Die letzte Woche war heftig, man kann es nicht anders sagen! Die von uns schon seit längerem erwartete Korrektur ist nun voll eingetreten, und die zuvor heile Welt der Börsianer wurde einmal mehr erschüttert. Nicht nur die teilweise beunruhigenden Nachrichten aus China sondern insbesondere das „Schreckgespenst Eurozone“, und die mangelnde Aussicht auf weitere Kapitalspritzen der Notenbanken sorgen erneut für fluchtartige Bewegungen, raus aus den Aktienmärkten. Offenbar haben Anleger wieder einmal von jetzt auf gleich in den Krisenmodus geschaltet. Die Angst ist zurück, und das ändert – zumindest auf der kurzfristigen Ebene – alles!
Während sich der amerikanische Aktienmarkt in den vergangenen Wochen noch sehr stabil präsentiert hatte begann diese Schwäche im DAX bereits vor geraumer Zeit, und mahnte zur Vorsicht. Insgesamt bleibt das übergeordnete Bild aber weiterhin positiv, auch wenn der Glaube daran, aufgrund der teilweise heftigen Verluste der letzten Woche, nun einer weiteren schweren Prüfung unterzogen wird. Die US Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht worden sind, werfen ihren Schatten nun auch in der neuen Woche voraus, und lassen zunächst weiter fallende Kurse erwarten. Ein kurzer Blick auf den DAX Chart verrät somit wohin die Reise kurzfristig wohl gehen wird.
Das vorrangige Ziel der Aufwärtsbewegung, den Kreuzwiderstand um die 7.200 Punkte zu überwinden, ist gescheitert. Die Abwärtsdynamik der aktuellen Bewegung ruft nun das untere Trading-Ziel auf den Plan. Auch mit einem Test der Unterstützungszone zwischen 6.500 und 6.400 Punkten muss somit wahrscheinlich gerechnet werden. Im günstigsten Fall kann die Abwärtsbewegung schon beim 38ger Fibonacci Retracement von 6.590 Punkten gestoppt werden. Damit ist nicht nur der steile Aufwärtstrend seit Dezember endgültig gebrochen, sondern auch der etwas flacher verlaufende Trend der letzten Wochen in Gefahr.
Jedoch kann noch keineswegs ausgeschlossen werden dass wir im Anschluss an diese Kursbewegung eine erneut stärkere Aufwärtsbewegung sehen, denn wie immer gibt es zwei Seiten einer Interpretation der vorangegangenen Ereignisse. Die Ankündigung Bernankes nun vorerst keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen um den Markt zu stimulieren könnte man durchaus auch dahingehend deuten, dass die US Konjunktur auf einem guten Wege ist die gesteckten Ziele nun aus eigener Kraft zu erreichen, zumindest lassen dies die jüngsten Daten vermuten. Die bislang geschaffene Liquidität sollte ihren Weg weiterhin in die Aktienmärkte finden, denn dies ist kein Prozess der von heute auf morgen einfach abreißen wird.
Spannend bleibt auch heute die Reaktion der US Märkte auf die Arbeitsmarktdaten. Während die Non Farm Gehaltsabrechnungen deutlich unter den Erwartungen geblieben sind konnte die Arbeitslosenquote in den USA dennoch von 8,3 auf 8,2 Prozent verbessert werden. Auch wenn die Futures also momentan auf einen sehr schwachen Markt hindeuten bleibt somit noch abzuwarten ob dies bis zum Handelsschluss auch so bleiben wird. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute erst einmal einen erholsamen Ostermontag und morgen entsprechend gute Nerven um die richtigen Entscheidungen zu treffen.