Wie die Sydney Times am Wochenende berichtete muss der Bergbaukonzern Anglo American deutliche Abschreibungen in Milliardenhöhe auf ein Projekt in Brasilien vornehmen. Minas Rio - Das ehemalige Vorzeige-Projekt in Brasilien wird auch für Anglo American zum Milliardengrab. Ursprünglich war die Mine im Jahr 2007 für insgesamt 4,7 Milliarden Dollar gekauft worden. Inzwischen hat der Konzern für die weiter Entwicklung bereits 8 Milliarden Dollar ausgegeben, was in etwa dreimal soviel ist wie ursprünglich veranschlagt worden war. Die Produktion von Eisenerz soll hingegen nicht vor dem Jahr 2014 möglich sein.
Dem Bericht zufolge wird eine Abschreibung in Höhe von 5 Milliarden Dollar noch vor den endgültigen Zahlen für das Jahr 2012 in die Bilanz eingearbeitet. Somit erklären sich wohl auch die zuletzt deutlich reduzierten Kursziele für die Anglo American Aktie von Goldman Sachs und BNP und der Societe Generale. Alle drei Häuser haben den Titel auf „Underperform“ bis „Sell“ gesetzt und sehen das Kursziel nur noch zwischen 1.500 und 1.700 Pence. Irgendwie erinnert das ein wenig an ThyssenKrupp…Brasilien scheint nach wie vor ein schwieriges Pflaster zu sein! Die Anglo Aktie dürfte also in den nächsten Wochen eher an Wert verlieren, könnte dann aber auf dem reduzierten Niveau für Langfristanleger eine interessante Einstiegsgelegenheit in den Rohstoffsektor bieten.
Auch vom Baumaschinen-Hersteller Caterpillar war am Wochenende nicht allzu viel Erfreuliches zu lesen. Auch hier zeigt sich einmal mehr wie schwierig die Expansion in manche Länder tatsächlich ist. Durch den Kauf einer chinesischen Tochterfirma muss der Konzern überraschend hohe Abschreibungen in Höhe von 580 Millionen Dollar vornehmen. Offenbar gab es deutliche „Abweichungen“ zwischen den tatsächlich vorhandenen Lagerbeständen des Unternehmens und den entsprechenden Aufzeichnungen. Der Gewinn des vierten Quartals wird somit um etwa 87 Cent je Aktie niedriger ausfallen. Das dürfte bei den Anlegern nicht gut ankommen und spricht aus meiner Sicht auch nicht unbedingt für einen guten Job des Managements.
Ich gehe somit davon aus das die Aktie nun wieder in den seit September 2012 bestehenden Trendkanal zurück findet und das Gap bei ca. 90 Dollar in Kürze geschlossen wird.