Tag Archives: Beobachtungsliste

3 D Systems, ExOne, Voxeljet – Kaufchance oder Absturz?

Gut sieht anders aus!. So oder so ähnlich könnte man wohl die charttechnische Lage der zuvor gehypten 3D Drucker Aktien bezeichnen. Seit den Hochständen kurz nach dem Jahreswechsel kennen die meisten Aktien aus dem Sektor und andere Momentum-Aktien nur noch eine Richtung. Die löbliche Ausnahme stellt momentan lediglich die Stratasys Aktie dar, die sich zuletzt wieder deutlich von dem Rücksetzer erholen konnte. Die spannende Frage ist nun, ob die drei oben genannten es dem neuen Marktführer gleichtun werden oder nicht. Alle drei Aktie befinden sich aktuell aus charttechnischer Sicht eher in einer angespannt bis kritischen Lage. Doch sehen Sie selbst:

Bildschirmfoto 2014-09-30 um 10.39.33

Bildschirmfoto 2014-09-30 um 10.39.17

Bildschirmfoto 2014-09-30 um 10.38.55

Bei 3D Systems ist noch ein erneuter Test des Mehrfachbodens mit anschließendem Bounce möglich, Bei ExOne sieht der Chart hingegen nun schon deutlich schlechter aus und lässt zumindest erahnen dass die Mehrfach-Boden-Theorie auch bei 3D Systems nicht funktionieren könnte. Die im Verhältnis deutlich kleinere Voxejet kämpft zwar noch mit dem Abwärtstrend, dürfte aber im Falle einer weiteren Eintrübung des Sektors ebenso schnell neue Tiefstände sehen, da die Aktie deutlich volatiler ist als die anderen beiden Vetreter ihrer Zunft.

Unter den gegebenen Umständen kann es also durchaus ratsam sein sich hier nicht vorzeitig die Finger zu verbrennen, indem man glaubt zu wissen wo der Boden erreicht ist. Das haben sicherlich viel Anleger bspw. bei ExOne um die 25,- Dollar gemacht und liegen heute bereits mehr als zehn Prozent im Minus. Warten Sie deshalb geduldig ab wohin die Reise geht und entscheiden Sie erst wenn Sie erste echte Anzeichen der Stabilisierung sehen. In jedem Falle sollten die Aktien jetzt aber den Weg in Ihre Watchlist finden, damit Sie das Geschehen regelmäßig verfolgen können!

SGL Carbon – Kursziel 8,10 Euro?

Die Aktie des Graphit- und Carbonfaser-Spezialisten SGL Carbon gab bereits am Freitag erneut kräftig nach, nachdem das Unternehmen nicht nur schwache Zahlen präsentiert hatte, sondern auch die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr zuletzt deutlich gesenkt wurde. Zum Jahresbeginn sind die Wiesbadener nun kräftig in die roten Zahlen gerutscht, was vom Markt teilweise sogar befürchtet wurde, in der Deutlichkeit aber dann doch etwas überraschte.

Grund für den deutlichen Rückgang beim Umsatz und Gewinn sei laut Unternehmensangaben die weiterhin sehr dürftige Nachfrage nach Carbonprodukten aus der Windenergiebranche, ebenso wie das Debakel um den Großraumflieger „Dreamliner“ von Boeing. Aber auch im Stahlgeschäft dürfte es im Moment wohl alles andere als rund laufen. Der Konzern stellt unter anderem auch Grafitelektroden für Stahlhochöfen und Kathoden für die Aluminiumschmelze her. Die Stahl- und Aluminiumnachfrage ist weltweit aber eher rückläufig, ebenso wie die Preise für Stahlprodukte, was sich zusätzlich nicht unbedingt positiv auf dieses Geschäftszweig von SGL Carbon auswirken dürfte.

Vorstandschef Robert Koehler setzt nun im zweiten Halbjahr verstärkt darauf dass das Auftragsvolumen des US-Flugzeugherstellers Boeing deutlich zunehmen wird, nachdem die technischen Schwierigkeiten beim Dreamliner behoben wurden. Ob das tatsächlich der Fall sein wird kann aber keinesfalls als sicher angesehen werden. Ebenso wird wohl die Schwäche der Windenergie-Branche auch in der zweiten Jahreshälfte weiter anhalten und auch die Erholung im Stahlsektor lässt weiterhin auf sich warten.

Die Analysten verschiedener Bankhäuser haben nun ihre Kursziele für die SGL Carbon Aktie noch einmal überarbeitet und sehen den Kurs der Aktie in nächster Zeit teilweise deutlich tiefer. Die brutalste Abstufung hat aber wohl JP Morgan nun vorgenommen – die Analysten des US Investmenthauses sehen den Kurs nun in Richtung 8,10 Euro fallen!

Auch wenn ich schon lange der Meinung bin das die SGL Aktie deutlich zu hoch an der Börse bewertet wird, und dies ja auch mehrfach hier geschrieben habe, halte ich diese Einschätzung nun doch für etwas zu pessimistisch…Alleine die strategische Beteiligung der bekannten Großinvestoren sollte einen solchen Kursrutsch wohl schon verhindern können, da ich davon ausgehen würde, dass VW, BMW ebenso wie Susanne Klatten dann ihren Anteil auf dem deutlich ermäßigten Niveau weiter aufstocken werden. Dennoch sieht der Chart inzwischen übel aus, und ein weiteres Abrutschen der Aktie unter die wichtige Unterstützung bei 25,- Euro hätte wohl einen direkten Absturz in Richtung der 20,- Euro Marke zur Folge.

SGL Carbon bleibt unter langfristigen Gesichtspunkten ein hochinteressantes Unternehmen. Mit der Zahlenvorlage zum ersten Quartal dürfte allerdings klar geworden sein dass auch hier die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Bewertung de Unternehmens ist auch auf diesem reduzierten Niveau aus meiner Sicht immer noch viel zu ambitioniert, zumal spätestens seit Freitag klar sein dürfte dass die Vorschusslorbeeren nicht gerechtfertigt waren. Die SGL Carbon Aktie bleibt weiterhin auf meiner Watchlist – mehr aber auch nicht!

Nach Leoni jetzt auch Lanxess mit eher trüben Aussichten…

Es ist die Woche der schlechten Unternehmensnachrichten und großen Kursbewegungen bei Einzelaktien aus dem Bereich der Automobilzulieferer. Nach Leoni und Rheinmetall gestern folgt heute die Lanxess Aktie…Das Chemieunternehmen macht durch einen sehr trüben Ausblick auf das erste Halbjahr auf sich aufmerksam. Die schwache Nachfrage aus der europäischen Automobil- und Reifenindustrie lastet überraschend schwer auf der Bilanz der Leverkusener. Dem heutigen Bericht zufolge fiel das Ergebnis für das erste Quartal dieses Jahres deutlich schlechter aus, als dies vom Markt erwartet wurde. Mit einem operativen Ergebnis zwischen 160 und 180 Millionen Euro wurde nur noch etwa halb soviel verdient wie im Vorjahreszeitraum . Damals konnte man noch ein EBITDA in Höhe von 369 Millionen Euro verbuchen. Die Aktie ist heute entsprechend unter Druck und verliert vorbörslich bereits deutlich an Wert.

Nachdem auch die Prognose für das zweite Quartal eher verhalten ausgefallen ist, würde ich hier erst einmal nicht versuchen den heutigen Rücksetzer zu kaufen. Denn aus charttechnischer Sicht ist der Schaden schon recht beträchtlich. Zwar bieten Kurse um die 58,40 Euro eine erste Unterstützung, der Gewinneinbruch ist aber so gravierend, dass ich eher davon ausgehe dass dies auch entsprechend im Aktienkurs eingepreist wird. Der allgemeine Ausblick auf die zweite Jahreshälfte klingt zwar schon wieder etwas positiver, ob sich das dann auch in der Jahresbilanz entsprechend positiv niederschlagen wird bleibt aber noch abzuwarten. Genauere Einschätzungen für das Gesamtjahr kündigte Firmenchef Heitmann für die Vorlage des Berichts zum ersten Quartal Anfang Mai an.

Eine weiter Unterstützung könnte bei ca. 55,25 Euro liegen. Hält diese nicht droht sogar ein Rücksetzer bis auf das letzte Verlaufstief bei 45,78,- Euro. In jedem Falle wurde heute die 200-Tage Linie deutlich unterschritten, was bei einer solchen Dynamik selten eingutes Zeichen ist…! Lanxess bleibt ein interessantes Unternehmen, die heutige Meldung sollte aber erst einmal zur Vorsicht mahnen. Die Aktie kommt nun auf meine Intensiv-Beobachtungsliste.

Commerzbank und Deutsche Bank behalten ihre Top Noten – noch !

Wie heute bekannt wurde hat die US Ratingagentur Standard & Poors ihr  aktuelles Bewertungsmodell für die beiden Deutschen Großbanken, Deutsche Bank und Commerzbank überarbeitet.  S&P hat die Kreditwürdigkeit für die Deutsche Bank weiterhin mit  „A+“ und das der Commerzbank mit „A“ erneut bestätigt, was in diesem Umfeld sehr wichtig sein dürfte, um weiteres Vertrauen in die Finanzinstitute aufzubauen. Zuvor waren Commerzbank und Deutsche Bank auf einer verschärften Beobachtungsliste (CreditWatch negativ) von S&P für eine mögliche Herabstufung gewesen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch, dieser dürfte aber auch keine große Ãœberraschung für den Markt sein. Denn der Ausblick wurde bei Deutscher Bank und Commerzbank auf „negativ“ belassen.

Die Ratingagentur begründete ihre Bestätigung der Ratings vor allem mit dem Erhalt des AAA-Ratings für Deutschland. Die Kreditinstitute wurden, nachdem die Kreditwürdigkeit Deutschlands mit der Bestnote “AAA” bestätigt, und der Ausblick für Europas größte Volkswirtschaft auf “stabil” angehoben worden waren, ebenfalls unverändert eingestuft. Demnach bleibt auch Deutschland bis auf Weiteres in der Gruppe 2. Bei der Einstufung reicht die Kategorisierung der Gruppe von 1 (geringstes Risiko) bis 10 (höchstes Risiko). Die nun vorgenommene Bestätigung der Bonitäten erfolge in Reaktion auf die Bekräftigung der Spitzenkreditwürdigkeit Deutschlands, schreibt S&P weiter.

Die Chancen auf eine weitere Erholung bei den beiden Bankaktien stehen somit nicht schlecht. Nach der aktuellen Konsolidierung, die nun bald abgeschlossen sein dürfte, könnte für die Commerzbank Aktie nun also der nachhaltige Sprung über die 2,- Euro Marke anstehen, wenn kein weiteres Ungemach aus Griechenland droht…!

Top