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Metro – vor den Zahlen kaufen?

Der Metro Konzern veröffentlicht morgen die Zahlen zum abgelaufenen ersten Quartal. Fachleute gehen davon aus dass auch im letzten Quartal die Preisoffensive der Media-Saturn Märkte, ebenso wie in den Großhandelsmärkten, dazu geführt haben dass der Handelskonzern in den roten Zahlen gelandet ist. Die spannende Frage scheint somit nur noch zu sein wie hoch der tatsächliche Quartalsverlust bei Metro ausfallen wird. Die Experten erwarten dass der Konzern bei einem leicht gesteigerten Umsatz von ca. 15,6 Milliarden Euro ein von 145 Millionen auf 55 Millionen Euro geschrumpftes EBIT ausweisen wird. Der Nettoverlust nach Anteilen Dritter dürfte sich somit auf ca. 53 Millionen Euro belaufen haben.

Das erste Quartal ist traditionell eher das schwächste des Jahres, und sollte somit nicht über bewertet werden. Im vergangenen Jahr trug der Zeitraum Januar bis März lediglich sechs Prozent zum Konzernergebnis bei. Dennoch war auch die Entwicklung im ansonsten so erfolgreichen Weihnachtsquartal alles andere als zufriedenstellend für die Aktionäre. Im Gesamtjahr 2011 war der Konzerngewinn bereits um 20 Prozent auf 741 Millionen Euro gesunken. Zusätzlich belastet wurde das Vertrauen der Anleger in den Metro Konzern durch die öffentlich ausgetragenen Streitereien der Konzernführung.

Seit kurzem zeichnet nun Olaf Koch an der Konzernspritze für den weiteren Kurs des Unternehmens verantwortlich. Einsparungen in Höhe von 150 Millionen Euro, sowie einen deutlich geänderte Strategie beim Online Handel sollen den Konzern langfristig wieder auf Kurs bringen. Für 2012 kündigte der neue Chef ein EBIT auf Vorjahresniveau an. Jedoch steht zu befürchten dass nun erst einmal alle schlechten Assets des Konzerns in den ersten Quartalsberichten ausgewiesen werden. Denn ein Wechsel in der Konzernführung führt meist genau zu diesem Phänomen, damit man dann im Anschluss darauf verweisen kann wie gut sich der Konzern unter der neuen Führung entwickelt hat.

Ich gehe also eher davon aus dass wir bei Metro wirklich schlechte Daten sehen werden. Entscheidend ist nun aber der Ausblick auf die kommenden Quartale, und wie der Markt darauf reagieren wird. Der französische Konkurrent Carrefour hat kürzlich ebenfalls deutlich enttäuscht, die Aktie notiert inzwischen auf einem 10 Jahres Tief. Davon ist Metro allerdings noch etwas entfernt, es zeigt aber die mögliche Fallhöhe eines solchen Konzerns auch wenn die Aktie heute schon „billig“ aussieht. Aus meiner Sicht sind die Risiken immer noch sehr hoch auch wenn sich die Aktie zuletzt etwas erholen konnte. Ich werde somit in jedem Falle erst einmal die Reaktion des Marktes auf die Quartalszahlen abwarten!

Klöckner & Co. – viel Potenzial, überschaubares Risiko!

Erst kürzlich wurden die Aktien des deutschen Stahlkonzerns ThyssenKrupp von mehreren Analysten deutlich hochgestuft. Bei Klöckner & Co. zeigen sich nach der erfolgreichen Durchführung der Kapitalerhöhung ebenfalls immer mehr Analystenhäuser optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie des Stahlhändlers liegt bei 25,- Euro und damit gute 25 % höher als der aktuelle Aktienkurs. Die Berenberg Bank zeigte sich sogar noch etwas mehr beeindruckt und hob in ihrer jüngsten Analyse insbesondere die positiven Ergebniseffekte aus den beiden Übernahmen von Frefer und Mc Steel hervor die sich in Zukunft deutlich positiv auf das Firmenergebnis auswirken sollten. Weiter rechnet man bei Berenberg mit weiter steigenden Stahlpreisen sowie natürlich mit einer oder mehreren interessanten Übernahmen mit dem erlösten Kapital die sich ebenfalls bei den jüngst angehobenen Unternehmenszielen bemerkbar machen dürften.

Das Kursziel setzten die Analysten nun bei 29,- Euro an. Die zuletzt gelieferten Zahlen waren stark und der Ausblick überzeugend, das KGV für 2012 liegt bei nur 6,76. Bei der Klöckner & Co. Aktie wurde letzte Woche ein Kaufsignal generiert. Ich gehe davon aus, dass sich der positive Trend nun weiter fortsetzen wird. Gelingt es der Aktie wieder nachhaltig über der Marke von 20,- Euro zu notieren liegt das erste Kursziel bei 21,50 Euro, ab Kursen über 22,70 Euro dürfte der Weg dann wieder frei in Richtung der alten Höchststände sein. Eine solide Unterstützung lässt sich bereits bei 19,- Euro finden, sodass wir der Aktie momentan ein extrem interessantes Chancen-Risko-Verhältnis attestieren würden.

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