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Die SHW Aktie im Abwärtssog bis unter 32,- Euro?

Seit Tagen ist die Aktie des Automobilzulieferers SHW kräftig unter Druck. Die Befürchtungen des Marktes, dass die schwächelnden Absatzzahlen der Automobilhersteller VW, BMW, Daimler und Co. in China auch auf die Zulieferkette voll durchschlagen wird, ist offensichtlich. Generell sollte man die Flinte aber nicht zu früh ins Korn werfen, denn die aktuelle Schwäche in China muss relativ betrachtet werden. Der Absatzmarkt wird den deutschen Automobilherstellern noch auf Jahre gute Geschäfte bescheren, wenn auch nicht zwingend auf dem gewohnten Niveau. Für einzelne Aktien aus diesem Segment heißt es aber dennoch lieber etwas Vorsicht walten zu lassen, da der Boden noch nicht erreicht sein könnte…

SHW Aktie im Chartcheck

Bei der SHW Aktie scheint es aktuell eine Sondersituation zu geben, die dem breiten Markt entweder noch nicht bekannt ist, oder aber ausschließlich der Charttechnik geschuldet ist. Bereits in der letzten Analyse vor Monaten hatte ich hier eine möglicherweise entstehende SKS Formation ausgemacht, die sich nun zu vollenden scheint. Hinzu kommen noch ein paar offene Kurslücken, die es noch zu schließen gilt. Es ist also aus heutiger Sicht sehr wahrscheinlich, dass die Aktie nun bis in den Bereich um die 32,80 Euro oder gar darunter fallen wird. Das rechnerische Kursziel aus der Schulter-Kopf-Schulter-Formation läge gar unter der 30,- Euro Marke…!

Eine erste Haltelinie sehe ich jetzt im Bereich um die 35,- Euro, danach dürfte das 76,40er Fibonacci Retracement möglicherweise Halt bieten, bei dem auch das erste offenen Gap zu finden ist. Etwas weiter südlich findet sich dann bei 32,80 Euro das letzte noch zu schließende Gap, sowie bei derzeit 31,80 Euro die langfristige Aufwärtstrend-Linie. Insgesamt deutet die Price-Action der vergangenen Tage deutlich darauf hin, dass die hier genannten Ziele – zumindest teilweise – noch abgearbeitet werden dürften. Etwas Geduld kann also nicht schaden!

Nach Leoni jetzt auch Lanxess mit eher trüben Aussichten…

Es ist die Woche der schlechten Unternehmensnachrichten und großen Kursbewegungen bei Einzelaktien aus dem Bereich der Automobilzulieferer. Nach Leoni und Rheinmetall gestern folgt heute die Lanxess Aktie…Das Chemieunternehmen macht durch einen sehr trüben Ausblick auf das erste Halbjahr auf sich aufmerksam. Die schwache Nachfrage aus der europäischen Automobil- und Reifenindustrie lastet überraschend schwer auf der Bilanz der Leverkusener. Dem heutigen Bericht zufolge fiel das Ergebnis für das erste Quartal dieses Jahres deutlich schlechter aus, als dies vom Markt erwartet wurde. Mit einem operativen Ergebnis zwischen 160 und 180 Millionen Euro wurde nur noch etwa halb soviel verdient wie im Vorjahreszeitraum . Damals konnte man noch ein EBITDA in Höhe von 369 Millionen Euro verbuchen. Die Aktie ist heute entsprechend unter Druck und verliert vorbörslich bereits deutlich an Wert.

Nachdem auch die Prognose für das zweite Quartal eher verhalten ausgefallen ist, würde ich hier erst einmal nicht versuchen den heutigen Rücksetzer zu kaufen. Denn aus charttechnischer Sicht ist der Schaden schon recht beträchtlich. Zwar bieten Kurse um die 58,40 Euro eine erste Unterstützung, der Gewinneinbruch ist aber so gravierend, dass ich eher davon ausgehe dass dies auch entsprechend im Aktienkurs eingepreist wird. Der allgemeine Ausblick auf die zweite Jahreshälfte klingt zwar schon wieder etwas positiver, ob sich das dann auch in der Jahresbilanz entsprechend positiv niederschlagen wird bleibt aber noch abzuwarten. Genauere Einschätzungen für das Gesamtjahr kündigte Firmenchef Heitmann für die Vorlage des Berichts zum ersten Quartal Anfang Mai an.

Eine weiter Unterstützung könnte bei ca. 55,25 Euro liegen. Hält diese nicht droht sogar ein Rücksetzer bis auf das letzte Verlaufstief bei 45,78,- Euro. In jedem Falle wurde heute die 200-Tage Linie deutlich unterschritten, was bei einer solchen Dynamik selten eingutes Zeichen ist…! Lanxess bleibt ein interessantes Unternehmen, die heutige Meldung sollte aber erst einmal zur Vorsicht mahnen. Die Aktie kommt nun auf meine Intensiv-Beobachtungsliste.

VW, Porsche, Audi, BMW und Daimler – auf Rekordjagd!

Im abgelaufenen Monat November konnten alle deutschen Premium-Hersteller erneut eine ganze Reihe von Absatz- und Umsatzrekorden aufstellen. Für den größten deutschen Hersteller VW ging es auch im letzten Monat in den USA weiter steil bergauf. Insgesamt wurden 36.728 Autos in dem Zeitraum abgesetzt, was gut 29 mehr als im Vorjahreszeitraum ist. Besonders der US Passat findet weiter reißenden Absatz. Das Modell legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 75 Prozent zu. Die zweite tragende Säule war der Jetta, bei dem der Absatz um etwa 10 Prozent stieg. Seit Jahresbeginn hat VW mehr als 394 000 Autos in den USA verkauft und damit 35 Prozent mehr als in den ersten elf Monaten 2011.

Auch die Volkswagen Tochter Audi eilt ebenfalls von Rekord zu Rekord. In den USA konnten im November 12.067 Fahrzeuge verkauft werden, was einer erneuten Steigerung um 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Absatzstärkstes Modell war der A4 mit 3.343 verkauften Modellen. Der Sportwagenbauer Porsche verkaufte im November so viele Autos wie noch nie zuvor in einem Monat. Mit 3.865 Fahrzeugen lag der US Absatz um stolze 71 Prozent höher als vor einem Jahr. Kassenschlager bleibt weiterhin der  SUV Cayenne. Hier verdoppelte sich der Absatz im auf Jahressicht beinahe. Seit Jahresbeginn hat Porsche damit gut 32.000 Autos in den USA verkauft. Eine Steigerung auf im Jahresvergleich 2011 um stolze 18 Prozent!

In München feiert man ebenfalls neue Bestmarken…Während der Absatz der Marke BMW um kräftige 45,0 Prozent auf 31.213 Fahrzeuge gesteigert wurde, konnte die Marke Mini mit 5.248 verkauften Einheiten lediglich um 10,5 Prozent zulegen. Das meistverkaufte Modell war erneut die 3er Baureihe, deren Verkäufe um 42,4 Prozent weiter zulegen konnten. Sogar Daimler hat seinen Absatz im November in den USA um 15 Prozent gesteigert. Im November verkauften die Schwaben 32.649 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, Smart und Sprinter. Damit sieht sich Daimler auf dem besten Weg zu einem neuen Rekordjahr.

Insgesamt bleibt also das bestehende Bild der starken deutschen Automobilhersteller damit voll intakt, auch wenn die Hersteller im November von Sondereffekten profitiert haben. Denn durch die Auswirkungen des Wirbelsturms Sandy waren viele Autobesitzer an der US-Ostküste gezwungen sich kurzfristigen Ersatz für ihre zerstörten Fahrzeuge zu besorgen. Dementsprechend konnten auch die amerikanischen Hersteller kräftige Absatzsteigerungen verzeichnen. Wir dürften damit ein historisch gutes Automobil-Jahr gesehen haben, dass sich natürlich auch in den  Bilanzen der Konzerne widerspiegeln wird. Auch Zulieferer wie Leoni, Rheinmetall und andere werden ebenfalls von dieser weiterhin positiven Entwicklung profitieren. Als Aktionär von deutschen Automobilfirmen darf man sich jetzt wohl schon auf die Zahlenvorlage für das Gesamtjahr freuen, Ob diese Ergebnisse allerdings in 2013 noch einmal zu toppen sind bleibt abzuwarten…!

Fazit: VW bleibt weiterhin mein Favorit und damit natürlich auch die Aktie der Porsche Holding, mit der man unmittelbar am weiteren Erfolg des Mutterkonzerns beteiligt ist. Das Gesamtjahr will das Management mit einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau von ca. 11,3 Mrd € abschließen. Umsatz und Absatz sollen neue Bestmarken erreichen. In den kommenden Jahren sollte der Einsatz des modularen Querbaukastens die Produktionskosten weiter senken, sodass ich selbst im Falle eines stagnierenden Umsatzes davon ausgehe dass sich das Firmenergebnis weiterhin gut entwickeln wird.

Trading Update Veolia, Aixtron, Metro, Salzgitter, Rheinmetall

Veolia Environnement hat erwartungsgemäß etwas korrigiert und sollte nun spätestens bei der 12,- Euro Marke wieder nach oben drehen. Die Nachrichtenlage bei dem Konzern ist äusserst positiv was den Kurs letztlich wieder in „normale“ Bewertungsregionen führen sollte. Unser Kursziel bleibt zunächst das Gap bei 17,30 Euro. Bei der Aixtron Aktie mehren sich die positiven Analystenkommentare. Insbesondere die Aussichten bis ins Jahr 2015 beurteilen die Fachleute nun gravierend anders als noch vor ein paar Wochen. Der Rücksetzer in der letzten Woche führte nicht ganz bis zu dem von uns genannten Gap. Dieses kann also durchaus noch geschlossen werden, spätestens danach sollte es aber wieder deutlich aufwärts gehen, wahrscheinlich sogar schon ab heute.

Metro habe ich nach den schlechten Zahlen dann doch wieder verkauft und warte nun erst einmal ab welche Fortschritte das Unternehmen in den kommenden Monaten machen wird. Insbesondere der Ausblick hat mich zu dem Verkauf veranlasst. Wenn man davon ausgeht das wir einen schwachen Sommer im Aktienmarkt erleben werden muss man dise Aktie jetzt wohl nicht im Depot haben. Die Aktie hat grundsätzlich wohl das Potenzial noch bis ca. 33,- Euro zu steigen, viel mehr ist aber wohl erst einmal nicht drin. Sollte der Kurs hingegen in Richtung 26,- Euro fallen kann man durchaus wieder eine Position wagen.

Dafür bin ich nun erneut bei den beiden „Lieblingswerten“ der letzten Wochen eingestiegen. Salzgitter notiert immer noch weit unter Buchwert und ist nahezu schon ein MUSS im Stahlsektor. Insbesondere auch die Beteiligung an Aurubis sollte in den nächsten Jahren weiterhin kräftig zum Gewinn des Unternehmens beitragen. Sollte sich der Stahlsektor in der kommenden Woche wieder kräftig erholen (s.o) dann dürfte die Salzgitter Aktie kräftig  davon profitieren. Ganz im Gegensatz zu der ThyssenKrupp Aktie die ich nach wie vor meiden würde. Die Nachrichtenlage bei Deutschlands größtem Stahlkonzern ist weiterhin eher besorgniserregend.

Ebenfalls wieder eine erste Position eingebucht habe ich bei der Rheinmetall Aktie. Die zuletzt gelieferten Zahlen würde ich als sehr unspektakulär bezeichnen, die Nachrichten zu der geplanten Ausgliederung des hochprofitablen Automobilgeschäftes hingegen sind meiner Aufmerksamkeit nicht entgangen. Dieser Schritt könnte noch einmal deutlichen Schwung in den Aktienkurs bringen. Bis es soweit ist kann der Kurs aber durchaus auch noch einmal nachgeben wenn die Analysten ihre Kursziele aufgrund der eher schwächeren Rüstungssparte nun zurück nehmen sollten. Mit einer Dividendenrendite von knapp 4% und das KGV von 8 halte ich die Aktie aber grundsätzlich immer noch für extrem günstig, und das Risiko auf dem aktuellen Niveau für überschaubar.

 

Leoni – bestens verkabelt!

Heute hat die Leoni AG die Quartalszahlen veröffentlicht, und die können sich wirklich sehen lassen. Der Automobilzulieferer profitiert weiterhin von der weltweiten Automobilnachfrage, und konnte sowohl den Umsatz als auch den Gewinn kräftig steigern. Für die kommenden Quartale sieht sich der Der Kabel- und Bordnetz-Spezialist gut gerüstet. Die Ziele für das Gesamtjahr 2011 wurden von Firmenchef Klaus Probst erneut bestätigt und auch der Ausblick auf das Jahr 2012 lassen Anleger auf mehr hoffen. Laut Aussage des Unternehmens gibt es bislang keinerlei Anzeichen für eine Abschwächung der Nachfrage nach den Produkten der Leoni AG.

Sowohl das Geschäft mit den Kabeln als auch der Vertrieb kompletter Kabelsätze, haben ähnlich kräftig zu dem Quartalsergebnis beigetragen. Insgesamt kletterte der Umsatz zwischen Juli und September auf 913 Millionen Euro, und damit um satte 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte noch kräftiger, um 40 Prozent, auf 54,6 Millionen Euro zu. Somit wurde in der Berichtsperiode ein Überschuss von knapp 33 Millionen Euro erwirtschaftet, was einem Gewinn von 1 Euro je Aktie entspricht.

Die Unternehmensführung plant nun  auch für das Gesamtjahr 2011 mit einem weiterhin kräftigen Anstieg der Umsätze von 2,96 Milliarden auf rund 3,6 Milliarden Euro. Das EBIT soll dementsprechend von zuvor knapp 100 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro zulegen. Alles in allem also ein sehr solides Zahlenwerk des Automobilzulieferers, dass für künftige Quartale mehr verspricht. Die Aktie gibt heute dennoch vorbörslich etwas nach, was wir als klare Nachkaufchance unseres Depotwertes werten. Leoni ist nicht nur in der Automobilbranche gut verdrahtet, auch der Chart sieht momentan interessant aus.

Vor kurzem gelang es bereits kurzzeitig die 200-Tage Linie wieder zu überschreiten. Ein solider Boden dürfte sich im Bereich um die 28,- Euro ausgebildet haben. Auch erkennbar im Chart ist eine mögliche Schulter-Kopf-Schulter Formation die die Aktie noch einmal in diesen Bereich führen könnte. Fundamental betrachtet sollte spätestens hier dann der Rebound der Aktie erfolgen. Das Chance-Risiko- Verhältnis bei der Leoni Aktie würden wir als äußerst günstig bezeichnen.

Commerzbank, Deutsche Bank – Trendwende in Sicht?

Fast schon sah es in der vergangenen Woche so aus, als ob das Schlimmste bei den beiden deutschen Großbanken, der Commerzbank und der Deutschen Bank, vorüber sein könnte. Beide Aktien konnten sich deutlich von den Tiefständen lösen und legten, getrieben durch positive Nachrichten, wieder zu. Grund für den Kursanstieg war, neben der deutlich überverkauften Situation bei den Bankentiteln weltweit, die Intervention der Notenbanken, die in einer gemeinschaftlichen Situation beschlossen hatten die europäischen Bankenhäuser mit Dollars in beliebiger Höhe zu versorgen. Bei der Deutschen Bank Aktie spielte zudem noch eine gehörige Portion Phantasie mit. Denn offenbar will sich Investmentlegende Warren Buffet an dem Deutschen Geldhaus beteiligen.

Diese positiven Effekte scheinen aber heute bereits wieder verpufft zu sein. Die Commerzbank meldete heute, neben der Komplettübernahme der Deutschen Schiffsbank, dass sich das Kreditgeschäft im Bereich Mittelstand deutlich verlangsamt habe. Unternehmen, insbesondere aus dem Maschinenbau und der Automobil-Zulieferindustrie wären nun deutlich vorsichtiger und würden reihenweise Investitionen zurückstellen, hieß es. Da ist sie nun, die selbst erfüllende Prophezeiung einer baldigen Rezession, und trifft natürlich auch das Geschäft der Banken massiv, die wiederum nun Probleme bekommen ihre gesteckten Ziele zu erreichen.

Das Mittelstandsgeschäft war in den letzten Quartalen für die Commerzbank der größte Gewinntreiber. Anleger befürchten nun offenbar dass sich die schleppende Kreditvergabe negativ auf die Gewinne der Bank auswirken könnten. Die Commerzbank Aktie verliert heute erneut über fünf Prozent, und dürfte den „geplanten“ Anlauf auf die 2,- Euro Marke somit noch einmal auf unbestimmte Zeit verschieben. Dennoch befindet sich der Titel immer noch in einem kurzfristigen Aufwärtstrend, und einem intakten Kaufsignal. Gelingt es also, trotz dieser Nachrichten, den Widerstand bei 1,86 Euro dennoch zu überwinden, stehen die Chancen auf eine nachhaltige Trendwende bei der Commerzbank Aktie sehr gut.

Die Deutsche Bank Aktie muss heute ebenfalls wieder kräftig einstecken und gibt 5,3 Prozent ab. Konkrete Gründe lassen sich dafür nicht finden, außer der allgemeinen politischen Schieflage und der Spekulationen um eine mögliche Bankenrettung im Falle einer Pleite Griechenlands, aber das kennen wir ja schon! Beim Deutschen Branchenprimus häufen sich zudem die positiven Analystenkommentare die allesamt ein deutlich höheres Kursziel für die Deutsche Bank Aktie prognostizieren. Der Ausbruch über den Widerstand bei 26,- Euro ist hier am Freitag zwar nicht gelungen, dennoch macht die Aktie insgesamt den Eindruck dass der Boden nahezu erreicht sein könnte. Die Marke von 31,35 Euro bleibt der Widerstand den es zu überschreiten gilt, um die Bodenbildung abzuschließen.

ElringKlinger – Was ist da los?

Die Aktie von ElringKlinger ist heute nach der Veröffentlichung enttäuschender Zahlen zum abgelaufenen Quartal kräftig unter die Räder gekommen. Marktteilnehmer waren wohl, nicht zuletzt wegen der guten Leoni Zahlen, von einem noch besseren Ergebnis bei dem Automobil-Zulieferer ausgegangen und verkauften heute reihenweise ihre Aktien. Analysten bezeichneten das Zahlenwerk im Peer Group Vergleich als „eher mau“. Der Umsatz war zwar durchaus  solide, das operative Ergebnis  jedoch als enttäuschte. Mit einem satten Abschlag von 8,8 Prozent verabschiedete sich die Elringklinger Aktie heute aus dem Handel und unterschritt dabei gleich zwei wichtige Unterstützungen. Die letzte Auffangzone lag bei 21,60 Euro, der Schlusskurs bei 21,375 Euro. Es steht zu befürchten das der Abverkauf nun noch weiter gehen könnte. Die Unterstützung bei 20,40 Euro liegt seit heute in greifbarer Nähe. Hält auch diese nicht könnten sogar die Tiefststände aus dem März, nach der Atomkatastrophe in Fukushima, noch einmal erreicht werden. Hier ist also in den kommenden Handelstagen Vorsicht geboten!

Die Continental Aktie ist unter Druck

Bereits seit Tagen kann man eine  deutliche Schwäche der Continental Aktie beobachten. War die Aktie bis vor kurzem immer der Titel der sich nach einem Rücksetzer des DAX mit am schnellsten wieder erholt hat, ist dies offensichtlich nun anders. Auch der Verkauf von über 600.000 Aktien am Freitag zum Xetra Handelsschluss lässt nicht viel Gutes für die kommende Woche erwarten. Charttechnisch scheinen die Titel des Automobilzulieferers momentan angeschlagen zu sein. Auch wenn heute bereits die untere Begrenzung der Bollinger Bänder erreicht worden ist steht zu befürchten, das der Abverkauf noch etwas weiter gehen könnte. Kurzfristig orientierte Trader können bereits zu den heutigen Kursen auf einen Rebound spekulieren. Unterschreitet die Aktie jedoch demnächst auch noch die Marke von 65,- Euro, bzw. 64,80 Euro, sind  die Unterstützungen bei 62,10 Euro (hier verläuft derzeit auch die 200-Tage-Linie!), eventuell sogar bei 59,40 Euro die nächsten Ziele die wahrscheinlich angelaufen werden. Hier ist also derzeit Vorsicht geboten! Continental bleibt einer unserer Favoriten, die Aktie sollte nach der nächsten Bodenbildung dann wieder ein attraktives Investment darstellen und zum Jahresende wieder deutlich höher notieren.

Schon wieder alles vorbei? VW, BMW, Daimler und Porsche im Aufwind

Das war es noch nicht! Auch wenn die Indizes uns heute bereits wieder steigende Kurse signalisieren glaube ich persönlich nicht daran, dass wir den Boden schon gesehen haben. Dies hat mehrere Gründe, die ich Ihnen heute hier kurz übermitteln will. Allem voran sei gesagt, dass der gestrige Kursanstieg wohl eher etwas mit den US Arbeitsmarktdaten zu tun hatte als mit einer fundamentalen Erholung. Die Arbeitsmarktdaten waren zwar leicht besser als erwartet, aber wirklich nicht der Brüller. Kein Grund also für dauerhafte Euphorie! Heute sorgten Interventionen am Devisenmarkt dafür, dass sich der Yen wieder etwas abschwächte. Ohne diesen Eingriff wären die Aktienkurse wohl nicht so deutlich gestiegen.

In Japan kämpft eine handvoll mutiger Männer immer noch verzweifelt gegen den drohenden Supergau. Ich weiß nicht ob diese Bemühungen letztlich von Erfolg gekrönt sein werden, aber ich drücke den Japanern wirklich täglich ganz fest die Daumen, dass es gelingen möge. In jedem Fall verdienen die 50 Arbeiter, die dort Ihr Leben zum wohle der Allgemeinheit riskieren unseren größten Respekt und Anerkennung! Sollte es nicht gelingen die Kühlung der Atomkraftwerke wieder in Gang zu setzen droht wohl innerhalb der nächsten 48 Stunden die atomare Katastrophe. Was dies dann letztlich für die Menschen in Japan bedeutet kann man sich nur ansatzweise vorstellen. Der Großraum Tokio wäre in Gefahr, 35 Millionen Menschen müssten evakuiert werden, was wohl ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Das Erdbeben von Kobe im Jahr 1995 hatte eine ähnlich zerstörerische Kraft, die Schäden damals wurde auf ca. 100 Milliarden Euro beziffert. Die japanische Börse knickte damals in der Folge um 25 Prozent ein. Allerdings geschah dies nicht von heute auf morgen sondern im Verlauf der folgenden 4-5 Monate bis der Nikkei dann zu einer fulminanten Erholungsrallye ansetzte. Die heutige Situation ist von der Schadenshöhe vielleicht ähnlich oder höher einzuschätzen, allerdings kommt noch die atomare Problematik hinzu, die ganze Landstriche und Industrien eventuell auf Jahrzehnte beeinträchtigen könnte, sprich unbewohnbar macht. Wer also heute an eine sich schnell wieder erholende Börse in Japan glaubt der könnte sich ganz bitter irren. Unabhängig von der Situation in den AKWs Fukushima hat heute noch niemand einen Überblick über die wirtschaftlichen Auswirkungen.

Die Börsen in den USA sowie die europäischen Indizes dürften sich letztlich dann etwas schneller wieder von dem Japan Schock erholen. Natürlich ist der direkte Einfluss hier nicht so groß, auch wenn meiner Meinung nach die Auswirkungen der Unterbrechung von Lieferketten hier von manchen Fachleuten deutlich unterschätzt wird. Man sollte auch hier erst einmal vorsichtig bleiben, bis klar ist was wirklich in Japan passiert ist, und noch passieren wird. Die Börse in Tokyo könnte in den kommenden Tagen durchaus noch einmal sehr heftig reagieren, was auch die anderen Indizes in Mitleidenschaft ziehen dürfte. Man sollte immer bedenken, dass das Schlimmste hier nur durch einen massiven Eingriff der japanischen Notenbank verhindert werden konnte, und diese Liquidität auch irgendwann wieder aus den Märkten gezogen wird.

Auch wenn der Dax heute erneut die Marke von 6.700 Punkten überschreiten konnte bleibt die Situation aus charttechnischer Sicht extrem angespannt. Die 6.350 Punkte dürften wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit noch abgearbeitet werden, im schlechtesten Fall sehen wir auch noch den Bereich um die 6.100 Punkte. Kurzfristig gehe ich aber von einem erneuten oder mehrfachen Test der 6.500 Punkte aus, und hoffe mal das der Index in diesem Bereich einen soliden Boden ausbilden wird. Bereits gestern haben wir über die bald möglichen Probleme der High-Tech Branche berichtet, ebenso negativ könnte sich die Situation auf die Aktien der Autobauer auswirken, die zwar bis zu einem gewissen Grad von der Situation profitieren könnten, aber auch nur dann wenn die Lieferketten nicht unterbrochen werden. Hier habe ich zumindest meine Zweifel, dass dies nicht der Fall sein wird…die nächsten beiden Quartale werden dies wohl zeigen!

Bleiben Sie auch vorsichtig bei den Solaraktien und treffen Sie keine überhasteten Entscheidungen!

Schaeffler will Conti Aktien verkaufen

Presseberichten zufolge will sich Schaeffler noch in diesem Monat von einem nennenswerten Aktienpaket des Automobilzulieferers Continental trennen. Die genaue Größe dieses Aktienpaketes steht offenbar noch nicht fest, letztlich will der Automechanik- und Wälzlager-Hersteller aber mehr als 50 Prozent an Conti behalten, hieß es. Derzeit hält das Familienunternehmen noch 75,1 Prozent an dem Hannoveraner Autozulieferer. Diese Meldung ist natürlich nicht ganz ohne, und könnte kurzfristig Druck auf die Aktie bringen. Bereits heute morgen taucht die Conti Aktie erneut bis auf die runde Marke von 60,- Euro ab, nachdem dieser Bereich sich gestern schon als gute Unterstützung erwiesen hat gehe ich davon aus, dass dieser auch heute wieder das Fundament sein wird.

Schaeffler dürfte die Aktien nicht ohne Plan in den Markt geben. Nach eigenen Angaben hat Schaeffler zumindest einen Großteil der Aktien für etwa 63,- Euro in der Bilanz stehen, und sicherlich wird man versuchen diesen Betrag bei einem Verkauf auch weitestgehend zu erreichen. Nach den heute veröffentlichten, hervorragenden Zahlen von Conti stehen die Chancen nicht schlecht, dass Schaeffler sogar etwas mehr für das Aktienpaket bekommen kann.

Im Geschäftsjahr 2010 setzte der Automobilzulieferer und Reifenhersteller insgesamt 26,047 Milliarden Euro um, was einer Steigerung von 29,6 Prozent entspricht. Nach einem negativen EBIT in 2009 von 1,04 Milliarden Euro kann Conti für das vergangene Jahr nun einen deutlich positives EBIT von 1,94 Milliarden Euro verbuchen. Ebenfalls gelang es der Continental AG die Nettofinanzschulden von 8,9 auf jetzt 7,32 Milliarden Euro deutlich zu verringern. Insbesondere den letzten Faktor halte ich für ganz wesentlich! Continental will trotz steigender Rohstoffkosten seine Schulden im laufenden Jahr weiter deutlich reduzieren. Am Ende des Jahres sollen die Verbindlichkeiten um mehr als eine halbe Mrd EUR auf weniger als 7 Mrd EUR schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart.

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