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Der Euro im freien Fall

In der vergangenen Woche schrieb ich…“Was waren das doch für tolle Zeiten als die gute alte Deutsche Mark noch etwas wert war. Es gab Lire, Pesos, Drachmen, Schilling, Francs…, jedes Land hatte seine eigene Währung und gab es irgendwo Probleme, dann konnte die heiße Luft entweichen indem man eine Währung des betroffenen Landes auf- oder abgewertet hat. Heute haben wir uns selber dieser Möglichkeit beraubt, und das ist jetzt die Quittung dafür. Ach, Du schöne alte D-Mark, komm bitte wieder zurück!“ Die Problematik bei einer wiederkehrenden D-Mark ist aber wohl, dass im Moment niemand so genau sagen kann was diese dann wert sein dürfte. Die Wahrscheinlichkeit eines Umtauschkurses von 1,95 und ein paar Zerdrückten zum Euro sehe ich als relativ gering an. Die Befürchtung eines weiteren extremen Kaufkraftverlustes, ähnlich wie bei der Euro Einführung hingegen als sehr hoch.

Die öffentlichen Diskussionen um einen Rückschritt zur alten, und gut bewährten D- Mark werden immer intensiver. Heute konnte man wiedermal schöne Berichte um eine sogenannte D-Mark 2.0 oder einen nordischen Euro lesen. Die Möglichkeit einer baldigen Währungsreform wird nun offen diskutiert. Das ist zwar irgendwie verständlich, aber wenig hilfreich in der jetzigen Situation und beängstigend für die Bürger. Die Meinungsmache der Presse sorgt für Panik bei den Verbrauchern und Anlegern, Newsletter mit Horrorszenarien haben wieder einmal Hochkonjunktur und versuchen die Anlagenot Ihrer Leser für sich zu nutzen. Gold stieg zuletzt deutlich an, der Euro hingegen scheint ins Bodenlose fallen zu wollen.

Persönlich halte ich den Euro in seiner jetzigen Form für gescheitert…wie oben schon erwähnt war bereits der mit der Einführung des Euro einhergehende Kaufkraftverlust für uns Deutsche ein herber Schlag. Man wollte zu viel in zu kurzer Zeit und hat auch die schwachen Länder in die Union aufgenommen ohne sich offensichtlich des Risikos und der gesamten Tragweite dieser Entscheidung bewusst zu sein. Sich dies einzugestehen ist eine Sache, aber dies dann öffentlich zuzugeben eine ganz andere. Wir werden einen neuen Euro brauchen, der stärker ist als der alte, und dies geht wohl dann auch unter Umständen einher mit dem Ausschluss einiger Mitgliedsländer. Vielleicht zaubert aber auch irgend ein Politiker eine völlig Neue Währung aus dem Hut und möchte sich damit unsterblich machen…

Ansonsten wird wohl folgendes passieren müssen. Ähnlich wie in dem oben beschriebenen Szenario als es noch die verschiedenen Währungen in Europa gab könnte heute innerhalb der Währungsunion ein Ausgleich nur mittels Inflation geschehen. Das heißt, man müsste in den starken Ländern die Inflation so in die Höhe treiben das die schwachen Länder davon profitieren. Inflationsraten von 10 Prozent oder mehr jährlich in Deutschland wären damit wohl sehr wahrscheinlich. Sicherlich ist dies aber kein Szenario was der deutsche oder französische Verbraucher sich wünschen kann. Aufstände und Unruhen würde ich dann auch hierzulande nicht mehr ausschließen..

Mein Fazit bleibt, selbst wenn keines der Mitgliedsländer bankrott geht und selbst wenn wir Europäer diese Krise irgendwie überstehen werden dürfte man inzwischen erkannt haben, dass der Euro viel zu anfällig ist und sich in Krisenzeiten so nicht bewährt hat. Es muss etwas Neues her und es muss sich deutlich etwas ändern im Euroraum. Die Regulierung der Finanzmärkte ist und bleibt da sicherlich ein wichtiges Thema. Das hemmungslose wirtschaften der Politiker mit unseren Steuergeldern ist aber ein noch entscheidenderer Punkt für ein dauerhaftes Gelingen. Jedem Bürger ist klar, dass er dauerhaft nicht mehr Geld ausgeben kann als er einnimmt. Nur bei den Politikern scheint dieses „Anti-Verschuldungs-Gen“ irgendwie zu fehlen. Jahrzehnte lange Misswirtschaft wird sich früher oder später rächen..heute bei den Griechen und übermorgen vielleicht bei uns…

Die Porsche Aktie ist angeschlagen..

Es waren die schlechten Nachrichten, über die US Sammelklagen die den Kurs der Porsche Aktie nachhaltig verändert haben. Nun befindet sich der Titel weiter im deutlichen Abwärtstrend und hat heute sogar die wichtige Marke von 40,- Euro wieder unterschritten. Charttechnisch hat sich das Bild nun weiter deutlich eingetrübt. Die drohenden Milliardenklagen dürften noch eine ganze Weile auf dem Kurs lasten. Eine kleine Unterstützung für die Aktie sollte bei ca 38,80 Euro liegen. Wir rechnen aber eher mit dem baldigen Erreichen der doppelten Unterstützung bei 36,- Euro. Hier sehen wir dann allerdings, bei alle Unsicherheiten, einen soliden Boden für einen erneuten Anstieg der Aktie.

Vor zwei Tagen musst auch noch ein rückläufiger Absatz in den USA verkündet werden. Wie zu erwarten war ist dabei insbesondere der Verkauf der Cayenne reihe nicht nur ins stottern geraten sondern fiel eher katastrophal aus. Ein Minus von 63 Prozent bei dem Porsche Geländewagen unterstreicht unsere Theorie darüber das diese Baureihe wohl lieber eingestellt werden sollte. Die Zeiten haben sich eben gravierend geändert! „Back to the Roots“ wäre wohl das richtige Konzept um den Konzern wieder auf Profitabilität zu trimmen. Porsche stand immer für erstklassige Sportwagen und weniger für spritschluckende -möchtegern Off Roader die überwiegend wohlhabende Hausfrauen nutzen, um Ihre Kinder in die Schule zu fahren oder ihre täglichen Einkäufe zu erledigen.

Dies zeigen auch die Absatzzahlen des neuen (und sogar familienfreundlichen) Panamera. Während fast alle Segmente stagniert haben konnte beim Viersitzer ein deutliches Absatzplus erzielt werden. Der Panamera verkörpert wohl mehr denn je den Geist Ferdinand Porsches, bis auf den 911er natürlich der wohl immer der einzig wahre Porsche für die Fans der Zuffenhausener Autoschmiede bleiben wird. Der Panamera hat aber wohl das Zeug um bald ein ebenbürtiger Gegner im Wettlauf um die besten Absatzzahlen zu werden…Und genau dieser Umstand könnte Porsche irgedwann wieder zu einem ganz großen und vielleicht dem profitabelsten Autobauer der Welt machen….Bis dahin werden aber noch einige Schlaglöcher zu umfahren sein!!

Tag der Entscheidung!

Mit einem kleinen Endspurt schaffte es der Dax gestern Abend noch über die so wichtige Marke von 6.140 Punkten. Damit dürfte die charttechnische Situation im Dax sich wieder deutlich aufgehellt haben. Kann der Widerstandsbereich zwischen 6.140 und 6.150 Punkten heute wieder nachhaltig überwunden werden dürften das nächsten Ziel des deutschen Leitindex jetzt wieder bei 6.200 bis 6.300 Punkten liegen, und somit die Aufwärtsbewegung fortführen. Theoretisch sind nun auch wieder neue Höchststände denkbar.

Aber Vorsicht! Bei aller Euphorie und der guten Performance der US Indizes gestern bleibt die Frage nach dem möglichen Fehlsignal. Auch dieses Szenario ist immer noch denkbar. Würde heißen, dass die starken Abverkäufe diese Woche nur kurz durch eine technische Gegenreaktion (gestern) unterbrochen wurden, um dann eventuell schon heute in tiefere Regionen, mit Kursziel 5.900 Punkten aufzutauchen. Beide Szenarien sind denkbar und ähnlich wahrscheinlich. Heute dürfte also die Entscheidung über die weitere Richtung für die kommenden Tage und Wochen an den Börsen fallen.

Gestützt durch die Zinsentscheidung der FED sowie gute bis sehr gute Unternehmensdaten sollte der Trend eigentlich weiter nach oben zeigen. Auch heute wieder konnten einige Unternehmen erfreuliches an Ihre Anleger verkünden. Samsung, der weltweit grösste Produzent von Speicherchips, LCD-Flachbildschirm-Fernsehern sowie die Nummer zwei des Handy-Marktes konnte seinen Umsatz um 21 Prozent auf 34,64 Billionen Won deutlich steigern. Der Gewinn kletterte in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich auf das Siebenfache, er lag bei knapp vier Billionen Won oder umgerechnet 2,7 Mrd Euro.

Der Handelskonzern Metro hat im ersten Quartal Umsatz und Ergebnis gesteigert.Insgesamt steigerte der Konzern den Angaben zufolge die Erlöse von Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro. Besonders profitieren konnte der Konzern durch die wirtschaftliche Erholung in Westeuropa und Asien. In Osteuropa zeigten die Märkte dagegen weiterhin eine eher schwache Tendenz.

Heute dürfte also der richtige Tag sein, um seine Stopp Loss Orders entsprechend zu überarbeiten. Für den Fall eines weiteren Absturzes ist man damit gut gerüstet. Setzen sie die Orders nicht zu knapp! Der Markt bleibt extrem volatil, und es besteht dann immer die Gefahr unglücklich ausgestoppt zu werden.

Unsere Depotwerte sind alle auf Kurs und  werden bei günstigem Umfeld auch weiter laufen. Manchen von den Aktien stehen erst ganz am Anfang einer langen Aufwärtsbewegung. Dennoch, wenn der Markt kippt ist es besser erst einmal zu verkaufen und dann später wieder einzusteigen. Wir haben im Februar gesehen wie schnell die Börsen weit nach unten rutschen können. Schonen Sie also ihre Nerven – und seien Sie immer konsequent in Ihrem Handeln an der Börse. Denke Sie daran, heute dürfte der Tag der Entscheidung sein…in unserer Samstagsausgabe des Investors Inside Newsletters finden Sie u.a. eine Kursanalyse von Martin Brosy zur Microsoft Aktie…

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

Und jetzt auch noch Spanien?

Wo geht die Reise hin, werden sich viele Anleger nun Fragen. Der Dax hat gestern kräftig nachgegeben und konnte sich nur mit Mühe über der Marke von 6.020 Punkten halten. Heute wurde diese Marke durchbrochen und sogar die 6.000 Punkte im Dax zunächst deutlich unterschritten. Ich gehe nicht davon aus das diese Marke schon so bald wieder zurückerobert werden kann. Weitere Abschläge bis zur Marke von 5.900 Punkten sind in dieser Woche wohl noch möglich, vielleicht sogar 5.800 Punkte! Spätestens da wird es wieder spannend für mittelfristig orientierte Anleger. Wir befinden uns aktuell irgendwo zwischen der zweiten Phase der Hausse und der dritten. Vergleicht man die Bewegungen des Dax mit denen nach dem Platzen der Dot-Com.Blase, also die Jahre 2003 und 2004 fällt immer wieder auf das die Entwicklung des Deutschen Leitindex in den Jahren 2009 und 2010 nahezu identisch verlaufen ist.

Und wiedermal punktgenau steht nun eine Konsolidierung auf der Tagesordnung die uns nun in den Bereich der oben genannten Marken führen sollte. Im Anschluss sollte noch einmal die finale Rally starten die dem Dax dann einen Zuwachs von 1.000 bis 1.200 Punkte bescheren könnte. Zunächst einmal sollte aber die aktuelle Situation genauer beobachtet werden. der Unterschied zu den Jahren 2003 und 2004 ist nämlich ein nicht ganz unwichtiger…Damals gab es keinerlei Anzeichen von irgend welchen Krisen, kein Griechenland oder befürchteten Dominoeffekt der Eurostaaten. Diese Faktoren und den weiteren Verfall des Euro muss man heute in diese Ãœberlegungen mit einfließen lassen. Das Worst Case Szenario sieht also ein wenig anders aus..Bei aller Parallelität der Dax-Entwicklung in diesen Jahren sollte man auf Grund dieser Situation einen tiefer gehenden Abschlag bis auf das Level von 5.400 Punkten zumindest einmal im Hinterkopf behalten.

Bei den US Indizes sieht das Bild etwas freundlicher aus. Der S&P 500 konsolidiert ebenfalls durch, was aber noch als gesund bezeichnet werden kann. Ein weiteres Abrutschen bis zur Marke von 1.145 Punkten halte ich für sehr wahrscheinlich und wäre aus charttechnischer Sicht ein gutes Fundament für einen weiteren Anstieg. Ähnlich sieht die Situation beim Dow Jones aus. Bei einem Punktestand von 10.700 könnte der Index dann wieder nachhaltig nach oben drehen. Spätestens an diesen Marken sollte man also schon einmal wieder Ausschau nach Schnäppchen halten. Ich hatte ja bereits gestern geschrieben, dass eine Teilinvestition des zur Verfügung stehenden Geldes in US Aktien angesichts der Unsicherheiten in Europa vielleicht keine schlechte Idee ist…

Kurzum, wir befinden uns aktuell in einer ungewissen Situation mit einem deutlichen Ãœberhang auf der Negativseite. Natürlich sprechen die Konjunktur- und Unternehmensdaten wieder eine deutlich freundlichere Sprache, dennoch sind die Folgen der Europa Krise nicht zu unterschätzen, und werden dann, wenn es jetzt noch dicker kommen sollte, alles andere überschatten. Es ist also weiter extreme Vorsicht angebracht. Ich habe wie Sie wissen meine Bestände in der letzte Woche nahezu komplett aufgelöst und freue mich bereits jetzt die gleichen Positionen heute schon wieder bis zu 10% günstiger kaufen zu können. Natürlich nur theoretisch, denn ich warte noch etwas ab…Erfolgreiches Swing-Trading funktioniert eben nur wenn man sich an die Regeln hält 😉 … Jetzt wird wohl erst einmal Spanien zum beherrschenden Thema!

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