Die Aktie von Dialog Semiconductor ist heute kräftig unter Druck, nachdem die veröffentlichen Quartalszahlen offensichtlich nicht ganz den Geschmack der Anleger getroffen haben. Zwar konnten alle nennenswerten Eckdaten kräftig nach oben geschraubt werden, letztlich reichte dies aber dennoch nicht aus um für weiter steigende Kurse zu sorgen. Die Charttechnik hat hier bereits seit längerem zur Vorsicht gemahnt…
Dialog steigerte den Umsatz im dritten Quartal um 18 Prozent auf 330 Millionen Dollar, gegenüber dem Vorjahresquartal. Dabei fiel die Steigerung im Vergleich zum Vorquartal Q2/2015 aber verhältnismäßig gering aus. Lediglich vier Prozent konnte der Apple Zulieferer zulegen, was auch darauf hindeuten könnte (!) dass wir bei der Zahlenvorlage des iPhone-Giganten aus Kalifornien morgen möglicherweise eine negative Ãœberraschung erleben. Apple ist mit weitem Abstand Hauptkunde von Dialog, was man seitens der Unternehmensführung um Java Bagheril gerade durch eine milliardenschwere Ãœbernahme ändern möchte. Die geplante Ãœbernahme von Atmel hatte bereits im Vorfeld der heutigen Zahlenvorlage deutliche Spuren im Aktienchart hinterlassen…
Die Aktie befindet sich offensichtlich in einem klar definierten Abwärtstrend. Die beiden vorangegangenen Konsolidierungen in Form eine Flagge waren geradezu mustergültig. Nun dürfte die Aktie also die fünfte und letzte Welle der aktuellen Abwärtsbewegung vollenden. Wo diese dann ausläuft kann noch nicht eindeutig festgelegt werden. Wesentliche Wendezonen liegen nun im Bereich um die 33,50 Euro, sowie 32,50 und 29,95 Euro. Vorsicht bleibt aber geboten, denn auch ein Test der unteren Begrenzung des hier eingezeichneten Trendkanals ist durchaus vorstellbar!
Fazit: Das operative Ergebnis von Dialog Semiconductor  legte auf Jahresbasis um 44 Prozent zu, wobei ein Gewinn in Höhe von 43 Millionen Dollar anfiel. Auch hier hatten Analysten mit etwa mehr gerechnet. Die EBIT Marge lag bei 18,3 Prozent. Alle gelieferten Daten waren also durchaus ordentlich, wobei die geplante Übernahme von Atmel bereits seit Wochen den Aktienkurs belastet. Der Kaufpreis in Höhe von rund vier Milliarden Dollar ist und bleibt ein dicker Brocken für Dialog, auch wenn das Unternehmen damit die richtige Richtung eingeschlagen hat, um die Abhängigkeit von Apple künftig deutlich zu verringern. Übernahmen dieser Größenordnung bringen aber nicht selten zunächst einmal deutliche Probleme mit sich.
Die morgen veröffentlichten Apple Quartalszahlen werden nicht ohne Einfluss auf den Dialog Aktienkurs sein und möglicherweise für eine Trendbeschleunigung nach unten sorgen, falls die Kalifornier patzen. Im Falle eines Freudensprungs nach oben dürfte sich die Dialog Aktie wohl etwas erholen. Letztlich bleibt die Aktie aber aus charttechnischer Sicht deutlich angeschlagen. Erst Kurse oberhalb von ca. 41,- Euro würden das Bild wieder aufhellen.