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Commerzbank – Eurohypo wird zur Bad Bank

Nun ist es offiziell, die Commerzbank wird sich in den kommenden Wochen wohl intensiv mit der Abwicklung der Immobilientochter Eurohypo befassen. Nachdem man sich nun mit der EU Kommission darauf geeinigt hat dass die Eurohypo nicht wie geplant bis zum Jahr 2014 verkauft werden muss, will die Commerzbank Berichten zufolge nun eine Bad Bank oder Abwicklungsbank errichten, und diese künftig als eigenes Segment führen. Das Volumen dieser Bad Bank wurde nach ersten Angaben mit 150 Milliarden Euro beziffert.

Der Grund für diesen Schritt dürfte wohl die Einsicht beider Seiten gewesen sein, dass die Eurohypo zu diesem Zeitpunkt und in dieser Form völlig unverkäuflich ist. Nun sollen die einzelnen Segmente voneinander getrennt werden, um letztlich die gesunden Unternehmensteile von den schlechten zu trennen und diese dann abzuwickeln. Konkret heißt das, das Staatskreditgeschäft der Eurohypo soll ganz abgewickelt werden, und das Immobilienportfolio wird um knapp die Hälfte auf ca. 25 Milliarden Euro eingedampft.

Die Einzelheiten aus diesem Deal sind sicherlich noch etwas undurchsichtig, aber für die Bank geht diese Lösung zumindest in die richtige Richtung. Der erste Schritt sich von dem Verlustbringer Eurohypo zu trennen ist damit gemacht. Heute sollen die finalen Details in einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden, und man darf gespannt sein wie der Plan im Einzelnen aussieht und welche Auswirkungen dies dann auf den Aktienkurs der Commerzbank Aktie haben wird.

Commerzbank – sind die Turbulenzen nun beendet?

Nachdem die Commerzbank Aktie zunächst von der Nachricht über den EZB Tender überhaupt nicht profitieren konnte zeigte sich die Aktie gestern wieder etwas stärker, und notierte am Ende des Tages mit 1,935 Euro wieder klar über der Unterstützung von 1,90 Euro. Viele Anleger dürften sich nun die Frage stellen, ob es das schon gewesen ist, mit der Korrektur beim deutschen Banken-Sorgenkind?

Aus charttechnischer Betrachtung bleibt das Bild nahezu unverändert. Der jüngste Rücksetzer innerhalb des Trends lässt weiterhin keine Rückschlüsse auf ein baldiges Abtauchen der Aktie zu. Viel mehr würde ich alleine die Nachrichten um die plötzliche Kapitalerhöhung als Ursache dafür sehen, die genauso schnell wieder verschwinden sollte wie sie aufgetaucht ist. Natürlich haben sich die Rahmenbedingungen für die Aktie damit auch geringfügig verändert, das große Bild bleibt aber intakt. Hinzu kommt für mich noch die zusätzliche Phantasie durch die mögliche Abwicklung der Eurohypo. Der „Rückbau der Bank“, wie Martin Blessing diesen Vorgang gerne nennt, sollte für die Commerzbank dann einem ultimativen Befreiungsschlag gleich kommen.

Es besteht also durchaus die Hoffnung dass die überraschenden Kapitalerhöhungs-Pläne von Martin Blessing und Co. nun im Kurs verarbeitet ist, auch wenn ich die Kapitalmaßnahme nicht unbedingt als vertrauensbildende Maßnahme bezeichnen würde. Mir persönlich stellt sich auch immer noch die Frage ob diese zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt erforderlich gewesen ist, denn der vorangegangene Plan zur Restrukturierung der Bank hatte mich, wie auch viele andere Anleger, eigentlich schon überzeugt. Ein weitere Kapitalbedarf der Bank war nicht zwingend erkennbar, und eine Kapitalerhöhung wurde bis vor kurzem von der Konzernspitze noch ausgeschlossen.

Wie dem auch sei, wenn es denn dazu dienen sollte der Commerzbank nun die nötige „Luft zum Atmen“ zu lassen, dann soll es mir recht sein. Denn eines steht für mich immer noch fest, gelingt der nachhaltige Turnarround der Bank dann sind weitaus höhere Kurse drin, bei denen diese zusätzliche Verwässerung nicht allzu sehr ins Gewicht fallen sollte. Dennoch kann erst wieder ab Kursen über 2,10 Euro eine gewisse Entwarnung gegeben werden. Heute läuft die Frist zur Ermittlung des durchschnittlichen Aktienkurses für die neuen Aktien ab. Es bleibt also vorerst noch abzuwarten ob der Kurs gerade wegen der anstehenden Kapitalerhöhung kurzfristig so stark ist, oder ob wir gestern den Beginn eines neuen und „echten“ Anstiegs gesehen haben. In der Xetra Schlussauktion wurden gestern noch einmal schnell 9,3 Millionen Aktien gekauft 😉 …Spätestens ab Montag wissen wir wohl mehr!

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