Eigentlich halte ich nicht viel von exotischen Indikatoren um die künftige Börsenentwicklung vorherzusagen, aber der sogenannte Super-Bowl-Indikator wird in vielen Medien erwähnt und heiß diskutiert. Der Vollständigkeit halber möchte ich also heute kurz auf dieses, nicht nur sportliche sondern auch mediale, Spektakel eingehen… Am Sonntag fand in den USA wieder einmal das größte Sportereignis des Jahres statt, der Super-Bowl. Dabei haben die Seattle Seahawks die Denver Broncos regelrecht, mit 49 zu 8 deklassiert. Aber nicht nur die Höhe des Ergebnisses war bemerkenswert sondern auch die Tatsache dass die Seeadler aus Seattle den Titel erstmalig gewonnen haben, und dann auch noch recht deutlich. Das Spiel ansich war aber eher fad und aus meiner persönlichen Sicht nicht unbedingt sehenswert…
Nun gehen Börsianer aber davon aus, dass dieses Endspiel zwischen den beiden Football-Vereinigungen NFC und AFC (American Football Conference) eine gewisse Relevanz für die Aktienmärkte hat. Denn statistisch betrachtet, wird das Börsenjahr bei einem Sieg des Teams der National Football Conference (NFC) mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent positiv, wohingegen ein Sieg des AFC-Teams ein schlechtes Börsenjahr hervorbringt. Die Seattle Seahawks gehören der NFC an… soweit zur Theorie.
Wie schon gesagt messe ich gewissen Indikatoren keine allzu große Bedeutung bei. Eines hat dieses sportliche Ereignis aber mit einer Quote von fast 100 Prozent hervorgebracht, und das steht auch so in meinem seit Jahren geführten, persönlichen Börsenkalender: Der Super-Bowl-Hangover! Der Tag nach dem Endspiel zeichnet sich überwiegend durch sehr dünne Umsätze aus, die unter Umständen sogar zu stark fallenden Kursen führen können. Das liegt wirklich daran, dass die Amerikaner sich gerne nach diesem Endspiel einen oder zwei Tage Urlaub nehmen um sich von der Siegesfeier zu erholen. Dementsprechend wenige Akteure sind dann an den Finanzmärkten aktiv. Es ist also durchaus etwas Vorsicht angebracht…!
Was eine Einschätzung in diesem Jahr etwas schwierig macht: Heute fällt der Hangover zufällig auf den ersten Handelstag des Monats Februar, der traditionell eher stark sein dürfte. Der sogenannte „First of Month Jumper Trade“ könnte auch heute also dafür sorgen, dass die Statistik eimal mehr nicht hält was sie verspricht. Ebenso wie der Super-Bowl-Indikator selber der im direkten Gegensatz zu der Börsenweisheit steht, die besagt, dass das Gesamtjahr so wird wie der Januar. Und das wäre dann wohl eher negativ.
Sie sehen also das solche Indikatoren nur bedingt tauglich für die solide Geldanlage sind. Wie auch immer: Am Ende des Jahres wissen wir dann ob der Super-Bowl-Indikator funktioniert hat… das dürfte aber für die meisten Anleger etwas spät sein!