Nachdem zuletzt die Krisenfähigkeit der Deutschen Bank ernsthaft in Frage gestellt wurde dürfte die folgende Meldung wohl auch nicht ohne Wirkung auf den Aktienkurs bleiben. Die Deutsche Bank hat offenbar deutlich mehr Geld durch die US-Immobilienkrise verloren als bisher bekannt. Alleine im Jahr 2007 verlor sie bei Wetten auf eine positive Entwicklung des Marktes insgesamt 4,5 Milliarden Dollar berichtete “Der Spiegelâ€. Das Magazin beruft sich dabei auf einen Bericht eines Untersuchungsausschusses des US-Senats. Demnach setzte die Bank damals 128 Milliarden Dollar auf eine positive Entwicklung der US-Häuserpreise, die sie teilweise durch Gegengeschäfte absicherte. Interessant an der Meldung sind aber wohl viel mehr die internen Zusammenhänge bei dem deutschen Geldhaus.
Letztlich war der Verlust aus der Immobilienkrise dem Bericht zufolge 1,5 Milliarden Dollar geringer, weil Deutsche-Bank-Händlers Greg Lippmann entgegengesetzte Geschäfte getätigt hatte. Dieser habe Investmentbanking-Chef Anshu Jain ab Dezember 2006 mehrmals vor dessen optimistischem Blick auf den Immobilienmarkt gewarnt. Jain ließ sich dem Bericht zufolge nicht belehren, ließ Lippmann aber immerhin mit einer entgegengesetzten Wette gewähren. Lippmann soll bereits im Jahr 2006 in etlichen Mails an Kollegen und Investoren davor gewarnt haben, dass die Hälfte der gehandelten Papiere wertlos seien..Insbesondere die Rolle des Kronprinzen Ackermanns, Anshu Jain darf man somit äußerst bemerkenswert finden. Hoffentlich ist das kein Omen für das zukünftige Risikomanagement bei der Deutschen Bank!?!
Weitere schlechte Nachrichten lassen dann heute ebenfalls nicht auf sich warten. Der geplante Verkauf der BHF Bank ist nach Presseberichten in letzter Minute noch gescheitert. Die Deutsche Bank war durch war durch die vollständige Ãœbernahme der Privatbank Sal. Oppenheim im vergangenen Jahr in Besitz der BHF-Bank gekommen, wollte diese aber jetzt veräußern. Die Verträge zwischen der DM und der Lichtensteiner LGT waren bereits unterschriftsreif. Nun erklärte die Deutsche Bank, nach Gesprächen mit den zuständigen Aufsichtsbehörden, überraschend: „Die BHF-Bank solle Teil der Deutschen Bank bleiben. Vor allem das Geschäft mit den vermögenden Kunden solle gestärkt werden.“