Mit der sagenhaften Summe von 1,2 Milliarden Euro wetten Spekulanten derzeit auf den Absturz der Commerzbank Aktie. Wie heute in der Financial Times Deutschland unter Berufung auf den Londoner Finanzdienstleister Data Explorerszu zu lesen war haben sich Finanzmarkt-Akteure nun also anlässlich der geplanten Kapitalerhöhung bei der Commerzbank auf das Geldhaus eingeschossen. Mit den kürzlich getätigten Transaktionen befinden sich damit rund 16 Prozent aller Commerzbank Aktien in den Händen von Shortsellern. Die Spekulanten setzen dabei auf eine massive Verwässerung der Aktie durch die geplante Kapitalmaßnahme. Man kann sich also als Anleger darauf einstellen, dass die kommenden Wochen sehr turbulent werden könnten. Bislang blieb ein negativer Effekt der Transaktionen noch weitestgehend aus, aber das muss nicht so bleiben. Charttechnisch bietet die Zone zwischen 4,81 und 5,05 Euro derzeit eine gute Unterstützung. Sollte diese allerdings bald unterschritten werden ist Vorsicht geboten!
Unruhige Zeiten für Deutsche Bank, Commerzbank, Hypo und JP Morgan
Die Aktie der Deutschen Bank startete gestern zunächst hoffnungsvoll in den Tag, und das obwohl das Geldinstitut gestern vom Bundesgerichtshof abgewatscht wurde. Mehr als eine halbe Million Euro Schadensersatz muss die Deutsche Bank an einen Unternehmen zahlen, die dieses mit einem komplizierten Zinsswap-Geschäft verloren hatte. Nach dem höchstrichterlichen Urteil des BGH muss die DB nun auch Firmenkunden in Zukunft besser über mögliche Risiken bei Geldgeschäften aufklären. Nicht die eigentliche Höhe des Schadenersatzes dürfte dabei nun in den Chefetagen der Deutschen Bank für Nervosität sorgen, sondern viel mehr die Befürchtung, dass diese Klage Schule machen könnte. Ebenso ist der damit einhergehende Imageverlust nicht ganz ohne, denn der BGH war der Meinung, dass die Bank die Anlageprodukte „bewusst zulasten des Anlegers“ konstruiert hatte. Die damit einhergehende öffentliche Diskussion über die wissentliche Ãœbervorteilung von Kunden hat auch Goldman Sachs kürzlich schon über sich ergehen lassen müssen, und nicht gerade gut dabei ausgesehen..
Das vom BGH gefällte Urteil könnte nun in der gesamten Branche für Unruhe sorgen, denn auch andere Geldinstitute wie die Commerzbank, die HypoVereinsbank oder JPMorgan stehen im Fokus, da sie ähnliche Zinsprodukte verkauft hatten. Das oberste Berufungsgericht setzt sich mit dem Urteil gegen alle vorangegangenen Instanzen durch und schafft somit die Voraussetzungen für weitere Klagen von Kommunen und mittelständischen Unternehmen die ebenfalls ordentliche Summen bei dieser Art von Geschäften verloren hatten. Eine weiterführende Klagewelle gegen die Deutsche Bank sollte also in die Anlageentscheidung in den kommenden Wochen mit einbezogen werden.
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, kündigte bereits heute an, dass nun auch Städte Schadenersatzansprüche gegen die Deutsche Bank stellen könnten. „Die Städte haben in ihrer Not versucht, Finanzgeschäfte zu tätigen, die sehr risikoreich sind“. „Es ist nicht auszuschließen, dass nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs auch Schadenersatzansprüche von Städten bestehen.“ so Landsberg wörtlich. Die Aktie der Deutschen Bank gab gestern dann im Tagesverlauf alle Gewinne wieder ab und notiert heute zum Handelsbeginn nur noch knapp über der 40,- Euro Marke. Aus charttechnischer Sicht dürfte zunächst die Marke von 40,- Euro als psychologisch wichtige Marke fungieren, die nächsten Unterstützungen liegen aber erst bei 38,80 und knapp 36,- Euro.
Trading Update – Kauf Deutsche Bank, Daimler und Vale!
Auch diese Woche steht ganz im Zeichen der politischen Unruhen in Libyen sowie dem damit verbundenen Ölpreisanstieg. Nachdem der Preis pro Barrel am Freitag noch deutlich nachgegeben hat, und damit eine Beruhigung der Märkte eingetreten ist, stieg dieser übers Wochenende erneut kräftig an und verhindert somit erst einmal eine Fortsetzung der Erholung an den internationalen Aktienmärkten. Die Vorgaben aus Asien sind dennoch gut, und lassen zumindest auf eine weitere Stabilisierung hoffen. In unserem Aktien Newsletter hatten wir ja bereits am Wochenende unser Einschätzung zur weiteren Entwicklung berichtet!
Für den DAX heißt es in dieser Wochen nun, dass die Marke von 7.200 Punkten zurückerobert werden muss. Bereits am Freitag drehte der Index bei 7.194 Punkten wieder nach unten ab, somit dürfte diese Hürde entscheidend für die weitere Entwicklung sein. Es besteht durchaus auch eine realistische Chance, dass der Index hier erneut nach unten abprallen wird. Fällt dieser dann im Wochenverlauf unter 7,091 Punkte ist auch ein weiterer, und sehr dynamischer Rücksetzer bis in den Bereich um die 6.800 Punkte nicht mehr ausgeschlossen. Bleiben Sie also vorsichtig!
Wir haben und trotz aller Vorsicht heute entschlossen, neben Porsche und VW Aktien nun weitere Trading-Positionen kurzfristig aufzunehmen, und setzten damit natürlich auch auf einen weiteren Anstieg der Indizes. Die erste Position die wir heute gekauft haben sind die Aktien von Daimler, die uns nach dem Rücksetzer der letzten Wochen nun wieder sehr attraktiv erscheinen. Charttechnisch bildet die Unterstützung bei 50,60 einen wichtiges Fundament das am Freitag verteidigt werden konnte. Wir glauben weiterhin an zyklische Aktien insbesondere an die Autobauer!
Ebenfalls charttechnisch interessant erscheint nun die Aktie der Deutschen Bank. Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass auch diese im Zuge einer Gesamtmarktkorrektur noch einmal deutlich unter die 45,- Euro rutschen könnte. Kurzfristig zeichnet sich aber nun ab, das der Boden bei 45,50 Euro wohl erst einmal gefunden wurde. Diese Marke wurde in den letzten 10 Handelstagen viermal verteidigt, somit spricht vieles dafür, dass es sich um ein interessantes Einstiegsniveau handeln könnte. Wir haben heute eine erste Position Deutsche Bank Aktien zu 45,55 Euro gekauft.
Schon lange auf unserer Intensiv-Watchlist ist die Aktie des Rohstoffkonzerns Vale aus Brasilien. Bereits am Freitag haben wir hier eine Erstposition knapp über 21,- Euro gewagt, und diese heute noch einmal kräftig aufgestockt. Heute wurde bekannt gegeben, dass der Rohstoffriese im abgelaufenen Geschäftsjahr 17,264 Milliarden US Dollar verdient hat, und damit eine Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2009 von 222.75 Prozent erreichte. Allgemein erwartet ein Gewinn zwischen 10 und 12 Milliarden UD Dollar. In der Presse hieß es heute „Der brasilianische Konzern verdreifacht seinen Ãœberschuss auf den höchsten Wert, den je ein Bergbaukonzern dieser Welt erzielt hat!“ Mehr muss man dazu nicht sagen…