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Commerzbank – Konsolidierung abgeschlossen?

Auch die Bank of Japan hat nun die Notenpresse erneut angeworfen. Um der ungewollten Yen Stärke sowie der weiterhin drohenden Deflation in dem Land vorzubeugen hat die japanische Notenbank heute Nacht ein weiteres Ankaufprogramm für die Wertpapiere in Höhe von 10 Billionen Yen beschlossen – das sind rund 100 Milliarden Euro. Damit steigt das Gesamtvolumen des Ankaufprogramms auf 80 Billionen Yen und soll bis Ende 2013 laufen. Ich denke man kann nun langsam schon von einer konzertierten Aktion der Notenbanken sprechen. Die massive Geldflut die hier in den letzten Tagen  durch die EZB, die FED und nun auch die BoJ beschlossen wurde wird nicht ohne Folgen bleiben, soviel ist sicher! Langfristig gesehen dürften die Auswirkungen auf die „kleinen Sparer“ verheerend sein. Eine höhere Inflationsrate als bislang ist wohl in nahezu allen Industrienationen in den kommenden Jahren unvermeidbar. Die eigentliche Frage ist nur wann und in welchem Umfang die Ersparnisse dezimiert werden.

Zunächst einmal entspannt sich damit aber auch die Lage nahezu aller Bankentitel dieser Welt weiterhin. In den kommenden Monaten wird zunehmend Kapital in alle möglichen Sachwerte fließen um sich vor dieser drohenden Inflation zu schützen. Rohstoffe, insbesondere Gold und Silber dürften weiter profitieren, aber auch die Bankenwerte stehen ganz oben auf der Kaufliste der Investoren. Dieser Sektor, der nun seit Jahren regelrecht verprügelt worden ist, bietet nach den jüngsten Maßnahmen der Notenbanken weiterhin sehr interessante Möglichkeiten an einem weiteren Aufschwung an den Börsen zu partizipieren und das Vermögen gegen drohende Inflation zu schützen.

Die Commerzbank Aktie hat in den letzten Tagen etwas konsolidiert, nachdem zuvor unser erstes Kursziel bei 1,65 Euro mustergültig erreicht wurde. Diese Konsolidierung dürfte nun weitestgehend abgeschlossen sein. Zudem hat sich gestern die letzte Hürde bei 1,565 Euro einmal mehr als Unterstützungslinie bewährt. Das Überwinden der Marke von 1,65 Euro bleibt das Ziel, dann wäre die Bodenbildung bei der CoBa endlich abgeschlossen! Danach muss auch noch der Widerstand bei 1,74 Euro genommen werden, um den Weg in Richtung 2,- Euro endgültig frei zu machen. Eine weitere kleine Hürde wartet bei 1,85 Euro. Insgesamt dürften die nächsten Tage, bis zum großen Verfallstag am Freitag, aber auch bei der Commerzbank Aktie noch etwas unruhig bleiben. Für heute rechne ich damit dass das Eröffnungs-Gap bei 1,588 Euro wenigstens noch einmal erreicht wird, bevor die Commerzbank Aktie dann weiter leicht steigen kann.

Börsenchaos – Wie gehts weiter bei DAX & Co. ?

Was für eine Woche! Wir haben im negativen Sinne eine Börsenwoche der Rekorde gesehen. Noch nie haben die Indizes im August so stark nachgegeben. Die Panik ist zu vergleichen mit dem Börsencrash von 1987 und liegt bereits jetzt schon, in Ihrer Heftigkeit, vor der ersten Woche nach der Lehman Pleite. Auf der positiven Seite verzeichnete der Goldpreis natürlich ein neues Hoch und der Trend scheint sich nun noch einmal nach oben zu beschleunigen. Auslöser für diese rapide Kehrtwende an den Aktienmärkten waren die Ereignisse über die wir in den letzten Wochen berichtet hatten. Natürlich haben aber auch wir nicht mit einer derartigen Reaktion der Märkte gerechnet. Letztlich bleibt also momentan nur das traurige Fazit, dass die für das laufende Jahr ausgegebenen Kursziele damit allesamt hinfällig geworden sind, weitere seriöse Langfrist-Prognosen sind schlicht und ergreifend zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich!

Momentan stellen sich weltweit alle Anleger wohl die Frage, wie es jetzt nun weitergehen kann. Die Politik hat einmal mehr bewiesen das sie momentan nicht in der Lage ist der Situation Herr zu werden. Nicht nur dass man sich in den USA lange nicht einigen konnte – genau so wie auch in Europa -die richtigen Schritte zu unternehmen, sondern auch dass in beiden Fällen versucht worden ist diese inzwischen sehr bedrohliche Situation für die Weltwirtschaft durch einen halbherzigen Kompromiss zu lösen, waren schlicht und ergreifend falsch! Inzwischen haben dies wohl auch die politischen Häupter der führenden Wirtschaftsnationen erkannt, und werden hier in naher Zukunft deutlich nachbessern müssen. Und das muss jetzt schnell gehen!

Am Freitag stufte zu allem Ãœberfluss noch die US Ratingagentur Standard & Poors die Bonität der USA auf AA+ herab und versah dem weiteren Ausblick mit dem Rating „negativ“. Rund um den Globus hat dies natürlich noch einmal für eine weiterhin deutlich zunehmende Nervosität gesorgt. Die Börsen in Dubai und Saudi Arabien sind am Wochenende bereits erneut um fünf Prozent abgestürzt, was nicht viel Gutes für den Montag erwarten lässt. In Asien ist man ebenfalls schon in Alarmbereitschaft was man zumindest momentan den Berichten aus dem asiatischem Raum entnehmen kann. Ob die FED Sitzung am Dienstag Abend tatsächlich die Wende bringen kann bleibt ebenfalls noch abzuwarten. Es wird erwartet das Fed Chef Ben Bernanke nun wenigstens Andeutungen über eine geplante Ausweitung des Ankaufprogramms (QE3) machen wird. Bleibt dies aus könnte auch hier die Enttäuschung der Anleger groß sein…

Im Dow Jones liegt ein mögliches Kursziel nun für die kommende Woche beim gleitenden Durchschnitt auf der Marke von ca. 10.900 Punkten, für den S&P 500 könnte sich dann noch kurzzeitig ein Kursziel unter 1.156 Punkten ergeben, eventuell sogar 1.100 Punkte. Für den Dax würde das in jedem Falle eine weitere Abwärtsbewegung bedeuten die unter die Marke von 6.000 Punkten führen dürfte. Ein mögliches Ziel wäre hier die Unterstützung bei 5.915 Punkten. Letztlich halten wir es nun für durchaus möglich das in den nächsten Wochen auch noch die nächste Marke bei 5.625 getestet werden kann, oder gar das Tief aus dem Februar 2010 bei ca 5.500 Punkten, bevor dann wieder eine neue „echte“ Aufwärtsbewegung starten kann.

Möglich wäre auch das demnächst eine starke Gegenbewegung einsetzten wird, die den Dax noch einmal bis in den Bereich 6.800 Punkte führen kann. Allerdings sollte dieser Bounce nur kurzzeitig, und eher technischer Natur sein. Eine langfristige Gegenbewegung wird es nach unserem Dafürhalten erst dann geben wenn die Politik die entsprechenden und vor allem klaren Signale gesandt hat. Wie schon oben gesagt ist eine seriöse Prognose nicht mehr möglich, viel mehr handelt es sich hierbei um unser ganz persönliches Wost-Case-Szenario. Wer kurzfristig auf einen Bounce der Märkte spekulieren will sollte sich des Risikos bewusst sein, denn der Markt wird dann wohl schnell rauf aber auch entsprechend dynamisch wieder runter gehen.

Leider ist es auch in solchen Börsenphasen immer wieder so, das es nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt welche Aktien Sie im Depot haben, und ob diese fundamental günstig sind oder nicht. Zunächst wird im Zuge der allgemeinen Verkaufspanik alles ähnlich stark verkauft bis sich der Markt wieder beruhigt hat. Allerdings werden die fundamental günstigen Aktien dann wohl bei einer entsprechenden Gegenbewegung überproportional profitieren können. Politische Börsen haben ja bekanntlich kurze Beine, Aktien von fundamental unterbewerteten Unternehmen werden somit auch wieder irgendwann auf ein angemessenes Niveau steigen können.

Wir gehen also somit momentan nicht von einer V-förmigen Erholung der Märkte aus, wie nach dem Erdbeben in Japan, sondern viel mehr von einem „W“, einer Bodenbildung mit erneutem Test der Tiefststände bevor es wieder nach oben geht. Auf welchem Niveau sich dieser Boden bilden kann ist aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht seriös zu prognostizieren! Es dürfte also durchaus sinnvoll sein sich die Zeit bis zur Beruhigung der Märkte damit zu vertreiben die Hausaufgaben zu machen, und jetzt schon in Ruhe ein entsprechendes Depot zusammenzustellen, das man dann zur richtigen Zeit auch wieder guten Gewissens aufbauen kann. Vorerst bleibt Cash aber fesch!

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