Wilde Kurssprünge bei der Solarworld Aktie gehören ja schon fast zum Alltag. Und so war es auch am Montag mal wieder soweit, als in vielen Medien vollmundig „die Rettung“ des angeschlagenen Solarkonzerns durch verschiedene Investoren verkündet wurde. Demzufolge will sich der Firmenchef Frank Asbeck zusammen mit dem Management an der geplanten Kapitalerhöhung beteiligen, ebenso soll Quatar Solar Technologies für 25 Prozent (oder 30) der Anteile nun 30  bis 35 Millionen Euro in den Topf schmeißen. Die tatsächliche Höhe der jeweils geplanten Tranchen war nicht wirklich in Erfahrung zu bringen. Heute war beispielsweise in den Medien von einem geplanten Anteil des Emirates Katar in Höhe von 29 Prozent die Rede… So genau weiß das offenbar niemand im Moment, spielt bei dem grundsätzlichen Projektplan aber auch nur eine untergeordnete Rolle.
Insgesamt ist diese Nachricht  zwar aus Unternehmenssicht erfreulich, sichert es doch den vorläufigen Fortbestand des Unternehmens. Aus der Perspektive eines Altaktionärs hingegen sind die geplanten Maßnahmen schlichtweg eine Katastrophe. Nun dürfte der durchschnittliche und leidgeprüfte Solarworld Aktionär ja ohnehin schon auf einer ordentlichen Portion an Buchverlusten sitzen, aber das dicke Ende kommt erst noch. Denn, durch die geplante Änderung der Aktionärsstruktur bei der Solarworld AG verbleibt dann künftig lediglich ein Teil von knapp fünf Prozent der Anteilsscheine bei den Altaktionären. Sprich zu dem ohnehin schon dramatischen Wertverlust der Aktie in den letzten Jahren, kommt nun ein weiterer Kapitalschnitt der die Altaktionäre noch einmal um 95 Prozent Ihrer Beteiligung bringt.
Warum die Aktie also nach der Meldung am Montag einen Satz von fast 30 Prozent nach oben machte war mir ein Rätsel. Ich gehe eher davon aus dass es hier kurzzeitig zu Short-Eindeckungen gekommen ist… Inzwischen wurde dieser Fehler ja auch schon wieder von der Börse korrigiert. Es bleibt somit weiterhin alles wie es ist. Die Solarwold Aktie  ist und bleibt ein Zocker-Papier von dem man aus meiner Sicht tunlichst die Finge lassen sollte. Nach den geplanten Kapitalmaßnahmen umso mehr! Die eigentlichen „Retter“ des Unternehmens, die Altaktionäre die dem Unternehmen so lange die Stange gehalten haben, gehen am Ende leer aus und können sich auch nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen.
Die Anleihegläubiger hingegen werden wohl zu den Glücklichen gehören, die mit den dann eingenommenen 46 Millionen Euro abgefunden werden können. Wie lange allerdings dieser überschaubare Betrag reichen wird um die Zukunft von Solarworld tatsächlich zu sichern, bleibt sicherlich noch abzuwarten. Sicherheitshalber wollte Frank Asbeck sein privates Schlösschen hierfür zumindest nicht verpfänden…!