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Moodys stuft Deutschland ab, SAP eröffnet die Berichtssaison, was liefern Daimler und VW?

Es hat schon einen gewissen Symbolcharakter wenn man in diesen Tagen die Bilder der brennenden Wälder in Südeuropa sieht. Die verheerenden Brände fressen sich durch Griechenland, Portugal, Spanien und Italien und hinterlassen eine Schneise der Verwüstung. Ähnlich ist die Situation inzwischen wieder an Europas Kapitalmärkten. Spanien zahlt trotz der europäischen 100 Milliarden Euro Rettungsaktion Rekordzinsen auf seine lang laufenden Staatsanleihen. Griechenland steht unmittelbar vor der Zahlungsunfähigkeit. Heute senkt Moody´s nun den Ausblick für das Top Rating Deutschland, Luxemburg und die Niederlande. Weitere werden wohl demnächst mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen alleine um den Druck auf die Währungsunion weiterhin hoch zu halten.

Wie hier schon des öfteren geschrieben wurde werden durch die bisherigen Maßnahmen nicht etwa die schwachen Länder gestützt sondern viel mehr die starken nun mit in den Abwärtssog gerissen. Der Angriff auf Europa ist unverändert im Gange. Allerdings mache ich mir keine ernsthaften Sorgen darüber das Moody´s Rating irgend welche direkten Auswirkungen haben wird. Wie man an den Reaktionen der Märkte bei den letzten Abstufungen von Banken oder Ländern sehen konnte haben die Ratingagenturen sowohl ihre Macht als auch ihre Glaubwürdigkeit in den letzten Monaten weitestgehend verspielt. Länder abzustufen die auf Ihre Staatsanleihen Negativrenditen zahlen müssen, bzw. dafür noch Geld erhalten rundet das Bild des fehlenden Weitblicks bei den Agenturen für mich persönlich nur noch ab. Kurzum ich denke nach wie vor das man die Daseinsberechtigung von Ratingagenturen in ihrer jetzigen Form spätestens nach der Beendigung dieser Krise  noch einmal gründlich überprüfen sollten.

Die Vorgaben für den Markt sind heute grundsätzlich wieder etwas freundlicher, auch wenn es zum Handelsbeginn noch einmal etwas holprig werden kann. Nachdem die US Börsen sich im gestrigen Handelsverlauf weiter erholen konnten dürften auch in Europa die Aktienkurse heute wieder etwas anziehen. SAP hat wie erwartet gute Zahlen vorgelegt – die Berichtssaison ist somit auch in Deutschland offiziell eröffnet. Der Softwarekonzern steigerte seinen Gewinn im zweiten Quartal um 12 Prozent auf  661 Millionen Euro. Auch der Ausblick bleibt positiv, was noch wichtiger ist als das eigentliche Zahlenwerk.  Im Gesamtjahr 2012 will die Walldorfer Softwareschmiede den Kernumsatz um zehn bis zwölf Prozent steigern und ein Betriebsergebnis zwischen 5,05 und 5,25 Milliarden Euro erreichen. Langfristig plant SAP nun bis zum Jahr 2015 einen jährlichen Umsatz von über 20 Milliarden Euro an. Der Auftakt zur deutschen Berichtssaison ist damit erwartungsgemäß gelungen ist. Ich bin jetzt mal gespannt was die deutschen Autobauer so drauf haben…

DAX Rally bis auf 6.500 Punkte…und dann?

Was für eine Woche! Der Titel des letzten Newsletters lautete „Alles oder Nichts?“, und ich denke die Frage wurde klar beantwortet. Alle Ängste der letzten Wochen scheinen schlagartig verflogen zu sein nachdem die europäischen Politiker wieder Handlungsfähigkeit bewiesen haben. Auch wenn das eigentliche Thema uns sicherlich noch länger erhalten bleiben sollte, honorierte der Markt die Beschlüsse des EU Gipfels mit kräftigen Aufschlägen. Der DAX konnte in der abgelaufenen Woche um satte 10 Prozent zulegen. Sicherlich eine denkwürdige Woche die die Börsenwelt deutlich verändert hat. Ich habe ja bereits sein mehreren Wochen darauf hingewiesen, dass genau so etwas im positivsten Falle passieren könnte. Sowohl die Charttechnik , als auch die fundamentalen Daten haben hier bereits im Vorfeld deutliche Signale gesendet. Inzwischen haben sich auch die „Fachleute“ unserer Meinung angeschlossen, das wir eben nicht in eine Rezession schliddern werden, und ich freue mich natürlich für alle Leser des Investors Inside Börsenbriefes, dass Sie von dieser Bewegung nun kräftig profitieren konnten.

In diesen Tagen mehren sich auch wieder die skeptischen Stimmen zu der Situation in Europa, und diese sind überwiegend im Lager der institutionellen Investoren zu finden, die durch den 5 Prozent Anstieg am Donnerstag kräftig auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Hier ist also mehr Eigennutz das vorrangige Interesse als eine objektive Einschätzung, der nun deutlich geänderten Lage. Und das stimmt mich persönlich auch für die kommenden Tage weiterhin sehr optimistisch! Generell bin ich ja auch der Meinung, dass man nicht allzu viel darauf geben sollte was einem so in den öffentlichen Medien serviert wird. Und an dieser Stelle möchte ich auch zum Ausdruck bringen, dass ich froh bin nun wieder etwas weniger über politische Ereignisse schreiben zu müssen, und ich mich wieder voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren kann!

Ich möchte hier noch einmal den Chart aus unserem vorletzten Newsletter vom 15.10.2011 zeigen, in dem deutlich die Untertassen-Formation zu sehen war, ebenso wie die SKS -Formation, oder besser gesagt die SSKKSS-Formation, die nicht allzu häufig vorkommt, und in der Vergangenheit nahezu immer ein starkes Trendumkehrsignal dargestellt hat. Bereits damals war deutlich zu erkennen, dass der Markt begonnen hatte an der sogenannten „Mauer der Angst“ empor zu klettern. (roter Kanal) Mit dem Ãœberschreiten der Zone von 5,974 bis 6.000 Punkten, oder des 61,8er Fibonacci Retracements, hat sich dieser Ausbruch dann auch endgültig bestätigt, was das nächste logische Kursziel von 6.240 Punkten aktiviert hat. Auch dieses konnte in der letzten Woche mit Leichtigkeit genommen werden.

Die spannende Frage lautet also nun, wie wird es weiter gehen in der kommenden Woche? Allem voran möchte ich Sie vor allzu viel Euphorie warnen. Der Markt ist phantastisch gelaufen, und auch wir sitzen in unserem Depot inzwischen wieder auf kräftigen zweistelligen Gewinnen. Es schadet also nicht diese entsprechend abzusichern, das soll aber nicht heißen dass Sie nun hektisch alles verkaufen sollten! Denn auch der Freitagshandel bei den Amerikanern signalisierst weiter steigende Kurse. Hier konnte die wichtige 200 Tage Linie am Donnerstag überwunden werden, und fungiert nun als Unterstützung. Die Gewinnmitnahmen sind bislang eher verhalten ausgefallen, was dafür spricht dass nun auch in den kommenden Tagen „Investitionsnot“ bei den institutionellen Anlegern herrscht, die jede kleine Schwäche kaufen müssen. Für den S&P 500 wäre somit das nächste theoretische Kursziel bei 1350 Punkten!

Der 1-Jahres-Chart des Dax macht deutlich wohin die Reise aller Wahrscheinlichkeit nach gehen wird. Das angepeilte Ziel ist die runde Marke von 6.500 Punkten, diese Marke ist aus mehreren Gründen sehr relevant. Zum einen stellt diese das nächste logische Ziel dar, genauer gesagt wäre hier sogar die 6.542 Punkte Marke das nächste Fibonacci Level.  Zum anderen stößt der Deutsche Leitindex bei 6.500 Punkten an einen Widerstand, der den Tiefpunkt, nach dem Erdbeben in Japan und der Atomkatastrophe in Fukushima, markiert. Spätestens hier wird der Anstieg des Index also mit hoher Wahrscheinlichkeit vorübergehend abgebremst. Was nicht heißen muss das die Rally hier zu Ende ist, aber eine Konsolidierung bis auf 6.240 Punkte, oder gar nochmal 6.100 Punkte wäre dann durchaus auch als gesund zu bezeichnen.

Auf der anderen Seite würde ein weiterer Anstieg über diese Marke dann auch ein gutes Fundament bilden, und das Kursziel von 7.000 Punkten für den DAX aktivieren. Dies wäre wohl etwas was sich noch vor einer Woche die wenigsten Anleger vorstellen konnten. Letztlich gesünder ist ein Markt der zwischendurch auch einmal Luft ablässt. Allerdings spricht einiges dafür das nun eine ungeahnte Dynamik den Markt weiter antreiben könnte. Durch die hohe Short Quote der der letzten Wochen werden Eindeckungskäufe weiterhin den Markt untermauern, obwohl die breite Masse der Shorties nun wohl draußen sein dürfte. Hinzu kommt natürlich auch die Schar der Anleger, die dem Braten noch nicht getraut haben und nun den steigenden Kursen hinterher sehen müssen. Letztlich werden auch sie wieder in den Markt zurückkommen.

Wir lassen also erst einmal alles so laufen wie es ist. Die Bankenwerte haben in dieser Woche eine schöne Performance hingelegt, der Trend sollte sich fortsetzen. Sie erinnern sich sicherlich noch an unseren Artikel im Blog vom 24.10, zu dem Thema Deutsche Bank und Commerzbank. Ebenfalls bleiben Autobauer (insbesondere VW und Porsche, auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen;-), und -Zulieferer sowie die deutschen Stahlaktien hochinteressant, nachdem wir nun wissen, dass die Welt nicht in einer Rezession versinken wird. Ebenso verhält es sich mit Rohstoffaktien, hier sind noch echte Schnäppchen zu finden, siehe Arch Coal. Wer also unserem Rat gefolgt ist und den zweiten Dip auf die 5.000 Punkte Marke gekauft hat, sollte sich inzwischen in einer sehr komfortablen Lage befinden, und kann die letzten Wochen des Jahres wahrscheinlich deutlich entspannter verbringen als den Sommer. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine erholsame Jahresendrally!

Daimler, BMW, Porsche und Volkswagen – von wegen Rezession!

Alle deutschen Automobilhersteller konnten Ihre Absatzzahlen in den USA noch einmal deutlich steigern und liegen damit, auch nach den September Zahlen, immer noch deutlich im zweistelligen Wachstumsbereich. Von einer Rezession ist in diesem Sektor also, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nicht ansatzweise etwas zu spüren! Um die Absatzsituation aber voll umfassend beurteilen zu können muss man sich als Anleger noch gedulden, bis die Absatzzahlen aus Europa, Asien und dem Rest der Welt auf dem Tisch liegen. Dennoch, die gestern gelieferten zahlen könne  sich sehen lassen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

Daimler hat im letzten Monat seinen US-Absatz um 15,6 Prozent auf insgesamt 23.897 Fahrzeuge gesteigert. Alleine die Pkw Sparte legtenum neun Prozent auf 21.649 Fahrzeuge zu. Besonders gut verkauften sich die C-Klasse mit einem Plus von fast einem Drittel auf 6.865 Wagen. Insgesamt hat Daimler damit in den ersten neun Monaten des Jahres 182.314 Neuwagen in den USA verkauft, 10,3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

BMW konnte ebenfalls kräftig zulegen und verkaufte mit insgesamt 25.749 Fahrzeugen stolze 11,4 Prozent mehr Autos in den USA. Die BMW-Kernmarke verzeichnete somit im September ein deutliches Absatzplus von 19,3 Prozent auf 21.750 Fahrzeuge. Bei der britischen Tochter Mini hingegen musste ein einen Absatzrückgang von 18,1 Prozent hingenommen werden. Für die neun Monate seit Jahresbeginn beträgt das Absatzplus der gesamten BMW Gruppe somit 14,2 Prozent. Insgesamt wurden 219.314 Fahrzeuge in den USA abgesetzt.

Auch bei der Marke Porsche zeigten sich die Amerikaner einmal mehr in Kauflaune. Der Stuttgarter Sportwagenbauer setzte erneut 10,1 Prozent mehr Fahrzeuge ab als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im September wurden somit insgesamt 2.170 Fahrzeuge verkauft. Nach wie vor führt der Cayenne mit 930 Stück den diese guten Verkaufszahlen an. Etwas schwächer verkaufte sich der Panamera, dafür konnten jedoch die Absatzzahlen beim 911er wieder deutlich anziehen.

Fast schon wie gewohnt findet man das beste Ergebnis für den US Absatz bei der Volkswagen AG. Der Absatz stieg um 35,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 27.036 Fahrzeuge. Nach neun Monaten im laufenden Jahr kommt der Wolfsburger Autobauer in den USA auf 235.459 abgesetzte Wagen, was einem deutlichen Zuwachs von 22,2 Prozent entspricht. Insbesondere der US Jetta erwies sich einmal mehr als echter Verkaufsschlager, denn fast die Hälfte der US-Verkäufe entfiel erneut auf dieses Modell, das um 55,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegte.

Unser persönliches Fazit bleibt: Deutsche Autobauer sind gut im Geschäft, bislang ist hier die Rezession, über die man überall lesen kann, noch nicht ansatzweise angekommen. Auch wenn die chinesische Wirtschaft nun erste Signale einer Abschwächung sendet, werden die Verkaufszahlen gerade in Asien wohl auf Jahre hoch bleiben. Die Korrektur an den Börsen ist offensichtlich noch nicht abgeschlossen, sodass bei allen Autobauern noch Abwärtspotenzial vorhanden sein dürfte. Dennoch sind wir insbesondere für die Volkswagen Aktie weiterhin sehr positiv gestimmt, und halten Kurse unter 90,- Euro für echte Schnäppchenkurse!

Volkswagen glänzt in den USA mit dem stärkstem Autoabsatz seit 2003

Gestern erst konnten die guten Absatzzahlen von VW aus Indien beeindrucken, heute dürften die US Absatzzahlen das noch einmal toppen. Volkswagen hat im Mai in den USA seinen höchsten Monatsabsatz seit dem Jahr 2003 eingefahren, und zeigt damit, dass die Produktstrategie in dem schwierigen Markt USA aufzugehen scheint. Volkswagen stemmt sich erfolgreich gegen die eingetrübte Stimmung am US-Automarkt. Während so mancher Konkurrent im Mai unter rückläufigen Verkäufen zu leiden hatte, legten die Wolfsburger noch einen Zahn zu. Demnach wurden im Mai 30.100 Wagen auf dem US Markt verkauft, fast 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Mehr als die Hälfte der Verkäufe entfielen dabei auf den Dauerrenner Jetta, dessen Absatz um stolze 57 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen konnte. Seit Jahresbeginn 2011 hat der Wolfsburger Automobil-Konzern, der kürzlich wieder ein eigenes Werk in den USA eröffnete, rund 125.700 Wagen in den USA abgesetzt was einer Steigerung von 20 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht. Mit dem neuen Werk, und dem dort eigens für den US-Markt gefertigten Passat, sollen die Verkäufe weiter steigen. VW bezifferte den möglichen Output des US-Werkes kürzlich mit 300.000 Einheiten, was aber noch ausbaufähig sei. Bis zum Jahr 2018 will VW dann 800.000 Fahrzeuge in den USA absetzen.

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