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Tesla – Kommt jetzt der Absturz auf 143,- Dollar?

Ich bin schon einigermaßen überrascht darüber, dass bei der Tesla Aktie nicht nur der jüngst sehr negative Kursverlauf eine Würdigung in den einschlägigen Medien erfahren hat, sondern  sich offenbar auch niemand so richtig über das aktuelle Chartbild bei der Aktie Gedanken macht. Zumindest habe ich nichts Brauchbares darüber gefunden… Dementsprechend möchte ich zum Beginn der heutigen Handelswoche kurz darauf hinweisen in welch entscheidender Situation sich die Aktie nun befindet. Hopp oder Top ..sozusagen!

Wie schon eben erwähnt, macht sich offenbar kein Charttechniker dieser Welt Gedanken darüber, was eigentlich offensichtlich ist. Mit dem Kursverlauf vom vergangenen Freitag ist die Aktie nun in eine entscheidende Phase eingetreten. Zum einen wurde das offene Gap bei 222,- Dollar geschlossen. Ausserdem wurde die hier eingezeichnete Trendlinie (grün) von oben getestet. Ein Rückfall in die hier eingezeichnete „Broadening Wege“ wäre entsprechend negativ. Und … last but not least…  ergibt sich aus dem Kursverlauf des letzten halben Jahres nun eine übergeordnete SSKSS, Schulter-Schulter-Kopf-Schulter-Schulter Formation, die mit dem Unterschreiten der Marke um die 217,- Dollar aktiviert werden könnte.

Die Tesla Aktie vor dem Absturz

Die Kursziele die sich daraus ergeben würden traut man sich ja fast gar nicht zu nennen, nachdem die Aktie bislang ja nur eine Richtung kannte. Auch auf die Gefahr hin für verrückt gehalten zu werden…. das Hoch lag bei 291,63 Dollar, die Nackenlinie ist bei ca, 217 Dollar, womit sich ein Abwärtspotenzial von ca. 74,- Dollar und ein Kursziel von 143,- Dollar ergeben würde! Abschließend möchte ich auch noch einmal kurz daran erinnern, dass der langfristige Aufwärtstrend bei der Tesla Aktie ebenfalls kürzlich gebrochen wurde. Dieser befindet sich derzeit bei ca 237,- Dollar. Selten habe ich so viele negative Faktoren bei einer Aktie gefunden die immer noch so bedingungslos von Ihren Anhängern geliebt wird!

Kurzum, die Situation ist brenzlig und megaspannend zugleich. Fällt die Aktie nicht durch die genannte Unterstützung, dann ist hier wohl ein guter Einstieg für eine neue Long-Spekulation zu finden. Entspannung gibt es aber erst wieder wenn die Aktie den langfristigen Aufwärtstrend zurückerobert. Demgegenüber steht, aus meiner Sicht, ein unverhältnismäßig hohes Risiko. Tesla hin Tesla her, das Chartmuster ist absolut negativ zu werten und eine glasklare Top-Formation. Warten Sie klare Signale ab und handelt Sie dann entsprechend auf der einen oder anderen Seite. Mir persönlich erscheint die Short-Seite aus den genannten Gründen deutlich naheliegender zu sein.

P.S. Interessanterweise entspricht das genannten Kursziel von 143,- Dollar ungefähr einer 50-prozentigen Korrektur des gesamten Anstiegs der Aktie, was wiederum aus charttechnischer Sicht mustergültig wäre 😉

DAX Chartanalyse – logarithmisch oder arithmetisch?

Nach meiner gestrigen Darstellung der aktuellen Situation im S&P 500 und auch im DAX, möchte ich heute Ihren Blickwinkel auf eine andere Art von Beobachtung richten, die man gelegentlich auf den Seiten einiger Charttechnicker finden kann. Es geht weiterhin um die spannende Frage wo genau, oder wenigstens ungefähr, wir uns im aktuellen Börsenzyklus befinden KÖNNTEN. Ob demnächst ein starker Rücksetzer, eine Konsolidierung oder die Fortsetzung der starken Aufwärtsbewegung zu erwarten ist kann auch dadurch nicht abschließend beurteilt werden. Dennoch ermöglicht diese Art der Analyse aber zumindest einen anderen Blickwinkel auf so manchen Chart.

Um sich ein etwas klareres Bild zu verschaffen nutzen manche Charttechniker bei der Betrachtung eines Trends oder übergeordneten Musters gerne die logarithmische Darstellung eines Charts. Das hat auch durchaus in manchen Fällen seine Daseinsberechtigung. Denn anstelle der arithmetischen Betrachtung (Die Veränderung des tatsächlichen Punktenstandes oder Kurses) eines Charts, bildet dieser dann die prozentuale Veränderung eines Index oder einer Aktie ab.

Der Unterschied ist schnell anhand eines einfachen Beispiels erklärt… Steigt der DAX von 5.000 auf 6.000 Punkte hat er 20 Prozent zugelegt, ein Anstieg von bspw. 7.000 Punkten auf 8.000 Punkte entspricht aber nur einem Zuwachs von 14,2 Prozent. Diese unterschiedlichen Wertzuwächse werden in einem arithmetischen Chart also nicht entsprechend dargestellt, weil in beiden Fällen 1.000 Punkte hinzu gewonnen wurden. Der Gewinn für den Anleger war aber im zweiten Fall deutlich geringer.

 

Dax Chart langfristig logarithmisch

 

Dennoch möchte ich Ihnen heute kurz zeigen, warum ich die Beurteilung der aktuellen Lage auf der logarithmischen Basis für ungeeignet halte. Unabhängig davon, verschafft ein logarithmischer Chart jedem Anleger aber ein etwas besseres Bild davon, wie stark der Anstieg des Dax in den letzten 12 Monaten tatsächlich gewesen ist und alleine das ist schon eine wichtige Erkenntnis. Denn schenkt man den medialen Super-Rally-Artikeln und TV Beiträgen allzu viel Aufmerksamkeit, ohne das Gehörte ins rechte Licht zur rücken, kann man als Anleger schon mal leicht die Orientierung verlieren…!

Der Chart zeigt den DAX in der wöchentlichen Darstellung. Hier habe ich – genau wie gestern – ein paar Linien eingezogen die als Orientierungshilfe dienen sollen. Der Trend ist klar aufwärts gerichtet, wenn auch deutlich zu erkennen ist, dass die prozentuale Dynamik in der Aufwärtsbewegung 2009 bis 2011 deutlich größer war, als dies in der aktuellen Hausse-Phase der Fall ist. Denn hätten wir heute eine ähnliche Dynamik, müsste der DAX bereits bei ca. 10.500 Punkte stehen (siehe Projektion in pink) Auch vom zeitlichen Ablauf wäre der übergeordnete Zyklus (türkis) bereits im Juli beendet gewesen, wenn man davon ausgeht dass sich Zyklen in ähnlicher Weise wiederholen.

Am Ende sollte man auch nicht vergessen, dass es sich bei dem durch die Lehman-Pleite verursachten Absturz der Börsen bis in das Jahr 2009 hinein, um ein ungewöhnliches Ereignis gehandelt hat, dass zu vorübergehenden Übertreibung nach unten führte. Diese Übertreibungsphase wurde in der Hausse 2009 bis 2011 weitestgehend korrigiert und war somit auch entsprechend dynamisch. Gleiches ist dann im Jahr 2011 noch einmal durch die Euro Krise entstanden. Der erste Anstieg war somit auch hier dynamischer als der stetige Zuwachs des Jahres 2013.

Grundsätzlich stellt sich mir also die Frage, warum man den DAX heute eher aus logarithmischer als aus arithmetischer Sicht betrachten sollte? Dies würde ja auch bedeuten, dass die Gewinne und damit die Bewertungen aller im Deutschen Leitindex gelisteten Unternehmen, entsprechend linear wachsen müssten. Was sicherlich nicht der Fall ist und schon gar nicht in diesem Umfeld!

Somit habe ich mir erlaubt am Ende noch einen weiteren Zyklus in den Chart einzuzeichnen, denn ich – wenn überhaupt -für wahrscheinlicher halte als einen direkten Anstieg bis an die obere Begrenzung des Trendkanals. Mit einem so dargestellten und möglichen Kursverlauf wäre dann auch den diversen Wellen-Theorien genüge getan und am Ende würde die Projektion auch unter logarithmischen Gesichtspunkten wieder etwas mehr Sinn ergeben. Grundsätzlich halte ich aber einen rein mathematischen Ansatz zu Berechnung von künftigen Kurszielen bei einem Index für eher unsinnig. Bei einem global aufgestellten Unternehmen mit entsprechend stetigen Gewinnen mag das andres sein.

Denken Sie also daran, wenn Sie demnächst mal wieder einen logarithmischen DAX Chart präsentiert bekommen.

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