Tag Archives: Ausblick 2013

SMA Solar verkraftet die Solarkrise besser als erwartet, aber…!

Heute hat der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 vorgelegt, die auf den ersten Blick ungefähr so ausgefallen sind wie es erwartet wurde. Trotz der anhaltenden Flaute in der gesamten Solarindustrie gelang es dem Unternehmen die zuvor abgegebene Umsatzprognose zu erfüllen, wovon sicherlich nicht jeder Marktbeobachter ausgegangen ist. Das Jahr 2012 war insgesamt geprägt von weltweiten Überkapazitäten im Solarmarkt sowie verschärftem Wettbewerb und zunehmendem Preisdruck, hieß es in der Meldung.

Dennoch weisen die heute vorgelegten Zahlen durchaus ein paar Highlights auf, die man nicht übersehen sollte… Auch unter diesen ambitionierten Bedingungen gelang es dem Unternehmen einen positiven Free Cashflow zu erzielen. Die erneut gesteigerte Eigenkapitalquote von 61,8 Prozent ist weiterhin beeindruckend und verdeutlicht dass das Unternehmen auch unter schwierigen Bedingungen in der Lage ist sich rechtzeitig umzuorganisieren und flexibel auf die Marktgegebenheiten zu reagieren.

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz am oberen Ende der Prognose in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Im Vorjahr konnten noch 1,7 Milliarden Euro umgesetzt werden. Das operative Ergebnis ging von 240,3 Millionen Euro in 2011 auf nunmehr 102 Millionen Euro zurück. Damit lag die EBIT-Marge bei 7,0 Prozent und somit deutlich unter dem Vorjahr (2011: 14,3 %). Die Nettoliquidität des Unternehmens ging leicht von 473 auf 446 Millionen Euro zurück. Der SMA Vorstand bestätigt die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Jahr 2013, rechnet aber auch 2013 mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. Der Umsatz soll dann nur noch zwischen 0,9 Mrd. Euro bis 1,3 Mrd. Euro betragen.

Man darf gespannt sein wie der Aktienkurs heute auf diese Zahlen reagieren wird. Nicht vergessen sollte man dass die Firma derzeit mit nur noch knapp 690 Millionen Euro an der Börse bewertet wird. Vor knapp einem Jahr war diese Kennzahl,  und damit natürlich auch der Aktienkurs, noch doppelt so hoch….Ich gehe davon aus dass sowohl die Solarindustrie als auch die SMA Solar Aktie bald die Talsohle durchschritten haben dürfte. Das Unternehmen hat aus meiner Sicht mit den heutigen Zahlen einmal mehr bewiesen dass es überlebensfähig ist, und am Ende sogar zu den großen Gewinnern gehören könnte. Allerdings wird das wohl noch ein wenig dauern..!

K+S – durchwachsene Zahlen und ein positiver Ausblick

Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat heute seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Demnach ist das EBIT um 10,8 Prozent auf 808,5 Millionen Euro geschrumpft. Auch der Umsatz ging  leicht, um 1,5 Prozent, zurück. Als Grund für die eher durchwachsenen Zahlen gab das Unternehmen das im Geschäftsjahr 2012 deutlich schwächere Salzgeschäft an. Dank entsprechender Zuwächse im Düngergeschäft konnte der Gesamtumsatz aber nahezu stabil bei 3,9 Milliarden Euro gehalten werden. Der um den Verkauf der Stickstoffsparte Nitrogen bereinigte Gewinn des Unternehmens legte hingegen um 10 Prozent auf 639,7 Millionen Euro zu. K+S will daher die Aktionäre in Form einer auf 1,40 (Vorjahr 1,30) Euro je Anteilschein erhöhten Dividende am Erfolg teilhaben lassen.

Trotz des insgesamt eher durchwachsenen Ergebnisses zeigte sich K+S-Chef Norbert Steiner für die nahe Zukunft zuversichtlich. Die Prognose für das nun laufende Jahr wurde bestätigt. Zudem rechnet  Steiner insgesamt mit einem positiven Geschäftsverlauf in diesem Jahr, und auch für das Geschäftsjahr 2014. Das Salzgeschäft ist zuletzt wegen der winterlichen Verhältnisse in Europa wieder deutlich angesprungen, bei Kali- und Magnesiumprodukten, sollte ein Absatz auf dem hohen Niveau des Vorjahres zu erzielen sein. Allerdings aller Voraussicht nach zu ein niedrigeres Durchschnittspreis als bisher.

Die Zahlen sind damit wohl etwas schwächer ausgefallen als dies vom Markt erwartet worden ist, jedoch sollte die leicht verbesserte Prognose für das nun laufende Jahr dem Aktienkurs heute etwas Aufrieb geben. Insgesamt bleibt die K+S Aktie wohl auch in den kommenden Monaten eher eine solide Depotbeimischung als ein echter Highflyer. Aber aus rein charttechnischer Sicht könnte nach der heutigen Zahlenvorlage die Bodenbildung bei der Aktie abgeschlossen werden. Bei Kursen über 36,60 Euro würde ein Kaufsignal getriggert.

Daimler – erst säen dann ernten!

Die Börsen finden zu alter Stärke zurück, und das liegt wohl nicht zuletzt an den teilweise starken Unternehmenszahlen die wir in dieser Woche genießen konnten. Allen voran wären hier natürlich Apple und VW zu erwähnen. Aber auch der Stern von Daimler glänzte heute erneut. Der Stuttgarter Autobauer legte heute für das Auftacktquartal überraschend gute Zahlen auf den Tisch. Trotz diverser Belastungsfaktoren gelang es dem Konzern die Verkaufszahlen in den letzten drei Monaten deutlich zu steigern. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres legte der Gesamtumsatz des Konzerns um 9 Prozent auf 27 Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern verbesserte sich auf 2,13 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 5 Prozent entspricht. Unter dem Strich standen 1,42 Milliarden Euro in der Bilanz, und damit 20 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Profitieren konnte Daimler insbesondere auch von der EADS Beteiligung, die dem Konzern satte 133 Millionen Euro in die Kassen spülte, 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Verluste hingegen fielen in der Bussparte an. Die Zahlen konnten heute an der Börse trotz eines sehr guten Umfeldes nicht für Kurssteigerungen bei der Daimler Aktie sorgen. Aktionäre zeigten sich verunsichert über den angeblichen Ausstieg des Großinvestors Abu Dhabi, der über den Staatsfond Aabar rund neun Prozent der Stimmrechte an dem Konzern hält. Daimler hingegen kommentierte diese Sorgen nicht weiter und verwies darauf dass der Unternehmensführung nichts dergleichen bekannt sei.

Letztlich ist es an der Konzernleitung nun endlich Klarheit in diesem Punkt zu schaffen, denn ohne diese „externen“ Einflussfaktoren sollte der Aktienkurs nach der heutigen Meldung deutlich höher stehen. Das Unternehmen ist hervorragend aufgestellt und hat den richtigen Weg eingeschlagen. Die momentanen operativen Belastungsfaktoren sollten in den kommenden Quartalen nur noch in einem deutlich geringeren Maße finden lassen, denn die Investitionen in die neue Modellpalette und die zusätzlichen Werke werden sich auszahlen. Die Beteiligungsverhältnisse an dem Unternehmen könnten sich tatsächlich demnächst deutlich ändern, aber das wäre wohl eher sehr positiv zu werten. Lesen Sie >hier< dazu mehr..!

Als einzigen Kontraindikation sehe ich hier eigentlich nur die letzten Aussagen von Herrn Dudenhöffer, dass Daimler im kommenden Jahr so richtig aufdrehen wird…! 😉 Wer hier in den letzten Wochen mitgelesen hat weiß das ich den Aussagen des Fachmanns etwas kritisch gegenüber stehe. Zuletzt hat er einen deutlichen Einbruch des Automobilmarktes für 2012 angekündigt. Wie recht der Mann hatte sehen wir ja auch ganz deutlich in der VW Bilanz…! In diesem Sinne, man ist wohl gut beraten sich nicht in der Anlageentscheidung pro Daimler durch die Nachrichten der letzten Tage allzu sehr verunsichern zu lassen, und konsequent die ursprüngliche Strategie zu verfolgen. Operativ läuft alles nach Plan – bis auf die Bussparte, da muss Herr Zetsche wohl nochmal ran!

Top