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Die Verlierer der Hausse – E.ON und RWE

Kürzlich hat der Spiegel Online in Zusammenarbeit mit dem DSW die Liste der Börsenverlierer der letzten Jahre veröffentlicht auf die wir auch mit unserer Serie „Die Verlierer der Hausse“ etwas näher eingehen wollen. Die gerade wieder veröffentlichte „DSW-Watchlist“ der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, die jedes Jahr die größten Kapitalvernichter aufführt offenbart was viele schon gewusst haben, es läuft wieder prächtig am Deutschen Aktienmarkt, allerdings nicht für alle Unternehmen! Es gibt zahlreiche Firmen, an denen der Aufschwung offenbar vorbeigegangen ist. Sie haben das Geld ihrer Aktionäre in großem Stil verbrannt. Aber auch unter den auf der Liste aufgeführten Werten dürfte es interessante Nachzügler geben die mit etwas Verspätung, und vor allem nach erfolgreicher Restrukturierung eine berechtigte Chance auf ein Comeback haben!

Heute möchten wir dennoch auf zwei Werte eingehen die nicht auf der DWS Liste stehen, sich aber trotzdem im letzten Börsenjahr sehr schwach präsentiert haben. Warum diese beiden Werte nicht auf der Liste zu finden sind bleibt ein Rätsel. Die E.ON Aktie ist im Börsenjahr 2010 von knapp 30,- Euro auf ca. 23,- Euro gefallen und hat damit knapp 25 Prozent an Wert eingebüßt während nahezu alle anderen deutschen Blue Chips zweistellig zulegen konnten. Ebenso sieht der Drei-Jahres Chart bei dem Titel mit einem Minus von ca. 50 Prozent nicht berauschend aus. Bei RWE sieht diese Bilanz sogar noch etwas schlechter aus. Der Aktienkurs fiel in 2010 von ca 68,.- Euro auf nunmehr 43,- Euro, also über 35 Prozent. Anfang 2008 stand der Aktienkurs noch bei runden 100,- Euro.

Die Energieversorger E.ON und RWE galten früher insbesondere in schweren Zeiten als gute, und sichere Anlage, ebenso wie konservative Pharmawerte. Insbesondere die hohe Dividende führte in den letzten Jahrzehnten immer wieder dazu, dass diese beiden Werte als Symbol der Sicherheit in die Depots der Anleger wanderten. Offenbar hat sich diese Einstellung der Anleger nun grundlegend geändert, und ob die Energieversorger nach der ganzen Kernkraftdebatte in den kommenden Jahren noch Dividenden in der gewohnten Höhe ausschütten werden bleibt vorerst fraglich. Hinzu kommt sicherlich nach der japanischen Atomkatastrophe, dass immer mehr Anleger Ihre Investments auch unter ökologischen und moralischen Gesichtspunkten tätigen…

Andere Faktoren wie die weltweit anziehende Erdgasnachfrage dürfte künftig aber zu steigenden Strompreisen führen, und somit auch für E.ON & Co. zu einem gewissen Ausgleich der geschmälerten Gewinne aus dem Atomgeschäft führen. Langfristig betrachtet wird den beiden großen Energiekonzernen wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich in Zukunft verstärkt bei den alternativen Energien zu engagieren. Dies dürfte aber in der Investitionsphase erst einmal teuer werden, und die Gewinne der kommenden Jahre entsprechend schmälern. EON und RWE bleiben ein Basisinvestment, werden aber nach unserer Meinung auch in den kommenden Jahren wohl nicht zu den Highflyern an der Börse gehören. Somit ist es für sicherheitsorientierte Anleger die hier gerne investieren wollen umso wichtiger dafür den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wir halten Sie im Blog und über den Newsletter auf dem Laufenden!

Politischer Wandel – Chancen für Solarworld, Q-Cells, Solon, Conergy und Co.?

Deutschland befindet sich seit gestern offensichtlich im Wandel. Die Grünen sind auf dem Vormarsch was heute schon wieder die Anleger motiviert sich verstärkt mit Aktien aus dem Bereich der regenerativen Energien einzudecken. Nicht nur die Geschehnisse in Japan um die Atomkraftwerke dürfte zu dieser Ergebnis geführt haben , auch wenn die Grünen dadurch offensichtlich sehr überraschend für die Konkurrenz den Turbo zünden konnten. Die gesamte politische Entwicklung in Deutschland wird bereits seit Jahren eher von der Wahlmüdigkeit der Bürger bestimmt als durch aktive Teilnahme. Zumindest das hat sich jetzt schon offensichtlich durch die Japan Krise geändert!

Bei den letzten Wahlen lagen die große Hoffnungen der wenigen Wähler noch bei der FDP, die Liberalen haben sich jedoch innerhalb kurzer Zeit durch wilden Aktionismus und nicht eingehaltene Wahlversprechen disqualifiziert. Die Quittung für dieses teilweise unkoordinierte Politisieren gab es gestern bei den Landtagswahlen in Baden Württemberg und Rheinland Pfalz. Die Liberalen sind in der Wählergunst nun da gelandet wo sie viele Jahre zu finden waren, und ich schätze mal man wird nun wieder seeeeehr lange darauf warten können, dass die FDP eine nennenswerte Rolle in der politischen Landschaft Deutschlands spielen wird.

Jetzt sind die Grünen am Drücker, und das wohl nicht ganz zu unrecht. Wer über Jahrzehnte so überzeugt für ein Thema eingetreten ist wie diese und an ihrer Kernkompetenz unwiderruflich festgehalten haben, der hat am Ende einen solchen Wahlsieg verdient. Die Frage wird nun sein ob diese Partei in der Lage sein wird mit dem nötigen Fingerspitzengefühl an Ihr Wahlprogramm ran zugehen, und ob es gelingen wird die gegebenen Versprechen auch einzulösen. Ich bin zumindest frohen Mutes, dass dies auch gelingen kann. Die Zeit ist in jedem Fall die richtige, ein besseres Timing hätte eine Partei mit ökologischen Fundamenten wohl nicht haben können. Den Menschen dürstet nach tief greifender Veränderung, und nach einer dritten starken Partei in diesem Land. Drücken wir der neuen Kraft in Deutschland die Daumen, dass sich die geplanten Veränderungen auch durchsetzten lassen und bezahlbar bleiben.

Ob der gestrige Wahlsieg der Grünen nun solche Kurszuwächse bei den Solarwerten wie Solarworld, Conergy, Q-Cells, Solon, etc. rechtfertigt bleibt abzuwarten. Richtig ist natürlich, dass die gesamte Branche in den letzten Monaten hart abgestraft worden ist und man den Aktien aus dem Sektor ein gewisses Nachholpotenzial nachsagen könnte. Fundamental ist die Lage bei einigen Branchenvertretern nach wie vor, vorsichtig formuliert – angespannt! Dies dürfte sich so schnell auch nicht durch einen politischen Umbruch ändern.

Es ist also ratsam auch hier wirklich auf Qualität zu achten und nicht vorschnell zu agieren. Die Nachrichten aus Japan sind ebenfalls weiterhin sehr beunruhigend und könnten sogar auch negative Auswirkungen auf den Solarsektor haben wenn der Gesamtmarkt in Kürze deutlich korrigieren wird. Einer größeren Korrektur werden sich die genannten Titel dann wohl auch nicht entziehen können. Bleiben Sie vorsichtig, denn nach der Party kommt meistens erst einmal der Kater! Das haben wir gerade im Solarsektor kürzlich bereits schon einmal erlebt. Wenn man dann ein zwei Tage später wieder halbwegs bei Sinnen ist kann man wieder logische Entscheidungen treffen. …

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