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Aixtron und Klöckner – Was ist da los?

Gestern Abend gegen 21 Uhr schockte die Aixtron SE die Anleger seine Aktionäre mal wieder mit einer saftigen Warnung. In der Meldung hieß es, dass Aixtron sich mit einem chinesischen Kunden auf die Reduzierung des bereits geschlossenen Vertrages zur Abnahme von 50 MOCVD-Anlagen vom Typ AIX R6 geeinigt habe. Nunmehr sollen nur noch drei Anlagen von San’n Optoelectronics abgenommen werden. Dadurch müsse auch die Prognose für das Geschäftsjahr nun erneut nach unten angepasst werden. Der Spezialmaschinenbauer rechnet nun nur noch mit dem Erreichen der unteren Spanne der ursprünglichen Umsatzprognose. Anleger zeigten sich zu Recht entsetzt, die Aktie verlor nachbörslich bereits knapp 20 Prozent.

Beim Lesen solchen Nachrichten stellt sich dem geneigten Leser die dringende Frage, ob die Aixtron SE nun ein ernstzunehmendes „Qualitätsproblem“ hat? Offenbar war man auf der chinesischen Seite nach Auslieferung der ersten drei Anlagen nicht zufrieden mit dem was Aixtron da geliefert hat. Man darf gespannt sein ob andere Aixtron Kunden das genauso sehen, oder ob es sich hier um einen einmaligen Ausfall gehandelt hat. Möglicherweise liegt der Grund für die Rücknahme der Bestellung ja auch ganz woanders!? In jedem Fall ist die Aixtron Aktie auch weiterhin zu meiden. Das lange Warten der Aktionäre auf den Turnarround dürfte nun wohl in die Verlängerungsphase gehen… bzw. ist erneut auf unbestimmte Zeit verschoben!

Beim Stahlhändler Klöckner & Co. läuft es ebenfalls schon seit längerem nicht so richtig rund. Eigentlich kein Wunder in dem montanen Umfeld in dem Rohstoffe generell und Aktien die im entferntesten etwas damit zu tun haben, eher verkauft werden. Kurzum… das Marktumfeld hat sich für den Stahlhändler noch einmal eingetrübt, eine Besserung ist so schnell wohl nicht in Sicht. Gestern Abend gab das Unternehmen nun bekannt Abschreibungen in Höhe von 270 Millionen Euro auf das Nordamerika-Geschäft vorzunehmen. Eigentlich nicht wirklich verwunderlich, der Titel verliert aber vorbörslich über fünf Prozent.

Für das Gesamtjahr rechnet Klöckner dementsprechend mit einem Konzernverlust in Höhe von 350 bis 380 Millionen Euro. Das operative Ergebnis soll weiterhin im Bereich um die 85 Millionen Euro liegen. Im kommenden Jahr will das Unternehmen aber durch das eingeleitete Restrukturierungsprogramm wieder mit einem deutlichen Anstieg des EBITDA aufwarten. Das hören Klöckner Aktionäre aber auch schon etwas länger, ohne das Besserung eingetreten wäre… Aus charttechnischre Sicht kommt diese Nachricht mal wieder genau zur falschen Zeit, denn damit verbleibt die Aktie nun wohl ganz klar in dem seit langem bestehenden Abwärtstrend. Der mögliche Ausbruch ist erneut passé, das untere Ende des Trendkanals erneut ein mögliches Ziel!

VW und Audi mit erneutem China Rekord, Daimler verliert Ankeraktionär, neue Klage gegen Porsche

Schlag auf Schlag rauschen die guten und auch weniger guten Nachrichten momentan aus der Automobilindustrie herein. Während Daimler einen wichtigen Ankeraktionär verloren hat muss sich Porsche mit einer neuen (aber schon erwarteten) Klage rumschlagen. Nur der VW Konzern feiert einen Rekord nach dem anderen und lässt sich bei dem Erreichen der automobilen Weltherrschaft weder aus der Ruhe noch aus dem Konzept bringen. Heute wurden die neuen Daten aus China verkündet. Demnach hat VW seinen Absatz dort über die letzten neuen Monate wieder deutlich gesteigert. Mit insgesamt 1.52 Millionen abgesetzten Einheiten legte der VW Absatz in China also erneut um satte 17,2 Prozent zu. Die Premium Tochter Audi konnte den China Absatz gar um 31 Prozent (297.100 Autos) gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.

Soweit zu den guten Nachrichten. Für Daimler läuft es derzeit offenbar alles andere als rund. Nach den warnenden Worten von Herrn Zetsche und den angekündigten Sparmaßnahmen hat nun offenbar einer der Ankeraktionäre die Geduld und das Vertrauen verloren. Angesichts der äusserst dürftigen Performance der Daimler Aktie in den letzten Monaten kann man das wohl auch gut verstehen. Nach heutigen Presseberichten hat das Emirat Abu Dhabi seinen gesamten Anteil  an Daimler abgegeben. Offenbar auch weil die Beteiligung sich wegen langfristiger Absicherungsgeschäfte negativ auf die Bilanz auswirke.  Was schon länger öffentlich diskutiert wurde ist nun also eingetreten. Ich glaube es gab erst vor kurzem ein Dementi von Daimler dazu, zumindest hat man gesagt man wisse von nichts. Das dazu! Abu Dhabi hat in jedem Fall sein Schnittchen bei dem Deal gemacht. Eingekauft wurden die Papiere im Jahr 2009 für durchschnittlich 20,27 Euro.

Der Staatsfonds Aabar besitze also keine direkten Stimmrechte mehr an dem Dax -Konzern hält aber noch an Zugriffsrechten auf bis zu 12,75 Prozent der Aktien des Konzerns fest. Nachdem die Katze nun aus dem Sack ist könnte dies sogar positive Folgen für den Aktienkurs haben. Zum einen dürfte dies unter Umständen erklären warum sich der Aktienkurs von Daimler in den letzten Wochen kaum von der Stelle bewegt hat und zum anderen hat sich der FreeFloat dadurch wieder deutlich erhöht, was am Ende auch die Möglichkeit einer (feindlichen?) Übernahme von Daimler wieder erhöht. Im Gegensatz zu den anderen deutschen Herstellern VW, Porsche, Audi und BMW steht Daimler diesbezüglich auf etwas wackeligen Füssen. Für Aktionäre hingegen könnte dieses mögliche Szenario sehr interessant sein, denn für knapp 40 Milliarden Euro ist Daimler doch eigentlich ein Schnäppchen, oder?

Die heutige Meldung über eine erneute Klage der Merckle-Unternehmensgruppe gegen Porsche in Höhe von 213 Millionen Euro habe ich zur Kenntnis genommen. Allerdings sollte man dazu noch erwähnen dass dieses Vorhaben der Merckle Erben nicht neu und schon länger bekannt ist. Bereits im Januar dieses Jahres war bekannt geworden, dass die Merckle-Erben Porsche mit Güteanträgen zu freiwilligen Schadenersatzzahlungen bewegen wollten. Eine aussergerichtliche Einigung ließ sich nicht erzielen da man offenbar bei Porsche die Forderungen als unbegründet angesehen hat. Auch die jetzt eingereichte  Klage hält man natürlich für unbegründet und wird sich entsprechend dagegen verteidigen. Meine Einstellung zu den ausstehenden Klagen gegen Porsche kenne  Sie ja schon. Ich glaube nicht dass man dem Unternehmen irgendwelche Unregelmäßigkeiten wird nachweisen können.

Aus meiner persönlichen Sicht haben nur zwei allzu menschliche Dinge  vorrangig zu den Verlusten vieler Anleger geführt…Gier und Fahrlässigkeit! Und damit meine ich ausdrücklich nicht Porsche! Ich kann nur dringend empfehlen das ganze mediale Grundrauschen zu unterdrücken und sich momentan auf die Price Action und die Charttechnik bei der Porsche Aktie zu konzentrieren, mehr dazu lesen Sie >hier<

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