Vladislav Baumgertner heißt der Mann, der gestern eine ganze Industrie weltweit in Angst und Schrecken versetzt hat. Die Rede ist natürlich vom Uralkali CEO der sich offensichtlich schon fast darüber zu amüsieren scheint dass nicht nur für zig Milliarden an Börsenverlusten verantwortlich zeichnet sondern auch sehr wohl bewusst ist  dass seine Firma diejenige mit den geringsten Produktionskosten in dem Segment ist. Einen Rückgang der Kalipreise könnte Uralkali somit wohl am besten wegstecken. Ob ihm die Uralkali-Aktionäre sein forsches Vorgehen aber danken werden ist die andere Frage, geschweige denn ob die eingeschlagene Strategie dauerhaft Erfolg versprechend ist. Die Uralkali Aktie ist auch heute wieder unter Druck.
Es wurde bereits gestern viel über die Motivation des CEOs spekuliert, sich auch ins eigene Fleisch zu schneiden. Dabei machten Vermutungen die Runde, man wolle eventuell verhindern dass einer der großen Rohstoffkonzerne wie Rio Tinto oder BHP Billiton in den Kalimarkt einsteigen weil dieser, nach einem entsprechenden Kursverfall der Kalipreise, dann unattraktiv wäre. Andere wiederum äusserten sich dahingehend, dass man eine Konsolidierung im Markt erzwingen will um selbst dann Marktanteile ausbauen zu können.
Ich gewinne bei diesem Interview irgendwie den Eindruck, dass es sich hier um einen kleinen Privatkrieg handelt, bei dem der Größere dem Kleinen mal zeigen möchte wo der Hammer hängt und dabei natürlich auch billigend in Kauf nehmen würde, dass dieser am Ende gar pleite geht. Das deute ich zumindest in die Äusserungen des Herren im Anzug hinein. Letztlich kann ich mich also des Eindrucks nicht erwehren, dass hier jemand ganz massiv und russisch zum Einlenken, in welcher Form auch immer, bewegt werden soll. Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung… Aber sehen sie selbst und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung. Hier geht’s  zum Interview mit Vladislav Baumgertner auf Bloomberg TV.