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Startet die Nordex Aktie jetzt nochmal richtig durch?

Die Nordex AG wird morgen die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 vorlegen und man darf durchaus gespannt sein wie diese nun ausfallen werden, nachdem der Hamburger Windturbinen-Bauer im vergangenen Jahr bereits zweimal die eigene Prognose nach oben korrigierte. Die Erwartungen sind insgeheim hoch, was natürlich auch immer Spielraum für Enttäuschungen mit sich bringt. Nordex konnte in den ersten neun Monaten 2014 den Umsatz um etwas mehr als 20 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis stieg in diesem Zeitraum von 31 Millionen Euro auf nicht ganz 60 Millionen Euro ebenso deutlich. Für das vierte Quartal gehen Analysten noch einmal von einem deutlichen Umsatz- und Gewinnschub aus, was angesichts der gemeldeten Aufträge aber erreichbar sein sollte. Erwartet wird ein Umsatz von mindestens 1,7 Milliarden Euro und ca. 80 bis 84 Millionen Euro Gewinn.

Nordex Aktie Chart vor dem Jahresbericht 2014

Rein technisch betrachtet ist die Nordex Aktie in bester Verfassung. Auch wenn es manchmal kurzfristig so aussah, als wolle die Aktie den mustergültigen Aufwärtstrend nach unten durchbrechen, gelang es den Bullen doch den Titel ständig auf Kurs zu halten. Und hier sind wir nun – bei einem Aktienkurs um die 18,36 Euro, und damit exakt an der wichtigen und letzten Hürde bevor der Anstieg auf 19,50 und ggf. über die 20 Euro Hürde erfolgen kann. Vieles wird natürlich auch davon abhängen welchen Ausblick der Konzern auf das laufende Geschäftsjahr geben wird. Fachleute sind sich einig, dass es auch weiterhin gut aussieht für den Windanlagenbauer, zumal das US Geschäft hervorragend läuft und durchaus auch durch Währungseffekte positive Auswirkungen spürbar werden sollten.

Es ist also momentan nicht davon auszugehen, dass Nordex morgen so richtig patzen wird. Viel mehr scheint sich der Markt nun auf einen Ausbruch nach oben vorzubereiten, obwohl die Bewertung des Konzerns inzwischen nicht mehr als günstig bezeichnet werden kann. Deswegen sei hier auch kurz das Negativszenario noch erwähnt. Fällt die Aktie auf Tagesschlussbasis (kurzfristige Turbulenzen ausdrücklich ausgenommen) unter die hier eingezeichnete rote Unterstützungslinie, bei ca. 17,60 Euro würde ich dies als ersten Warnhinweis sehen. So richtig negativ wird es dann unterhalb von 16,50 Euro, weswegen man der Aktie durchaus etwas Raum zum Atmen lassen kann. Fazit: Die Story ist intakt und die positiven Nachrichten überwiegen hier deutlich. Die Nordex Aktie hat hier nun das Potenzial noch einmal richtig durchzustarten.

Südzucker – Die Hoffnung stirbt zum Schluss

Nicht dass die heute veröffentlichten Zahlen der Südzucker AG wirklich noch irgend einen Aktionär wirklich negativ überraschen könnten, aber ein paar Punkte waren dann doch sehr bemerkenswert. Die niedrigen Zucker- und Ethanol-Preise setzen der Bilanz des Nahrungsmittelkonzerns weiterhin schwer zu. So bracht der Gewinn im dritten Quartal um satte 84 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ein! In dem Berichtszeitraum verdienten die Mannheimer nur noch 27 Millionen Euro, was aber sogar noch leicht über den Schätzungen der Analysten im Vorfeld gelegen hat.

Der stolze Gewinnrückgang führte nach Abzug von Steuern und Leistungen Dritter sogar  zu einem Verlust in Höhe von 9 Millionen Euro, nach einem respektablen Gewinn in Höhe von 111 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Auch der Umsatz war um 9,4  Prozent rückläufig. Die Konzernführung bestätigte dennoch ihre ausgegebenen Ziele für das Gesamtjahr und erwartet einen Gesamtumsatz von ca. 7 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn in Höhe von ca 200 Millionen Euro. Die Prognose für das Erreichen dieser Ziele dürfte aber wohl eher einem gewissen Wunschdenken entsprungen sein…

Es bleibt somit alles wie es ist. Das Umfeld ist für den Konzern bereits seit längerem als katastrophal zu bezeichnen. Sowohl der Zuckermarkt als auch der Markt für BioEthanol liegen am Boden und das dürfte sich auch im neuen Geschäftsjahr nicht wesentlich ändern. Der Ölpreisverfall ist hier ebenfalls nicht unbedingt als hilfreich zu bezeichnen, da Ethanol auf diesem Nieveau nicht mehr konurrenzfähig ist. Auch aus charttechnischer Sicht ist die Aktie eher auf dem erneuten Weg in Richtung der 10,- Euro Marke als im Begriffe ernsthaft aus dem seit Monaten bestehenden Abwärtstrend nach oben auszubrechen. Aktuell liegt die Aktie vorbörslich mit ca. 2,3 Prozent im Plus…aber das muss ja nicht so bleiben.

Continental – solide abgeliefert!

Der Automobilzulieferer Continental hat einmal mehr einen soliden Ausblick auf die kommenden Quartalszahlen abgeliefert. Demnach erwartet der Konzern nun einen leicht gesteigerten Umsatz  von 34,5 Milliarden Euro und einen ebenfalls verbesserten bereinigten Gewinn in Höhe von 3,8 Milliarden für das abgelaufene Geschäftsjahr.Analysten hatten diese zahlen in etwa erwartet, wobei die Gewinnschätzungen mit 3,9 Milliarden etwas darüber gelegen haben. Auch bei der Marge konnten keine neuen Bestwerte erzielt werden. Diese lang nach 11,3 Prozent im Vorjahr jetzt bei „etwas mehr als elf Prozent“.

Was sich erst einmal nicht weltbewegend anhört ist in dem gegebenen Umfeld ein hervorragendes Ergebnis. Unter anderem  negative Währungseffekte verhinderten hier neuen Bestmarken, was angesichts der Verwerfungen im Devisenmarkt, der Russland-Krise und einem derart starken Preisverfall beim Öl aber nicht weiter verwunderlich ist. Letztlich muss man dem Management ein großes Kompliment aussprechen dass diese Effekte die Bilanz mit nur ca. 500 Millionen Euro belastet haben, statt der zuvor einkalkulierten Milliarde.

Erfreulich war sicherlich auch der Ausblick auf das kommenden Geschäftsjahr. Konzernchef Elmar Degenhart rechnet nun mit einem weiterhin soliden Ergebnis für die kommenden 12 Monate. Insgesamt gehe man von einer fünfprozentigen Umsatzsteigerung auf ca 36 Milliarden Euro aus. Die EBIT Marge soll weiterhin im zweistelligen Bereich liegen. Degenhard rechnet dabei mit einem um ca 2 Millionen Autos gesteigerten Automobilabsatz bei ca 89 Millionen Fahrzeugen.

Conti ist und bleibt das Basisinvestment im Automobilsektor. Die breite Aufstellung des Konzerns und das hervorragende Management sollten auch in den kommenden zwölf Monaten für entsprechende Freude bei den Aktionären sorgen, wenn auch die Zeit der großen Kurssprünge erst einmal vorbei sein dürfte. Ich gehe aber weiterhin vom Erreichen des kürzlich hier genannten Kursziels bei der Conti Aktie aus.

Linde – fällt die Aktie nach der Enttäuschung auf 130,- Euro?

Damit hatten wohl die wenigsten Anleger gerechnet. Die Linde Group überraschte den Markt heute mit einer kräftigen Gewinnwarnung. Die insgesamt schwache Weltkonjunktur ebenso wie der weiter verschärfte Wettbewerbsdruck machen den Unternehmen zunehmend zu schaffen. Zu dem herben Einbruch beim Betriebsergebnis führten aber  letztlich Abschreibungen auf Geschäfte in China und Brasilien. Unter dem Strich verdiente Linde somit nur 194 Millionen Euro statt der zuvor erreichten 337 Millionen Euro im gleichen Quartal des vergangenen Jahres. Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde entsprechend nach unten angepasst. der Aktienkurs des Unternehmens gab im frühen Handel teilweise um mehr als sieben Prozent nach, konnte sich aber bereits wieder etwas erholen.

Anleger sind im Vorfeld der Zahlenvorlage offensichtlich eher von guten bis sehr guten Nachrichten ausgegangen und ließen den Aktienkurs kräftig steigen. Umso enttäuschender dürfte die heutige Bekanntgabe dann tatsächlich gewesen sein. Aus rein charttechnischer Betrachtung ist die Linde Aktie nun deutlich angezählt und eine erste Analyse mahnt deutlich zur Vorsicht.

Linde Aktie Chart Analyse

Das kräftige Down-Gap dürfte so schnell nicht wieder geschlossen werden. Viel mehr ist ein weiterer Kursrutsch unter unter das letzte Tief zu erwarten, nachdem die Aktie nun zum dritten Mal den langfristigen Aufwärtstrend (rot) nach unten verlassen hat. Ich persönlich gehe somit eher davon aus dass die heutige Erholung bei der Aktie in den nächsten Tagen wieder verkauft wird und der Titel dann unter die Unterstützung bei ca 145,- Euro fällt. Ein weiterer Kursrutsch bis auf ca. 135,- Euro, respektive ca. 130,- Euro dürfte die neuen Nachrichten dann ausreichend eingepreist haben. Rein rechnerisch würde das Kursziel gar bei ca 129,- Euro liegen. Spätestens an diesem Punkt  ist die Linde Aktie dann für längerfristig orientierte Investoren u.U. wieder ein Kauf.

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