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Kommt nun die Vossloh Ãœbernahme nach C.A.T. Oil-Muster?

Es gibt schon immer wieder komische „Zufälle“ an der Börse. Nachdem die Vossloh Aktie bereits seit Tagen an einem Ausbruch nach oben arbeitet, liefen plötzlich Meldungen über die Ticker, dass Großaktionär Thiele nun offenbar eine Komplett-Ãœbernahme des Bahntechnik-Dienstleisters anstreben könnte oder zumindest seinen Anteil nun deutlich erhöhen will. Die letzten Wochen waren eher von Stärke bei der Vossloh Aktie geprägt, somit könnten sich die Hoffnung auf noch tiefere Ãœbernahme-Kurse für den Großaktionär nicht bewahrheitet haben. Die heutige Meldung kommt somit für mich nicht ganz überraschend, der genannte Kaufpreis auch nicht. Der Gewinn liegt ja bekanntlich im Einkauf 😉

Heinz Hermann Thiele, der Eigentümer der Knorr Bremse AG, hält über die KB Holding bereits 29,99 Prozent der Anteilsscheine an der Vossloh AG. Ab 30 Prozent wird laut Übernahmegesetz ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre fällig. Bislang konnte ich allerdings noch keine offizielle Meldung darüber finden, auch nicht darüber ob tatsächlich eine Komplett-Übernahme angestrebt wird! Internen Kreise zufolge wäre es auch denkbar dass Thiele seinen Anteil erhöhen möchte um ggf. eine feindliche Übernahme eines anderen Interessenten abwehren zu können. An einer Preisermittlung für die Übernahmeofferte werde gearbeitet, hieß es laut Presseberichten. Der genannte Preis von 48,- bis 49,- Euro entspräche dabei ungefähr dem gewichteten Durchschnitt des Börsenkurses während der letzten drei Monate.

Das US Bankhaus JP Morgan hat zuletzt seine Short-Position in der Aktie immer weiter erhöht. Es dürfte nun also einigermaßen spannend werden zu beobachten wie sich der Aktienkurs nun weiter verhält. Das bisher in den Medien kursierende Ãœbernahmeangebot sollte den Druck auf die Amerikaner nun etwas erhöhen. Würde Thiele dieses Angebot in den kommenden Tagen nachbessern, was ich durchaus für möglich halte, dann dürften die Amerikaner hier wohl einigermaßen in Zugzwang kommen… Ein kleiner Short Squeeze scheint die logische Schlussfolgerung zu sein.

Diesen sollte man dann wohl auch spätestens zum Ausstieg aus der Aktie nutzen. Denn bei Vossloh wachsen die Bäume aus operativer Sicht nicht gerade in den Himmel. Zwar befindet sich der Konzern in einem vielversprechenden Umstrukturierung-Prozess, die guten Ergebnisse dürften aber noch etwas auf sich warten lassen. Die offenbar geplante Ãœbernahme weiterer Anteilsscheine zu diesen Kursen lässt nun aus meiner Sicht wenig Spielraum nach oben. Denn, ähnlich wie bei der zuletzt gesehenen CATOil Ãœbernahme ist eine Aktie mit entsprechend dünnen Umsätzen leicht in einer gewissen Kursregion zu halten, wenn man das möchte…!

Vossloh – Das wars dann wohl…

Die Vossloh Aktie kam gestern erneut an der wichtigen Hürde von 54,50 Euro unter Druck und ging mit einem satten Minus von 11 Prozent aus dem Handel. Grund war hier die Neuausrichtung des Konzerns bzw. Ankündigung sich nun von der Lokomotiven-Sparte trennen zu wollen. Man wolle sich künftig verstärkt auf die „Kernbereiche“ Schienenbefestigungen, Weichen und Gleis-Dienstleistungen konzentrieren, hieß es in der Meldung. Dass die Transportation-Sparte seit gestern nun offiziell als „Nischengeschäft“ bezeichnet wird war neu und verwundert da ebenso wie die offensichtlich mangelnde Kreativität des Managements, dem offenbar nicht viel anderes zur Sanierung des Konzerns eingefallen ist, als einen Teil des Tafelsilbers zu veräussern.

Letztlich steuert die Lokomotiven-Sparte knapp 500 Millionen Euro zum Gesamtumsatz von ca. 1,3 Milliarden Euro bei! Der dann neu geschaffene Konzern wäre  somit zwar möglicherweise um etwas Bares reicher, aber auch um fast 40 Prozent kleiner. Ob oder wann ein Käufer hierfür gefunden werden kann ist noch ungewiss, welchen Preis man für den Konzernteil aufrufen will ebenso. Somit entwickelt sich Vossloh immer mehr zu einer Blackbox, die man als Anleger nicht mehr einschätzen kann. Die Konsequenz daraus ist klar und die ersten Auswirkungen haben wir gestern gesehen. Der Kursverfall könnte somit weiter gehen, was nicht zuletzt auch wegen der geringen Börsenumsätze bei der Aktie immer wahrscheinlicher wird.

Nachdem wir hier auf Investors Inside nun zwei mal einen kräftigen Bouncen bei der Aktie auf der Long-Seite getradet haben, wird die Aktie nach den jüngsten Meldungen nun bis auf Weiteres von unserer Intensiv-Waschlist genommen. Leider hat sich der Ausbruch über die 54,50 Euro zweimal hintereinander nicht ergeben, bzw. hat das Management aus meiner persönlichen Sicht hier auch ein extrem schlechtes Händchen bei der Unternehmenskommunikation bewiesen. Das Timing war beide Male sehr „unglücklich“ und die gestern verkündete Strategie überzeugt wenig.

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