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Alcoa patzt – Achtung Turbulenzen voraus!

Viele Marktteilnehmer sind im Vorfeld der gestern Abend veröffentlichten Quartalszahlen von Alcoa fest davon ausgegangen dass das Unternehmen in diesem Quartal eine deutliche Verbesserung beim Ergebnis präsentieren kann. Wieder einmal wurden diese Optimisten eines Besseren belehrt… Der Aluminium-Riese unter der Leitung des ehemaligen Siemens Chefs Klaus Kleinfeld musste im vierten Quartal nun einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar ausweisen und toppte damit wohl auch noch die schlimmsten Befürchtungen der Pessimisten. Zum Vergleich… im Vorjahresquartal konnte Alcoa noch einen Gewinn in Höhe von 242 Millionen US Dollar ausweisen!

Hauptgrund für das deutlich schlechtere Ergebnis waren auch hier Umstrukturierungsmaßnahmen die bei dem Unternehmen nun deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen. Aufgrund des weiterhin sehr niedrigen Preises für Aluminium auf dem Weltmarkt, mussten Werksschließungen und Entlassungen von Mitarbeitern vorgenommen werden. Auch hier sind es einmal mehr die chinesischen Anbieter, die die Preise, trotz insgesamt hoher Nachfrage, kaputt machen. Eine Aussicht auf kurzfristige Verbesserung dieser Situation ist nicht gegeben.

Durch die Werksschließungen und die Neubewertung von einzelnen Unternehmensteilen mussten nun alleine 1,7 Milliarden Dollar an Wertberichtigungen in der Bilanz vorgenommen werden. Der Umsatz ging im Berichtszeitraum ebenfalls um knapp fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar zurück. Insgesamt kann man also wohl festhalten dass der Start in die neue Berichtssaison ziemlich verpatzt wurde… Die Alcoa Aktie verliert nachbörslich 4,3 Prozent und man darf gespannt sein welche Auswirkungen diese Daten auf einige andere Sektoren (Stahl) an der Wall Street, spätestens heute Nachmittag zur US Börseneröffnung, haben werden.

Aber… Die Alcoa Aktie konnte sich zuletzt kräftig erholen und ist aus charttechnischer Sicht nach oben ausgebrochen. Mit dem heutigen Rücksetzer dürfte dieser Ausbruch wohl aber zumindest kurzfristig angezweifelt werden… Grundsätzlich hat sich der Konzern aber nun von diversen Altlasten befreit und sollte in Zukunft wieder besser Ergebnisse vorweisen können. Diese Vision könnte den Aktienkurs, nach einer kurzen Schrecksekunde, weiter steigen lassen. Die „wahre“ Reaktion des Marktes auf die Quartalszahlen muss also noch abgewartet werden!

Alcoa liefert solide ab – Grund zum Optimismus?

Die neue Börsenwoche bringt höchstwahrscheinlich auch einige neue Erkenntnisse über den „wahren Zustand“ der US Konjunktur – so ist zumindest der Grundtenor unter den Analysten… Denn seit gestern Abend läuft wieder einmal die US Berichtssaison. Nachbörslich hat der US Aluminium Gigant Alcoa den Zahlenreigen in den USA eröffnet, und könnte damit auch eine Duftmarke für den gesamten Rohstoffsektor setzen. Der Verlust stieg im Jahresvergleich noch einmal um 2 Millionen auf nunmehr 119 Millionen Dollar. Allerdings wurde das Ergebnis durch Sonderbelastungen beeinflusst, ohne die man sogar schwarze Zahlen geschrieben hätte. Beim Umsatz konnte man auf 5,85 Milliarden Dollar zulegen.

Den Anlegern schien diese Rechnung des Firmenchefs Klaus Kleinfeld zu gefallen, die Aktie konnte nachbörslich sogar leicht zulegen. Wahrscheinlich hatte man noch deutlich schlechtere Zahlen erwartet…Der starke Preisverfall bei den Aluminium-Preise hatte bei Alcoa in den letzten drei Monaten erneut auf das Ergebnis gedrückt. Auch hier bei der Herstellung von Aluminium leidet man unter der chinesischen Konkurrenz, die mit ihrem hohen Ausstoß und einem entsprechenden Ãœberangebot die Marktpreise nach unten bewegt. Nur mit einer gestiegenen Produktivität quer durch alle Geschäftsbereiche und einer starke Entwicklung in der Sparte Fertigung konnte dieser Faktor einigermaßen kompensiert werden. Zudem litt Alcoa wohl auch unter dem starken Dollar. Denn das Unternehmen betreibt verschiedene Dependancen im Ausland für die ein starker Dollar nicht unbedingt von Vorteil ist…

Die Auslegung der gelieferten Daten heute dürfte einigermaßen spannend werden…Ich persönlich halte es für nicht ganz gerechtfertigt hier einen maßgebenden Indikator für die gesamte US Wirtschaft zu suchen, aber einige Marktteilnehmer sind da offenbar anderer Meinung. Auch wenn Alcoa also aufgrund der genannten Faktoren erneut ein negatives Ergebnis produziert hat, heißt das noch lange nicht dass es deswegen der US Wirtschaft grundsätzlich schlecht gehen muss. Vielleicht ist ja sogar genau das Gegenteil der Fall. Niedrige Preise für einen Rohstoff oder rohstoffintensive Produkte helfen dem weiterverarbeitenden Gewerbe kräftig auf die Sprünge. Hinzu kommen noch die deutlich gesunkenen Energiekosten in den USA, die sich bei der Herstellung oder Weiterverarbeitung, aber auch bei Alcoa und Co. in den kommenden Jahren positiv bemerkbar machen werden.

Wer sich den Alcoa Chart einmal etwas näher anschaut kann hier wahrlich nicht viel Hoffnungsvolles finden. Die Aktie befindet sich, ebenso wie so mancher Stahltitel, seit vielen Monaten im Sinkflug. Erst kürzlich wurde erneut eine wichtige Unterstützungslinie unterschritten – die Erwartungen der Anleger befinden sich offenbar an einem Tiefpunkt. Nicht zu Unrecht, denn der Ausblick auf kommende Quartale blieb zuletzt sehr verhalten, die abgelieferten Zahlen bestätigten den negativen Trend. Wie immer liegt aber genau hier aber auch eine Chance für demnächst kräftig steigende Kurse. Denn, fällt das Ergebnis in den kommenden Quartalen nur geringfügig besser aus als erwartet, dürfte eine entsprechende Kursreaktion nicht lange auf sich warten lassen.

Für die kommenden Monate erwartet Klaus Kleinfeld nun eine anziehende Nachfrage nach Aluminium-Produkten. Ob das auch dem Ergebnis auf die Sprünge helfen wird kann sicherlich noch nicht abschließend gesagt werden. Die Alcoa Aktie ist aus meiner Sicht nur Investoren mit einem sehr langem Atem geeignet, könnte aber auch auf der kurzfristigen Ebene nun für einen Trade gut sein.

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