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G20 stockt IWF auf, Frankreich wählt und Apple rockt…!?

Es gibt mal wieder ein paar sehr beherrschende Themen an den Börsen, die leider auch Ihre Spuren in einzelnen Aktienkursen und den Indizes, in der abgelaufenen Woche hinterlassen haben. Allen voran ist hier natürlich Spanien zu nennen, und die damit einher gehenden Unsicherheiten über die Zukunft des Euro. Es dürfte nun langsam auch dem letzten Beteiligten klar sein dass wir uns nicht mal kurzfristig Ruhe erkaufen können. Nachdem nun also das Griechenland Problem gelöst schien (was natürlich keinesfalls der Fall ist!) dauerte es nur wenige Tage um die Krise nun wieder voll entflammen zu lassen. Das Problem mit Spanien wäre natürlich um ein Vielfaches größer und schwerwiegender und ein Scheitern des Landes wäre auch mit dem endgültigen Scheitern des Euro, in seiner jetzigen Form, gleich zu setzen. Wieder einmal haben sich die Spekulanten offensichtlich auf ein Land und ein Thema eingeschossen, und es dürfte erneut schwer werden diesen Spekulationen gegen einen Zerfall der Eurozone Herr zu werden.

Im Fokus der Anleger standen in dieser Woche somit die verschiedenen Anleiheauktionen spanischer Staatsanleihen. Den Höhepunkt dabei sollte die Auktion der 10-jährigen Staatsanleihen am Donnerstag bilden. Diese konnte zwar, wie die vorangegangenen auch, mit Erfolg platziert werden, der dabei erzielte Zinssatz jedoch kann die spanische Regierung wohl keineswegs zufrieden stellen. Die Zinsen von nahezu sechs Prozent sind Gift für das Land und nahe an der Schwelle zur Katastrophe. Das Szenario gleicht passender Weise einem Stierkampf, in dem der Torrero (Spekulanten) nun einen Spieß (hohe Zinsen) nach dem anderen in dem wild schnaubenden Bullen (Spanien) platziert, wobei bis zum Schluss die Frage offen bleibt ob das Tier seinen Verletzungen letztlich erliegen wird, oder der Bulle sich am Ende noch einmal aufrafft, um durch eine geschickte Bewegung den Torrero auf die Hörner zu nehmen und zu überrennen.

Woher aber das letzte Aufbäumen des spanischen Bullen im Moment kommen soll ist mir angesichts der katastrophalen Situation auf dem Arbeitsmarkt, eine platzenden Immobilienblase und den eingeleiteten Reformen, die das Land wohl auf längere Sicht zum Stillstand verurteilen, schleierhaft. Letztlich wird also ein Wunder in Form einer weiteren groß angelegten Geldspritze seitens der EZB oder des IWF das vorläufige Ãœberleben des Bullen sichern müssen. Helfen diese Maßnahmen nicht ist der EFSF, später ESM einsatzbereit. Die Situation ist also heute deutlich anders als noch zu Griechenland-Zeiten, und trifft uns Europäer nicht mehr unvorbereitet. Das sollte bei aller Schwarzmalerei nicht vergessen werden! Auch wenn Spanien ein weitaus größerer „Brocken“ ist…etwas hat sich offensichtlich geändert. Die Menschen scheinen wieder mehr Vertrauen in die politischen Fähigkeiten Ihrer Landesführungen zu haben. Sieht man sich den, unter diesen Umständen sehr stabilen Euro/USD Wechselkurs an, vor allem aber auch die Entwicklung der Krisenwährung Gold, dann wird klar dass wir von einer Panik, wie im letzten Quartal des Jahres 2011, noch sehr weit weg sind.

Somit sollten wir uns auch, bei aller Beunruhigung über die Zukunft des Euro, vorerst etwas mehr den harten Fakten der Weltkonjunktur widmen. Die US Berichtssaison zeichnet bislang ein sehr deutliches Bild von der Konjunkturerholung in den USA. Die Quartalsberichte waren durch die Bank deutlich besser als dies vom Markt erwartet worden ist. Bislang konnten dieser Unternehmensergebnisse aber noch nicht so richtig „verarbeitet“ werden. Bessert sich nun das politische Umfeld demnächst wieder dürfte dieses Versäumnis dann schnell nachgeholt werden. Bankenwerte wie Goldman Sachs, Bank of Amerika und Morgan Stanley zeigen deutliche Erholungstendenzen. Konsumtitel wie Coca Cola und Mc Donalds glänzen erneut, noch besser sieht es aber im Technologiebereich aus.

Intel übertraf die Analystenerwartungen, obwohl höhere Entwicklungsausgaben den Gewinn belasteten. Microsoft konnte seine Gewinne vor allem im Firmenkundengeschäft mit Betriebssoftware steigern. IBM profitiert zunehmend vom Software- und Dienstleistungsgeschäft und von der anhaltend starken Nachfrage aus Schwellenländern, so dass der Netto-Gewinn im vergangenen Quartal auf Jahresbasis um gut neun Prozent zulegen konnte. Alle Unternehmen bestätigen einen soliden Ausblick und rechnen 2012 mit einem weiter anziehenden Wachstum. Spannend dürfte es aber werden wenn Apple am Dienstag seine Zahlen für das abgelaufene Quartal liefert. Offensichtlich sind sich Anleger momentan etwas uneinig über den weiteren Verlauf der Apple Story. Die Apple Aktie fällt seit Tagen im Vorfeld diese Ereignisses. Am Dienstag nachbörslich wird sich also mit hoher Wahrscheinlichkeit entscheiden ob weiterhin Druck auf  auf den Aktienmärkten lastet oder die Apple Aktie erneut um zehn Prozent oder mehr nach oben schießen kann. Denn fällt Apple unter enttäuschenden Nachrichten, wovon ich nicht ausgehe, dürfte das den gesamten Technologiesektor deutlich belasten. Dazu hier mehr..!

Ein weiterer wichtiger Termin der kommenden Woche sind neben dem G20 Treffen am Wochenende die Erstabstimmung zu den Präsidentschaftswahlen in Frankeich. Der Herausforderer Hollande liegt inzwischen etwas vorne und hat bereits deutliche Richtlinien für die zukünftige Euro-Politik, auch in punkto Stabilitätskriterien, Schulden und Wachstum ausgegeben. Der Ausgang der Wahl in Frankreich könnte somit deutlich weitreichendere Konsequenzen für Europa haben als bisher angenommen. Auch in Deutschland wird die Berichtssaison nun allmählich Fahrt aufnehmen, und man darf auf die harten Fakten aus den Unternehmen sehr gespannt sein. Ich rechne weiterhin mit soliden Ergebnissen auf breiter Basis, mit wenigen Ausreissern. Es erwartet uns also mal wieder eine der spannendsten Wochen an den Aktienmärkten, die in beide Richtungen viel Potenzial bietet.

Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild beim Dax zuletzt wieder etwas aufgehellt. Auch wenn sich dies natürlich jederzeit durch die oben geschilderten Ereignisse wieder ändern kann. Der Rücksetzer bis auf 6.555 Punkte war nahezu mustergültig bevor der DAX dann wieder nach oben drehen konnte. Richtig bearisch wird es also erst, wenn die letzten Tiefs dynamisch gebrochen werden. Unsere Zielzone wurde erreicht, hier konnte der Index aber wieder nach oben drehen. Somit bleibt das große Bild unverändert. Erst wenn das Oktober Hoch bei ca. 6,440 Punkten unterschritten wird, und anschließend auch noch das 61,80 Fibonacci Retracement bei 6.350 Punkten fällt ist der Trend endgültig gebrochen. Nach oben hin liefert ein Anstieg über 6.850 Punkte, mit dem Wiedereinstieg in den bullishen Trendkanal ein erstes Kaufsignal. Doch schon bei ca. 7.000 Punkten wartet eine massive Widerstandszone. Richtig bullish wird es erst wieder über 7.100 Punkten.

Die kommende Woche hat in jedem Falle das Potenzial diese Entscheidung nun herbei zu führen. Die gestern durch die führenden Industrie- und Schwellenländer beschlossene Verdoppelung des Weltwährungsfonds zur Rettung angeschlagener Staaten um 430 Milliarden Dollar auf nun eine Billion US Dollar, sollte wieder für etwas Beruhigung an den Kapitalmärkten sorgen. Wenn Apple also nicht patzt und Frankreich besonnen wählt dann stehen die Chancen für  wieder bessere Kurse an den Börsen sehr gut. Die Berichtssaison sollte diese Entwicklung dann zusätzlich untermauern. Natürlich handelt es sich hierbei eher um ein Wunschszenario… Die Analyse von Einzelaktien werde ich wieder aufnehmen wenn die künftige Richtung klarer ist, und dann auch wieder  Sinn macht. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Börsenwoche!

Apple, Coca Cola, At&T, Microsoft, Bank of America,Mc Donalds, Caterpillar – Was bringt die Berichtssaison?

Die neue Handelswoche dürfte neue Erkenntnisse über die Stabilität der US Konjunktur bringen. Nachdem zuletzt Alcoa, YUM, Google, JP Morgen und Citigroup Ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert haben, und diese überwiegend die Erwartungen des Marktes schlagen konnten, hofft der Markt nun auch bei den Bilanzen dieser Woche auf weitere positive Signale. Neben den Schwergewichten Apple, Microsoft, AT&T und Coca Cola, Johnson & Johnson und McDonalds  werden auch die Zahlenwerke der Bank of America, United Technologies , American Express, Yahoo, Ebay, Netflix, PepsiCo,  Halliburton, Amazon, Caterpillar  und Verizon erwartet. Genug Zündstoff also um die schwelenden politischen Probleme etwas zu überlagern.

Unter den genannten Aktien gibt es eigentlich nach meiner Auffassung keine über die man sich ernsthafte Sorgen machen müsste. Yahoo, Ebay, Netflix und Verizon sind leichte Wackelkandidaten die aber das positive Gesamtbild, selbst bei Enttäuschungen, nicht wesentlich trüben sollten. Entscheidend wird natürlich sein wie die Unternehmen den weiteren Ausblick beurteilen. Bislang zeigten sich die Unternehmen optimistisch für die nahe Zukunft. Störfeuer von dieser Seite sollten also in der kommenden Woche weitestgehend ausbleiben. Wir erwarten mit Spannung die Berichtssaison deutscher Konzerne! Vermutlich werden die DAX-Firmen in der bevorstehenden Berichtssaison einen deutlichen Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr erzielen, mit Ausnahme der Energieversorger!

Welche Zahlen erwarten uns bei Walt Disney, Cisco, Coca Cola, Demag Cranes, ThyssenKrupp?

Nachdem sich die Lage in Ägypten wieder etwas zu beruhigen scheint stehen die Chancen für weiter steigende Notierungen an den Börsen nicht schlecht. Mir persönlich ist die Stimmung inzwischen etwas zu bullish geworden. Auch wenn einiges dafür spricht, dass sich die Hausse im Börsenjahr 2011 weiter fortsetzen wird muss man auch einmal mit einem Rücksetzer an den Börsen rechnen. Jedoch scheint diesen wohl derzeit niemand mehr so richtig auf dem Plan zu haben. Trotz politischer Unruhen im Nahen Osten und katastrophaler Arbeitsmarktdaten aus den USA ziehen die Indizes unbeirrt weiter gen Norden. Nicht einmal ein kleiner Ruck in den Aktienkursen war zu sehen als die Krise in Ägypten ausbrach, die katastrophalen US Arbeitsmarktdaten fanden auch wenig Beachtung, normalerweise hätten diese einen Abschlag von mindestens 100 bis 200 Punkten oder mehr im Dow Jones gerechtfertigt. Die Sorglosigkeit scheint wieder Einzug unter den Anlegern gehalten zu haben, und das wiederum bereitet mir ernsthafte Sorgen!

Noch treibt die Berichtssaison, die überwiegend sehr positiv verlaufen ist, die Kurse weiter an. Aus den USA präsentieren in dieser Woche Unternehmen wie Walt Disney,Cisco System und Coca Cola ihre Geschäftszahlen zum abgelaufenem Quartal. Hierzulande berichten unter anderem die  Gea Group, Demag Cranes, Douglas, Heidelberger Druck und ThyssenKrupp über Ihre Geschäftstätigkeiten der letzten drei Monate. Negative Ãœberraschungen aus Unternehmensseite sind eher nicht zu erwarten, bleiben diese Impulse dann demnächst aus könnte die Börse aber erst einmal in ein „Stimmungsloch“ fallen. Der überschwängliche Optimismus ist meist ein gutes Zeichen dafür, dass der Höchstpunkt einer Bewegung bereits erreicht sein könnte. Damit meine ich nicht das Ende der aktuellen Hausse, sondern viel mehr das Ende der Jahresendrallye 2010 die immer noch zu laufen scheint. Bleiben Sie also bei allem Optimismus weiterhin vorsichtig!

Wunschanalyse Coca Cola Company

Coca Cola Company (WKN 850 663, ISIN US1912161007, Marktkapitalisierung: ca. 120,86 Mrd. US$, ca. 98,69 Mrd. Euro)

Firmenlogo Coca Cola Company

1.) Fundamentale Analyse

Der Beginn – als Medizin mit Kokain

Als Erfinder des Getränks Coca Cola, bis heute das Hauptprodukt der Coca Cola Company, gilt John Stith Pemberton aus Atlanta, Georgia (USA), der nach dem Vorbild von Vin Mariani aus Wein, Kolanüssen, Damiana sowie einem Extrakt aus Blättern der Cocapflanze einen Sirup als Mittel gegen Müdigkeit, Kopfschmerzen und Depressionen braute und diesen Pemberton’s French Wine Coca nannte. Ziel von Pemberton war es dabei das damals beliebte aber mit Nebenwirkungen behaftete Morphin durch das, so glaubte man damals, weniger problematische Kokain zu ersetzen. Nachdem am 25. November 1885 Atlanta und Fulton County beschlossen versuchsweise für 2 Jahre die Prohibition einzuführen, sah sich Pemberton gezwungen den Wein (als alkoholisches Getränk) aus dem Rezept herauszunehmen und erfand damit Coca Cola. Der Name leitete sich dabei aus den Zutaten Kokablatt (englisch: coca leaves) und Kolanuss (englisch: cola nut) ab. Am 8. Mai 1886 wurde schließlich das erste Glas, als Medizin, in Jacob’s Pharmacy für damals 5 Cent (ein Nickel) verkauft.

Der Siegeszug von Coca Cola

Vermutlich um seine Morphinsucht zu finanzieren verkaufte Pemberton sein Rezept sowie die Rechte an Coca Cola mehrfacht, so dass der Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler am 30. August 1888 in Besitz der Markenrechte gelang. 1892 gründete er daraufhin die Coca Cola Company, ließ sich Coca Cola als Marke schützen und vermarktete sein Produkt ab 1895 in den gesamten USA und ab 1896 sogar im benachbarten Ausland. Sein Partner dabei war der ehemalige Buchhalter Pembertons, Frank M. Robinson, der sich später insbesondere für die Werbung der Gesellschaft verantwortlich zeigte. Da damals in immer mehr US-Bundesstaaten die Prohibition eingeführt wurde, hatte es Coca Cola – insbesondere auch dank seines günstigen Verkaufspreises von 5 Cents – nicht sehr schwer sich als „Ersatzdroge“ zu etablieren. Zumal unter Asa Griggs Candler schon damals ungewöhnlich hohe Summen für Werbemaßnahmen (1900: 85.000 US$, 1912: 1 Mio. US$) ausgegeben wurden.

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