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Fußball-WM 2014: Spillover-Effekt und Investmentchancen

Nach dem Spiel ist meistens vor dem Spiel, außer wenn es sich bei dem Spiel um das Finale einer Fußballweltmeisterschaft handelt. Spielerisch sind WM-Endspiele oft eine Enttäuschung, wegen der hohen Erwartungen und nicht zuletzt der hohen Summen, die für beide Seiten auf dem Spiel stehen, und wenn die letzten Takte von „We are the Champions“  und die Hupkonzerte der Autokorsos verklungen sind, macht sich oft eine Art Antiklimax breit. Ist die nächste Fußballparty wirklich erst in vier Jahren?
Und doch ist es bereits dreieinhalb Jahre her, dass die südafrikanischen Fans die Welt um die Vuvuzela bereichert haben, und bis die fahnenschwenkenden Horden in Brasilien einfallen, dauert es nicht einmal mehr sechs Monate. Vier Wochen lang wird die Welt verrückt spielen, Politiker unbeliebte Entscheidungen durchdrücken, weil eh niemand Nachrichten schaut, und der Einzelhandel sich angesichts des plötzlich explodierenden Bedarfs an Plasmafernsehern und Grillwürstchen die Hände reiben. Den größten Profit wird zweifelsohne die FIFA einstreichen – allein 1,6 Milliarden Euro für Übertragungsrechte flossen 2010 in die Taschen des Weltfußballverbandes, ganz zu schweigen von Einnahmen aus Lizenzrechten wie etwa für Merchandising-Artikel und Marketing-Rechten für Großsponsoren – doch wer profitiert eigentlich noch wirtschaftlich von einem sportlichen Großereignis dieser Klasse?

Aus Sicht der gastgebenden Länder fällt die Bilanz eher nüchtern aus. In Deutschland hatte die Bundesregierung Anfang 2006 noch voller Euphorie einen neuen Wirtschaftsboom prophezeit, doch ein Jahr später musste das Institut für Wirtschaftsforschung gestehen, dass die WM im eigenen Land für „keine nennenswerten konjunkturellen Impulse“ gesorgt hat.Die Millionen Touristen, die zusätzlich zum normalen Fremdenverkehr erwartet worden waren, waren ausgeblieben – zwar reisten viele extra zu den Spielen an, doch es ist schwierig zu berechnen, in wieweit der sogenannte „Verdrängungseffekt“ greift – also wieviele reguläre Touristen sich wegen der WM in Erwartung großer Massen und hoher Preise lieber für ein anderes Ziel entscheiden.

Dennoch gibt es zweifelsfrei bestimmte Branchen, die von einer Fußball-WM mehr profitieren als andere. So gehören zum Beispiel Sportartikel-Hersteller wie Adidas, Nike oder Puma alle Jahre wieder zu den großen Abräumern einer WM. Allerdings dürften im Hause Nike wohl die Sektkorken geknallt haben, als die ewigen Wackelkandidaten der englischen Nationalelf sich im letzten Herbst in allerletzter Minute doch noch qualifizierten. 2008, als sie die EM-Endrunde knapp verpassten, berichtete der damalige Trikothersteller Umbro von heftigen Umsatzeinbrüchen. Schätzungen des britischen Einzelhandelsverbandes zufolge gingen der Wirtschaft in dem Jahr rund 600 Millionen Pfund (etwa 800 Millionen Euro) durch die Lappen, auch wenn es generell sehr schwierig ist, die volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Fußball-Weltmeisterschaften zu messen.

Bei der Suche nach Anlagemöglichkeiten ist man nie falsch beraten, das eigene Konsumverhalten und das Ihres sozialen Umfelds in Augenschein zu nehmen. Wenn Sie beim Public Viewing im Park beobachten, wie das Bier in Strömen in Plastikbecher fließt, dann können Sie davon ausgehen, dass für Brauerreikonzerne wie Anheuser-Busch InBev (Beck’s, Grolsch, Heineken uvm) das Geschäft blüht. Wenn der Nachwuchs Ihrer Nachbarn rund um die Uhr Zugang zu einem unerschöpflichen Vorrat an Vuvuzelas hat, die alle das Label „Made in China“ tragen, dann liegt die Vermutung nicht fern, dass die chinesische Wirtschaft sich noch lange weiter freut, auch wenn die chinesische Nationalmannschaft wieder einmal nach der Vorrunde nach Hause fährt.

Fakt ist, dass der sogenannte „Spillover-Effekt“, auch als Ausstrahlungseffekt bezeichnet, dafür sorgt, dass ein derartiges Großereignis sich auch auf Branchen auswirkt, die auf den ersten Blick nichts mit Fußball zu tun haben. Beobachten Sie Ihr Umfeld – wie der berühmte Investmentfondsmanager Peter Lynch einst sagte, „if you like the store, chances are you’ll like the stock“. So oder so, es wird in jedem Fall interessant sein zu beobachten, wie sich die genannten Werte in den nächsten Monaten entwickeln.

Der Handel mit Hebelprodukten beinhaltet ein hohes Risiko und kann u. U. zu Verlusten führen, die Ihre ursprünglichen Einlagen überschreiten. Stellen Sie darum sicher, dass Sie alle mit dem CFD Handel verbundenen Risiken verstanden haben und einschätzen können.

Gute Zahlen von HeidelCement und Adidas

Der Baustoffkonzern HeidelbergCement kann heute einen Gewinnsprung auf 322 Millionen Euro vermelden.  Damit dürfte wohl auch klar sein in welche Richtung der charttechnische Ausbruch nun kommen wird. Analysten waren im Schnitt von knapp 250 Millionen Euro nach 149 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ausgegangen. Der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) lag mit 777 Millionen Euro knapp über dem Wert des Vorjahres von 770 Millionen Euro. Beim Umsatz kletterte der Wert im abgelaufenem Quartalum 12,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätige der Baustoffkonzern, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Demnach peilt HeidelbergCement nach den schweren Umsatz- und Ergebniseinbrüchen im Krisenjahr 2009 wieder Zuwächse an. Auch an seinem Sparprogramm will der Konzern festhalten

Sportartikelhersteller Adidas konnte auch im dritten Quartal glänzend verdienen, und hob die Prognose für das Gesamtjahr weiter an. Der Überschuss werde 2010 auf 560 bis 565 Millionen Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Herzogenaurach mit. Zuvor hatte Adidas einen Anstieg auf 520 bis 550 Millionen Euro prognostiziert. Dies ist bereits die dritte Anhebung in diesem Jahr. Konzernweit legten die Erlöse im dritten Quartal um 20 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 266 Millionen Euro.

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