Nicht nur die Grexit-Frage treibt die Anleger um, sondern auch die FED Sitzung am Mittwoch, wo wiedermal eine mögliche Zinserhöhung in den USA ein echtes Thema sein könnte, nachdem der US Arbeitsmarkt immer robustere Zahlen liefert. Hinzu kommt noch der dreifache Verfallstag am Freitag. In den letzten tagen dürfte so mancher Anleger mit seinen Positionen – in welcher Richtung auch immer – ernsthaft in Bedrängnis sein. Denn, Kurshübe im Dax von mehreren hundert Punkten in beide Richtungen hinterlassen meist unschöne Löcher in den Depots der Teilnehmer die diese gerne wieder bis zu diesem Termin stopfen möchten…

DAX Analyse Chart am 15.06.2013

Wie auch immer, der starke Anstieg des Dax in der letzten Woche und das anschließende Abrutschen ließen erwarten, dass wir nun doch noch eine fünfte Abwärtswelle beim Deutschen Leitindex sehen werden. Demzufolge sollte diese (vielleicht) letzte Welle dann neue Tiefstände hervorbringen, die man dann möglicherweise wieder für erste vorsichtige Käufe nutzen kann. Vorher ist es wohl ratsam die Bälle noch etwas flach zu halten, da die oben genannten Ereignisse allesamt durchaus eine gewisse Sprengkraft haben.

Das hier gezeigte Szenario ist natürlich nur eine mögliche Variante der kurzfristigen Entwicklung im Dax, die ich allerdings für durchaus wahrscheinlich halte. Ob der Index dabei dann noch weiter bis auf 10.500 Punkte abtaucht, oder gar die runde 10.000er Marke kurzfristig erreicht, spielt für mich momentan eine eher untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist es bis zur Beruhigung der aktuellen Situation geduldig auf die richtige Gelegenheit zu warten und das Kapital bis zu diesem Zeitpunkt zu schützen. Einzelne Aktien, wie die hier im Blog zuletzt beschriebenen, sind an den genannten charttechnischen Marken bereits jetzt wieder äusserst interessant!

DAX – Drei mögliche Szenarien

Der DAX konnte seine Serie der tieferen Tiefs und tieferen Hochs zuletzt durch eine kräftige Gegenbewegung unterbrechen, was viele Marktteilnehmer offenbar dazu veranlasst hat, ihre grundsätzliche Sichtweise auf eine möglicherweise weitergehenden Korrektur sofort wieder zu ändern. Ein paar Faktoren sprechen nun zwar dafür, dass wir erneut eine Trendwende sehen könnten, ich rate jedoch weiterhin eher zur Vorsicht, da es aus charttechnischer Sicht keinesfalls klar erscheint das die Märkte hier nun wieder nach oben drehen und die Rallye fortsetzen. Der Charakter des Marktes hat sich definitiv geändert!

Nicht jeder Dip wird mehr sofort und umgehend gekauft. Viele Aktien zeigen ernsthafte Schwäche, auch an stärkeren Börsentagen, und nicht zuletzt die getätigten Umsätze  und das „Verhalten“ einiger Aktien und auch Rohstoffe lassen darauf schließen, dass hier nun eine weitere Abwärtsbewegung von den großen Playern am Markt vorbereitet werden könnte. Wie schon in der letzten Woche im Blog geschrieben, könnte sich der starke Anstieg also als rein technische Gegenbewegung, oder sogenannter „Dead Cat Bounce“ entpuppen. Die US Arbeitsmarktdaten am Freitag waren deutlich schwächer als erwartet, was bei den Marktteilnehmern erneut die Hoffnung geweckt hat das die FED Ihre Tapering nun doch verlangsamen wird. Ob diese schlichte Annahme für einen dauerhaften Anstieg ausreicht, bleibt aber noch abzuwarten. Erste Erkenntnisse dazu könnten die Aussagen von Janet Yellen heute gegen 16:00Uhr ergeben!

Dax Chart Analyse Februar 2014 2

Ich habe Ihnen hier drei mögliche Szenarien, jeweils farblich abgegrenzt, in den aktuellen Dax Chart eingezeichnet, die ich grundsätzlich allesamt möglich für halte. Einer Variante räume ich grundsätzlich die höchste Wahrscheinlichkeit ein. Letztlich wird uns aber der Markt die Richtung weisen. Wichtig ist es aus meiner Sicht nun aber diese drei Möglichkeiten intensiv zu beobachten und ggf. dann die richtigen Schlüsse daraus konsequent abzuleiten und umzusetzen.

Die grüne Variante, Szenario 1

In der optimistischen Variante kommt es nun zu einem weiteren Anstieg des Dax der den Index nicht nur über das letzte Hoch bei 9.358 Punkten führt, sondern im Anschluss auch das offene Gap (roter Kreis) bei 9.404 Punkten schließt. Ein weiterer Anstieg bis in den Bereich zwischen 9.500 und 9.537 Punkten wären dann möglich, bevor ein kleiner Rücksetzer auf das 50er Fibonacci Retracement den Boden für einen Ausbruch nach oben legt. Allerdings wäre auch in diesem positiven Szenario erst ab Kursen über 9.600 Punkten wieder echte Entwarnung gegeben. Ein Erreichen der alten Höchststände und der runden 10.000er Marke erscheint dann sehr wahrscheinlich zu sein.

Die rote Variante, Szenario 2

Am 26.Januar hatte ich Sie zuletzt darauf hingewiesen dass die Formation in der Nähe der DAX-Hochstände eine Umkehrformation darstellt, was sich im Nachhinein auch als äusserst richtig erwiesen hat. Diese Formation stellt nun die Ausgangslage für die weiteren Beobachtungen dar und bildet den „Kopf“ einer möglichen großen Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Sollte der aktuelle Anstieg uns also nun bis in den Bereich um die 9.400 bis 9.450 Punkte zurück führen, anschließend aber wieder in sich zusammenfallen, wäre äusserste Vorsicht geboten. Dann könnte die SKS Formation bereits kurzfristig vollendet werden, was zudem bedeuten würde, dass wir ein großes Markttop gesehen hätten. Das Kursziel aus dieser Formation läge dann theoretisch bei ca. 8.200 bis 8.300 Punkten!

Die orange Variante, Szenario 3

Die Unsicherheiten in den Emerging Markets und das Warten auf die nächste große FED Sitzung werden den Markt weiterhin auf „Hold“ in einer volatilen Seitwärstrange halten. Eine echte Entscheidung fällt erst Ende Februar bzw. Anfang März. Zufällig fällt auch der neu entfachte Streit um die Schuldenobergrenze in den USA in diesen Zeitraum! In diesem Falle wäre spätestens nach dem aktuellen Anstieg, bis auf maximal 9.600 Punkte wieder mit deutlicher Schwäche zu rechnen. Die Entscheidung darüber ob sich diese Schwäche dann in einer großen SSKSS Top-Formation auflösen wird, oder nicht, fällt kurz darauf. Über 9.500 Punkten Entspannung, darunter eher deutliche Korrektur!

Warum schreibe ich Ihnen das heute? Weil ich nicht der Meinung bin, dass man es sich an dieser Stelle zu einfach machen sollte, da hier nach wie vor große Chancen bestehen aber auch große Gefahren lauern. Selbstverständlich kann man kurzfristig immer den unterschiedlichen Trends folgen, für die längerfristig orientierten Anleger unter Ihnen spielt es allerdings schon eine gewichtige Rolle ob der DAX in ein paar Wochen 1.000 Punkte tiefer steht oder nicht. Korrekturen in einzelnen Aktien von weiteren 20 bis 30 Prozent wären dann wohl die Folge. Die oben geschilderten Szenarien sollen also nur eine Art unverbindlicher Leitfaden für die kommenden Wochen sein, an dem man sich grob orientieren kann.

DAX Ziel 9.780 Punkte? – Der Markt bringt sich in Stellung!

Erstaunlich(!)… vor zwei Wochen haben alle noch von Dax 10.000 geredet und seit drei Tagen kann man fast nur noch Artikel über den drohenden Crash lesen. Wie schnell so manche Medien Ihre „Meinung“ ändern könne, ist doch gelegentlich sehr verblüffend. Selbstverständlich werden die erwarteten Szenarien immer voller Überzeugung begründet…und nicht selten kann man sogar lesen dass dies ja eigentlich schon immer das war was man eigentlich erwartet hat, weil Aktien eben schon viel zu weit gelaufen sind und sowieso alles nur noch liquiditätsgetrieben ist.

Grundsätzlich ist ein schneller Stimmungswandel und das Ändern der eigenen Meinung, wenn sich verschiedene Gegebenheiten verändert haben, überlebenswichtig für einen Trader/Anleger und somit sind die erwähnten Berichte sicherlich an dieser Stelle nicht falsch, da man immer  auch den Worst Case im Auge behalten sollte. Letztlich gibt es in einem solchen Umfeld aber eigentlich nur Eines zu tun… Lernen Sie die Bewegungen des Markes zu lesen….statt zu raten was der Markt in den kommenden Handelstagen machen wird.

Bereits gestern muss dem aufmerksamen Beobachter klar geworden sein, dass hier etwas „im Busch“ ist. Sprich, dass der Absturz der Indizes (noch) nicht unmittelbar bevor steht. (An dieser Stelle sei aber dennoch angemerkt, dass dies dennoch nicht kategorisch ausschließe, wenn der berühmte schwarze Schwan um die Ecke biegt…!) Der Dax konnte sich, nach einem kurzen Rücksetzer auf 9.284 Punkte, den restlichen Tag wunderbar an der entschiedenen Unterstützung bei 9.385 Punkte entlang hangeln, und hat dabei eine mustergültige Umkehrformation (grün) ausgebildet. Die hier abgebildete Untertassen- Formation gilt als eine der bestmöglichen charttechnischen Gegebenheiten die man traden kann!

Dax Chart Analyse vor Ausbruch

Heute nun, wurde diese Formation durch den Ausbruch nach oben vollendet… Und generiert eine weitere sehr interessante Ausgangslage für die heutige Sitzung der FED. Es könnte eine weitere und größere Untertasse (rot) entstehen, die dann ein deutlich höheres Kursziel für den Dax – zumindest theoretisch . möglich macht. Je nach Betrachtungsweise würde sich dann weiteres Kurspotenzial von ca. 240 Punkten nach oben, ab dem derzeitigen Niveau (9540 Punkte) ergeben. Für den DAX hieße dies einen neuen Aufwärtsimpuls bis in den Bereich um die  9.780 Punkte, was sehr nahe am letzten Alltime-High liegt. Zuvor sollte das deutsche Börsenbarometer im Optimalfall allerdings noch einen Rücksetzer auf das heute Morgen gerissene Gap machen, um die Untertassen-Formation dann im Anschluss auszubilden.

Somit bringt sich der Markt, aus rein charttechnischer Betrachtung, nun mustergültig in Stellung für einen erneuten Ausbruch nach oben. Ob dieser nun tatsächlich kommen wird, kann ich Ihnen selbstverständlich auch nicht mit Gewissheit sagen, aber es spricht meiner Meinung nach so einiges dafür. Sollte das hier gezeichnete Szenario allerdings nicht eintreffen ist erst einmal Vorsicht geboten! In den USA haben wir gestern im Übrigen ein sehr ähnliches Bild gesehen! Letztlich hängt aber alles von der heutigen FED Sitzung ab. Sollte die FED das Tapering überproportional hochfahren dann dürfte der Markt darauf extrem verschnupft reagieren. Allerdings gehe ich davon nicht aus. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die richtigen Entscheidungen und einen erfolgreichen Tag!

Commerzbank und Deutsche Bank – Weiterhin Vorsicht!

Tja, was soll man sagen…Mario Draghi hat mal wieder in die verbale Trickkiste gegriffen und die Märkte haben sofort reagiert. Zudem hat unsere Kanzlerin heute noch verkünden lassen, dass Sie „..es nicht sehe, dass irgend ein Land die Eurozone verlassen müsse..!“ Es ist schon immer wieder erstaunlich wie wenig die Politik tatsächlich liefern muss und wie sehr die Anleger dem billigen Geld verfallen sind. Regierungskrise in Portugal, weiterhin massive Probleme in Griechenland und ein eventuell zugedrehter Geldhahn in Zypern… Mehr sage ich dazu heute nicht. Nachdem sich die Nachrichten von gestern nun aber ein wenig gesetzt haben, wird es durchaus interessant sein zu beobachten, wie sich diese im weiteren Verlauf nun in den Kursen niederschlagen. Insbesondere die heutige Börseneröffnung in den USA kann hier vielleicht ein paar neue Erkenntnisse darüber bringen ob sich der Trend nun möglicherweise wieder nach oben verlagern kann.

Grundsätzlich ist erst einmal nicht allzu viel passiert. Der DAX hat gestern mustergültig die obere Begrenzung des Trendkanals getestet und eröffnet heute mit einem Gap darüber. Zurückgelassen wurde einmal mehr ein kräftiges Mario-Draghi-Gap zwischen 7.838 und 7.868 Punkten und ich bin mir ziemlich sicher dass dieses noch geschlossen wird, bevor der Index wieder nachhaltig steigen kann. Generell ist es aus meiner Sicht auch durchaus noch fraglich ob wir den bestehenden Abwärtstrend nun tatsächlich nach oben verlassen werden, auch wenn das charttechnische Bild nun natürlich wieder etwas freundlicher aussieht. Es besteht durchaus die Möglichkeit dass es sich hier um eine klassische Eintagsfliege gehandelt hat..

Kurzfristig geholfen hat die EZB Entscheidung die Zinsen auch längerfristig niedrig zu halten, oder diese sogar noch einmal zu senken, natürlich den Bankaktien. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass die Auswirkungen auf den Aktienkurs hier sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Die Aktie der Deutschen Bank kann beispielsweise nur in einem geringem Umfang davon profitieren, während sich die Commerzbank Aktie auf einmal wieder nach oben bewegt. Das mag allerdings auch an den Beteuerungen des Finanzvorstandes Stephan Engels gelegen haben, wonach man keine Notverkäufe im Schiffsbereich plane, oder gar noch höhere Abschreibungen hieraus zu erwarten sind. Den Kursrückgang der Aktie hält er persönlich offenbar aus fundamentalen Betrachtungen für nicht gerechtfertigt…

Nun ja, was soll man sagen…Die Frage ob man den Aussagen des CoBa Vorstandes generell noch Glauben schenken kann, muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Ich persönlich würde mich hier lieber auf das verlassen was ich tatsächlich auch irgendwann sehen kann. Sprich die getätigten Aussagen müssen erst einmal durch Zahlen belegt werden. Grundsätzlich bleibt die Commerzbank Aktie für mich auch weiterhin eine hochspekulative Aktie. Der Kursverlauf gestern war zwar mal wieder ganz erfreulich, hatte aber nicht ansatzweise das Zeug dazu der Aktie wirkliche Impulse zu verleihen. Fällt der Titel jetzt wieder unter die 6,- Euro Marke zurück dürfte es sich bei dem gestrigen Anstieg ebenfalls nur um eine Eintagsfliege gehandelt haben. Dann bleibt der Bereich zwischen 4,80 und 5,20 Euro weiterhin das Ziel. Erst bei Kursgewinnen bis über 8,50 Euro würde sich die Lage tatsächlich wieder etwas entspannen. Doch davon sind wir offensichtlich noch sehr weit entfernt.

Auch bei der Deutschen Bank Aktie sieht das Bild nach wie vor eher negativ aus. Zudem ist die Nachrichtenlage um Deutschlands größtes Bankhaus nach wie vor eher als katastrophal zu bezeichnen. Die Skandale der Vergangenheit werden zwar nach und nach abgearbeitet, aber es scheint auch immer wieder Neue zu geben. So hat die DB gestern von der Finanzaufsicht in Südkorea einen Rüffel bekommen weil sie unter anderem ohne entsprechende Lizenz Brokergeschäfte durchgeführt hatte. Der Streit mit der Kirch Familie scheint zu eskalieren und die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die langfristige Bewertung für Deutsche Bank gesenkt. Zudem belastet die Regierungskrise in Portugal wohl ebenso wie die zu erwartende Neuregelung der Eigenkapital-Vorschriften für US Banken. Die Liste der Probleme ist lang, und auch aus dem charttechnischem Blickwinkel gibt es hier momentan wenig Hoffnungsvolles. Der mittelfristige Aufwärtstrend konnte – dank Draghi – nun knapp gehalten werden, zuvor war die Aktie bereits durchgefallen.

Bei aller Euphorie über die weiterhin lockere Geldpolitik ist aus meiner persönlichen Sicht somit durchaus Vorsicht angebracht. Die Nachhaltigkeit der gestrigen Kursbewegungen bleibt noch abzuwarten. Hinzu kommt noch das oben erwähnte Draghi-Gap, dass wohl noch geschlossen werden sollte, bevor der DAX dann tatsächlich irgendwann neue Höchststände ausbilden kann. Insbesondere Bankaktien dürften in Zukunft, wie hier geschildert,  eher nicht zu den favorisierten Anlageinstrumenten gehören, auch wenn die Bewertungen teilweise recht attraktiv aussehen.

DAX…wenn dann jetzt ! VW, Conti, Dürr, K+S, BMW, Salzgitter und Rheinmetall im Fokus

Die Krisenangst ist wieder da, was wohl auch angesichts der teilweise wieder zunehmend dramatisch dargestellten Nachrichten aus Europa kein Wunder ist. In Spanien und Griechenland sind die Menschen erneut gegen die Sparauflagen auf die Straße gegangen. In Deutschland und den USA trüben sich die Konjunkturdaten weiter ein. Und China hält sich mit „befreienden“ Konjunkturprogrammen ebenfalls weiterhin zurück. Woher sollten also nun die nächsten positiven Impulse an den Börsen kommen, zumal wir uns immer weiter auf den Wahltermin in den USA und das Erreichen der sogenannten Fiscal Cliff zu bewegen? Insgesamt ist die Stimmung also direkt nach den beruhigenden Ankündigungen der Notenbanken wieder schnell gekippt und die Sorgen überwiegen einmal mehr.

Die eigentlich spannende Frage ist in diesem Zusammenhang nun also wie schnell sich dieses Mal ein Gewöhnungseffekt bei den Anlegern einstellen kann und wie lange es dauern wird dass auch die positiven Meldungen (ja, die gibt es!) wieder gehört werden…Eine mögliche Befreiung aus dieser Situation lässt leider weiterhin auf sich warten. Spanien konnte sich immer noch nicht durchringen den längst überfälligen Antrag auf Hilfe zu stellen. Die Renditen für die Staatsanleihen des Landes erreichen darauf hin schon bald wieder ein ungesundes Niveau. Die EZB kann und will nicht eingreifen, solange der Antrag nicht vorliegt, also alles wie gehabt. Irgendwann wird sich eine der beiden Seiten wohl bewegen müssen, um ein erneutes Chaos an den Kapitalmärkten zu vermeiden. Dieses Machtspielchen kann sich aber wohl noch etwas hinziehen..!

Auch die teilweise etwas eigenartige Wahrnehmung mancher Marktteilnehmer in der aktuellen Börsenphase darf man durchaus bemerkenswert finden, denn diese liefert nicht selten ein deutlich verzerrtes Bild. Während einige „Fachleute“ sich gerne selber auf die Schulter klopfen und in Ihren Blogs und Foren darüber auslassen wie toll Sie die letzte Börsenphase gemeistert haben und wie treffsicher Sie mit ihren Prognosen gewesen sind (da der DAX ja lediglich leicht konsolidiert hat und/oder Gold gestiegen ist!) sieht die traurige Wahrheit in den Depots so mancher Anleger doch etwas anders aus. Denn, einzelne Aktien haben im Gegensatz zu unser aller liebstem Leitindex inzwischen nicht nur die Gewinne seit den Notenbank- Exzessen wieder vollständig abgegeben, sondern noch einiges darüber hinaus. Auf gut deutsch: Was hilft mir ein leicht korrigierter Dax wenn ich das Depot voller deutscher Standardwerte habe, die offensichtlich ein Eigenleben führen..!

Auch ich hätte in der zweiten Wochenhälfte eher mit verstärktem Window Dressing und wieder anziehenden Kursen gerechnet. Diese Annahme war offensichtlich falsch, was aber nicht heißen soll dass sich dadurch meine grundlegende Strategie geändert hat. Nachdem ich meine Aktienquote zuvor etwas reduziert haben wurde nun in die Schwäche hinein wieder aufgebaut. Dabei sind mir unter anderem nun noch die Dürr Aktien (toller Trendfolger), Anteilsscheine von K+S (ja ich habe meine Meinung geändert!) sowie erste Rückkauf  Positionen bei Continental und VW (muss sein!) etc. ins Depot gefallen. Weitere Kandidaten wie BMW, Rheinmetall oder Salzgitter sind noch nicht ganz da wo ich sie gerne hätte. Ich werde Sie sowohl im Blog als auch über den kostenlosen Newsletter aber auf dem Laufenden halten. Schauen Sie dazu auch bitte gelegentlich auf unseren Live Ticker auf Investors Inside.

Nun aber der aktuelle DAX Chart, der durchaus zur Vorsicht mahnt, aber auch deutliche Chancen bietet!

 

 

Es ist unschwer zu erkennen in welcher Situation wir uns hier aktuell befinden. Mit dem Kursrutsch am Freitag wurde das letzte signifikante Hoch aus dem März diesen Jahres von oben (fast) getestet. Dies liegt bei 7.198 Punkten. Der DAX hat zudem am Freitag in der Nähe der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrends aufgesetzt. Ansich ein guter Zeitpunkt um eventuell neue Long Engagements einzugehen und auf eine Rückkehr in den Trendkanal zu setzten. Aber eben auch mit deutlichen Risiken verbunden. Im Falle eines Trendbruchs nach unten würden wir wohl sehr schnell eine neue Abwärtswelle sehen, die den wenigsten von uns recht sein kann. Im S&P 500 sieht der Chat exakt genau so aus, allerdings ist hier noch etwas Luft zwischen der Trendlinie und dem letzte Hochpunkt aus dem März.

Hinzu kommt noch eine Beobachtung die ich gemacht habe und auf die ich Sie heute gerne hinweise. Am Freitag war in der letzten Minute des Xetra Handels die Hölle los. Große Verkaufsorders kamen in den Markt und versuchten den Deutschen Leitindex in letzte Sekunde noch zum Absturz bzw. Bruch des Aufwärtstrends zu bewegen. Das Ergebnis können Sie deutlich in den Charts nahezu aller namhaften Aktien erkennen. Für mich zumindest ein deutliches Warnzeichen, auch wenn das sogar etwas Gutes bedeuten könnte. Denn nicht selten werden solche Marken noch mit einem finalen Rutsch erreicht und somit viele Stopps abgefischt, bevor der Trend dann wieder nach oben dreht.

In der letzten Woche waren die Bewegungen in den meisten Aktien zudem davon geprägt dass hier die zuvor überkaufte Situation nunmehr nahtlos in eine überverkaufte gewechselt hat. Die Abgaben fielen sehr kontrolliert (und gewollt?) aus, von Panik oder dergleichen also keine Spur. Aus charttechnischer Sicht haben wir nun in nahezu allen von mir beobachteten Setups eine hervorragende Ausgangssituation für einen wieder nach oben drehenden Markt. Wie Sie sehen können bin ich also im Moment etwas hin- und her gerissen. Mein Ratio sagt mir dass die Kurse, die ich in der letzten Woche zum Einstieg genutzt habe, unter mittelfristigen Gesichtspunkten hervorragend gewählt sind. Nahezu alle Aktien die sich jetzt in meinem Depot befinden haben wichtige Charttechnische Unterstützungen erreicht, Gaps geschlossen, oder befinden sich in einem intakten Trendkanal. Wenn da nicht die Möglichkeit wäre dass die Bären nun die Oberhand gewinnen könnten, würde ich mich einfach zurücklehnen und das Ganze laufen lassen.

Ich kann Ihnen also in dieser Woche nicht wirklich Mut machen sich stark in eine Richtung zu exponieren. Es ist eine Ausgangslage die ich als 50 : 50 bezeichnen würde. Für mich spricht vieles für wieder steigende Kurse, zudem wir am Montag mit etwas Glück den „ First Of Month Jumper Trade “ erwarten können. Zudem haben wir am 1, 2, 3, und 4. Oktober wieder POMO Buy Operations der Federal Reserve Bank auf dem Kalender, bis dann am 5. Oktober erstmalig wieder ein größere Verkauf ansteht. Diese Faktoren sollten den Markt in den nächsten Tagen stützen. Saisonal betrachtet waren die ersten Handelstage in einem neuen Monat überwiegend positiv. Die eigentliche Entscheidung könnte also noch ein paar Tage verschoben werden.

Ich wünsche Ihnen somit insbesondere für die nächsten Tage die richtigen Entscheidungen!

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

 

P.S. Ich habe mich im Blog in der letzten Woche wieder etwas verstärkt mit der Charttechnik bei der Commerzbank unter dem Titel „The Good, the Bad and the Ugly“ beschäftigt. Ebenso wie mit einem Trade auf die jüngsten Geschäftszahlen bei der Research in Motion Aktie und den Aktien der deutschen Autobauer  Das könnte Sie interessieren…In der kommeden Woche werde ich versuchen möglichst viele charttechnische Updates zu den Depotwerten für Sie zu veröffentlichen. Vorab verweise ich Sie gerne schon mal auf einen älteren Artikel vom 17. August über die Rheinmetall Aktie und einige andere, der immer noch aktuell ist. Zur K+S Aktie habe ich meine Meinung inzwischen revidiert. Hier haben zuletzt einige Analysten für gute Stimmung gesorgt und die Aktie zeigt seit Tagen ausserordentliche Stärke. Wer Lust hat schaut sich auch mal die Facebook Aktie etwas genauer an…!

DAX zurück auf los – Philly FED, Spanien, Goldman Sachs und Fitch belasten

Es war wohl nicht alleine der äusserst schwache Philly Fed Index der die US Börsen gestern zum Absturz brachte, sondern mal wieder die Summe der Dinge, die den Markt gestern den „Risk Off“ Modus einschalten ließ. Zuvor hatte FED Chef Ben Bernanke nicht das erhoffte QE3 Programm ausgerufen sondern „nur“ die Operation Twist verlängert, um sich noch etwas Pulver trocken zu halten. Grundsätzlich hätte diese Maßnahme auch ausreichen können um den Markt weiter zu beruhigen, wenn nicht nahezu alle US Wirtschaftsindikatoren gerade zu diesem Zeitpunkt eingebrochen wären. Der Philly FED Index mit satten minus 16,6 Punkten ließ aber offensichtlich bei den meisten Marktteilnehmern zumindest die Alarmglocken angehen. Weitere schlechte Nachrichten brachten das Fass dann offenbar zum Überlaufen…

Die Renditen spanischer Anleihen sind auch am gestrigen Tage geradezu dramatisch weiter angestiegen. In der Folge wurde an der Wallstreet auch die Nachricht darüber dass Spanien nun mindestens 62 Milliarden Euro brauchen werde um sein marodes Bankensystem zu retten, ebenfalls nicht sehr positiv aufgenommen. Und ich mache heute schon jede Wette das es bei dieser Summe für Spaniens Banken nicht bleiben wird. Wie immer in den letzten Jahren wird dem Steuerzahler Europas die ganze Breite der Katastrophe häppchenweise serviert, um die volle Tragweite der Tragödie , vor allem aber des politischen Versagens, nicht offenbaren zu müssen. Spanien hat den offiziellen Antrag auf Hilfe immer noch nicht gestellt und pokert weiterhin um die Konditionen, ebenso wie Griechenland. Zeit spielt bei den Nehmerländern offenbar eine untergeordnete Rolle…

Heute hat sich die Ratingagentur Fitch erst einmal 15 Banken vorgeknöpft deren Bonität allesamt deutlich, um bis zu drei Stufen, abgestuft wurde. Unter den Betroffenen befindet sich nun auch der deutsche Branchenprimus, die Deutsche Bank. Das Rating für langfristige Schuldtitel ist von zuvor AA3  auf A2 gesenkt worden. Von der Herabstufung waren ebenso die Credit Suisse, UBS, HSBC, Barclays, Royal Bank of Scotland, BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale betroffen. In den USA traf es alle Großbanken wie JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs, in Kanada die Royal Bank of Canada. Ich halte auch diese Meldung grundsätzlich für einen möglichen Auslöser für den gestrigen Kursrutsch an den US Börsen, denn insbesondere die Abstufung der US Banken wird jenseits des Atlantiks ernster genommen als die Abstufung „unserer“ Banken in Europa. Und offenbar wussten da manche Marktteilnehmer schon vor der offiziellen Meldung mehr als andere…

 

Die Verkäufe an den US Börsen waren somit auch für mich sehr beeindruckend, da keine ernsthafte Gegenwehr der Bullen erkennbar war, und dies gerade zu einem Zeitpunkt geschehen ist an dem wohl die wenigsten Marktteilnehmer damit gerechnet haben. Vieles deutetet eigentlich auf einen weiteren Anstieg des S&P 500 bis auf 1.403 Punkte hin, bis Goldman Sachs gestern seinen Anlegern empfahl den Verkaufsknopf zu drücken. Auch dies ist ein möglicher Grund für den gestrigen Abverkauf, zumindest stimmt die zeitliche Abfolge der Ereignisse überein. Wie man sieht haben die Goldmänner immer noch einen gewissen Einfluss, trotz aller Skandale der Vergangenheit. Gerade dieser Punkt wäre aber für mich persönlich eher ein Kontraindikation der  bald wieder steigende Kurse erwarten lässt. Nicht selten entstehen solche Empfehlungen aus Eigeninteresse der Bank…

Der Dax ist damit geradezu mustergültig an der oberen Begrenzung des nun weiterhin gültigen Abwärtstrends abgeprallt. Zuvor wurde ein starkes Kaufsignal generiert das sich aus heutige Sicht natürlich als klassisches Fehlsignal interpretieren lässt. Heute muss somit erst einmal abgewartet werden ob es sich eher um ein einmaliges Ereignis handelt und der Markt sich auf diesen Niveaus wieder stabilisieren kann, oder ob wir es nun wieder mit einer generellen Trendwende zu tun haben. Dann wäre wohl auch ein Test der 5.900er Marke in naher Zukunft sehr wahrscheinlich. Grundsätzlich bleibt mit der gestrigen Kursbewegung an den US Börsen für den DAX somit weiterhin die Unterstützung bei ca. 6.230  bz. 6.200 Punkten „kriegsentscheidend“, und dürfte bereits heute wieder in den Fokus der Anleger rücken.

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DAX Einbruch – wohin geht die Reise?

Die letzte Woche war heftig, man kann es nicht anders sagen! Die von uns schon seit längerem erwartete Korrektur ist nun voll eingetreten, und die zuvor heile Welt der Börsianer wurde einmal mehr erschüttert. Nicht nur die teilweise beunruhigenden Nachrichten aus China sondern insbesondere das „Schreckgespenst Eurozone“, und die mangelnde Aussicht auf weitere Kapitalspritzen der Notenbanken sorgen erneut für fluchtartige Bewegungen, raus aus den Aktienmärkten. Offenbar haben Anleger wieder einmal von jetzt auf gleich in den Krisenmodus geschaltet. Die Angst ist zurück, und das ändert – zumindest auf der kurzfristigen Ebene – alles!

Während sich der amerikanische Aktienmarkt in den vergangenen Wochen noch sehr stabil präsentiert hatte begann diese Schwäche im DAX bereits vor geraumer Zeit, und mahnte zur Vorsicht. Insgesamt bleibt das übergeordnete Bild aber weiterhin positiv, auch wenn der Glaube daran, aufgrund der teilweise heftigen Verluste der letzten Woche, nun einer weiteren schweren Prüfung unterzogen wird. Die US Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht worden sind, werfen ihren Schatten nun auch in der neuen Woche voraus, und lassen zunächst weiter fallende Kurse erwarten. Ein kurzer Blick auf den DAX Chart verrät somit wohin die Reise kurzfristig wohl gehen wird.

Das vorrangige Ziel der Aufwärtsbewegung, den Kreuzwiderstand um die 7.200 Punkte zu überwinden, ist gescheitert. Die Abwärtsdynamik der aktuellen Bewegung ruft nun das untere Trading-Ziel auf den Plan. Auch mit einem Test der Unterstützungszone zwischen 6.500 und 6.400 Punkten muss somit wahrscheinlich gerechnet werden. Im günstigsten Fall kann die Abwärtsbewegung schon beim 38ger Fibonacci Retracement von 6.590 Punkten gestoppt werden. Damit ist nicht nur der steile Aufwärtstrend seit Dezember endgültig gebrochen, sondern auch der etwas flacher verlaufende Trend der letzten Wochen in Gefahr.

Jedoch kann noch keineswegs ausgeschlossen werden dass wir im Anschluss an diese Kursbewegung eine erneut stärkere Aufwärtsbewegung sehen, denn wie immer gibt es zwei Seiten einer Interpretation der vorangegangenen Ereignisse. Die Ankündigung Bernankes nun vorerst keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen um den Markt zu stimulieren könnte man durchaus auch dahingehend deuten, dass die US Konjunktur auf einem guten Wege ist die gesteckten Ziele nun aus eigener Kraft zu erreichen, zumindest lassen dies die jüngsten Daten vermuten. Die bislang geschaffene Liquidität sollte ihren Weg weiterhin in die Aktienmärkte finden, denn dies ist kein Prozess der von heute auf morgen einfach abreißen wird.

Spannend bleibt auch heute die Reaktion der US Märkte auf die Arbeitsmarktdaten. Während die Non Farm Gehaltsabrechnungen deutlich unter den Erwartungen geblieben sind konnte die Arbeitslosenquote in den USA dennoch von 8,3 auf 8,2 Prozent verbessert werden. Auch wenn die Futures also momentan auf einen sehr schwachen Markt hindeuten bleibt somit noch abzuwarten ob dies bis zum Handelsschluss auch so bleiben wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute erst einmal einen erholsamen Ostermontag und morgen entsprechend gute Nerven um die richtigen Entscheidungen zu treffen.

 

DAX – die finale Entscheidung steht noch aus !

Seit nunmehr fast sechs Wochen läuft die aktuelle Rally an den Börsen, die so harmlos als „Santa Claus Rally“ angefangen hat, und eigentlich bis zum ca. 10 Januar hätte auslaufen sollen. Inzwischen hat sich diese Kursbewegung nun zu einem waschechten Bullenmarkt entwickelt, der weiterhin Bestand hat. Wir befinden uns in einem Aufwärtstrendkanal, und so lange dieser nicht verlassen wird müssen wir davon ausgehen das die Kurse weiter steigen, auch wenn die Luft bei der ein oder anderen Aktie inzwischen etwas dünn zu werden scheint. Wie ich Ihnen in der letzten Ausgabe unseres Newsletters bereits geschrieben habe ist es aber, trotz aller Begeisterung über endlich wieder steigende Kurse, die oberste Pflicht eines jeden Anlegers sich gegen eventuell Rückschläge abzusichern – auch auf die Gefahr hin eventuell unglücklich ausgestoppt zu werden… !

An dieser Stelle möchte ich noch einmal kurz auf den Chart aus unserem letzten Börsen Newsletter vom 22.01.2012 eingehen, den ich hier gerne noch einmal einstelle. Die Zielzone wurde nun erreicht, auf Schlusskursbasis konnte diese aber nicht überwunden werden. Die Umsätze sind nach wie vor eher dünn, das heißt das die Marktbewegung (noch) nicht vom großen Geld mitgetragen wird. Viel mehr ist anzunehmen dass viele institutionelle Investoren diese Rallye bislang schlicht verpasst haben, und immer noch auf einen guten Einstieg warten. Diese Theorie würde dadurch unterstrichen, dass in den letzten Tagen jede kleine Schwäche des Marktes sofort wieder gekauft wird.

Entweder wird also das Big Money nun weiter scheibchenweise einsteigen, oder man wartet auf den großen Knall. Kommt dieser nicht werden institutionelle Anleger sich irgendwann dieser Rally anschließen müssen, ob sie wollen oder nicht. Aus charttechnischer Betrachtung gibt es also genügend Aktien die immer noch extrem interessant sind und weitere Kursgewinne versprechen. Die grundsätzliche Richtung stimmt nun wieder, weil Anleger offensichtlich das Gefühl haben, dass Politiker nun wissen was zu tun ist um das Vertrauen der Märkte zurück zu gewinnen.

Potenzial für eine heftige Kursbewegung nach unten ist aber ebenfalls genügend vorhanden. Zwar wurde die überkaufte Situation in den Indizes nun wieder einigermaßen abgebaut, und somit ist der Korrektur-Druck etwas geringer, aber die aktuellen politischen Ereignisse haben allesamt das Potenzial für eine solche Bewegung. Die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes und deutliches Abtauchen des DAX um 1.000 Punkte oder mehr ist in meinen Augen nun aber etwas gesunken, eine Korrektur um 300 bis 400 Punkte aber immer noch jederzeit möglich. Wahrscheinlich werden die Märkte aber nun zunächst in eine abwartende Seitwärtsbewegung übergehen, bis klare Signale aus Griechenland kommen.

Denn, eine mögliche Insolvenz Griechenlands ist zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs vom Tisch, und wäre wahrscheinlich ein solches Ereignis dass einen entsprechenden Kursrutsch auslösen könnte. Die Stimmen nach einem solchen Schritt werden immer lauter, und sogar die betroffenen Kreditinstitute sind nicht mehr abgeneigt dem „Final Cut“ zuzustimmen. Der Imageverlust für den Euroraum wäre dann wohl nur von kurzer Dauer, die Verwerfungen an den Kapitalmärkten wahrscheinlich auch. Griechenland hätte hingegen danach wieder eine echte Chance auf nachhaltige Restrukturierung, und der Rest Europas die Option mit einer Einmalzahlung aus dieser Ehe aus zusteigen. Die Geldschleusen der FED und der EZB sind inzwischen weit geöffnet sodass wohl das Schlimmste verhindert werden sollte. Bankhäusern wurde genügend Zeit eingeräumt sich auf einen Hair Cut oder ähnliche Szenarien vor zu bereiten…

Für das Gesamtjahr bin ich hingegen inzwischen sehr optimistisch. Nicht nur das eine alte Börsenweisheit besagt, dass der Verlauf des Januars bestimmend für das Gesamtjahr sein wird, und wir mit einem Plus von 11,2 Prozent im DAX somit sehr gut im Rennen liegen. Viel mehr die Tatsache das nun offensichtlich eine Beruhigung der Märkte, und das trotz immer wieder schlechter Nachrichten, eingekehrt ist, lässt auf wieder bessere Börsenzeiten hoffen. Dennoch kann und werden die Börsen nun nicht wie an der Schnur gezogen weiter nach oben laufen. Der Markt muss auch mal wieder etwas Luft ablassen, und das wird er. Die Frage ist nur wann? Denken Sie bitte im Jahresverlauf immer wieder mal an die beiden letzten Newsletter zum US Präsidentschaftszxklus und dem zuletzt stark eingebrochenen Baltic Dry Index. Vieles spricht für einen deutlichen Rücksetzer im zweiten Quartal dieses Jahres. Wie heißt es doch so schön: „Die Börse ist keine Einbahnstraße! “ Denken Sie bitte immer daran!

Bis dahin wünsche ich uns allen aber erst einmal weiterhin schöne Gewinne, und den Mut diese dann zum richtigen Zeitpunkt auch zu sichern!

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

 

P.S Ich hatte Ihnen in unserem Blog kürzlich ein paar Goldaktien vorgestellt, die Sie sich unbedingt noch einmal ansehen sollten. Denn Goldaktien gehören seit den letzten Aussagen der FED, weiterhin billiges Geld zur Verfügung zu stellen, nun wieder zu den Lieblingen an der Wallsstreet. Diese Bewegung dürfte gerade erst so richtig angefangen haben. Letztlich sind die genannten Werte auch aus charttechnischer Sicht so weit „unten“ dass das Risiko entsprechend überschaubar sein sollte. Die Maßnahmen der FED werden natürlich auch die Inflation weiter befeuern. Gold bleibt somit auch im Jahr 2012, und wahrscheinlich weit darüber hinaus, noch ein beliebter Inflationsschutz.

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