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Tesla enttäuscht und Elon Musk macht einen großen Fehler…

Ganz anders als bei Apple sieht es bei der Elektroauto-Schmiede Tesla aus! Während Apple den Aktienkurs durch immer höhere Verkaufszahlen steigert, ist bei Tesla nun allmählich die Zeit angebrochen in der die erste große Euphorie abebbt. Sinngemäß wurden die Anleger bei der Zahlenvorlage gestern auch kräftig enttäuscht. Mit einem Umsatz von 957 Millionen Dollar nach 615 Millionen Dollar lag Tesla deutlich unter den Erwartungen. Ebenso enttäuschte die Anzahl der tatsächlich verkauften Autos mit nur 9.834 Stück der 11.627 in diesem Zeitraum produzierten Fahrzeuge. Der Verlust des Unternehmens stieg in dem Zeitraum von 16 auf nunmehr 107 Millionen US Dollar. Die Aktie fiel nachbörslich um 5,45 Prozent…

Damit wird klar dass Tesla mit den selbst gesteckten Zielen momentan nicht mithalten kann. Umso verwunderlicher ist es, dass Firmenchef Elon Musk in einer solchen Situation die These aufstellt, dass Tesla in 10 Jahren soviel wert sein werde wie Apple heute – nämlich 700 Milliarden US Dollar! Na, wenn er da mal nicht etwas über das Ziel hinausgeschossen ist der gute Elon! Diese Aussage hatte ich persönlich für den ersten richtig großen Fehler den Musk nun gemacht hat! Damit wird er bzw. Tesla wohl auf Jahre an den „geheimen“ Erwartungen des Marktes gemessen, denen er höchstwahrscheinlich ständig deutlich hinterher hinken wird, und die selbstgesteckten Ziele niemals erreichen wird. Eine Bewertung von 700 Milliarden Dollar entspräche heute ungefähr der Marktkapitalisierung der 10 größten Autobauer dieser Welt zusammen…!

Das war auch das was ich in dem Artikel gestern mit dem großen weißen Kaninchen gemein habe… Wer in der Vergangenheit aufgepasst hat, weiß dass Elon Musk es hervorragend versteht, nicht so gut gelaufene Dinge durch Verbalerotik zu kompensieren – hat ja bisher auch immer geklappt! Ich denke aber nicht, dass diese Strategie dauerhaft funktionieren wird, wenn eigene Prognosen nicht gehalten werden können. Einen direkten Vergleich mit dem was bei Apple gerade passiert sollte man also besser nicht anstellen! Man darf somit sehr gespannt sein wie sich die Aktie des Autobauers nun in den kommenden Tagen verhalten wird. Aus charttechnischer Sicht kann mich die Tesla Aktie jedenfalls schon länger nicht mehr überzeugen… aber wer weiß… vielleicht setzen die Anleger jetzt gleich wieder auf die prognostizierte Apple Bewertung?!

Die Bilfinger Aktie vor erneutem Ausbruch in Richtung 54,- Euro?

Das Bankhaus Lampe hat heute sein Kursziel für die Bilfinger Berger Aktie angepasst bzw. die Empfehlung von Halten auf nun Kaufen gesetzt. Zwar sieht man das Kursziel nun nur noch bei 53,- statt zuvor 56,- Euro, aber aus rein charttechnischer Betrachtung könnte das Analysenhaus damit goldrichtig liegen. Auch ich bin ja nun seit längerem schon hier engagiert und vertrete die Meinung, dass man als Aktionär das katastrophale Jahr 2014 abhaken, und nach vorne schauen sollte.

Der Baukonzern konnte zuletzt den Verkauf eines Großteils des Ingenieurbaugeschäfts an die Schweizer Implenia AG verkünden, was ich als ersten Schritt in die richtige Richtung erachte. Letztlich kommt es aber nicht darauf an was man so „erachtet“ sondern viel mehr ist immer wieder das was man tatsächlich sehen kann ausschlaggebend für eine Anlageentscheidung. Und da gibt es erneut ganz hoffnungsvolle Signale …

Anschlussanalyse Bilfinger Berger Aktie

Anschließend an den letzten Artikel zur Bilfinger Aktie in dem ich auf die Rebound Chance hingewiesen habe, und der Vorstellung der Aktie als Turnarround Kandidaten 2015,  möchte ich Ihnen nun kurz die wahrscheinliche Fortsetzung der Geschichte präsentieren. Wie damals beschrieben, ist die Aktie nun an den entscheidenden Ausgangspunkt für die nächste Aufwärtswelle herabgelaufen und hat den Abwärtstrend nach oben verlassen.  Der Re-Test dieses Bereiches verlief ebenfalls mustergültig, sodass man davon ausgehen kann, dass das neue Chartsignal demnächst getriggert wird.

Die Rede ist einmal mehr von einer sogenannten Tassen-Formation, deren Kursziel sich aus dem Abstand zwischen dem Tiefpunkt des Tassen-Bodens und dem Tassenrand bemisst. Im Falle Bilfinger würde dies also bedeuten, dass mit dem Überschreiten des letzten Hochs bei ca 47,85 Euro ein neues Kursziel von 54,20 Euro in greifbare Nähe rückt. Das faszinierende daran ist, dass dieses Kursziel dann genau im Bereich der hier vor Wochen eingezeichneten grünen Linie liegen würde. Einen Test der oberen Begrenzung der übergeordneten Keilformation halte ich somit für immer wahrscheinlicher!

Nordex Aktie mit starkem Kaufsignal… aber!

Endlich! Möchte man schon fast schreiben…nach dem Rumgeeiere der letzten Wochen  hat die Nordex Aktie das längst überfällige Kaufsignal generiert, dass ich persönlich bereits vor fast zwei Wochen erwartet hatte. An der Vorlage des Quartalsberichtes gab es nichts auszusetzen, sodass bereits vor einigen Tagen eine entsprechende Kursreaktion hätte erfolgen sollen, diese ließ aber etwas auf sich warten. Unter relativ hohen Umsätzen und mit deutlicher Dynamik ist die Aktie des Windanlagenbauers nun aber über die letzte Hürde bei ca. 15,50 Euro geklettert. Der Weg ist damit aus charttechnischer Sicht erst einmal frei bis in den Bereich der alten Hochstände vom Juni, bei 17,- Euro. Dennoch scheint die Aktie in diesem straken Umfeld nicht so richtig anspringen zu wollen…

Nordex Aktie Ausbruch und Kursziele

Hauptgrund für die schleppende Performance dürfte der nach wie vor schwache Ölpreis sein, der Energiegewinnung aus regenerativen Quellen insgesamt unattraktiver erscheinen lässt. Nach einer kurzen Erholung am Wochenende zeigt der Ölpreis nun bereits wieder Schwäche, was sich also umgehend in den Aktienkursen der meisten Solar- und Windkraft-Aktien niederschlägt. Ernsthafte Unterstützung werden die Aktien aus dem Sektor also erst erhalten, wenn Öl echte Anzeichen einer Trendwende zeigt. Dennoch, der Nordex Chart weckt Hoffnungen auf mehr, bzw. dürfte die Korrektur in der Aktie endgültig abgeschlossen sein. Die Chancen liegen jetzt eindeutig wieder auf der Oberseite.

Gelingt der Anstieg bis auf die genannten 17,- Euro Marke, gehe ich sogar von Kursen um die 19,- bis 20,- Euro in absehbarer Zeit aus. Mein persönliches Kursziel liegt nun bei mindestens 18,30 Euro bis zum Jahresende. Ich halte aber im Vorfeld dieser zu erwartenden Bewegung auch einen Re-Test der letzten Hürde bei 15,50 Euro für nicht ausgeschlossen. Denn, ein solcher Rücksetzer würde das gesamte Setup nach dem starken Anstieg der letzten Wochen gesünder aussehen lassen. Spätestens dieser mögliche Rücksetzer sollte somit die perfekte Kaufgelegenheit vor dem nächsten Anstieg darstellen.

Nordex – bald wieder kaufen, aber wo?

Im Zuge der aktuell (endlich!) laufenden Korrektur an den internationalen Finanzmärkten möchte ich Ihnen in den kommenden Tagen ein paar interessante Setups vorstellen:

Die Nordex Aktie befindet sich in dem allgemein schwachen Börsenumfeld erneut in der Abwärtsbewegung. Anleger gaben gestern die starke Unterstützungszone zwischen 13,90 und 14,- Euro auf, woraufhin die Aktie noch einmal kräftig abgetaucht ist. Leser dieses Blogs wissen dass ich schon seit längerem mit einem Rücksetzer bei der Aktie gerechnet habe. Nicht dass ich mir deswegen nun selber auf die Schulter klopfen möchte, wie andere Vertreter meiner Zunft dies allzu gerne tun, vielmehr ist es nun an der Zeit wieder etwas näher hinzusehen, da die Aktie sich meinem ersten Einstiegs-Ziel nähert.

Ich möchte noch kurz erwähnen, dass ich eigentlich kein echter Fan der Nordex Aktie bin, diese aber nicht zuletzt deswegen interessant erscheint weil einige Börsenmedien sich auf diesen Titel eingeschossen haben und dementsprechend viele Privatanleger hier an steigenden Kursen interessiert sind.

Nordex Aktie Chart Analyse mit offenem Gap

Mit dem gestrigen Rutsch der Aktie unter die 14,- Euro Marke scheint es nun durchaus möglich zu sein, dass wir kurzfristig einen weiteren Rücksetzer bis in den Bereich um die 12,88 Euro sehen werden. Zunächst einmal soll wohl aber das 50er Fibonacci Retracement getestet werden, welches sich im Bereich um die 13,48 Euro befindet. Eine weitere Unterstützungslinie befindet sich im Bereich des letzten Verlaufshochs um die 13,18 Euro. Letztlich würde es aus meiner persönlichen Warte aber wenig Sinn ergeben das noch offene Gap aus dem Mai diesen Jahres im Zuge dieses Rücksetzers jetzt nicht auch zu schließen. Dies sollte dann den Weg für einen nachhaltigen Anstieg in einem wieder etwas freundlicherem Börsen-Herbst ebnen.

Geplante Transaktion ist also ein Einstieg an der genannten Marke. Das maximale Risiko eines Trades auf wieder steigende Kurse sollte dann bei der hier eingezeichneten roten Linie liegen, in deren Nähe man einen Stopp platzieren kann. Besser wäre den Trade allerdings schon bei der starken Unterstützung um die 12,30 Euro abzusichern.

Lufthansa – Absturz mit charttechnischen Folgen…

Die Lufthansa Aktie gerät heute kräftig unter Druck nachdem das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr und 2015 gekappt hat. Die anhaltende Schwäche im Passagier- und Frachtgeschäft macht Deutschlands Airline Nummer 1 weiterhin kräftig zu schaffen. Zwar hatten viele Marktbeobachter bereits mit einer eher verhaltenen Prognose für die kommenden Quartale gerechnet, der Umfang der heute erfolgten Gewinnwarnung hat den Markt dann aber doch auf dem falschen Fuss erwischt. Die Lufthansa Aktie rauschte zwischenzeitlich um bis zu 13 Prozent in die Tiefe.

Bei Lufthansa  erwartet man nun nur noch ein operatives Ergebnis in Höhe von ca. einer Milliarde Euro. Bislang ist man noch davon ausgegangen dass man hier den Bereich zwischen 1,3 und 1,5  Milliarden Euro erreichen könnte. Ebenso düster ist die Prognose für das kommenden Geschäftsjahr 2015. Statt der angepeilten 2,65 Milliarden Euro Gewinn werden nun nur noch knapp 2 Milliarden Euro Überschuss erwartet. Um diese Ziele allerdings zu erreichen hält Carsten Spohr eine Verschärfung der Sparbemühungen für erforderlich…!

Nach dieser Nachricht ist es somit auch nicht weiter verwunderlich, dass der DAX heute erstmals wieder zur Schwäche neigt und die runde Marke von 10.000 Punkten zwischenzeitlich aufgeben muß. Dennoch besteht wohl kein Grund zur Panik, denn die Verwerfungen bei der Lufthansa Aktie dürfte nur kurz nachhallen, bis dann die allgemein gute Stimmung für Aktien den Index wieder in den fünfstelligen Bereich vordringen lässt.

Für Lufthansa Aktionäre hingegen dürfte die Luft aus der kurzfristigen Perspektive nun deutlich dünner geworden sein. Die Aussichten für die kommenden Quartale sind alles andere als prickelnd und aus rein charttechnischer Betrachtung besteht zudem weitere Luft nach unten. Wie bereits vor längerer Zeit hier im Blog erwähnt, gehe ich davon aus, dass das offene Gap knapp über der 16,- Euro Marke noch geschlossen wird. Jetzt dürfte die Zeit dafür reif sein!

Kann die Unterstützungsmarke bei 17,30 Euro also nicht gehalten werden, ist der Bereich um die 16,- Euro das nächstmögliche Ziel. Auch ein weiterer Rutsch in Richtung 15,- Euro kann nicht ausgeschlossen werden. Für bereits investierte Anleger heißt das nichts Gutes, für Anleger die auf ein baldiges Comeback der Lufthansa Aktie setzen möchten, stellt dieser Bereich möglicherweise ein interessantes Niveau für eine erste Position dar. Letztlich bietet sich die Aktie, nach der heutigen Gewinnwarnung, aber auch dann nur für langfristig orientierte Anleger mit der nötigen Geduld an.mit charttechnischen Folgen

SGL Carbon – Analysten senken den Daumen

Die SGL Carbon Aktie ist weiterhin unter Druck. JP Morgan hat seine Prognose für den Titel noch einmal überarbeitet und gab kürzlich erneut ein dramatisch niedriges Kursziel für die Aktie aus. Ebenso wie viele andere Analysten namhafter Bank- und Analystenhäuser, die sich zuletzt etwas skeptischer zur kurzfristigen Zukunft des Unternehmens geäussert haben, und ihre Kursziele ebenfalls teilweise deutlich unterhalb des aktuellen Niveaus platzieren. Insgesamt geht man wohl davon aus, dass SGL wegen Preis- und Absatzdrucks in den Jahren 2014 und 2015 einen Verlust ausweisen wird.

Ich bin ja grundsätzlich eher selten der selben Meinung  wie so mancher Analyst, aber in diesem Punkt würde ich JP Morgan bedingt beipflichten. Nicht unbedingt beim ausgegebenen Kursziel von 12,50 Euro aber bei der Einschätzung das die Aktie deutlich tiefere Kurse „verdient“ hätte. Einen Abschlag wie ihn der Analyst hier sieht, würde ich aber schon alleine aufgrund der Tatsache ausschließen wollen, dass hier sehr starke Partner und Ankeraktionäre mit im Boot sitzen, die kein Interesse an so tiefen Notierungen haben.

Dennoch, die zuletzt gelieferten Zahlen sollten nachdenklich stimmen und rechtfertigen aus meiner persönlichen Sicht ebenfalls deutlich tiefere Kurse. Wichtig für die kurzfristige Entwicklung der Aktie sind somit zwei Marken die es zu beachten gilt. Bei rund 27,- Euro verläuft die 200-Tage-Linie, die zuletzt immer wieder verteidigt werden konnte. Gelingt dies aber nicht dauerhaft, wäre bei knapp 25,- Euro die letzte Verteidigungslinie zu sehen, bevor es dann doch zu einer weiterführenden Korrektur kommen könnte.

SGL Carbon Aktie Chart langfristig

Aus rein charttechnischer Betrachtung wäre dann zunächst Luft bis an die langfristige Aufwärtstrendlinie (rot) bei ca. 22,- Euro sowie dem Tief vom Juli 2013 bei 20,73 Euro. Im Optimalfall für die Bären würde dann sogar die 20,- Euro Marke erneut leicht unterschritten, bevor der Titel wieder nach oben dreht. Spätestens hier sehe ich auch einen guten Zeitpunkt für einen Long Einstieg unter langfristigen Gesichtspunkten, da der Boden dann über mehrere Jahre bestätigt würde.

Die Analyse von JP Morgan ist aus meiner Warte also etwas weit über das Ziel hinaus geschossen, wenn auch grundsätzlich nicht falsch. Trotz meiner persönlich ähnlich skeptischen Haltung möchte ich den positiven Fall natürlich nicht unerwähnt lassen. Ein erstes bullishes Zeichen wäre das Überschreiten der hier eingezeichneten blauen Linie, bei 30,88 Euro. Hier könnte ein neuer Impuls entstehen, der die Aktie über die langfristige Abwärtstrend-Linie hievt, und somit deutliches Aufwärtspotenzial  generiert. Innerhalb der nächsten 12 Monate wird genau dass irgendwann wohl auch passieren, doch zuvor würde ich mich hier eher auf der Unterseite orientieren.

Commerzbank – Sell The News geht weiter

Ich bin ganz sicher nicht der Einzige, der das Doppeltop bei der Commerzbank Aktie „entdeckt“ hat und sicherlich muss man schon etwas blind oder überoptimistisch sein um dieses Warnzeichen nicht ernst zu nehmen, bzw. zu erkennen. Vor ein paar Tagen habe ich hier bereits kurz darauf hingewiesen, dass ich kurzfristig eher mit einer „Sell The News Reaktion“ nach den Quartalszahlen rechne, als mit weiter deutlich steigenden Kursen. Die Commerzbank Aktie ist einfach, für das was am Ende unten raus kommt viel zu gut gelaufen, auch wenn die Restrukturierungs-Bemühungen von Blessing und seinen Mannen grundsätzlich anerkennenswert sind.

Commerzbank Aktie mit möglichem Doppeltop und neuem Kursziel, Chartanalyse

Es schadet also grundsätzlich nicht, wenn hier nun wieder etwas heiße Luft abgelassen wird bis die Bemühungen des Vorstandes richtig Früchte tragen. Wichtig für die kurzfristige Entwicklung des Aktienkurses dürfte nun die hier eingezeichnete grüne Linie sein. Ein Unterschritten wäre ein weiteres und deutliches Warnzeichen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst einen Test der blauen Unterstützungslinie zur Folge haben dürfte. Anschließend stellt sich dann die Frage, ob die Aktie in den hier eingezeichneten Keil verbleiben kann, oder ob mit dem Doppeltop eine mustergültige Korrektur eingeleitet wurde, die bis zum 50er Fibonacci Retracement führt. Ich persönlich halte diese Variante für durchaus wahrscheinlich.

DAX Chartanalyse – logarithmisch oder arithmetisch?

Nach meiner gestrigen Darstellung der aktuellen Situation im S&P 500 und auch im DAX, möchte ich heute Ihren Blickwinkel auf eine andere Art von Beobachtung richten, die man gelegentlich auf den Seiten einiger Charttechnicker finden kann. Es geht weiterhin um die spannende Frage wo genau, oder wenigstens ungefähr, wir uns im aktuellen Börsenzyklus befinden KÖNNTEN. Ob demnächst ein starker Rücksetzer, eine Konsolidierung oder die Fortsetzung der starken Aufwärtsbewegung zu erwarten ist kann auch dadurch nicht abschließend beurteilt werden. Dennoch ermöglicht diese Art der Analyse aber zumindest einen anderen Blickwinkel auf so manchen Chart.

Um sich ein etwas klareres Bild zu verschaffen nutzen manche Charttechniker bei der Betrachtung eines Trends oder übergeordneten Musters gerne die logarithmische Darstellung eines Charts. Das hat auch durchaus in manchen Fällen seine Daseinsberechtigung. Denn anstelle der arithmetischen Betrachtung (Die Veränderung des tatsächlichen Punktenstandes oder Kurses) eines Charts, bildet dieser dann die prozentuale Veränderung eines Index oder einer Aktie ab.

Der Unterschied ist schnell anhand eines einfachen Beispiels erklärt… Steigt der DAX von 5.000 auf 6.000 Punkte hat er 20 Prozent zugelegt, ein Anstieg von bspw. 7.000 Punkten auf 8.000 Punkte entspricht aber nur einem Zuwachs von 14,2 Prozent. Diese unterschiedlichen Wertzuwächse werden in einem arithmetischen Chart also nicht entsprechend dargestellt, weil in beiden Fällen 1.000 Punkte hinzu gewonnen wurden. Der Gewinn für den Anleger war aber im zweiten Fall deutlich geringer.

 

Dax Chart langfristig logarithmisch

 

Dennoch möchte ich Ihnen heute kurz zeigen, warum ich die Beurteilung der aktuellen Lage auf der logarithmischen Basis für ungeeignet halte. Unabhängig davon, verschafft ein logarithmischer Chart jedem Anleger aber ein etwas besseres Bild davon, wie stark der Anstieg des Dax in den letzten 12 Monaten tatsächlich gewesen ist und alleine das ist schon eine wichtige Erkenntnis. Denn schenkt man den medialen Super-Rally-Artikeln und TV Beiträgen allzu viel Aufmerksamkeit, ohne das Gehörte ins rechte Licht zur rücken, kann man als Anleger schon mal leicht die Orientierung verlieren…!

Der Chart zeigt den DAX in der wöchentlichen Darstellung. Hier habe ich – genau wie gestern – ein paar Linien eingezogen die als Orientierungshilfe dienen sollen. Der Trend ist klar aufwärts gerichtet, wenn auch deutlich zu erkennen ist, dass die prozentuale Dynamik in der Aufwärtsbewegung 2009 bis 2011 deutlich größer war, als dies in der aktuellen Hausse-Phase der Fall ist. Denn hätten wir heute eine ähnliche Dynamik, müsste der DAX bereits bei ca. 10.500 Punkte stehen (siehe Projektion in pink) Auch vom zeitlichen Ablauf wäre der übergeordnete Zyklus (türkis) bereits im Juli beendet gewesen, wenn man davon ausgeht dass sich Zyklen in ähnlicher Weise wiederholen.

Am Ende sollte man auch nicht vergessen, dass es sich bei dem durch die Lehman-Pleite verursachten Absturz der Börsen bis in das Jahr 2009 hinein, um ein ungewöhnliches Ereignis gehandelt hat, dass zu vorübergehenden Übertreibung nach unten führte. Diese Übertreibungsphase wurde in der Hausse 2009 bis 2011 weitestgehend korrigiert und war somit auch entsprechend dynamisch. Gleiches ist dann im Jahr 2011 noch einmal durch die Euro Krise entstanden. Der erste Anstieg war somit auch hier dynamischer als der stetige Zuwachs des Jahres 2013.

Grundsätzlich stellt sich mir also die Frage, warum man den DAX heute eher aus logarithmischer als aus arithmetischer Sicht betrachten sollte? Dies würde ja auch bedeuten, dass die Gewinne und damit die Bewertungen aller im Deutschen Leitindex gelisteten Unternehmen, entsprechend linear wachsen müssten. Was sicherlich nicht der Fall ist und schon gar nicht in diesem Umfeld!

Somit habe ich mir erlaubt am Ende noch einen weiteren Zyklus in den Chart einzuzeichnen, denn ich – wenn überhaupt -für wahrscheinlicher halte als einen direkten Anstieg bis an die obere Begrenzung des Trendkanals. Mit einem so dargestellten und möglichen Kursverlauf wäre dann auch den diversen Wellen-Theorien genüge getan und am Ende würde die Projektion auch unter logarithmischen Gesichtspunkten wieder etwas mehr Sinn ergeben. Grundsätzlich halte ich aber einen rein mathematischen Ansatz zu Berechnung von künftigen Kurszielen bei einem Index für eher unsinnig. Bei einem global aufgestellten Unternehmen mit entsprechend stetigen Gewinnen mag das andres sein.

Denken Sie also daran, wenn Sie demnächst mal wieder einen logarithmischen DAX Chart präsentiert bekommen.

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  • dax logarithmisch

DAX und S&P 500 vor der Gezeitenwende? Droht eine Korrektur bis auf 6.337 bzw. 1.482 Punkte?

Wie Sie vielleicht gemerkt haben war es in den letzten Tagen etwas ruhiger in unserem Blog. Das hatte zum einen natürlich seinen Grund darin, dass ich entgegen der Meinung vieler Analysten hier zunehmend Gefahren sehe, und Ihnen somit nicht mehr guten Gewissens Aktien vorstellen wollte die ausreichende Chancen bei einem überschaubaren Risiko bieten. Zum anderen habe ich in den letzten Wochen intensiv an meinem Trading-Plan für die kommenden Monate gearbeitet, sprich viel recherchiert, analysiert und ausgewertet. Herausgekommen sind einige neue Erkenntnisse, die ich hier gerne in den kommenden Wochen mit Ihnen teilen möchte. Wie immer ist es bei einer gewissen Menge an Informationen nicht einfach einen vernünftigen Leitfaden zu finden und die Ergebnisse auch schlüssig für Dritte darzustellen, aber ich werde mein Bestes versuchen…!

Starten möchte ich heute mit einem durchaus interessanten übergeordneten Bild: Inzwischen befinden wir uns sowohl beim DAX als auch beim S&P 500 auf einem Niveau, dass ich Ihnen hier grafisch einmal darstellen möchte… Wie wir alle wissen bewegt sich die Börse in gewissen Zyklen, die oftmals bei rückwirkender Betrachtung eine erstaunliche Symmetrie aufweisen. Hierzu gehören im übergeordneten Bild auch gelegentliche Betrachtungen der einzelnen Wellen einer langjährigen Hausse, wie wir sie nun gerade vorfinden. Und so kommt es dass ich Ihnen heute folgende zwei Charts präsentieren möchte, die ich schon seit Wochen „vorbereitet“ habe. Ich musst nur noch auf den richtigen Zeitpunkt warten… Denn der DAX hat gestern als erstes das hier anvisierte Ziel nahezu erreicht, der S&P 500 befindet sich nur noch wenige Punkte davon entfernt.

DAX Masterplan

Was ich hier gemacht habe, mag für den ein oder anderen „Fachmann“ nun banal klingen, hat aber grundsätzlich seine Daseinsberechtigung, wenn man mal etwas weiter in die Vergangenheit zurückschaut und die einzelnen Schwünge von Aufwärts- oder Abwärstbewegungen miteinander vergleicht. Die Hoch- und Tiefpunkte der Hausse von März 2009 bis April 2011 wurde mit zwei Linien verbunden und diese in exakt dem gleichen Winkel mit exakt der gleichen Länge der Strecken auf die aktuelle Situation projiziert. Daraus ergibt sich dann der entsprechende Zielbereich und das mögliche Korrekturpotenzial für die Indizes, unter der Voraussetzung dass es sich bei der aktuellen Situation um einen ähnlichen Zyklus wie zuvor handelt. Keines der Kursziele ist dabei in Stein gemeißelt, sondern liefert lediglich einen Anhaltspunkt für eine mögliche Entwicklung. Zur genaueren Betrachtung dieser Ziele und möglichen Unterstützungen (blau) bitte zweimal auf den jeweiligen Chart klicken…!

S&P 500 Masterplan

Grundsätzlich würde ich dem DAX somit noch ein paar Pünktchen zubilligen bis der S&P 500 dieses Ziel ebenfalls nun auch abgearbeitet hat. Die beiden Charts sollen aber an dieser Stelle nur eine erste Warnung an alle Super-Optimisten darstellen und haben natürlich auch keinen Anspruch auf hundertprozentige Erfüllung. Auch wenn der DAX heute deutlich schwächer notiert und somit mustergültig abgeprallt wäre. Letztlich will ich Ihnen nur aufzeigen wo wir uns aktuell befinden KÖNNTEN. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios halte ich persönlich, gerade wegen des unerschütterlichen Optimismus vieler Marktteilnehmer, für durchaus gegeben.

Auffällig ist auch, dass der Dax mit seinen täglichen neuen Hochständen irgendwie ein Eigenleben zu führen scheint. Den Grund dafür hatte ich ja bereits im letzten Newsletter angesprochen. Viele Aktien die die Hausse bislang angeführt haben sind nun nicht mehr in der Lage mit dem steilen Anstieg der Indizes Schritt zu halten. Die meisten Vertreter dieser Gattung sind noch ein gutes Stück von ihren ehemaligen Hochständen entfernt, bzw. befinden sich teilweise schon wieder auf dem Weg in die andere Richtung. In den USA kann man ähnliches beobachten… Es gibt ein paar Ausnahmen wie Google, aber grundsätzlich überwiegt auch die hier genannte Tendenz. Das jüngste Negativ-Beispiel ist wohl die Netflix Aktie.

Auffällig ist weiterhin, dass es zuletzt eher die Rohrkrepierer der vorangegangenen Hausse waren, die nun endlich auch mal gestiegen sind. Aktien wie E.ON, RWE, Metro, SAP, Salzgitter, ThyssenKrupp usw. profitieren hier wohl in erster Linie davon, dass Anleger diese vermeintlich noch „billigen“ Titel in Ihre Depots gelegt haben. Auch das ist ein typisches „Verhalten“ in der Endphase einer Hausse! In den beiden letzten Phasen der Top-Bildung (roter Kreis) hatten wir genau die selben Erscheinungen bevor es dann, nach wochenlangem Hin und Her, zu einer deutlichen Korrektur gekommen ist.

Ich bin somit weiterhin der Meinung, dass wir uns nun in der letzten Phase, sprich der Übertreibungsphase, der aktuellen Hausse befinden KÖNNTEN. Diese kann sicherlich länger dauern als man annehmen möchte, aber inzwischen sprechen so viele Faktoren gegen einen weiteren deutlichen Anstieg, dass man diese besser permanent im Hinterkopf behalten sollte. Investments auf der long Seite beinhalten aus dem oben genannten Gründen ein höheres Risiko als Short-Spekulationen – man sollte sich aber dennoch vorerst nicht gegen einen solchen irrationalen Markt und die FED/EZB stellen. Einzelne Kurzfrist-Spekulationen sind weiterhin interessant, grundsätzlich scheint mir die Seitenlinie aber vorerst der richtige Ort zu sein, um das weitere Schauspiel zu betrachten und auf das nächste ernsthafte Signal zu warten.

Vielleicht muss ja die viel gepriesene runde Marke von 9.000 Punkten im Dax unbedingt noch abgearbeitet werden, bevor hier überhaupt eine ernsthafte Entscheidung fallen kann! Vielleicht aber auch nicht, und das würde so einige (große) Marktteilnehmer wohl richtig auf dem falschen Fuss erwischen…!

Apple – Warum läuft die Aktie nicht?

Die Apple Aktie konnte zuletzt, dank dem Einstieg einiger Großinvestoren und den starken Absatzzahlen des neuen iPhone 5S und 5C stark zuzulegen. In den letzten Handelstagen zeigte die Aktie jedoch wieder signifikante Schwäche und viele Anleger dürften sich fragen warum das so ist. Ich habe hier mal einen kleinen Erklärungs-Versuch unternommen, bzw. möchte Ihnen zeigen worauf Sie in den kommenden Tagen oder Wochen verstärkt achten sollten:

Apple hat, nach eigenen Angaben, am ersten Wochenende nach dem Verkaufsstart der neuen iPhone Serie satte 9 Millionen Smartphones an dem man gebracht. Respekt!!! Damit wurde der bisherige Rekord beim Verkaufsstart eines iPhone nicht nur deutlich getoppt sondern geradezu atomisiert. Ich persönlich gehe eher davon aus, dass die Verkaufszahlen des neuen iPhone vielleicht etwas zu optimistisch dargestellt wurden. Einige der Orders dürften wohl auch von großen Telekomgesellschaften eingegangen sein, die nun noch auf entsprechenden Beständen sitzen, und diese nun nach und nach an Ihre Kunden abgeben.

Ich möchte Sie bitten das nicht  falsch zu verstehen und will diese hervorragende Nachricht gar nicht schmälern, versuche aber die Dinge einfach realistisch zu betrachten. Rein logistisch wäre ein Verkauf über die Ladentheke in dieser Größenordnung wohl nicht zu schaffen gewesen. Unabhängig davon, scheinen sich die Aktie nun nach diesen Nachrichten wieder in einer stabilen Seitenlage zu befinden, die Analysten-Gilde zeigt sich wieder deutlich positiver für die Zukunft des Konzerns, und mit Carl Icahn hat das Unternehmen einen einflussreichen Investoren gefunden, der sich ein Stückchen vom Apfel gesichert hat (wahrscheinlich das fehlende! ;-)) Alles in allem also eine Gemengelage auf der sich wieder ein vernünftiger Trade aufbauen lässt. Wenn da nicht ein paar Holpersteine im Chart wären…

Apple mit Gaps und Fibo

Die Bodenbildung bei der Aktie dürfte abgeschlossen sein. Zumindest würde ich grundsätzlich davon ausgehen, dass hier keine neuen Tiefsstände mehr erreicht werden. Dennoch befinden sich, bedingt durch die teilweise starkt nachrichtengetriebenen Kurssprünge, noch ein paar offene Gaps im Chart auf die ich hier noch einmal hinweisen möchte. Die markanteste Kurslücke wurde gegen Ende Juli gerissen und liegt aus heutiger Sicht am 76,40er Retracement. Danach legte die Aktie zunächst eine Rally hin in der u.a. die Nachricht von Icahn´s Einstieg verarbeitet wurde. Zuletzt kam die Apple Aktie dann wieder etwas unter Druck, weil man befürchtet hat dass insbesondere das iPhone 5C zu teuer und damit unattraktiv für den chinesischen Markt sein könnte. Die jüngsten Verkaufszahlen und der optimistische Ausblick auf den kommenden Quartalsbericht haben nun erneut ein deutliches Gap im Chart hinterlassen.

Der Anstieg der Aktie wurde zuletzt an der hier eingezeichneten roten Aufwärtstrendlinie gestoppt, was ich als negativ werten würde. Zudem gelang es damit auch nicht mehr, die leicht abwärts gerichtete Trendlinie (grün) zu testen, geschweige denn zu brechen – ebenfalls negativ. Kurzum ich halte eine weitere Korrektur der Aktie, die zunächst in den Bereich um die 456,- Dollar führen sollte für wahrscheinlich. Sollten die Börsen nun doch noch einmal vor der dann möglicherweise anstehenden Jahresende-Rally korrigieren, wäre auch das Schließen der Kurslücke bei 418,- Dollar, oder gar ein Abtauchen bis zur 400er-Marke noch einmal denkbar (weiteres Gap). Entspannung gibt es für die Aktie erst oberhalb der grünen Linie ab Kursen von 503,- Dollar oder mehr. Bleiben Sie also zunächst noch vorsichtig und betrachten Sie den aktuellen Apple-Hype mit einer gewissen Skepsis.

Klöckner & Co. – wenig Phantasie für steigende Kurse

Auch in diesem Jahr wird der Stahlhändler Klöckner & Co. wohl aller Voraussicht nach rote Zahlen schreiben…Der Finanzvorstand Markus Ketter hat in einem Interview am Wochenende gesagt, dass sein Unternehmen noch ein sehr starkes zweites Halbjahr benötigen würde um überhaupt ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen zu können. Damit  sind die Vorgaben für die Aktionäre wohl auch jetzt schon relativ klar. Denn von einer deutlichen Belebung in der Stahlbranche kann man wohl auch in den kommenden 6 Monaten nicht unbedingt ausgehen. Gerade im krisengeschütelten Europa sind die Bestellungen weiterhin rückläufig und die Preise verharren auf niedrigem Niveau. Dieser Faktor lässt sich höchstwahrscheinlich auch nicht durch stärkere Umsätze in Nordamerika kompensieren.

Um den Finanzinvestor Albrecht Knauf ist es ebenfalls ruhig geworden. Viele Anleger hatten wohl darauf gehofft, dass hier bald weitere Details an die Öffentlichkeit dringen werden. Weitere Käufe von großen Aktienpaketen würden den Aktienkurs zudem gut nach unten absichern…allerdings war davon zuletzt nicht viel zu erkennen. Wie hier schon zuvor berichtet, gehe ich davon aus dass die Holding von Herrn Knauf ebenfalls daran interessiert ist, einen möglichst günstigen Einstandskurs für weitere Anteile zu erzielen. Man sollte sich also nicht allzu viel Unterstützung für die Aktie erhoffen, wenn auch die Spekulation einer größeren Beteiligung an Klöckner & Co. oder gar Übernahme grundsätzlich interessant bleibt.

Die letzte Erholungsbewegung bei der Aktie würde ich persönlich somit eher als rein technisch bedingt betrachten. Der kurzfristige Abwärtstrend bleibt auch nach dem letzten Anstieg voll intakt. Erst bei Kursen über 9,35 Euro wäre ein Ausbruch nach oben tatsächlich wieder möglich. Die aktuelle Unterstützungslinie verläuft hingegen bei ca. 8,25 Euro. Sollte diese irgendwann fallen, sind aus charttechnischer Sicht dann sogar noch einmal Kurse im Bereich zwischen 6,50 und 7,- Euro zu erwarten. Die Klöckner Aktie bleibt daher für mich auch weiterhin erst ein Kauf zu nochmals deutlich niedrigeren Kursen, im Zuge einer Korrektur des Gesamtmarktes. Insgesamt bietet der Titel auf Sicht der nächsten Monate wenig Phantasie für deutlich steigende Kurse.

Dax in Richtung des alten Allzeithochs …und dann?

Auch wenn die US Indizes am Montag gegen Handelsende noch einmal deutlich anziehen konnten, deutete sich bereits zum Wochenbeginn eine strukturelle Schwäche in den Indizes an. Sogar der Dienstag, der statistisch gesehen, in den letzten Monaten immer ein positiver Tag gewesen ist, endete negativ …und gestern setzte sich dieser Trend nun weiter fort. Diese Bestätigung eines möglichen Trendwechsels (kurzfristig) war wichtig. Denn, damit haben wir  endlich (!) eine Kursbewegung bekommen die den Namen „Konsolidierung“ auch verdient hat. Die Dips werden nicht mehr gekauft…zumindest nicht mehr bedingungslos, wenn auch bei einigen Einzelaktien immer noch relative Stärke erkennbar ist. Immer mehr Marktteilnehmer ziehen nun aber offenbar auch die Möglichkeit in Betracht, dass die Börse eben doch keine Einbahnstrasse, mit immer weiter steigenden Aktienkursen, ist…!sich unter anderem

Die Schwäche, die sich bereits vor einigen Tagen angedeutet hat, da die zuvor stark gelaufenen Dividendentitel sich auf dem Rückzug befunden haben und auch die Wachstumstitel einen Teil ihrer Gewinne nun wieder abgeben mussten, dürfte sich höchstwahrscheinlich heute weiter fortsetzen, wenn auch das Tempo vorübergehend etwas gedrosselt werden könnte. Schließlich wartet alle Welt erst einmal auf den morgigen US Arbeitsmarktbericht, aus dem dann abgeleitet werden soll ob die FED den Markt weiterhin mit frischem Geld fluten, oder ihr Engagement gar in naher Zukunft etwas zurückfahren wird. An eine Exit-Strategie der Notenbanken glaubt ohnehin niemand wirklich, denn das wäre wohl auch  mittelfristig gar nicht umsetzbar ohne das ganze Kartenhaus dann in sich zusammenfallen zu lassen!

DAX Chart mit Trends

Für heute (oder morgen) rechne ich persönlich nun mit einem Test des ehemaligen Allzeithochs im Dax, von dem ich ja – wie hier beschrieben – auch ausgegangen bin. Aus charttechnischer Sicht würde ich sogar sagen, dass kurzfristig auch ein weiterer Rücksetzer denkbar ist. Dabei liegt das mögliche Kursziel bei 8.066 Punkten, was ich ja bereits vor einigen Tagen > hier < schon vermutet hatte. Sollte es tatsächlich so kommen werden wir dann, Morgen gegen 14:30 Uhr (US Arbeitsmarktbericht) sehen, ob es den Bullen erneut gelingen kann die Stimmung zum Positiven zu wenden, oder aber auch die runde Marke von 8.000 Punkten in Gefahr gerät. Spätestens hier würden sich wohl einige Marktteilnehmer die ernsthafte Frage stellen, ob die Party vorbei ist.

Grundsätzlich würde ich – rein aus psychologischer Sicht – vermuten dass der Markt erneut die gemeinste aller Varianten für die Anleger bereit hält… Sprich, ein kräftiger Rutsch unter die Marke von 8.000 Punkten oder gar 7.900,  in der kommenden Woche, der alle schwachen Hände rausschüttelt um dann umgehend auf dem Absatz kehrt zu machen und erneut stark anzusteigen. Noch ist es allerdings zu früh für solche Spekulationen, mit denen ich mich aber natürlich intensiv hier im Blog auseinandersetzen werde, wenn es soweit ist!

Bislang besteht also keinerlei Grund zur ernsthaften Sorge um den Aufwärtstrend. Was wir gerade sehen ist extrem gesund und schon lange wünschenswert, denn das was wir in den letzten Wochen gesehen haben war einfach unnatürlich. Nun hat der Markt die erste ernsthafte Chance seit 8 Monaten mal etwas heiße Luft abzulassen und einen soliden Boden für den weiteren Anstieg zu legen. Ob es dabei kurzfristig zu einer Trendbeschleunigung nach unten kommt, wie oben im Chart (orange) dargestellt, oder ob wir in der Konsolidierungszone (rot) bleiben werden, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach bis Morgen nachmittag herauskristallisieren. Ich würde aber grundsätzlich einen „echten“ Kursrutsch begrüßen der dann die Exzesse der letzten Wochen schnell bereinigt…

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