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US Arbeitsmarkt, Berichtssaison, Autoaktien und eine baldige Korrektur?

Der allgemeine Optimismus für die künftige Entwicklung des Deutschen Leitindex scheint derzeit keine Grenzen zu kennen, und genau darin liegt auch wiedermal das Dilemma. Immer wenn zu viele Anleger optimistisch sind sollte man sehr vorsichtig werden! Die Arbeitsmarktdaten aus den USA waren für viele Anleger eine herbe Enttäuschung. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Daten zu den non-farm Arbeitsplätzen in den USA, die mit 297.000 neu geschaffenen Stellen deutlich besser ausgefallen sind als erwartet, wurde auch für die endgültigen Arbeitsmarktdaten am Freitag nur Gutes erwartet.

Leider wurden aber auch in diesem Zeitraum mit knapp 100.000 neuen Jobs wiedermal deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Fachleute hatten mit einem deutlich stärkeren Zuwachs von 175.000 Stellen gerechnet. Die Flüsterschätzungen lagen mit 450.000 neuen Jobs sogar noch deutlich darüber. Der Markt hielt sich angesichts dieser enttäuschenden Daten am Freitag noch verhältnismäßig gut, allerdings sollte man dabei bedenken, dass erst heute der Aktienhandel von den meisten Profis wieder so richtig aufgenommen wird.

Positiv zu bemerken war allerdings, dass sich die Arbeitslosenquote insgesamt in den USA von 9,8 auf 9,4 Prozent verringert hat. Hier waren die Fachleute lediglich von einer Verbesserung auf 9,7 Prozent ausgegangen. Der US Arbeitsmarkt bleibt einer der entscheidendsten Faktoren für das Wohl oder Wehe der Börsen in diesem Jahr. Ich gehe weiterhin davon aus, dass hier moderate Verbesserungen möglich sind, wohingegen der US Immobilienmarkt als zweiter entscheidender Faktor wohl noch eine Weile am Boden bleiben wird.

Heute nachbörslich startet zudem die US Berichtssaison, die traditionell mit dem Zahlenwerk des Aluminiumkonzern Alcoa eröffnet wird. Die Erwartungen sind weiterhin sehr hoch, wenn auch nicht unbegründet. Die konjunkturelle Entwicklung in einigen Regionen dieser Welt gibt Anlass zur Hoffnung, dass es sich bei der aktuellen Entwicklung um einen globalen Aufschwung handelt, der uns noch einige Monate oder gar Jahre begleiten könnte. Dennoch steigt die Gefahr von Enttäuschungen, bereits die Zahlen einiger Konzerne zum dritten Quartal des Jahres 2010 waren teilweise nicht mehr so ganz überzeugend.

Ich hatte ja bereits mehrfach hier geschrieben das ich im Laufe des ersten Börsenmonats des neuen Jahres mit einem Rücksetzer rechne, am Wochenende habe ich dieses Szenario noch einmal überprüft und bin letztlich wieder zu dem selben Ergebnis gekommen. Ich gehe nicht von einem übertriebenem Ausverkauf aus, aber zumindest von einem Rücksetzer bis unter die Marke von 6.800 Punkten, eventuell bis 6.700 Punkte. Hier sollte der Markt dann wieder zur Ruhe kommen und anschließend moderat ansteigen. Im Extremfall kann eine Konsolidierung aber sogar bis knapp unter die Marke von 6.400 Punkte führen ohne den langfristigen Aufwärtstrend zu gefährden.

Auch, oder besser gesagt gerade die von uns favorisierten Aktien, die sich allesamt extrem gut entwickelt haben werden dann natürlich unter einer Korrektur „leiden“. Nach wie vor laufen beispielsweise die Aktien der Autobauer hervorragend. Gerade heute hat VW wiedermal einen Absatzrekord mit 7,14 Millionen verkauften Fahrzeugen verkündet. Somit verkaufte der Wolfsburger Konzern im vergangenen Jahr, 13,5 Prozent mehr Autos als vor einem Jahr. In dieser Woche startet die Autoshow in Detroit, und man darf gespannt sein was Porsche noch so zu bieten hat. Dennoch dürften auch hier langsam die guten Nachrichten ausgehen und die Gefahr eines Rücksetzers steigt. Ich habe alle Positionen erneut mit schönen Gewinnen glattgestellt, halte Cash und warte auf einen besseren Einstieg!

US Indizes – Gelingt der Ausbruch?

Die nächsten beiden Tage werden wohl entscheiden, ob wir noch eine Jahresendrally sehen werden, oder ob die starken Kursgewinne der letzten Wochen vorerst noch einmal abverkauft werden. Heute könnten die US Kongresswahlen durchaus noch einmal für kurzfristige Turbulenzen an den Aktienmärkten sorgen. Wie immer gehen auch hier die Meinungen stark auseinander. Verlieren die Demokraten die Mehrheit, so befürchtet die eine Hälfte, dass die aktuelle Regierung die Zeit bis zum Ende der Legislaturperiode als zahnloser Tiger fristen wird, und die US Wirtschaft somit weiterhin zum Stillstand verdammt sein dürfte. Die andere Hälfte verweist darauf, dass sich in der Vergangenheit die Zeiten einer großen Koalition immer sehr positiv auf die US Wirtschaft ausgewirkt haben. Grundsätzlich werden, aber vom Markt hier keine großen Überraschungen erwartet. Eine Niederlage der Demokraten gilt als nahezu sicher und dürfte schon entsprechend eingepreist sein.

Am Mittwochabend wird es ebenfalls noch einmal spannend. Dann wird die FED verkünden, welche Richtung sie bei der zukünftige Geldpolitik des Landes einschlagen wird. Am Markt wird erwartet, dass die Fed ihre Politik des billigen Geldes weiter fortsetzt, und ankündigt weitere Staatsanleihen aufzukaufen. Auch das dürfte in den Kursen bereits eingepreist sein. Die Frage ist also ob es überhaupt in den nächsten beiden Handelstagen zu negativen Überraschungen kommen kann, oder ob man sich viel mehr auf die Fundamentaldaten und die Charttechnik verlassen sollte.

Aus fundamentaler Sicht scheint, gerade in Deutschland, alles wieder in Butter zu sein. Erst heute wieder wurde dieses Bild, nach den durchweg starken Zahlen aller Dax Unternehmen bestätigt. Der Deutsche Einkaufsmanager Index legte ebenfalls weiter zu. Schade nur, dass die USA immer noch den Ton angeben, wenn es um die Richtung der Börsen geht. Aus diesem Grund ist die Charttechnik bei DAX momentan etwas weniger interessant als die der US Indizes. Die beiden Leitindizes, Dow Jones und S&P 500 befinden sich immer noch in unmittelbarer Nähe wichtiger charttechnsicher Marken, die bisher nicht genommen werden konnten. So gelang es dem Dow Jones gestern kurzzeitig einmal über die Hürde bei 11.200 Punkten zu lugen bevor die US Börsen dann wieder nachgegeben haben. Auch der S&P 500 kam mit dem Tageshoch bei 1.196 Punkten der Zielmarke von 1.200 Punkten schon verdächtig nahe. Der Nasdaq notiert noch immer über der Marke von 2.500 Punkten…

Der S&P 500 markierte gestern dann im Tagesverlauf den Tiefpunkt bei 1.177 Punkten, der aktuelle Aufwärtstrend, bzw. die Unterstützung verläuft bei 1.173 Punkten. Fällt diese, ist ein weiteres Abrutschen bis in den Bereich um die 1.129 Punkte im Extremfall möglich. Gelingt es aber über 1.200 Punkte anzusteigen ist die Marke von 1.220 Punkten das nächste Ziel. Hier liegt ein sehr wichtiges Ziel der Bullen…kann der S&P 500 diese Hürde in den kommenden Wochen überwinden, besteht zumindest ein theoretisches Potenzial bis zu 1.640 Punkten im S&P 500. Doch darüber werde ich berichten wenn es soweit ist… Es dürfte sinnvoll sein bis zum Freitag (hier kommen wieder die neuen US Arbeitsmarktdaten!) insbesondere auf die genannten Marken zu achten!

Klöckner&Co. Hochtief, HeidelCement, VW, Continental…und jetzt?

Unser kurzfristiger Tradingplan hat nach wie vor Gültigkeit! Die US Indizes konnten sich nach den durchwachsenen Arbeitsmarktdaten am Freitag ganz gut halten. Den erneuten leichten Abverkauf in den letzten Handelsminuten würde ich eher den Gewinnmitnahmen vor einem langen Wochenende in den USA zuschreiben. Zusammenfassend ist die letzte Handelswoche also genau so gelaufen, wie wir das erwartet hatten. Der einzige Unterschied ist, dass die vermeindlich schwachen Arbeitsmarktdaten bereits vorher vom Markt eingepreist worden sind und nicht erst am Freitag. Ein Kursrutsch unter die Marke von 1.000 Punkten im S&P 500 konnte (zunächst) verhindert werden. Wir gehen immer noch davon aus, dass nun erst einmal alles Negative eingepreist sein sollte, und rechnen in der kommenden Woche mit einer Erholung an den Börsen.

In unsereem Artikel „Auf wackeligen Beinen“ vom 27.06.2010 haben wir geschrieben: „Die kommende Woche könnte mal wieder extrem volatil werden. Charttechnisch bleibt die Situation angespannt, auch der Handel am Freitag in den USA brachte keine neuen Impulse…Zahleiche Konjunkturdaten dürften auch in der nächsten Handelswoche die Kurse wieder bewegen…Schließlich folgt am Freitag der Arbeitsmarktbericht. Auch hier sind die Aussichten nach wie vor nicht besonders positiv.Analysten rechnen mit einem erneuten leichten Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,8 Prozent. Hinzu kommt, dass die Amerikaner sich am Freitag dann in ein langes Wochenende verabschieden und den Unabhängigkeitstag feiern. Meistens wird vor solchen Wochenenden eher verkauft als gekauft. In der darauf folgenden Woche beginnt dann erneut die US Berichtssaison und kann eventuell wieder für neue Impulse sorgen…

Wir bleiben erst einmal an der Seitenlinie und schauen uns das Treiben an. Die eigentlich sehr positive Entwicklung der Börse hat sich in der letzten Woche wieder schlagartig gedreht. Es sind für unseren Geschmack gerade etwas zu viele Unsicherheitsfaktoren im Markt. Besonders die Charttechnik spricht eine deutliche Sprache. Montage sind normalerweise Kauftage – sehen wir aber auch morgen wieder einen schwachen Tag ist in der kommenden Woche nicht mit einer starken Erholung zu rechnen..Der darauf folgende Montag wird sowieso ein schwacher Tag sein weil die US Börsen geschlossen bleiben. Der Dienstag danach kann sich dann eventuell wieder als guter Einstiegszeitpunkt erweisen. Ab dem 06.Juli werden wir wieder etwas genauer hinschauen..

Wie unsere Newsletter-Leser wissen, haben wir uns nicht ganz an den Fahrplan gehalten, und bereits in dieser Woche erste Positionen in Aktien aufgebaut, die wir unabhängig von der momentanen Börsenentwicklung, für besonders attraktiv, und vor allem sehr günstig halten. In der kommenden Woche werden wir dann unser Depot weiter ausbauen, um in dem nächsten Swing, der nun wieder gen Norden gehen sollte, schöne Gewinne zu erzielen. Natürlich bleiben wir vorsichtig und sichern alle Positionen  im Moment entsprechend eng ab. Für die Leser unseres Newsletters werden wir noch am Wochende unsere weiteren Favoriten für den möglichen Aufschwung bekannt geben…

Zittern vor den US Arbeitsmarktdaten..Euro Rally

Heute dürfte der Dax erst einmal zu einer leichten Erholung ansetzen. Die Abverkäufe dieser Woche haben gestern vorerst etwas an Dynamik verloren. Dennoch bleibt der heutige Handelstag wohl der entscheidende dieser Woche. Die Anleger fürchten sich vor dem US Arbeitsmarktbericht, der heute veröffentlicht wird. Fallen diese Zahlen erneut schlecht aus, oder zumindest schlechter aus , als dies die Fachleute erwarten, ist mit einem erneuten Kursrutsch zu rechnen. Fast macht es schon den Eindruck als ob die Bären sich in den letzten Handelstagen darauf vorbereitet haben, indem sie den S&P 500 schon einmal in die Richtung der 1.000 Punkte Marke befördern, um ihn dann darunter zu drücken. Zunächst gibt der Handelsverlauf an den US Börsen gestern aber Hoffnung, dass dieses Szenario heute nicht eintreten wird. Zwar tendierten die US Indizes erneut schwach, konnten sich aber im weiteren Verlauf wieder einigermaßen berappeln und notieren aktuell nur leicht unter den Schlussständen von vorgestern.

Um 14.30 Uhr wird heute in den USA der monatliche Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, der von den Märkten als einer der wichtigsten Konjunkturindikatoren wahrgenommen wird. Volkswirte rechnen mit einem Rückgang der Jobs in den USA um 110.000 Stellen. Bereits bei der letzten Veröffentlichung hatten die Daten zum US Jobmarkt für fallende Kurse gesorgt. Bereits am Dienstag haben Zahlen vom US Arbeitsmarkt die Börsen kräftig belastet und den Dollar auf Talfahrt geschickt. Der leidgeprüfte Euro erholte sich darauf hin kräftig. Sogar die Marke von 1,25 wurde gestern wieder überschritten. Sollte es also heute wieder zu enttäuschenden Daten aus den USA kommen, wird mein Short-Squeeze-Szenario für den Euro wieder aktuell. Generell wären mir aber gute Daten lieber, weil ein Abrutschen unter die 1.000 Punkte im S&P meine Jahresprognose auf den Prüfstand stellen würde. Ich bleibe immer noch optimistisch, dass die Indizes spätestens am Dienstag nachhaltig drehen werden. Es ist also durchaus in den nächsten beiden Handelstagen weiterhin Vorsicht angebracht. Der Montag könnte sich dann als guter Kaufzeitpunkt erweisen..oder auch heute schon, je nachdem wie der Tag verläuft..

Besondere Erwähnung sollte heute die Aktie von HeidelberCement finden, die sich inzwischen schon fast wieder auf einem lächerlichen Kursniveau befindet. Die Kurse der letzten Tiefststände vom März wurden inzwischen auch erreicht und wir haben unsere Position entsprechend gestern ausgebaut. Gestern wurde ebenfalls bekannt, dass Insider nun auf diesem Niveau kräftig zugegriffen haben, und offenbar die Zukunft Ihres Unternehmens deutlich besser einschätzen, als dies der Markt zur Zeit tut. Nach wie vor gehört die Aktie des Baustoffherstellers zu unseren Favoriten im Dax. Die aktuellen Kurse dürften eine gute Einstiegsgelegenheit darstellen. Ebenso ist die Aktie von Klöckner&Co. inzwischen wieder auf einem sehr interessanten Niveau angekommen. Kurse unter 14,80 Euro haben wir nun wie im Newsletter geschrieben zum Kauf genutzt. Die nächste Unterstützung liegt bei 13,60 Euro, sollte aber nicht mehr erreicht werden.

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