Guten Morgen liebe Leser, heute beginnt ein neuer spannender Monat an der Börse. Auch der Februar war nach dem fulminanten Januar alles andere als langweilig und ging gestern mit einer bedenklichen Schwäche zu Ende. Nachdem Griechenland nun, nach langem Poker um die Konditionen, gerettet ist :-)) dürften wir von dieser Seite, zumindest für die nächsten Wochen, etwas Ruhe haben. Das Thema wird natürlich schon bald wieder auf den Tisch, kommen und bereits jetzt mehren sich die Stimmen, die sich öffentlich gegen ein drittes Rettungspaket aussprechen. Um so erstaunlicher war allerdings auch die Stärke des Dax im abgelaufenen Monat. Denn betrachtet man mal alle möglichen Risikofaktoren wie Griechenland, Portugal, den Iran und auch die unsägliche Schmuddelkampagne um unseren Bundespräsidenten, dann ist es doch erstaunlich dass sich der Index in dieser Zeit so stabil halten konnte.
Die Berichtssaison zum abgelaufenen Geschäftsjahr hat hier sicherlich seit ihrem Start gute Schützenhilfe geleistet, wenn auch nicht mit dem überzeugenden Ergebnis das von vielen Analysten und Marktteilnehmern erwartet wurde. Insgesamt waren die vorgelegten Zahlenwerke aber doch recht zufriedenstellend. So konnten beispielsweise von den 500 im S&P gelisteten Unternehmen bislang über 60 Prozent positiv überzeugen. Bei den deutschen Standardwerten sah die Bilanz des letzten Jahres ähnlich aus. Die Berichtssaison neigt sich nun aber dem Ende zu, und dürfte somit nicht mehr für frische Impulse an den Kapitalmärkten sorgen. Der Markt hat somit bereits vor Tagen angefangen sich wieder auf die harten konjunkturellen Daten zu fokussieren.
Die Rede des FED Präsidenten Ben Bernanke, der gestern den Markt etwas durch gerüttelt hat, spielte dabei für die künftige Entwicklung der Indizes keine ganz unwesentliche Rolle. Bernanke warnte eindringlich vor allzu viel Euphorie an den Aktienmärkten und ließ durchblicken, dass man seitens der FED in absehbarer Zeit nun wohl doch nicht an ein weiteres Liquiditätsprogramm a la QE3 denke. Denn insbesondere eine deutlich inflationäre Entwicklung bereitet dem Fed Chef nun offensichtliche Kopfschmerzen. Der Markt zeigte sich prompt verstimmt, denn auch der zuvor aufgelegte umfangreiche Tender der Europäischen Zentralbank über 500 Milliarden Euro konnte die Börsen nicht mehr so recht stimulieren. Am härtesten trafen dies Aussagen der Fed erneut den Rohstoffmarkt. Insbesondere Gold und Silber brachen geradezu dramatisch ein. Hier ist für die kommenden Wochen erst einmal Vorsicht angesagt.
Meine Erwartungen für den Monat März bleibt somit unverändert. Ich rechne immer noch damit, dass es in diesem Monat bereits etwas ungemütlicher werden könnte. Die Zeit des ruhigen und stetigen Anstiegs der Indizes dürfte erst einmal vorbei sein. Wir befinden uns nun in der ersten nennenswerten Konsolidierungsphase seit dem Ausbruch der Börsen der kurz vor Weihnachten 2011 begann. Deutliche Ausschläge in beide Richtungen sind nun möglich. Nachdem der DAX nun zum zweiten Mal an der 7.000er Marke gescheitert ist stehen die Chancen für eine etwas umfangreichere Korrektur an den Märkten nicht schlecht. Diese würde dann auch allen Akteuren, die bislang doch eher mit zwei weinenden Augen an der Seitenlinie standen, einen Einstieg ermöglichen.
Eine genauere Chartanalyse des Dax, sowie meine Beurteilung zu den kommenden Bewegungen am Markt erhalten Sie wie gewohnt mit dem nächsten Investors Inside Newsletter.