Tag Archives: Auftragseingang

Nordex mit super Zahlen – Die Aktie knickt dennoch ein….

Heute hat der Windanlagenbauer Nordex seine endgültigen Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht und damit die bereits vor zwei Wochen berichteten Rohdaten noch einmal bestätigt. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 28,3 Prozent an, womit auch das Ebit um 57 Prozent auf 59,1 Millionen Euro gesteigert werden konnte. Das Nettoergebnis wuchs gar um 72,3 Prozent auf 25,5 Millionen Euro. Die Aktie verliert, nach einem deutlichen Anstieg im frühen Handel, heute ca. 2,5 Prozent. Was ist passiert?

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Manz – etwas zu viel Euphorie…?

Die Manz Aktie legt heute kräftig zu. Nachdem erst kürzlich eine Umsatz- und Gewinnwarnung die Aktie auf Talfahrt schickte, stürzen sich die Bullen heute zum Handelsbeginn geradezu auf die Anteilsschein des Maschinenbauers – wobei diese Aussage natürlich relativ ist. Die Börsenumsätze sind nach wie vor überschaubar, weswegen man diese neue Euphorie auch noch etwa skeptisch sehen sollte. Grund für das neue Kaufinteresse ist die heutige Meldung, dass das Unternehmen einen neuen Großauftrag abschließen konnte. Dieser kommt aus dem Bereich Energy Storage und hat ein Volumen von rund 50 Millionen Euro. Der Kunde wird auch dieses Mal nicht exakt genannt, lediglich die Information dass dieser aus dem Segment Consumer Electronics kommt.

Bei genauerer Betrachtung der heutigen Pressemeldung fällt auf, dass es sich offenbar nicht um einen Großauftrag handelt, sondern um verschiedene Folgeaufträge, deren Umsatz und Gewinn auch nur teilweise im aktuellen Geschäftsjahr wirksam werden. Der größte Teil dürfte somit wohl erst in der ersten Jahreshälfte 2016 in der Bilanz zu finden sein. Damit ändert sich also unter Umständen gar nicht allzu viel an der kürzlich ausgegebenen Gewinnwarnung…

Grundsätzlich bleibt auch meine persönliche Einschätzung zu dem Unternehmen, und damit natürlich auch zu der Aktie, positiv. Manz ist in den zukunftsträchtigen Segmenten. Electronics, Solar und Energy Storage tätig und verfügt hier über eine hohe Innovationskraft. Dennoch sollte man den heutigen Kursanstieg vielleicht nicht allzu ernst nehmen, denn sowohl aus charttechnischer Sicht als auch fundamental sind aktuell eigentlich keine wesentlich höheren Kurse zu rechtfertigen. Zudem sollte nicht vergessen werden dass hier immer noch einige institutionelle Anleger „short“ sind. Diese werden ein gewisses Interesse daran haben ihre Positionen auch noch im Gewinn zu schließen, bzw. zu den aktuellen Kursen ihre Positionen u.U. weiter ausbauen…

Bereits investierte Anleger freuen sich über die schönen Gewinne und lassen die Positionen weiter laufen, bzw. sichern diese entsprechend ab. Neu einsteigen würde ich zu diesen Kursen aber vorerst nicht mehr!

Heidelberger Druck, König & Bauer, Manroland – Eine Branche kämpft ums Ãœberleben

Für die deutsche Druckindustrie sind bereits vor knapp 10 Jahren schlechtere Zeiten angebrochen. Nachdem die Maschinenbauer in den 20 Jahren zuvor noch aus dem Vollen schöpfen konnten, und die Druckindustrie lange zu den etabliertesten Industriezweigen in Deutschland  gehört hat, kämpft die Branche inzwischen um das nackte Überleben. Die jüngsten Ereignisse um die Insolvenz de Manroland AG, sowie die nach wie vor schwachen Quartalszahlen aus der Branche, und die aktuelle Nachrichtenlage haben mich heute veranlasst mir die drei nennenswerten Aktien aus der Branche mal wieder etwas näher anzusehen.

Die heute veröffentlichten Zahlen von König&Bauer sind mit einem zumindest positivem Ergebnis eher die löbliche Ausnahme, verdeutlichen aber auch das es der gesamten Druckmaschinenbranche noch unverändert schlecht geht. Wegen einer schwächeren Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte und Lieferverschiebungen im Schlussquartal ging der Umsatz im Geschäftsjahr 2011 leicht zurück. Der Auftragseingang stieg hingegen im direkten Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent und lag bei mehr als 1,5 Milliarden Euro. Zum Jahresende lag der Auftragsbestand laut Unternehmensangaben gar über 80 Prozent über dem Niveau von Ende 2010. Bei König& Bauer erwartet man aber in diesem Jahr eine weitere Verbesserung des Umfeldes für die Branche.

Auch der zuletzt insolvent gegangene Mitbewerber MAN Roland zeigt sich inzwischen wieder deutlich optimistischer, und betonte noch einmal dass man während der Insolvenzphase keine Aufträge verloren habe. Das Unternehmen bekräftigte erneut seine Prognose mit dem Manroland-Bogendruck in diesem Jahr 350 bis 400 Millionen Euro zu erlösen und schwarze am Ende des Jahres wieder Zahlen zu schreiben. Ein weiterer Abbau von Stellen im Werk Offenbach ist laut dem neue Besitzer Tony Langley nicht nötig, da das Werk inzwischen wieder zu 90 Prozent ausgelastet sei. Allerdings erwartet man bei Manroland auch für dieses und nächstes beiden Jahre kein weiteres Wachstum.

Bei der Heidelberger Druckmaschinen AG wollte man zuletzt von der Insolvenz des Mitbewerbers profitieren, und rechnete sich einen Mehrumsatz für dieses Jahr in Höhe von ca 100 Millionen Euro aus. Dieser Prognose widersprach heute der neue Manroland Chef deutlich: „Wir haben kein Geschäft verloren, ich sehe nicht, wo diese 100 Millionen Euro herkommen sollen.“ und zeigte sich entsprechend kampflustig indem er den Mitbewerbern prophezeite dass diese ebenfalls bald in Schieflage geraten könnten. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA bestätigte kürzlich dass der Auftragseingang im Maschinenbau insgesamt im Jahresvergleich wieder deutlich rückläufig gewesen ist, erwartet aber eine Stabilisierung im Jahresverlauf.

Auch ich habe vor längerer Zeit einmal in dieser Branche gearbeitet, wie manche Leser bereits wissen. Letztlich habe ich mich aber dann rechtzeitig dafür entscheiden etwas anders zu machen, nachdem für mich immer klarer wurde dass die goldenen Zeiten der Branche vorbei sein dürften. Ich kann mich noch gut an die damals in der Branche geführten Diskussionen erinnern, inwieweit die Entwicklung des Internets und die damit einhergehende Umverteilung von Werbeausgaben, die Druckbranche beeinflussen werden. Rückblickend betrachtet hat wohl niemand den ich kenne hierzu eine wirklich realistische Einschätzung gehabt, ebenso wie zu den sonstigen Belastungsfaktoren für die Branche.

Mein Fazit bleibt auch heute das selbe wie vor einem knappen Jahr. Aktien von Druckmaschinen-Herstellern muss man nicht im Depot haben, auch wenn Sie noch so günstig erscheinen. Aus charttechnischer Betrachtung könnte sich im Laufe des Jahres eine interessante Trading Chance ergeben die bei der ein oder anderen Aktie dann kurzfristige Gewinne von bis zu 100 Prozent möglich macht. Ich werde Sie zu gegebener Zeit dann auf diese Chancen aufmerksam machen…bis dahin gibt es genügend Aktien die kalkulierbarere Geschäftsmodelle aufweisen.

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Porsche – Erneuter Absatzrekord

Gute Nachrichten gibt es weiterhin vom Sportwagenbauer Porsche. Inzwischen peilt der Autobauer in diesem Jahr einen Rekordabsatz von über 100.000 Fahrzeugen an nachdem in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres bereits 60.650 Fahrzeuge verkauft werden konnten. Dieser deutliche Zuwachs der Absatzzahlen entspricht einer Steigerung um 36 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Vertriebsvorstand Bernhard Maier verkündete weiter, das man auch beim Auftragseingang mit einem satten Plus von 25 Prozent und 65.660 Fahrzeugen gegenüber dem Vorjahr gut im Rennen liege. Wegen der hohen Nachfrage kommen die Zuffenhausener mit der Produktion momentan kaum hinterher.

Ein Fünftel, also ca. 20.000 Autos der avisierten Verkaufszieles wird Porsche voraussichtlich in China realisieren. Maier bemängelte ein wenig die momentan langen Wartezeiten für die Kunden bei den Sportwagen, und plant die kapazitäten des Werkes in Leipzig zu vergrößern. Derzeit müssen die Käufer eines Cayenne, je nach Spezifikation des Fahrzeugs, zwischen sechs und zwölf Monate auf die Auslieferung Ihres bestellten Fahrzeu warten. Porsche plant mittelfristig nach dem erneuten Rekord in diesem Jahr jährlich 200.000 Autos abzusetzen, was angesichts der weiterhin starken Absatzzahlen beim Cayenne und Panamera wohl auch erreicht werden kann. Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Erfolg dürfte dann auch die fünfte Baureihe Cayun künftig leisten.

Phoenix Solar – Auftragseingang und Umsatz bricht deutlich ein!

Im ersten Quartal müssen die Aktionäre der Phoenix Solar AG 12,9 Millionen Euro Verlust hinnehmen! Anleger reagieren zunächst geschockt auf diese Ankündigung und schicken die Aktie zum Handelsbeginn um über sieben Prozent in den Keller. Im Vorjahreszeitraum konnten noch 2,8 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen werden, was bereits damals nicht üppig war. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach auf minus 16,9 Millionen Euro ein, der Umsatz schrumpfte deutlich von 80,4 auf 32,4 Millionen Euro. Der Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals 2011 sank von 375 auf 178 Millionen Euro. Aufgrund einer nur schwachen Nachfrage bleibt die Phoenix Solar AG mit diesem Zahlenwerk wohl weit hinter den eigenen Erwartungen und denen des Marktes zurück. Auch im laufenden Quartal werden Umsatz und EBIT nicht das Vorjahresniveau erreichen, warnte das Photovoltaik-Systemhaus. Damit müssen auch wir unsere ursprünglich positive Haltung zu dem Unternehmen noch einmal genauestes überdenken. Charttechnisch sieht die neue Situation nun äußerst bedrohlich aus, nachdem heute ein neues Jahrestief generiert wurde. Das Zahlenwerk, insbesondere der schwache Auftragseingang lassen vermuten, dass wir nun bald deutlich tiefere Kurse bei der Aktie sehen werden.

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