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Commerzbank, Bank of America, ING, Unicredit, Banco Santander – jetzt wieder kaufen?

Die Commerzbank Aktie war gestern wie erwartet deutlich unter Druck. Mit einem satten Minus von 5,8 Prozent hielten sich die Verluste im direkten Vergleich zu manchem Mitbewerber aber noch in einem fast akzeptablen Rahmen. Andere europäische Geldhäuser mussten weitaus mehr Prügel einstecken und befinden sich durch den gestrigen Kursrutsch in einer nicht ganz ungefährlichen, charttechnischen Lage. Beispielsweise gerieten italienische und spanische Bankaktien, nach der eher missglückten Anleiheauktion der beiden Länder erneut deutlich unter Beschuss, während griechische Bankenwerte eine ordentliche Rally hingelegt haben. Ja so ändern sich die Zeiten…! Auch die amerikanischen Titel, wie beispielsweise die Bank of America gehörten zu den großen Verlierern des Tages. Die extremen Bewegungen sind für mich ein guter Grund um noch einmal etwas genauer in den Bankensektor zu blicken..

Viele Anleger warten momentan bei der Commerzbank Aktie auf einen weiteren Rücksetzer in Richtung des noch offenene Gaps, dass der kräftige Anstieg im Januar hinterlassen hat. Die Kurslücke dürfte in den nächsten Wochen mit hoher Wahrscheinlichkeit geschlossen werden, auch wenn heute erst einmal ein Rebound der Aktie gelungen ist. Die eigentlich spannende Frage ist aber ob der Kurs an dem Gap dann wieder nach oben drehen wird oder ob der Verkaufsdruck die Aktie nun bis an die massive Unterstützung im Bereich von 1,44 bis 1,54 Euro führen kann. Natürlich kann er, aber ich halte das nicht für sehr wahrscheinlich. Dennoch sollte man als Trader immer davon ausgehen dass genau dass was die Mehrzahl der Anleger erwartet gerade nicht eintreffen wird…!

Letztlich kann es einem langfristig orientierten Anleger auch fast egal sein, ob er bei 1,45, 1,62 oder 1,85 Euro seine Positionen gekauft hat. Es geht viel mehr um die Frage ob die Bank überlebensfähig ist, in einem Umfeld wie diesem. Wird die Eurokrise wirklich gelöst, oder ein Zusammenbruch der Währungsunion nur verschoben? Und welche tragische Rolle spielen die Banken in diesem Spiel? Am Ende ist es eigentlich ganz einfach. Entweder man glaubt daran dass wir, und damit auch die Banken, die Kurve kriegen, oder man glaubt an einen Totalcrash. Wenn es der Eurozone gelingt sich aus dieser misslichen Lage zu befreien, dann sind viele Bankaktien heute wohl immer noch historisch günstig bewertet, und notieren deutlich unter dem Buchwert. Wenn es zum Kollaps kommen sollte  dann wären es wohl nicht sehr ratsam Bankaktien im Depot zu haben… Aber dann haben wir sowieso ganz andere Probleme!

Ich gehöre also zu den Tradern die den Bankaktien grundsätzlich auf Sicht der nächsten ein bis zwei Jahre ein ordentliches Erholungspotenzial zutrauen, bevor die Krise dann mit voller Wucht zurückkehren könnte. Wie schon mehrfach hier geschrieben, ging ich bereits im März auch davon aus das wir vorher noch einmal deutliche Schwäche im Markt sehen werden, die sich durchaus auch über mehrere Monate hinziehen kann. Der Kursrutsch der letzten Woche hat nun aber bereits einen Großteil der zu erwartenden Kursbewegung abgearbeitet. Die aktuelle Korrektur wirft also die Frage auf ob der schnelle und heftige Abverkauf den wir gesehen haben, nun schon den Boden für einen erneuten Anstieg geebnet hat, und man einzelne Titel bereits wieder kaufen sollte?

Mit dem gestrigen Ausverkauf  sind, die Aktien der  Commerzbank (minus 5,8 %), ING Groep (minus 6,9 %), Unicredit (minus 8 %), Banco Santander (minus 3,7 %) und die Bank of America (minus 4,7 %) nun wieder optisch günstiger geworden. Bereits heute werden diese Aktien erneut gekauft. Ob diese Entwicklung nachhaltig ist bleibt noch abzuwarten, denn die Nachrichten aus Europa tragen weiterhin nicht gerade zur Beruhigung der Anleger bei. Ein Kursrutsch des Dax bis auf 6.500 Punkte ist durchaus noch zu erwarten, dann sollten auch alle charttechnisch relevanten Marken bei den Bankaktien erreicht sein, wie im Falle der Commerzbank das Gap bei 1,62 Euro. Auf diesem Niveau ergeben sich dann, auch bei den anderen genannten Aktien, wieder interessante Einstiegschancen. Es könnte also noch etwas zu früh sein jetzt verstärkt auf einen Rebound der Bankaktien zu setzen….aber wie schon gesagt sind ein paar Cent rauf oder runter auf mittlere Sicht auch nicht entscheidend.

Wunschanalyse Banco Santander

Banco Santander (WKN 858 872, ISIN ES0113900J37, Marktkapitalisierung: ca. 63,4 Mrd. Euro, ca. 76,25 Mrd. US$)

Firmenlogo Banco Santander

EUROPAS SCHULDENKRISE ENTSCHEIDET SICH IN SPANIEN

„PIGS“ rufen die Amerikaner, wenn sie auf die Euro-Krise angesprochen werden. Das sind die Anfangsbuchstaben für die krisengeschüttelten Länder der EU: Portugal, Irland, Griechenland und Spanien. Während die EU die ersten drei Länder vielleicht noch wird auffangen können, wird es im Falle einer Schieflage Spaniens schwer, denn das Land ist zu groß.

Die Erinnerung an die Immobilienkrise 2008 / 2009 ist noch frisch und so fürchten viele Anleger, eine Staatspleite Griechenlands würde ähnlich wie die Lehman-Pleite im Herbst 2007 die gesamte Finanzbranche mit in den Abgrund reißen. Insbesondere die Banken der Länder, die den größten Finanzierungsbedarf haben, wären dann betroffen.

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